Das Projekt "Hypertrophierung der Darss-Zingster Boddenkette - Struktur- und Funktionsveraenderungen im Plankton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Fachbereich Biologie, Institut für Aquatische Ökologie durchgeführt. Anfang der 80'er Jahre vollzog sich im Ostteil der Darss-Zingster-Boddenkette (DZBK) durch den Dominanzwechsel von submersen Makrophyten zum Phytoplankton eine gravierende Umstellung, der Uebergang von der Eutrophie zur Polytrophie. In den Folgejahren veraenderte sich offenbar die Struktur und Funktion des Planktons. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf eine Verschiebung in Richtung auf das Pico- und Nanophytoplankton hin. Verbunden damit ist eine Verstaerkung der Rolle des mikrobiellen Nahrungsgefueges. Das steht im deutlichen Gegensatz zu allen bisherigen Befunden (vgl. Uehlinger und Bloesch 1989, weiter Literatur dort). Anliegen des Projektes ist es, zu gesicherten Aussagen zu gelangen und Hinweise auf Wechselwirkungen mit abiotischen und biotischen Parametern zu finden.
Das Projekt "Grosstechnische Erprobung eines Verfahrens zur Begrenzung der Algenentwicklung durch kuenstliche Lichtlimitierung mittels Zwangsumwaelzung am Beispiel der Bleilochtalsperre - Wissenschaftliches Begleitprogramm: Ursachenanalyse zur Bildung von..." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringer Landesanstalt für Umwelt durchgeführt. Ziel ist es, mit einer technischen Massnahme in der hypertrophen Talsperre unter den gegebenen Bedingungen (verbessertes Lichtangebot durch Rueckgang der Braunfaerbung des Wassers) die Entwicklung von Algen weitestgehend zu verringern und eine Sichttiefe von mindestens zwei Metern (EG-Richtlinie fuer Badegewaesser) im Zeitraum der vorrangigen Badenutzung (Mai - September) zu gewaehrleisten. Damit kann sichergestellt werden, dass die Talsperre Bleiloch ihre Funktion als Zentrum der Erholungswirtschaft beibehaelt. Dieses Forschungsvorhaben ist die Konsequenz aus dem Vorhaben 02 WT 9387/2. Die in einer Enclosureversuchsanlage direkt an der TS Bleiloch gewonnenen Ergebnisse zur Verringerung der Algenproduktion lassen den Schluss zu, dass ueber eine partielle Zwangsumwaelzung des Hauptwasserkoerpers die Phytoplanktonbiomasse begrenzt werden kann. Ueber die endgueltige Reaktion des Oekosystems kann nur ein Grossexperiment Aufschluss geben. Die grosstechnische Anlage zur Zwangsumwaelzung durch Drucklufteintrag wird vom Freistaat Thueringen getragen. Folgende Fragestellungen und Arbeitsschwerpunkte sollen untersucht werden: - Erfassung der Wirksamkeit der Zwangsumwaelzung und deren raeumliche Verteilungsmuster; - Erfassung der Algenarten und Biomassesukzession; - Aufklaerung von Lichtanpassungsreaktionen durch das Phytoplankton und dessen Moeglichkeiten zur Kompensation von Lichtstress; - Charakterisierung von Inhomogenitaeten innerhalb eines Systems ('Patchiness'); - Beschreibung der potentiellen Ressourcen (Licht, Naehrstoffe) und Grazer fuer das Phytoplankton; - Phytoplantonaktivitaetsmessungen; - Einfluss der Umwaelzung auf Wachstum und Entwicklung der Wasserlinsen.