Das Projekt "Teilprojekt C: Entwicklung von Retrotransposon-basierten molekularen Werkzeugen für Züchtung, Sortenidentifizierung und Genbankerhaltung von Kartoffeln - Retrokartoffel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung durchgeführt. Ziel des Verbundprojektes ist es, molekulare Verfahren der universitären Grundlagenforschung in der züchterischen und Genbank-Praxis zu etablieren und einzusetzen. Die an der TU Dresden entwickelten molekularen Werkzeuge sollen in der mittelständischen Kartoffelzüchtung (NORIKA GmbH) und in der Genbank (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung) genutzt werden An der TU Dresden werden aus der Kulturkartoffel SINEs (Short Interspersed Nuclear Elements) isoliert, molekular charakterisiert und zu einem innovativen molekularen Markersystem (ISAP) entwickelt. Im Projekt werden ISAP-Marker im praktischen Züchtungsbetrieb im Rahmen der Genomdiagnostik (Sortenzüchtung, Sortenidentifizierung und Sortenreinheit) wie auch bei der Optimierung von in vitro-Erhaltungstechniken eingeführt und angewendet. Die Umsetzung der Projektziele ist im Hinblick auf die zunehmenden Anforderungen an Qualitätsmanagement und Koexistenz in der Landwirtschaft von großer Bedeutung. Gleichzeitig wird das ISAP-Markersystem für die effiziente Genotypisierung von Akzessionen in der Genbank (Duplikatanalyse, unterschiedliche Erhaltungsstrategien) sowie für die Evaluierung der Biodiversität von genetischen Ressourcen in der Genbank genutzt. Das Potential der ISAP-Technologie für die Entwicklung von molekularen Markern, die mit agronomisch wichtigen Merkmalen (Resistenzen, Stresstoleranz) gekoppelt sind, gewährleistet die wissenschaftliche und wirtschaftliche Anschlussfähigkeit des Projekts.