Das Projekt "Vorhaben: Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Angewandte Ökologie Forschungsgesellschaft mbH durchgeführt. Der ZE ist Partner im BONUS-Verbundprojekt 'BEAST'. Der vollständige Projektantrag BEAST ist diesem Antrag als ausführliche Vorhabenbeschreibung beigefügt. Hauptziel des gesamten Projektes ist die Entwicklung von integrativen Monitoring-Werkzeugen zur Erfassung und Bewertung von anthropogenem Stress auf die Gesundheit von Ökosystemen der Ostsee. Im Rahmen des Verbundprojektes ist der ZE schwerpunktmäßig für die Erfassung von Reproduktionsstörungen bei Fischen und Wirbellosen in verschiedenen und bislang diesbezüglich noch nicht beprobten Gebieten der Ostsee verantwortlich. Neben diesen Felduntersuchungen wird der ZE als Experte an Praktika zur Schulung anderer Projektpartner teilnehmen. Es ist auch eine Beteiligung an der Entwicklung von Güte-Indices bzw. Gesundheitsindikatoren zur Bewertung der Ökosystem-Gesundheit geplant. Für die Untersuchung der regionalen Verbreitung von Reproduktionsstörungen bei Fischen (vornehmlich Aalmutter) werden Tiere in verschiedenen Regionen der Ostsee gefangen. Um Störungen der Gonadenentwicklung zu erfassen soll die Beprobung im Frühjahr erfolgen. An den Hoden der Tiere wird das Vorkommen von Intersex (Zwittergonade), an den Ovarien das Auftreten von Degenerationen bei der Eientwicklung histologisch und makroskopisch erfasst. Die Wattschnecke Hydrobia ulvae wird erstmalig in verschiedenen Regionen der Ostsee beprobt, um das Auftreten von Imposex (TBT-Effekt) zu ermitteln. Die Durchführung von Praktika und Entwicklung von Biomarker-Indizes erfolgt in Kooperation mit den Projektpartnern. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung eines integrierten biologischen Effektmonitorings für die Ostsee. Die Befunde an den Bioindikatoren Aalmutter und Wattschnecke sind von Bedeutung für HELCOM, OSPAR, BLMP. Befunde zu Störungen der Gonadenentwicklung sind für die Umweltprobenbank von Interesse. Biomarker-Indizes sollen beim Umweltmonitoring verwendet werden. Ergebnisse des Projektes werden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
Das Projekt "Methoden des biologischen Effektmonitorings zur Erfassung der Tributylzinnkonzentrationen in franzoesischen, deutschen und irischen Kuestengewaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Internationales Hochschulinstitut Zittau, Fachbereich Umweltanalytik, Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik durchgeführt. In einem weiteren, vom Umweltbundesamt Berlin gefoerderten Forschungsvorhaben, dessen erste Phase noch im Jahr 1996 beendet wird, werden in Zusammenarbeit mit der Universitaet Muenster, dem Labor LimnoMar (Hamburg) und dem Bayerischen Landesamt fuer Wasserwirtschaft, Institut fuer Wasserforschung (Muenchen) Vermaennlichungsphaenomene bei der an der deutschen Nord- und Ostseekueste lebenden Strandschnecke Littorina littorea (Intersexentwicklung) und Wattschnecke Hydrobia ulvae (Imposexentwicklung) untersucht. Beide Phaenomene erlauben eine Erfassung der Belastung von Kuestengewaessern mit der metallorganischen Verbindung Tributylzinn (TBT), die bisher vorwiegend in aufwuchsverhindernden Schiffsfarben (Antifoulings) als Wirkstoff eingesetzt wurde. Derzeit finden aehnliche Untersuchungen mit der Nordischen Purpurschnecke (Nucella lapillus), Littorina littrea und der Wellhornschnecke (Buccinum undatum) in Irland in Zusammenarbeit mit dem Marine Institute (Department of the Marine, Fisheries Research Centre, Dublin) und dem University College Cork sowie in Frankreich in Zusammenarbeit mit den Universitaeten Rennes, Paris und Muenster statt.