Der vorliegende Forschungsbericht beschäftigt sich mit dem Thema der Inklusion in informellen Beteiligungsverfahren. Das Ziel hierbei ist es, Handlungsempfehlungen für eine Optimierung von Beteiligungsverfahren vor allem in Hinsicht auf Inklusionsaspekte zu formulieren. Es wird untersucht, aus welchen Gründen Menschen nicht partizipieren und welche Möglichkeiten es gibt, nicht erreichte Gruppen Ń die (vermeintlich) exkludierten Milieus Ń stärker zu beteiligen. Die Bearbeitung des Themenkomplexes erfolgt mittels einer Literaturrecherche, einer qualitativen Datenerhebung wie auch einer kollaborativen Auswertungs- und Entwicklungskonferenz mit weiteren Beteiligungsexpertinnen und Ńexperten. Für das Vorhaben wird anhand der aus der Literaturrecherche gewonnen Erkenntnisse einerseits davon ausgegangen, dass es soziostrukturelle, individualistische und verfahrensbezogene Beweggründe für die Nicht-Teilnahme an Beteiligungsverfahren gibt, und dass andererseits die Rolle der beteiligten Akteure durch die Intention des Verfahrens festgelegt wird. Als relevantes Ergebnis kann festgehalten werden, dass entscheidende Impulse für Inklusion ein tiefes Feldverständnis bedürfen inklusive eines hohen Intentions- und Akteursbewusstsein auf Seiten der Verantwortlichen und Durchführenden von Beteiligungsverfahren. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen zu einer weiteren Auseinandersetzung mit der aktuellen Beteiligungskultur anregen. Die ersten Ansätze dazu bietet das im Zuge des Projektes entstandenen Webtool, welches in Zukunft Verantwortliche bei der Auseinandersetzung mit Beteiligungsverfahren als auch der Verfahrenskonzeption unterstützen kann. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Die Differenzierung der Nutzung staedtischer Flaechen: der Zerfall der staedtischen Einheit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Kooperationsbereich Universität-Arbeiterkammmer, Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung Arbeit und Region durchgeführt. Zielsetzung und Fragestellung: Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines tragfaehigen Untersuchungsansatzes zur in der soziologischen Stadtforschung umstrittenen Problematik eines drohenden 'Zerfalls' bzw. 'Verschwindens' der Staedte. Dieser Zerfall, so die These, ergaebe sich aus den verschiedenen Umbruechen der Stadtentwicklung im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse: - der Auseinanderentwicklung der beiden zentralen menschlichen Erfahrungsbereiche in eine globalisierte Welt des (warenfoermigen, individualisierten) Austauschs und der Welt neu entstehender Gemeinschaften in homogenen Milieus; - der Abkehr von dem kommunalen Leitbild der Herstellung gleicher Lebensbedingungen in allen Teilen der Stadt, mit der Folge eines zunehmenden Bedeutungsverlustes des oeffentlichen Raumes und schwindender Chancen einer kommunalpolitischen Steuerung projektfoermig organisierter Stadtentwicklung und - der als problematisch erlebten Konzentration einkommensschwacher Bevoelkerungsgruppen in den Staedten, und hier vor allem in bestimmten staedtischen Teilgebieten: in Citynaehe und in den randstaedtischen Grosswohnanlagen. Arbeitsschwerpunkte: a) Zu allen Themenkomplexen - Globalisierung und Stadtentwicklung, 'Inszenierung' einzelner Segmente der Stadt durch (spektakulaere) Projekte, staedtische Armutsforschung - wurden umfangreiche Literaturrecherchen durchgefuehrt. Dazu wurden neuere Entwicklungen der Theorie sozialer Systeme rezipiert und fuer die Stadtforschung aufbereitet, insbesondere zur Frage der moeglichen Relevanz des Raumes fuer die Strukturierung sozialer Prozesse und zu der von Luhmann juengst entwickelten These einer sich im weltgesellschaftlichen Rahmen vor die funktionale Differenzierung schiebenden Primaerdifferenzierung zwischen Inklusion und Exklusion. b) Ausgehend von dieser Analyse wurde der Schwerpunkt der Untersuchung auf die Problemstellung der Folgewirkungen von Exklusionsprozessen auf die urbane Entwicklung in bundesdeutschen Grossstaedten gelegt. Dazu wurde im folgenden ein Forschungsprojekt bei der DFG beantragt, in dem insbesondere die Mehrdimensionalitaet der Nichtberuecksichtigung von Personen in Sozialsystemen (Maerkte, Bildung, Gesundheit, Recht, Politik, Medien) und ihr Zusammenhang mit raeumlicher Differenzierung Beachtung finden wird. In diesem Projekt soll untersucht werden, ob und wie sich der Prozess sozialer Ausgrenzung in benachteiligten staedtischen Teilgebieten verfestigt, welche residualen Vernetzungen zu den Funktionsbereichen der Gesellschaft bestehen und welche Dynamiken dahin zurueckfuehren. Erwartet wird, dass komplexe, weitaus weniger einheitliche Verflechtungen von Stadtraum und Ausgrenzung sichtbar werden, die bislang verdeckt geblieben sind und die sich durch einen betraechtlichen Grad an Stabilitaet auszeichnen. Kooperationen: Arbeitsgruppe Stadtforschung der Universitaet Oldenburg unter Leitung von Prof. Dr. Siebel zu den thematischen Schwerpunkten ,'Urban Underclass' und soziale Ausgrenzung.
Das Projekt "Einrichtung einer integrativen Umweltstation am Rothsee (Bayern)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., Verband für Arten- und Biotopschutz durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Zentrales Anliegen der Arbeit der integrativen Umweltstation ist es, auch Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Umwelt und Nachhaltigkeit zu ermöglichen und hier Strukturen und entsprechende pädagogische Angebote zu schaffen, die gemeinsames Lernen, Erleben und Arbeiten von behinderten und nicht behinderten Menschen möglich machen. Die Idee des Vorhabens ergab sich aus dem engen Kontakt des LBV mit dem Auhof, einer Einrichtung der Rummelsberger, und der Einrichtung der Regens-Wagner-Stiftung in Zell.Wasser und Sand sind die beiden großen Themenfelder, die schwerpunktmäßig an der integrativen Station umgesetzt werden. Sie ergeben sich aus der Lage der neuen Station direkt am Ufer des Rothsees. Darüber hinaus soll das Interesse der Besucherinnen und Besucher auch auf Themen wie Schutz der Biodiversität, Klimawandel und regionale Wertschöpfung im Sinne nachhaltiger Entwicklung gelenkt werden.Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden Die Besonderheit dieser neu zu errichtenden Station ist die Einbeziehung der Behinderteneinrichtungen in die Konzeptentwicklung von Anfang an sowie die Einbindung von Politik und Verwaltung. Bereits in der Planungsphase saßen der Träger, das Wasserwirtschaftsamt, der Zweckverband Rothsee sowie Vertreter Behinderteneinrichtungen an einem Tisch.Der Ansatz der pädagogischen Arbeit ist geprägt von Inhalten und Methoden der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ein pädagogischer Arbeitskreis mit Vertretern der beiden vor Ort ansässigen Behinderteneinrichtungen, Heilpädagogen, Förderschullehrern und Umweltpädagogen ist ebenfalls von Anfang an im Planungsprozess integriert. Dadurch ist es selbstverständlich, dass Umweltstation und Gelände unter Berücksichtigung heilpädagogischer und integrativer Aspekte speziell den Bedürfnissen behinderter Menschen gerecht werden. Die pädagogische Arbeit der integrativen Umweltstation wird durch eine externe Evaluation wissenschaftlich begleitet. Es wird die Konzeption des integrativen pädagogischen Konzeptes unterstützt sowie die Zielerreichung der integrativen Angebote zum Themengebiet Wasser untersucht, um systematische Informationen zur Optimierung der Konzeption und Umsetzung zu liefern.
Fazit: Das Projekt Einrichtung einer integrativen Umweltstation am Rothsee verlief sehr erfolgreich, es wird über den Projektzeitraum hinaus weitergeführt werden. Die eingeschlagene Vorgehensweise hat sich sehr bewährt. Besonders die enge Kooperation mit den beiden vor Ort ansässigen Behinderteneinrichtungen hat zum Gelingen des Projekts beigetragen. Auch die Begleitung durch eine externe Evaluation ist sehr zu empfehlen, eine langfristige Qualitätssicherung und -entwicklung ist somit gegeben. Umweltbildung bzw. BNE für Menschen mit allen Arten von Behinderungen und Menschen ohne Handicap ist bei Schaffung einer attraktiven und funktionalen Einrichtung sehr gut möglich.(Text gekürzt)
Das Projekt "Weiterentwicklung und Validierung des modularen Simulationswerkzeugs 'ModSimple' für hydrogeologische und geothermische Fragestellungen zum Schutz des Grundwassers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von hydrocomputing GmbH & Co. KG durchgeführt.