Das Projekt "Teilvorhaben: Toxikologische Stoffdatenbank und Auswertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von REACh ChemConsult GmbH durchgeführt. Ziel von Schwerpunkt 1 (insbesondere AP 1.2) ist die Erreichung der nötigen Datenkompetenz, Bewertungskompetenz und Verfahrenskompetenz zu ausgewählten innovativen Materialien und Grundwerkstoffen der OEI (Verbindungshalbleiter) hinsichtlich ihrer humantoxikologischen Eigenschaften, der für die Toxikologie relevanten physikalisch- chemischen Materialdaten (insbesondere AP 1.1) und der daraus resultierenden Einstufung und Kennzeichnung gern. den Kriterien der Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP). Ausgewählt wurden folgende sechs Stoffe: GaAs, GaN, GaSb, InAs, InP und SiC. Hierzu soll eine umfangreiche Literaturrecherche erfolgen. die Qualität vorhandener Studien und Bewertungen geprüft werden, eine toxikologische Stoffdatenbank angelegt werden und ggf. auftretende Datenlücken identifiziert werden. Diese Recherchen sollen (insbesondere in den Teilvorhaben zu AP 1.3 und 1.4) durch Erkenntnisse aus zwei weiteren Themen ergänzt werden, wo zum Stand des Projektantrags schon absehbare Wissensdefizite bekannt waren: zum einen, eine Fallstudie zur Aufklärung der Materialabhängigkeit pulmonaler, toxikologischer Primäreffekte (z.B. Alveolarproteinose (PAP) und nachfolgende Hypoxämie, die den Stand des Wissens und die offenen Fragen aus der Literatur so vollständig wie möglich reflektieren soll, und zum anderen, die zugehörigen gezielten experimentellen Untersuchungen zum Ausmaß von Hypoxämie in Ratten durch PAP. Arbeitsplanung: Recherche von Studien und Bewertungen, Qualitätsbewertung und Relevanzbewertung der Studien und vorhandener Schlussfolgerungen, Zusammenfassung und fachliche Bewertung, Anlegen einer Stoffdatenbank zu humantoxikologischen Daten, Gesamtbewertung und Schlussfolgerungen zur Gefahren-Einstufung der ausgewählten Stoffe.
Das Projekt "Teilvorhaben: Toxikologisch relevante Materialparameter und Expositionsuntersuchung an Verbindungshalbleitern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer Technologiezentrum Halbleitermaterialien (THM) durchgeführt. Die Opto- und Elektronikindustrie (OEI) verwendet ein breites Spektrum von Halbleitermaterialien mit besonderen optischen und elektronischen Eigenschaften im Ergebnis aufwendiger, langjähriger Forschungsprogrammen. In den letzten 4 Jahren wurden Verfahren zur Einstufung und Bewertung solcher nach Tonnage eher kleiner, technologisch aber hoch bedeutender Materialien nach CLP und REACH durch die Fachbehörden der Europäischen Union durchgeführt bzw. gestartet. Hier weisen die praktischen Erfahrungen auf ernstzunehmende Defizite der wissenschaftlichen Informationsbasis, der toxikologischen Methodik und einer rationalen, fachlich fundierten Entscheidungsfindung hin - z.T. entgegen übereinstimmende Empfehlungen beteiligter Toxikologen als auch wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Gerade weil mit der Europäischen Chemikaliengesetzgebung auch der Anspruch von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit verbunden ist, müssen die wissenschaftliche Voraussetzungen für eine präzisere, materialspezifische Bewertung und Diskussion der Zusammenhänge von Materialeigenschaften und Toxikologie als Entscheidungsgrundlage verbessert bzw. wo nötig noch geschaffen werden. Die Ziele des vorliegenden Verbundprojekts sind: a. Die Zusammenstellung und Nutzbarmachung aller vorhandenen, themenrelevanten Material- und Toxikologiedaten von 6 strategischen Grundwerkstoffe der OEI b. Schließen der bekannten und sich noch ergebenden Wissens- und Bewertungslücken durch ergänzende Recherche und physikalische und toxikologische Untersuchungen. c. Wissenschaftliche Test- und Beurteilungsmethoden, um die Wirkungsmodelle zur Materialdaten-Toxikologie-Beziehung weiterzuentwickeln und zu demonstrieren. Dieses Programm wird in 3 Schwerpunkten praktisch umgesetzt. Schwerpunkt 1 hat eine wissenschaftlich fundierte, autorisierte Gesamtübersicht und vergleichende Bewertung aller toxikologischen und toxikologierelevanten Materialdaten zum Ziel. Dies schließt eine gezielte Untersuchung von zwei Schlüsselfragen ein - eine Tiefenrecherche der pulmonalen, toxikologischen Primäreffekte (PAP) und den belastbaren, experimentellen Nachweis der Hypoxämie durch PAP. Schwerpunkt 2 hat zum Ziel, die durchgängige Lebenszyklusbetrachtung ausgewählter Stoffe vom Rohmaterial bis hin zu Produkten bezüglich der Stoffbilanzierung, der Freisetzungs- und Expositionsrisiken und der Bewertung des diesbezüglich praktizierten Risikomanagements. Dies schließt gezielte Messungen in den Stoffströmen und Recylinganalysen ein. Schwerpunkt 3 beinhaltet die Materialforschung zur Beseitigung von Wissens- und Methodendefiziten bei der Bioverfügbarkeit von Halbleiterstoffen.