Das Projekt "Trinkwasser, Kupfer und fruehkindliche Leberzirrhose: Epidemiologische Fallstudie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene durchgeführt. Bei mehreren Kindern aus Bauernfamilien der Oberpfalz, Niederbayerns und des Emslandes wurden in den letzten Jahren Erkrankungen beobachtet, die sich primaer als schwere Lebererkrankung bemerkbar machten, sich aetiologisch zunaechst aber nicht einordnen liessen. Alle bisher zur Kenntnis gelangten Faelle zeichnen sich durch eine Reihe von Gemeinsamkeiten aus. Aufgrund der Gemeinsamkeiten muss zZt angenommen werden, die Erkrankungen ursaechlich oder mitursaechlich ausgeloest werden durch das zur Zubereitung der Saeuglingsnahrung verwendete kupferhaltige Wasser und Korrosion der Kupferleitungen durch das Brunnenwasser bei pH-Werten deutlich unter 6.5. Welche weiteren Faktoren in der Aetiologie oder Pathogenese der Erkrankung eine Rolle spielen, kann derzeit nicht gesagt werden. Erkrankungen durch den Konsum kupferhaltigen, aber zentral bereitgestellten Wassers sind bisher nicht bekannt geworden. Das Untersuchungsvorhaben hat zum Ziel, bekanntgewordene Expositionen bzw Erkrankungen, die mit Kupfer im Trinkwasser in Zusammenhang gebracht werden koennten, nachzugehen. Im Gespraech mit den betroffenen Familien und durch Dokumentation saemtlicher, moeglicherweise ebenfalls bedeutender Randbedingungen, soll geklaert werden, welche ursaechlichen oder mitursaechlichen Faktoren fuer die Entstehung dieser Form der fruehkindlichen Leberzirrhose zusaetzlich in Betracht kommen.