Das Projekt "Zentralisierter Umschlag von Stueckguetern unabhaengiger Spediteure als Instrument der Umweltentlastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Paderborn, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften durchgeführt. Aufgrund der in der Bundesrepublik gegebenen Wettbewerbssituation muessen auch mittelstaendische Speditionsunternehmen ihren Kunden im Bundesgebiet eine schnelle flaechendeckende logistische Versorgung anbieten. Durch das relativ geringe Transportaufkommen, das von ihnen zu realisieren ist, entstehen ihnen hohe Logistikkosten und/oder erhebliche Lieferzeitprobleme. Einzelne Sendungen, deren Groesse unterhalb einer Komplettladung liegen, muessen zu Sammelladungsverkehren zusammengefasst werden. Doch sind einzelne mittelstaendische Spediteure selten in der Lage, ihre Fahrzeuge auf den grossen Entfernungen ausreichend auszulasten. Dadurch ergeben sich Belastungen der Verkehrswege und der Umwelt, die durch andere Logistikalternativen zumindest zum grossen Teil verringert werden koennen. Mittelstaendische Speditionsunternehmen koennen, ohne Abstriche machen zu muessen, durch Kooperationen mit anderen Speditionsunternehmen ihre Konkurrenzfaehigkeit erhalten, ja sogar entscheidend verbessern. Im Rahmen dieses Projekts soll ein Konzept entwickelt werden, mit dem sowohl Kostenreduktionen fuer die beteiligten Speditionsunternehmen als auch Verbesserungen der Umweltbelastungen durch den Strassenfernverkehr erreicht werden. Das Vorhaben wird von der ONLINE Systemlogistik GmbH, einer Kooperation von z. Zt. 35 Speditionen, in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl fuer Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktionswirtschaft, an der Universitaet Paderborn durchgefuehrt und durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefoerdert. Hauptbestandteil des Projekts ist die Errichtung eines Hub-and-Spoke-Systems, mit dem eine zentralisierte Sammlung und Verteilung der Gueterstroeme erzielt wird. Hierfuer wird im Raum Fulda ein Zentralhub gebaut, der bis Herbst 1996 einsatzfaehig sein wird. Mit einem provisorischen Hub konnten bereits Teilaspekte realisiert werden. Durch den Einsatz eines Hub-and-Spoke-Systems werden die Lkw-Fahrleistungen und die damit verbundenen Emissionen erheblich reduziert. Erste Berechnungen haben ergeben, dass ein jaehrliches Vermeidungspotential in Hoehe von 11,9 Mio. km bzw. an NOx: 108,23 t, HC: 4,00 t, CO: 7,35 t und Partikel: 1,67 t besteht. Daneben wird die Auslastung der eingesetzten Verkehrsmittel erhoeht. Verlagerungseffekte entstehen durch den Einsatz des Kombinierten Verkehrs. Die Buendelungseffekte werden nicht nur im Hauptlauf, sondern auch bei der Vorholung und Auslieferung realisiert. Abschliessend wird von der Universitaet Paderborn ein umfassendes Bewertungsmodell erarbeitet. Der Fokus soll nicht nur auf rein transportkostenmaessige Vorteile gelegt werden, sondern vielmehr soll nachgewiesen werden, wie weitere Aspekte, insbesondere die zu erwartende Umweltentlastung, die Vorteilhaftigkeit einer solchen Logistikkooperation fuer die Teilnehmer bestimmen. Die Basis fuer das Vorgehen stellt die Transaktionskostentheorie dar.