Nach einem Jahr unter Mitwirkung des Landesamtes für Umwelt und mit umfangreicher Beteiligung der maßgeblichen Stakeholder liegt der “Zukunftsplan Wasser” jetzt vor. Im Bürgerhaus Mainz-Finthen läutete Klimaschutzministerin Katrin Eder am 31. Oktober in einer Veranstaltung mit zahlreichen Fachvorträgen offiziell die Phase der Umsetzung ein. „Wasser ist unser Lebensmittel Nummer 1, Wirtschaftsgut, Transportmedium, Energiequelle, Betriebsmittel für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sowie Erholungs- und Freizeitort und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Der Klimawandel stellt die Wasserwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Sie muss nicht nur die Trinkwasserversorgung sichern, sondern auch für Mensch und Umwelt die Vorsorge vor Extremereignissen wie Dürre oder Starkregen treffen. Daher hat das Klimaschutzministerium zusammen mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Jahr lang gemeinsam mit allen maßgeblichen Stakeholdern der Wasserwirtschaft, Wassernutzern und anderen Interessensgruppen für Rheinland-Pfalz den „Zukunftsplan Wasser“ entwickelt, der nun in die Umsetzung geht“, sagte die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder Mittwoch in Mainz. Im Beteiligungsverfahren wurden über 2.500 Kommentare aus 61 Stellungnahmen, zahlreiche Fachgespräche mit Expertinnen und Experten sowie Diskussionen in Rahmen von Workshops und Arbeitssitzungen ausgewertet und sind in die Fortschreibung des Zukunftsplans mit eingeflossen. Mit dem „Zukunftsplan Wasser“ werden unter anderem Managementstrategien für drohende Wasserknappheit, Maßnahmen für klimaresiliente Gewässer sowie der Schutz einer energieeffizient und leistungsfähig aufgestellten Wasserwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur verfolgt. Zwölf Handlungsschwerpunkte Zum Erreichen der Ziele definiert der Plan zwölf Handlungsschwerpunkte. So sollen unter anderem der Wasserrückhalt in der Fläche gestärkt, Gewässer und Auen renaturiert werden sowie Wassernutzungen und Wasserverteilung nachhaltig gesteuert und bewirtschaftet werden. Aber auch das Bewusstsein für die Ressource Wasser soll größer sein. Dafür sind insgesamt 144 Maßnahmen den zwölf Handlungsschwerpunkten zugeordnet und ihre Wirkung auf die zentralen Ziele bewertet und schließlich priorisiert worden. Von den 144 Maßnahmen befinden sich bereits 81 in der Umsetzung beziehungsweise sind Daueraufgaben. 63 weitere Maßnahmen sind geplant, von denen 36 kurzfristig (bis 2027), 23 mittelfristig (zwischen 2027 und 2030) und vier langfristig (nach 2030) angegangen werden sollen. Der Zeithorizont des Zukunftsplans reicht dabei über die nächsten zehn Jahre hinaus. Ein Beispiel für eine konkrete Maßnahme, die zeitnah angegangen wird, ist die Bereitstellung eines digitalen Hochwasser- und Starkregenrisikochecks. So sollen zukünftig alle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer in Rheinland-Pfalz einen digitalen Hochwasserpass erstellen lassen können. Dieser enthält dann basierend auf unseren neuen landesweiten Sturzflut- und Hochwassergefahrenkarten auch konkrete Maßnahmenvorschläge, die den Hochwasser- und Starkregenschutz des Gebäudes verbessern können. Damit soll auch das Risikobewusstsein der rheinland-pfälzischen Bevölkerung weiter gestärkt werden. Eine weitere Maßnahme wird eine vom Land finanzierte Beratungsstelle Abwasser an der RPTU Kaiserslautern Landau sein, die ausgewählte Kommunen und deren Planer bei der Einrichtung von 4. Reinigungsstufen auf Kläranlagen ab Dezember 2024 unterstützt, um den Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer zu reduzieren. Weitere beispielhafte Maßnahmen sind: die Ausstattung von Grundwassermessstellen mit Datenfernübertragung zur Überwachung der Grundwassermenge; der Pakt „Resiliente Wasserversorgung“ sowie die Erarbeitung eines Wasserversorgungsplans Landwirtschaft. Klimawandel sorgt für Extremereignisse „Wir stehen mit fortschreitendem Klimawandel in einem Spannungsfeld zwischen extremen Ereignissen durch zu viel und durch zu wenig Wasser. Und die Schere geht immer weiter auseinander. Das scheinbar Normalste der Welt gerät aus dem Gleichgewicht“, erklärte Eder mit Blick auf die Zukunftsszenarien. Neueste Modellrechnungen für Rheinland-Pfalz zeigen, dass in der Zukunft mit höheren Hochwasserabflüssen gerechnet werden muss. Bis zum Jahr 2100 liegt die Zunahme teilweise über 40 Prozent. Gleichzeitig zeigen die Modelle, dass die Niedrigwasserabflüsse deutlich abnehmen und Niedrigwasserphasen sich verschärfen. Bis zum Ende des Jahrhunderts sind Abnahmen von bis zu -60 Prozent in Teilen von Rheinland-Pfalz nicht ausgeschlossen. „Die Extreme werden zur neuen Normalität“, führte Eder aus. „Die Zeit zu handeln, um den Klimawandel einzudämmen und uns an die Folgen anzupassen, ist jetzt. Tun wir das nicht, werden die Folgen des Klimawandels mit jedem Jahrzehnt gravierender und wir sehen uns mit enormen Folgekosten konfrontiert. Mit dem Zukunftsplan Waser stellen wir uns als Landesregierung dieser dringenden gesamtgesellschaftlichen Aufgabe“, schloss die rheinland-pfälzische Umweltministerin. Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität vom 30.10.2024
Luftschadstoffe, die aus unterschiedlichen Quellen, wie z. B. der Industrie oder dem Verkehr, emittiert werden, gelangen über Transmission zu Menschen, Tieren und Pflanzen. Dort können sie Wirkungen entfalten. Sie können auch einen Einfluss auf Materialien haben und das Klima beeinflussen. Die Wirkungen von Luftverunreinigungen auf den Menschen über die Nahrung werden über verschiedene Bioindikationsverfahren mit Pflanzen ermittelt. Eintrag von Luftschadstoffen Ansicht auf Duisburg Schwelgern vom Rhein aus, Bild: LANUV In Nordrhein-Westfalen werden die Einträge verschiedener Luftschadstoffe in Pflanzen ermittelt. Dazu zählen beispielsweise Schwermetalle und organische Verbindungen wie Dioxine und Furane, PAK oder PCB. Seit einigen Jahren werden auch Einträge von Pflanzenschutzmitteln in verschiedene Medien untersucht. Schwermetalle Schwermetalle, wie z. B. Blei, Cadmium, Kupfer oder Nickel, sind natürliche Bestandteile der Erdkruste und werden durch Aktivitäten des Menschen in die Umwelt eingetragen. So werden Metalle insbesondere bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie bei ihrer Herstellung (Verhüttung) und Verarbeitung in großen Mengen freigesetzt. Weitere wichtige Emissionsquellen sind Müllverbrennungsanlagen, die Zementindustrie, die Glasindustrie und der Kraftfahrzeugverkehr. Metalle sind in der Umwelt langlebig und werden ständig weiter verbreitet. Sie wirken in bestimmten Konzentrationen toxisch (= giftig) und können die Bodenfunktionen und die Qualität der darauf wachsenden Pflanzen beeinträchtigen. So können sie sich auch in Nahrungs- und Futterpflanzen anreichern und gelangen damit in die Nahrung des Menschen. In NRW werden die Gehalte von Metallen in Nahrungs-und Futterpflanzen regelmäßig ermittelt. Die Abbildung zeigt die Abnahme der Blei-Gehalte in Graskulturen an Hintergrundstandorten und im Duisburger Hafen von 1987 bis heute. Organische Schadstoffe Aufgrund ihrer Langlebigkeit, Giftigkeit und ihrer weltweiten Verbreitung werden auch die Wirkungen von persistenten organischen Schadstoffen („Persistent Organic Pollutants“ = POPs) untersucht. POPs sind chemische Verbindungen, die in der Umwelt nur langsam abgebaut werden. Besondere Umweltrelevanz ergibt sich daraus, dass sie nach ihrer Freisetzung in der Umwelt verbleiben und sich in der Nahrungskette anreichern. Damit können sie ihre schädigende Wirkung auf Ökosysteme und Mensch langfristig entfalten. Einige POPs weisen eine hohe Toxizität (=Giftigkeit) auf. Da sie auch weiträumig transportiert werden, können sie selbst in entlegenen Gebieten zu einer Belastung führen. Zu den POPs gehören Chemikalien, die zum Zwecke einer bestimmten Anwendung hergestellt wurden (z. B. PCB) aber auch solche, die unbeabsichtigt bei Verbrennungs- oder anderen thermischen Prozessen entstehen (z. B. Dioxine und Furane). Mit Hilfe von Bioindikatoren können Immissionen von organischen Schadstoffen erfasst werden. In der Abbildung sieht man die PCB-Gehalte in Grünkohl- und Graskulturen in der Nähe des Dortmunder Hafens, die 2016 eine deutliche Belastung angezeigt haben und zu weiteren Maßnahmen führten. Seit 2010 waren deshalb die Gehalte wieder deutlich geringer. Pflanzenschutzmittel Bulk-Sammler zur Ermittlung von Pflanzenschutzmitteln in der trockenen und nassen Deposition am Standort in Essen, Bild: LANUV Pflanzenschutzmittel werden in der Landwirtschaft eingesetzt, um Nahrungs- und Futterpflanzen vor Schädlingen, wie z. B. Insekten oder Pilzen (Insektizide, Fungizide), zu schützen bzw. um unerwünschte Beikräuter am Wachstum zu hindern (Herbizide). Pflanzenschutzmittel können auch abseits der eigentlichen Anwendungen in verschiedenen Medien nachgewiesen werden. So findet man viele Wirkstoffe in Gewässern, weil sie beispielsweise mit dem Regen von den behandelten Flächen ausgewaschen werden. Einige Wirkstoffe können auch über die Luft verbreitet werden. Diese werden dann z. B. mit dem Regen ausgewaschen und landen auf Pflanzen oder im Boden. Diese Einträge werden in NRW mithilfe von Bulk-Sammlern zum Auffangen der nassen und trockenen Deposition erfasst. Darüberhinaus werden auch Untersuchungen mit Pflanzen durchgeführt. Bioindikation Bioindikatoren sind Organismen oder Organismengemeinschaften, die auf Schadstoffbelastungen mit Veränderungen ihrer Lebensfunktion reagieren (=Reaktionsindikatoren) bzw. den Schadstoff akkumulieren (= Akkumulationsindikatoren). In der Vergangenheit wurden in NRW Flechten als Reaktionsindikatoren eingesetzt. Heute kommen in der Regel nur noch Akkumulationsindikatoren, wie z. B. die Graskultur und Grünkohl, zum Einsatz. Diese werden meist aktiv an Belastungsstandorten exponiert. Bei Schadensfällen werden Nahrungspflanzen passiv beprobt, wie z. B. beim Löwenzahnscreening. Graskultur Anzucht der Graskulturen in Tontöpfen, Bild: LANUV Das Verfahren der standardisierten Graskultur wird im Rahmen des Wirkungsdauermessprogrammes zwischen Mai und September nach der Richtlinie VDI 3957 Blatt 2 durchgeführt. Als Akzeptorpflanze wird die Grasart Lolium multiflorum ( ssp. italicum ) verwendet, die gut luftverunreinigende Stoffe anreichern kann. Das Gras verbleibt jeweils vier Wochen an einem Standort und wird anschließend auf Schwermetalle und an acht Messstationen zusätzlich auf organische Schadstoffe untersucht. Grünkohlexposition Das Verfahren der Grünkohlexposition wird nach der Richtlinie VDI 3957 Blatt 4 zwischen Mitte August bis Mitte November im Rahmen des Wirkungsdauermessprogramms eingesetzt. Dabei werden Grünkohlpflanzen in Pflanzcontainern exponiert. Grünkohl vermag aufgrund der Oberflächenstruktur der Blätter und der wachshaltigen Kutikula in besonderem Maße lipophile (=fettlösliche), organische Verbindungen zu binden. Nach der Ernte wird der Grünkohl gewaschen und küchenfertig aufbereitet. Die Proben werden auf Schwermetalle und organische Schadstoffe untersucht. Das Grünkohlexpositionsverfahren wird auch bei Untersuchungen an verschiedenen Belastungsschwerpunkten eingesetzt. Dabei ist es wichtig, dass es sich bei Grünkohl um eine Nahrungspflanze handelt. So kann über den Schadstoffgehalt im Grünkohl die Gefährdung für die Bürgerinnen und Bürger direkt berechnet und ggfls. eine Verzehrempfehlung ausgesprochen werden. Löwenzahnscreening Das Löwenzahnscreening ist eine standardisierte Methode (Richtlinie VDI 3957 Blatt 7), um z. B. bei Störfällen in Industriebetrieben oder Bränden zeitnah eine Aussage über die Reichweite der Belastung und eine gesundheitliche Einschätzung von Nahrungspflanzen vorzunehmen. Dabei werden vor Ort wachsende Löwenzahnpflanzen beprobt, die potentiell Schadstoffen ausgesetzt waren. Löwenzahn wächst nahezu überall und kann zu jeder Jahreszeit beprobt werden. Die ermittelten Gehalte können mit Hintergrundwerten für NRW verglichen werden. Wirkungsdauermessprogramm Graskulturen werden auf 1,50 m Höhe vier Wochen lang am Standort Essen exponiert, Bild: LANUV Das Wirkungsdauermessprogramm (WDMP) wurde 1995 im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes NRW zur Langzeitbeobachtung immissionsbedingter Wirkungen vom Landesumweltamt NRW konzipiert und umgesetzt. Teilweise konnte auch auf ältere Daten früherer Messprogramme zurückgegriffen werden, so dass mittlerweile für einige Schwermetall-Immissionen Zeitreihen über einen Zeitraum von über 25 Jahren vorliegen. Die Langzeitbeobachtung immissionsbedingter Wirkungen dient zum einen der Ermittlung von Hintergrunddaten für die unterschiedlich belasteten Räume in NRW und deren Charakterisierung. Daraus können Zeitreihen erstellt, Trends ermittelt und Basisdaten für die Umweltberichterstattung sowie Referenzwerte für Gutachten abgeleitet werden. Zum anderen ist das Ziel aber auch die Überwachung von (potentiellen) Emittenten und die Erfolgskontrolle emissions- und immissionsmindernder Maßnahmen. Darüber hinaus dient das WDMP der Qualitätssicherung von Bioindikationsverfahren. Mess- und Monitoring-Programme https://umweltindikatoren.nrw.de/ Immissionsbedingte Hintergrundbelastung von Pflanzen in NRW - Schwermetalle und organische Verbindungen Neue Bioindikationsverfahren zum anlagenbezogenen Monitoring Aktuelle Messungen Messstelle mit verschiedenen pflanzlichen Bioindikatoren am Standort Essen, Bild: LANUV Momentan erfolgen an 14 Messstationen Eintrags- und Depositionsmessungen, Staubniederschlagsmessungen und die Exposition von standardisierter Graskultur und Grünkohl. Neben der Untersuchung der Pflanzen und des Staubniederschlags auf Schwermetalle, werden seit 1998 (Grünkohl) bzw. 2003 (Gras) auch verschiedene, humantoxikologisch relevante, organische Komponenten bestimmt. Diese persistenten organischen Schadstoffe (Persistent organic pollutants = POPs) sind polychlorierte Biphenyle (PCB), dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (dl-PCB), polychlorierte Dibenzodioxine/ - Furane sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und deren Leitkomponente Benzo-(a)-Pyren (BaP). Dabei dienen die Messstationen an den Waldstandorten im Eggegebirge (Velmerstot), im Rothaargebirge (Hilchenbach), im Bergischen Land (Osenberg) und in der Eifel (Simmerath), die Standorte im landwirtschaftlichen Bereich in Bocholt und in Gütersloh sowie die städtischen Standorte in Köln, Langenfeld, Essen, Dortmund und Duisburg-Walsum der Erfassung der Hintergrundbelastung in NRW. Die Messstation im Duisburger Hafen dient der Überwachung eines stark industriell geprägten Bereiches; die Messstation auf einer Verkehrsinsel in Düsseldorf -Mörsenbroich dient der Erfassung eines stark verkehrsbelasteten Standortes. Die Messstation in Bottrop ist ebenfalls durch eine Quelle beeinflusst, da sie sich in unmittelbarer Nähe zu einer Kokerei befindet. Sonderuntersuchungsprogramme Aus Industriebetrieben können z. B. bei Störfällen Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Diese können sich auch in Nahrungspflanzen anreichern. Deshalb werden in diesen Fällen Nahrungspflanzen im betroffenen Gebiet untersucht. Hierbei sind insbesondere Pflanzen interessant, deren Blätter verzehrt werden, wie etwa Grünkohl, Mangold, Spinat und Salat. Die beaufschlagten Pflanzen werden dann im Umkreis des Industriebetriebes z. B. aus betroffenen Gärten geerntet, küchenfertig aufbereitet und auf Schadstoffe untersucht. Sonderuntersuchungsprogramme Klimawirkungen In NRW werden in zwei phänologischen Gärten die Wirkungen des Wetters, der Witterung und des Klimas auf die Entwicklungsphasen der Pflanzen untersucht. Es wird beispielsweise erfasst, wann der Blühbeginn erfolgt oder Früchte reif sind. Die Phänolgie ist ein besonders sensitiver Indikator für den Klimawandel, weil anders als bei rein chemisch-physikalischen Messungen alle Einwirkunsfaktoren integrativ erfasst werden. Phänologie zum Anfassen Klimaatlas NRW
Wasserrahmenrichtlinie Band 6 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Der Zukunft das Wasser reichen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Niedersachsen Wege für unser Wasser Inhalt Seite 1Wege für unser Wasser4 1.1 1.2Wasser mit Zukunft Alle gestalten mit4 7 2Ziele und Zeitplan der europäischen Wasserrahmenrichtlinie8 2.1 2.2Ziele Zeitplan8 11 3Grenzen überwinden – Handeln von der Quelle bis zur Mündung12 3.1Wasser kennt keine Grenzen12 4Die vier niedersächsischen Beiträge zu den Bewirtschaftungsplänen14 4.1 4.2 4.3Grundlagen der Flussgebietsbetrachtung Wie steht es um unsere Gewässer – eine Bestandsaufnahme Guter Zustand bis 2015 – und wenn das nicht geht?14 19 31 5Die vier niedersächsischen Beiträge zu den Maßnahmenprogrammen34 5.1 5.2 5.3 5.4Wie soll der gute Zustand erreicht werden? Wassergestalten Wasser gestalten – gestaltendes Wasser Investition Wasser – Möglichkeiten der Finanzierung34 43 47 51 6Öffentlichkeitsarbeit52 6.1Ihre Mitwirkungsmöglichkeiten52 7Literatur54 Wasser mit Zukunft Mit der Verabschiedung der WRRL im Jahr 2000 wurden neue Wege im Umgang mit den Gewässern in Europa aufgezeigt. Dazu zählen: der integrierte Ansatz, die Gewäs- ser als Lebensraum mit seinen charakteristischen Merkmalen zu betrachten und den guten Zustand an dem Vorhandensein und der Anzahl bestimmter Arten von Fischen, wirbellosen Kleintieren, Algen und anderen Wasserpflanzen zu bewerten, 1 | Wege für unser Wasserdie stetige Verbesserung der Wasserqualität durch die Reduzie- rung der organischen Belastungen bzw. der Schadstoffeinträge, 1.1. Wasser mit Zukunftdie ganzheitliche Betrachtung von Oberflächengewässern, Grund- wasser und wasserabhängigen Landökosystemen sowie 1 | Wege für unser Wasser 4 Niedersachsen ist ein wasserreiches Land und dieses Wasser gilt es zu schützen. Wasserqualität sichern, Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen, Wasser als Erholungsraum für den Menschen gestalten und sorgsam mit den Grundwasser- ressourcen umgehen, dieses ist vielen Menschen in Niedersachsen ein besonderes Anliegen. Landwirtschaft, mit den Energiever- sorgern, der Industrie und den Kom- munen – um nur einige „Gewässer- benutzer“ zu nennen – verbessert zunehmend die Gewässer hinsichtlich des Schad- und Nährstoffeintrages sowie der Naturnähe. Tiere und Pflanzen finden wieder Lebensraum, der ihren Ansprüchen genügt. Auch Die EG-Wasserrahmenrichtlinie (kurz WRRL) formuliert es so: „Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, ver- teidigt und entsprechend behandelt werden muss.” wir Menschen entdecken neue Orte, an denen wir die Vielfalt und Schön- heit natürlicher Gewässerlandschaften erleben können. Abendstimmung auf Juist. 5 die Betrachtung kompletter Ein- zugsgebiete, die sich wie bei der Elbe, der Ems, dem Rhein und der Weser über mehrere Bundesländer und Staaten erstrecken können. Die Ziele der WRRL gilt es unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Rand- bedingungen möglichst kosten- effizient zu erreichen. Dazu gibt die WRRL einen systematischen Hand- lungsleitfaden und einen strikten Zeitplan vor. Naturnahes Fließgewässer in der Lüneburger Heide. 2009 war dabei ein besonderer Meilenstein, da die ersten Bewirt- schaftungspläne und Maßnahmen- programme fertig gestellt wurden. Seit vielen Jahren engagieren sich Wasserwirtschaft und Naturschutz in Niedersachsen für die Reinhaltung, den Schutz und die Entwicklung der Oberflächengewässer und des Grund- wassers. Vielfältige Nutzungsansprü- che u. a. aus den Bereichen Industrie, Land- und Fischereiwirtschaft oder Tourismus werden heute an unsere Gewässer gestellt. Der Dialog mit der 1.1.1 Die Umsetzung in Niedersachsen Niedersachsen hat Anteile an den Flussgebieten Elbe, Ems, Rhein und Weser. Bei den Flussgebieten Elbe, Ems und Rhein handelt es sich um internationale Flussgebiete. Hier ist es erforderlich, dass die verschiedenen Staaten zusammenarbeiten. Das Ein- zugsgebiet der Weser liegt ausschließ- lich in Deutschland. Faszination Wasser Der Gesetzgeber hat die europarecht- lichen Vorgaben in deutsches Recht umgesetzt. 2009 wurden für die niedersächsischen Teile der Flussge- bietseinheiten Elbe, Ems, Rhein und Weser die nach WRRL erforderlichen Beiträge für die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme veröffent- licht.
Das Projekt "GRowing Advanced industrial Crops on marginal lands for biorEfineries' (GRACE)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Agrartechnik (440), Fachgebiet Konversionstechnologie und Systembewertung nachwachsender Rohstoffe (440f) durchgeführt. The consortium consists of 22 partners from universities, agricultural companies and industry. The project is coordinated by the University of Hohenheim in Stuttgart (Germany). It is primarily funded(€ 12.3 million) by the 'Bio-based Industries Joint Undertaking' (BBI JU), a public?private partnership between the European Union and 'Bio-based Industries Consortium' (BIC). The private project partners are contributing the remaining € 2.7 million. The goal of the project is to produce sustainable products with a strong market potential, to guarantee a reliable and affordable supply of sustainably produced biomass, and to better link biomass producers with the processing industry. In order to avoid competition with the cultivation of food or feed crops, miscanthus and hemp are grown on areas that have been polluted by heavy metals, for example, or are unattractive for food production due to lower yields.
Das Projekt "Comparative sustainability assessment of the impact of GM plants in Swiss conventional, integrated and organic farming systems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e.V. durchgeführt. Is the cost of producing genetically modified plants worth it for Swiss farmers? If the production of genetically modified (GM) plants was authorized in Switzerland, it is likely that costs would be driven up because of legislative measures. Given these conditions, would it be worthwhile for Swiss farmers to cultivate GM plants side by side with traditional varieties? Background If GM and conventional plant varieties were to be grown alongside one another, farmers would have to ensure along the whole production chain that seeds and products do not mix. This would entail a series of technical and administrative measures whose cost has so far not been accurately determined. Objectives The project's goal is to determine the costs at every production stage and for each farm of letting GM and traditional crops grow side by side. It also aims to determine the importance of neighbouring farms' reactions. With this analysis, it should be possible to estimate if and under which conditions the introduction of GM plants in the agricultural sector is worthwhile. Methods Farms from a selected representative test area in Canton Geneva lie at the heart of the complex analysis. The costs linked to the production of GM plants for each farm will be estimated first: these can include work time (for example for the clearing of vehicles or of storage areas) as well as changes to the way the farm is run (establishing a buffer zone around GM crops, for example). In a second stage, these extra costs will be compared with the profits farmers expect from GM plant production. The farmers will then be able to decide individually if and under which conditions they would be prepared to commit to GM crops. Based on all their decisions, it should be possible to determine how much arable land would be turned over to GM plants. The results from the test region will then be extrapolated to all of Switzerland. This will allow for a cost-benefit analysis for each farm, given that if more GM crops are planted, the related costs will drop. Significance The results could play a major role in the political decision process leading to the possible authorization of GM crops in Swiss agriculture.
Das Projekt "Bioremediation and Economic Renewal of Industrially Degraded Land by Biomass Fuel Crops" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. General Information: Objectives - To develop a technically practical and economically feasible technology for the bioremediation of heavy metal contaminated land using biomass fuel crops - To develop and test the environmental credentials of a closed loop system using biomass fuel crops to remove heavy metals from contaminated land, separation of the heavy metals into the smallest ash fraction during combustion for energy production allowing recovery and reuse of the metals and recycling of the wood ash as a fertiliser at the site of wood production. - To facilitate the breeding of biomass fuel crops specifically for the decontamination of heavy metal contaminated land through the characterisation of heavy metal uptake by a wide number of clones and the development of a rapid screening technique for inclusion in a breeding programme. - To modify and test the environmental assessment tools, LCA and EIA specifically for use for contaminated land and thereby provide a through assessment of the environmental consequences at local and global scale of the use of bioremediation technology. - To develop a computer based tool for use by local government planning officers, land developers, industry and regulatory agencies in the planning and execution of bioremediation of contaminated land. Project outline: Land on the urban fringe can be contaminated with heavy metals such as cadmium, lead, arsenic and zinc as a result of industrial activity, posing a risk both to human health and the environment and restricting the use to which the land may be put. Remediation of contamination may be possible by chemical treatment but this is highly expensive and seldom undertaken for large areas suffering from low level contamination. Biomass fuel crops take up and tolerate, to a greater or lesser degree, heavy metals into their harvestable parts. Technology is being developed which allows almost total recovery of that metal in the smallest ash Fraction during combustion for energy production, minimising releases to the atmosphere and permitting beneficial recycling of bottom ash. Expansion of the adoption of biomass fuels is being limited by competition with other uses of agricultural land. Industrially contaminated land is low value and utilised; fuel production on these site represents an opportunity to remediate or stabilise contaminants, gain economic return from the land, stimulate employment in areas of industrial decline and accelerate the market penetration of biomass fuels. Project elements: - Screening and breeding of woody and gramineceous biomass fuel crops for heavy metal take up and metal tolerance. - Development of soil treatments to increase the bioavailable fraction of metals present. - Characterisation and evaluation of parameters controlling fractionation of metals is ash during combustion. - Thorough LCA and EIA of remediation by the proposed bioremediation technology. ... Prime Contractor: WRC plc; Marlow-Buckinghamshire; UK.
Das Projekt "Veränderte Landnutzungssysteme - Nutzung hochwassergefährdeter und geogen belasteter Flächen sowie leichter Standorte mit nachwachsenden Rohstoffen - Teilprojekt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie durchgeführt. Mit dem Anbau von Energie- und Industriepflanzen soll eine sinnvolle Nutzung gefährdeter Flächen erreicht werden. Die Untersuchungen erstrecken sich im Einzelnen auf die Problemfelder: - hochwassergefährdete Zonen (Überflutungsflächen) - Erosionsrinnen und Verminderung von Bodeneintrag in Gewässer - Nutzung geogen mit Schwermetallen belasteter Flächen - Anbau von Topinambur und Energiehirse zur stofflichen und energetischen Nutzung für leichte Standorte Sachsens Durch diese pflanzenbaulichen Vorsorgestrategien wird gleichzeitig ein Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele in Sachsen geleistet. Es wird davon ausgegangen, dass schnellwachsende Baumarten und Gräser mehrtägige Überflutungen gut überstehen und auch auf belasteten Flächen anbauwürdig sind. Das Erntegut kann hier im Non-Food-Sektor wirtschaftlich verwertet werden.
Das Projekt "Genetisch modifizierte Gerstenpflanzen zur Herstellung von Cyclodextrinen in der Malzindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Malzfabrik Weißheimer durchgeführt. Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Industriepflanzen mit Hilfe der Biotechnologie, welche eine preiswerte und umweltschonende Produktion von Cyclodextrinen als nachwachsende Rohstoffe auf keimenden Gerstenkörnern unter Verwendung der industriellen Mälzungstechnologie ermöglichen soll. Das neue Produktionsverfahren verwendet bestimmte Gene, die unter keimungsspefizischer Regulation mittels der biolistischen Transformationsmethode in Gerstenpflanzen eingebracht werden. Die Konversion der Gerstenstärke in Cyclodextrine soll im Korn selbst durch den gesteuerten Keimungsvorgang während des Vermälzungsprozesses erfolgen.Bei der Weissheimer Forschung wurde im Projektverlauf die Agrobakterien-vermittelte Gerstentransformation etabliert. Es konnten in Vorversuchen über 100 unabhängige fertile Gerstenlinien mit verschiedenen Reportergenen erzeugt werden. Transgene Gerstenpflanzen, die im Genom das Gen der Cyclodextrin-Glykosyltransferase aus Bacillus macerans enthalten, konnten nur mit deutlich geringerer Effizienz erzeugt werden. In den Körnern mindestens einer Linie konnte ein Genprodukt verifiziert werden, welches im SDS-PAGE die gleiche Mobilität aufwies wie die Cyclodextrin-Glykosyltransferase aus Bacillus macerans und mit spezifischen Antikörpern gegen dieses Enzym markiert werden konnte. Die erzeugten transgenen Gerstenlinien werden im Gewächshaus vermehrt, um das rekombinante Protein zu isolieren und auf seine Aktivität hin zu untersuchen.
Das Projekt "Interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Färbepflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung, Abteilung für Bodenphysik durchgeführt. Umfassende technologische Entwicklung von Farbstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen von der Pflanzen- und Saatgutauswahl bis zu anwendungsfähigen, marktreifen Produkten Ziel des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist es, die Färbepflanzentechnologie von der Pflanzenauswahl, über Anbau, Ernte, Lagerung und Aufarbeitung bis zu technisch einsetzbaren Farbstoffen, soweit marktreif zu entwickeln, daß sowohl Landwirtschaft als auch Industrie in den Produktions- und Verarbeitungsprozeß von Farbstoffen aus hier wachsenden Pflanzen einsteigen können. Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben ist deshalb als eindeutig umsetzungs- und anwendungsorientiert zu charakterisieren. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Entwicklung von Farbstoffen für den Textilbereich. Großer Wert wird gelegt auf die Entwickling und Anwendung umwelt- und gewässerschonender Extraktionsverfahren.
Das Projekt "Verfahren zur Technikfolgenabschaetzung des Anbaus von Pflanzen mit gentechnisch erzeugter Herbizidresistenz in der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH durchgeführt. Vom Februar 1991 bis Juni 1993 ist in der Bundesrepublik eine Technikfolgenabschaetzung durchgefuehrt worden, die erstmals nach dem Modell eines 'runden Tisches' organisiert war. Ueber 50 Vertreter aus Industrie, Umweltverbaenden, Behoerden und Wissenschaft haben gemeinsam versucht, die Risiken und Chancen herbizidresistenter Pflanzen in der Landwirtschaft abzuschaetzen. Die Beteiligten haben insgesamt ueber 10 Tage miteinander diskutiert; 18 wissenschaftliche Gutachten wurden vergeben und ausgewertet. Die Gutachten und die Verhandlungen des Verfahrens, in denen die sachlichen Kontroversen und die unterschiedlichen politischen Wertungen der Beteiligten dargestellt sind, werden vom Wissenschaftszentrum Berlin herausgegeben.
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