Das Projekt "Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2019" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH durchgeführt. Nach der EU-Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und Verpackungsabfälle vom 20.12.1994 in Verbindung mit der Richtlinie 2018/852 vom 30. Mai 2018 sind die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, jährlich über Verbrauch und Verwertung von Verpackungen zu berichten. Der Bericht hat auf der Grundlage der Entscheidung der Kommission vom 22.03.2005 zur Festlegung der Tabellenformate (2005/270/EG), zuletzt geändert durch den Durchführungsbeschluss (EU) 2019/665 vom 17. April 2019, zu erfolgen.
Die Studie bestimmt die in Deutschland in Verkehr gebrachte Menge an Verpackungen (Verpackungsverbrauch) für die Materialgruppen Glas, Kunststoff, Papier / Karton, Aluminium, Eisenmetalle, Holz und Sonstige. Zur Verbrauchsberechnung wurden neben der in Deutschland eingesetzten Menge von Verpackungen auch die gefüllten Exporte und die gefüllten Importe ermittelt.
Zur Bestimmung der Verwertungsmengen und Verwertungswege wurden die vorliegenden Daten von Verbänden, der Entsorgungswirtschaft und der Umweltstatistik systematisch zusammengetragen und dokumentiert.
Der Verpackungsverbrauch zur Entsorgung stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 % bzw. um 47 kt auf 18,91 Mio. Tonnen an. Insgesamt 18,33 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle wurden 2019 verwertet, 13,53 Mio. Tonnen stofflich und 4,8 Mio. Tonnen energetisch.
Darüber hinaus dokumentiert der Bericht auch die Verbrauchs- und Recyclingmengen nach der Berechnungsmethode des Durchführungsbeschlusses (EU) 2019/665, die für die Meldung an die Europäische Kommission maßgebend sind. Der Verpackungsverbrauch ändert sich im Gesamtergebnis nicht. Die Recyclingmenge reduziert sich im Vergleich zur bisherigen Berechnungsmethode um 1,4 Mio. Tonnen auf 12,1 Mio. Tonnen. Die Menge der energetisch verwerteten Verpackungen erhöht sich um 1,2 Mio. Tonnen auf 6 Mio. Tonnen.
Das Projekt "Marktanalyse zu Import, Qualität und Verwendung in Deutschland von in der Europäischen Union gebeiztem Saatgut" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AFC Public Services GmbH durchgeführt. In Deutschland darf aus der EU importiertes gebeiztes Saatgut ausgebracht werden, selbst wenn
es mit Pflanzenschutzmitteln behandelt ist, welche keine Zulassung in Deutschland besitzen.
Aus diesem möglichen Defizit im EU Recht, welches zum Zeitpunkt der Verhandlungen zur
Pflanzenschutzmittel Verordnung nicht abschätzbar war, ergibt sich eine Lücke in der
aktuellen Umweltrisikobewertung und Risikominimierung von Saatgutbeizen: Es ist weder
möglich, die spezifischen Risiken für die Umwelt durch die Ausbringung von gebeiztem Saatgut
in Deutschland abzuschätzen, noch geeignete Risikominderungsmaßnahmen festzulegen.
Ziel dieser Marktstudie ist, Gründe für den Import und die Verwendung von gebeiztem Saatgut
zu beleuchten und Informationen bezüglich der Menge und eingesetzten Pflanzenschutzmitteln
zu geben. Die Erkenntnisse des Gutachtens sollen potenzielle, bisher noch nicht bei der
Risikobewertung von Saatgutbeizen berücksichtigte Risiken für die Umwelt identifizieren, die
durch die Ausbringung von importiertem gebeiztem Saatgut spezifisch für den Naturhaushalt
in Deutschland entstehen können. Darauf basierend sollen mögliche Ansätze für die
Risikobewertung und Risikominimierung von gebeiztem Saatgut auf regulatorischer Ebene
erarbeitet werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Modellierung und Praxisversuchsanlage zur Ableitung optimierter ackerbaulicher Maßnahmen in Marktfrucht- und Nährstoffüberschussregionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Agrarklimaschutz durchgeführt. Eine hohe Viehbesatzdichte in Veredlungsregionen geht einher mit einer vermehrten Rohstoffverwertung in Biogasanlagen und führt zu regionalen Überschüssen an Nährstoffen aus Wirtschaftsdüngern. Diese Problematik spiegelt sich in einer verstärkten Nitratbelastung der Grundwasserkörper sowie erhöhten gasförmigen Emissionen von Ammoniak und Treibhausgasen wider. Ein effizientes Gärrestmanagement ist notwendig, um die Emissionen zu vermindern und ausgeglichene regionale Nährstoffbilanzen zu erreichen. Im Rahmen dieses Vorhabens werden Strategien zur Emissionsminderung untersucht, die auf der Optimierung von Gärrestausbringungstechnik und -menge in einer Nährstoffüberschussregion sowie auf der Einsparung von Mineraldünger durch den Import von Gärresten aus Überschussregionen in eine Region mit geringer Viehbesatzdichte basieren. Im Teilprojekt wird ein biogeochemisches Prozessmodell verwendet, um die zeitliche Entwicklung von N-Emissionen und die Interaktion mit der Ertragsbildung auf den Marktfrucht- und Veredelungsstandorten abzubilden. Ziel ist es, die Wirkzusammenhänge und Effizienz der in den Feldversuchen geprüften Gärreststrategien zu beschreiben und ihre Wirksamkeit im Hinblick auf Boden-, Klima- und Anbauverhältnisse zu verallgemeinern. Die Datenbasis liefern die im Teilprojekt des JKI durchgeführten Exaktversuche sowie die in unserem Teilprojekt beauftragten Praxisversuche. Ziel der Praxisversuche ist es, die Gärreststrategien in realen Betrieben zu untersuchen. Dies dient zum einen der Ergänzung und Absicherung der jeweils nur an einem Standort durchgeführten Exaktversuche, zum anderen erzielt die Prüfung der Gärreststrategien unter Praxisbedingungen Erkenntnisse zu möglichen Einschränkungen in der Umsetzbarkeit und Akzeptanz. Im Teilvorhaben erfolgt weiterhin die Koordination und Auswertung der Treibhausgasemissionen in den Exaktversuchen sowie die Erstellung der Datenbasis für die Kalibrierung und Evaluierung des biogeochemischen Modells.