Das Projekt "Entwicklung und Erprobung von Mitteln zur Deponieabdichtung und Untersuchungen zur Einschaetzung der Umweltvertraeglichkeit von modifizierten Pyloquat-Typen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Chemie Bitterfeld-Wolfen durchgeführt. Zur Sicherung von Schadstoff-Deponien gibt es die verschiedensten Methoden (z.B. Folienauskleidung, Injektionsbarrieren, Schlitzwaende, Zementierung) und Materialien (z.B. Tone, Zemente, Textilvliese, Dynagrout). Fuer die Abdichtung der im Raum Bitterfeld als Deponien vor allen fuer Chemie-Abfaelle genutzten Tagebau-Restloecher (Gefaehrdung des Grundwassers durch Ansteigen und damit Kontamination mit den gelagerten Stoffen infolge Rueckbau der Braunkohlefoerderung) sollten im Rahmen des Foerderthemas neue Materialien entwickelt und auf ihre Eignung getestet werden. Ein derartiges Mittel stellt Poly-Quat (Poly-Dimethyl-diallylammoniumchlorid) dar, welches mit Silikaten Gele bildet, die mit Sand/Kies Gemische ergeben, die eine hohe Stabilitaet bei einer gewissen Flexibilitaet besitzen und damit als Deponieabdichtungsmittel geeignet erscheinen. Die Struktur dieser Gele liess sich durch IR- und NMR- Spektren, sowie durch Rasterelektronenmikroskop- Aufnahmen darstellen. Bei Einwirkung von Chemikalien und Deponiefluiden auf die Gele und Gel/Sand/Kies-Gemische konnte bisher kein Einfluss auf ihre Struktur und ihre Permeabilitaet (Kf-Wert kleiner 10(xp=-9)) festgestellt werden. Im Hinblick auf einen evtl. Einsatzort wurden die geologischen, hydrologischen und petrophysikalischen Verhaeltnisse der Deponie 'Grube Antonie' erkundet, sowie eine mathematische Simulation der Dichtwirkung vorgenommen. Toxikologische (z.B. Fisch, Daphnien, Algen, LDSO) und mikrobiologische (z.B. Leuchtbakterien, Nitrifikationshemmung) Testungen dienten der Bewertung und Beurteilung der einzusetzenden Polymersilikat-Gel/Sand/Kies-Gemische. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf einen unbedenklichen Einsatz (aus toxikologischer Sicht), eine gute Stabilitaet (chemisch und mechanisch) und hohe Dichtwirkung der neuen Materialien hin. Langzeitversuche, Untersuchungen ueber Verformbarkeit, Tragfaehigkeit, Diffusion, Sorption, Einfluss von Druck, Temperatur, Radioaktivitaet und weitere toxikologische und mikrobiologische Tests sollten jedoch diese im Bericht dargestellten Ergebnisse festigen und untermauern.