Das Projekt "Neue Lebensstile in der Arbeiterschaft? - Zum Zusammenhang von Arbeit und Freizeit in der Stadt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung, Institut für Freiraumentwicklung und Planungsbezogene Soziologie durchgeführt. Die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse druecken sich in einer allmaehlichen Aufloesung traditioneller Lebensmuster und einer zunehmenden sozialstrukturellen soziokulturellen Ausdifferenzierung aus. Diese Entwicklung fuehrt zu Veraenderungen vor allem in den Lebensbereichen Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Konsum. Weitgehend ungeklaert ist bisher, inwieweit diese Phaenomene auch fuer die unterschiedlichen Statusgruppen der Arbeiterschaft Gueltigkeit haben und welche Bedeutung dabei den Kontextbedingungen mittelgrosser Staedte zukommt. In einem Vergleich der modernen Arbeiterstadt Wolfsburg und der traditionellen Arbeiterstadt Hamm sollen auf der Basis einer breit angelegten qualitativ und quantitativ ausgerichteten empirischen Untersuchung Arbeits- und Lebensbedingungen in der Arbeiterschaft erforscht und Aufschluesse ueber die Pluralisierung von Lebensstilen unter besonderer Beruecksichtigung der Geschlechterdifferenz, der Technisierung des Erwerbslebens und der staedischen Rahmenbedingungen gewonnen werden. Vor diesem Hintergrund lassen sich die aus Konsum- und Freizeitverhalten geaenderten Wohnpraeferenzen und neuen Lebensformen resultierenden Anforderungen an Stadtentwicklungspolitik benennen und Vorschlaege zum adaequaten Umgang damit erarbeiten.
Das Projekt "Arbeit und Oekologie - Ein Projektverbund zwischen dem Deutschen Institut fuer Wirtschaftsforschung, dem Wuppertal Institut fuer Klima, Umwelt, Energie und dem Wissenschaftszentrum Berlin fuer Sozialforschung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, DIW Berlin (Institut für Konjunkturforschung) durchgeführt. Die Gewerkschaften haben im DGB-Grundsatzprogramm von 1996 die traditionellen Schwerpunkte gewerkschaftlicher Arbeit - insbesondere die Wiederherstellung der Vollbeschaeftigung, die Aufrechterhaltung der sozialen Sicherung und die Erhaltung gewerkschaftlichen Einflusses - bestaetigt, gleichzeitig aber auch neue Herausforderungen angenommen. Dazu gehoert die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung als Antwort auf die weltweiten oekologischen Herausforderungen, die weitgehende Konsequenzen fuer die Arbeits- und Lebenswelt haben werden. Die Suche nach Wegen zur Nachhaltigkeit findet vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Entwicklungen statt, die durch Stichworte wie Globalisierung, Individualisierung, Arbeitslosigkeit und Schwaechung des Sozialstaates charakterisiert werden. Insgesamt stellen diese Trends die Voraussetzungen des bisherigen Wohlstandsmodells der Bundesrepublik in Frage. Schon in der Vergangenheit haben die Gewerkschaften erste Antworten auch auf oekologische Herausforderungen formuliert. Dazu gehoeren die oekologische Produkt- und Prozessgestaltung wie auch eine oekologisch orientierte Bildungs- und Technologiepolitik. Allerdings befuerchten die Gewerkschaften auch Risiken und Gefaehrdungen im Bereich der Arbeitswelt, zumal die bisherige Diskussion von Nachhaltigkeitskonzepten die Auswirkungen in diesem Bereich nicht oder nur unzureichend beruecksichtigt. Dies hat dazu gefuehrt, dass die Gewerkschaften auf einer Gleichgewichtigkeit von oekonomischen, oekologischen und sozialen Nachhaltigkeitszielen bestehen. Gleichzeitig stehen sie fuer eine Beteiligung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere der Arbeitsbevoelkerung, an der Bestimmung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie ein. Die Gewerkschaften sind also auf der Suche danach, wie eine sozial-oekologische Reformstrategie zu operationalisieren ist. Vor diesem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen und gewerkschaftlicher Positionen konzentriert sich das geplante Forschungsvorhaben auf drei Leitfragestellungen: das Verhaeltnis wischen den sozialen Implikationen von Nachaltigkeitsstrategien und gewerkschaftlichen Zielen, die Rolle der deutschen Gewerkschaften in einem gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskurs und die Bausteine einer sozial-oekologischen Reformstrategie, die auf einer gleichberechtigten Einbeziehung oekonomischer, oekologischer und sozialer Interessen beruht.