Das Projekt "Die Erschließung von Bodensteinen durch nährelementaradsorbierende Gewebe - Bedeutung für Status und nachhaltige Entwicklung der Ernährungsbedingungen in Waldböden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Bodenökologie durchgeführt. Bislang galt in der Waldernährung das Paradigma, dass die Ernährungsbedingungen von Waldbeständen durch Bestimmung austauschbarer Nährelementionen der homogenisierten Feinerde (kleiner 2 mm) charakterisiert werden können. Die Anwendung dieses bodenchemischen Austauschermodells führt jedoch zu erheblichen Plausibilitätsdefiziten, da minimalen Basensättigungen oft ein guter Ernährungszustand und befriedigendes Bestandeswachstum gegenüberstehen. Wir konnten zeigen, dass die Austauschkapazität der nicht berücksichtigten, ausgesiebten Steine (kleiner 2 mm) die der Feinerde weit übertreffen kann. Die Frage, die in diesem Vorhaben beantwortet werden soll ist daher: Werden die skelettbürtigen Nährelement-Speicherpotenziale von den Bäumen auch tatsächlich genutzt? Aufgrund der Kleinheit kavernoser Strukturen in Steinen kommen als nährstoffadsorbierende Gewebe nur Mykorrhizahyphen in Frage. Mittels Fluoreszensmikroskopie an harzgetränkten Bodenpräparaten (Anschliffen) sollen Dichte und Verteilungsmuster von Feinwurzeln und Pilzyhyphen in ihrer natürlichen mikropedologischen Umgebung quantitativ erfasst und mit Methoden der räumlichen Statistik ausgewertet werden. Durch Vergleich von Hyphenlangendichten im Feinboden und in Steinen kann der Beitrag der Steine zur Waldernährung quantitativ abgeschätzt werden.