Das Projekt "Teilprojekt: Julius Kühn-Inst." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen durchgeführt. EVITA ist ein bilaterales Vorhaben von deutschen und russischen Partnern aus Industrie und Wissenschaft mit dem Ziel, die am Vavilov Research Institute for Plant Industry (VIR) beheimatete Kollektion an bereits züchterisch optimierten Akzessionen des Russischen Löwenzahns für die beschleunigte Erzeugung von Hochleistungslinien zu nutzen. Es sollen Arbeiten zur molekularen Charakterisierung der Kautschukbiosynthese, Erstellung Herbizid-toleranter Linien für die Saatgutproduktion, Verwendung der VIR-Linien in laufenden Zuchtprogrammen und Eignung des Naturkautschuks in technischen Produkten durchgeführt werden. Von Taraxacum koksaghyz(Tks)-Akzessionen des VIR wird Saatgut gewonnen und auf Kleinparzellen ausgesät. Von diesen Pflanzen werden Phänotyp und Kautschukgehalt erfasst. Im Freiland auftretende Pathogene werden erfasst, bestimmt und deren Spezifität für Tks nachgewiesen. Tks-Saatgut wird einer EMS-Mutagenese unterzogen und unter Selektionsdruck durch Imidazolinon kultiviert. Tks-Blattgewebe wird transient mit AHAS-spezifischen TALE-Nukleasen transfiziert und zu neuen Pflanzen regeneriert. Beide Populationen werden hinsichtlich der Sequenz ihrer AHAS-Gene charakterisiert, auf Imidazolinon-Toleranz selektiert, vermehrt und im Gewächshaus sowie unter Freilandbedingungen auf ihre Anbaueignung getestet (Effizienz der Unkrautkontrolle in der Saatgutgewinnung, Beobachtung einer möglicher Resistenzentwicklung). Durch die Bündelung von natur-, agrar- und ingenieurwissenschaftlicher Kompetenz soll eine beschleunigte Züchtung des Russischen Löwenzahns als alternative Quelle für Naturkautschuk etabliert und sein industrieller Einsatz eingeleitet werden. Die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten sind als besonders hoch einzustufen, da namhafte deutsche und russische Industriepartner am Projekt teilnehmen und Unternehmen ein großes Interesse am Anbau sowie an der Verwertung von Naturkautschuk zur Herstellung von medizinischen und hygienischen Produkten zeigen.
Das Projekt "Behandlung landwirtschaftlicher Abwässer mittels Photolyse und Photokatalyse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Technische Chemie durchgeführt. Untersucht wird der photolytische und photokatalytische Abbau ausgewählter Imidazolinon-Herbicide, die in der marokkanischen Landwirtschaft eingesetzt werden und zu einer Belastung von Grund- und Oberflächenwasser führen. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Gewinnung kinetischer Daten unter umweltnahen Bedingungen. Daneben werden jedoch auch Zwischen- und Endprodukte der Reaktionen identifiziert und ihre Toxizität in wässrigen Systemen untersucht. Ziele des Vorhabens sind zum Einen, Kenntnisse über die homogenen lichtinduzierten Umsetzungen dieser Herbicide zu gewinnen, und zum Anderen, die Möglichkeit einer solaren photokatalytischen Wasserbehandlung zu evaluieren.