Das Projekt "Integrierte Maßnahmen gegen den Rindenkrebs der Esskastanie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Die Esskastanie in der oberrheinischen Tiefebene ist durch den Rindenkrebs stark gefährdet. Spätestens seit dem Jahr 2003 zeichnet sich ab, dass diese eingeschleppte Pilzkrankheit (Cryphonectria parasitica) nicht mehr ausgerottet werden kann. Somit müssen Konzepte erarbeitet werden, wie die Zukunft der Esskastanie langfristig gesichert werden kann, so dass sie sowohl für die Holznutzung als auch als wichtiges landeskulturelles Element der Region möglichst weitgehend erhalten werden kann. Direkte phytosanitäre Maßnahmen wie das Ausmerzen kleiner Befallsherde und die Vermeidung der Verschleppung der Krankheit in gesunde Bestände sind nur bei geringem Befall aussichtsreich. Auf Flächen mit starkem oder zerstreutem Befall soll die Verbreitung der Hypovirulenz (Viruserkrankung des Pilzes) den Krankheitsverlauf soweit schwächen, dass die Schäden begrenzt werden und tolerierbar sind.
Das Projekt "Verifizierung der Cryphonectria-Hypovirulenz bei der Esskastanie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Die Virulenz des Pilzes Cryphonectria parasitica als Erreger des Esskastanienrindenkrebses kann durch ein natürlich vorkommendes Pilzvirus wesentlich vermindert werden. Dies wird als Hypovirulenz bezeichnet. Hypovirulente, also Virus-tragende Pilzstämme können sich in der Natur mittels Konidien vermehren und ihren Hypovirulenz-Faktor in kompatible Pilzstämme übertragen.
Während in der Ortenau die Ausbreitung von natürlich vorkommender Hypovirulenz in zwei Kompatibilitätsgruppen beobachtet werden konnte, war dies bisher in den Cryphonectria-Befallsgebieten in der Südlichen Weinstraße nicht bekannt. Daher wurden hypovirulente Pilzstämme in bisher virulent befallene Esskastanien, angepasst an unterschiedliche Kompatibilitätsgruppen versuchsweise eingebracht. Der Erfolg der Beimpfung mit dem Hypovirulenzfaktor soll im Projekt untersucht werden. Neue Erkenntnisse dazu und zu weiteren pilzgenetischen Untersuchungen sollen publiziert werden.
Das Projekt "Rindenkrebs der Esskastanie: Dringende Suche nach Handlungsoptionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Der Esskastanienrindenkrebs, verursacht durch den Pilz Cryphonectria parasitica, hat sich seit seiner erstmaligen Entdeckung in Deutschland 1992 sehr stark weiter ausgebreitet. Insbesondere die deutschlandweit wichtigsten Verbreitungsgebiete der Esskastanie, die Ortenau und die Weinstraße sind stark betroffen. Die betroffenen UFBen in der Oberrheinischen Tiefebene (insbesondere der Ortenaukreis) benötigen dringend Unterstützung bei der Suche nach Handlungsoptionen. In erster Linie muss durch die FVA Abt. Waldschutz die Erforschung und Nutzbarmachung der Hypovirulenz vorangebracht werden, um die Aggressivität dieser Krankheit einzudämmen. Ferner werden durch FVA Abt. Waldwachstum waldbauliche Konzepte für die ökonomische Nutzung der Esskastanie unter den gegebenen Bedingungen erarbeitet. Das Projekt soll aus Mitteln von Intterreg IVA kofinaziert werden. Unter Federführung der FAWF Rheinland-Pfalz kooperieren 13 Projektpartner.
Das Projekt "Biologische Bekämpfung des Kastanienrindenkrebses auf der Alpennordseite" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Der eingeschleppte Kastanienrindenkrebs gefährdet die Edelkastanienbestände auf der Alpennordseite. Um diese Bestände zu erhalten, wird im Rahmen dieses Projektes der Kastanienrindenkrebs auf der Alpennordseite mit hypovirulenten Pilzstämmen bekämpft. Der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) ist eine pilzliche Erkrankung der Edelkastanie (Castanea sativa), die ursprünglich aus Asien stammt. Der Pilz befällt die Rinde der Stämme und Äste und unterbricht die Wasseraufnahme und den Nährstofftransport. Infolgedessen welken die Bäume oberhalb der Befallstelle. In der Schweiz, wurde C. parasitica zum ersten Mal im 1948 im Tessin festgestellt. Seit 1986, hat sich das Pathogen auch in die wichtigsten Kastaniengebiete der Alpennordseite (Zentralschweiz, Walensee, Chablais, Genfersee) verbreitet. In Tessin, wie in anderen Europäischen Ländern, war zu Beginn der Epidemie die Sterblichkeit der Kastanienbäume hoch. Ende der 1950ger Jahre, hat man die ersten ausgeheilten Rindenkrebse und überlebenden Bäume beobachtet. Die Ursache dafür ist ein Virus (Cryphonectria-Hypovirus), das C. parasitica befällt und schwächt (sog. Hypovirulenz), so dass er die Kastanienbäumen nicht mehr abtöten kann. Heute hat sich das Hypovirus im ganzen Tessin (inkl. Misox, Bergell und Puschlav) spontan etabliert. Im Gegensatz zur Alpensüdseite, ist die Hypovirulenz auf der Alpennordseite spontan nicht aufgetreten und C. parasitica gefährdet die Anstrengungen zur Erhaltung und Förderung der lokalen Edelkastanienbestände nach wie vor. Trotz phytosanitären Massnahmen (Fällen und Verbrennen der befallenen Bäume) haben sich die meisten Krankheitsherde weiter ausgebreitet und es sind neue aufgetaucht. Neben phytosanitären Massnahmen besteht die Möglichkeit, den Kastanienrindenkrebs biologisch zu bekämpfen, indem virulente (hypovirus-freie) Rindenkrebse mit einem hypovirulenten Pilzisolat behandelt werden. Ein behandelter Rindenkrebs stellt sein Wachstum ein und heilt aus. Das Ziel dieses Projektes besteht darin, mittels biologischer Bekämpfung das Vorkommen und die nachhaltige Etablierung der Hypovirulenz in den Kastanienbeständen auf der Alpennordseite zu fördern.
Das Projekt "Moeglichkeiten der biologischen Bekaempfung mit hypovirulenten Erregern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Anstalt für das Forstliche Versuchswesen durchgeführt. Isolierung und Charakterisierung der Hypovirulenzdeterminante (dsRNA) aus verschiedenen hypovirulenten Endothia-Staemmen. Vergleich der Physiologie der virulenten und hypovirulenten Staemme. Methoden: rsRNA-Isolation, biochemische Charakterisierung, enzymatische Tests, Infektionsversuche.