Das Projekt "Teilprojekt B 01: Prozesskettenbezogene Auslegung logistischer Systeme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Fachbereich 14, Institut für Technologie und Management, Bereich Logistik durchgeführt. Das Recycling komplexer Entsorgungsgueter erfordert die Konzeption einer Demontagefabrik und deren Integration in den Prozesskreislauf. Die Funktionalitaet einer solchen Fabrik ist jedoch nicht hinreichend durch die reinen Demontageaktivitaeten beschrieben. Vielmehr bedarf es einer physischen, organisatorischen und informatorischen Vernetzung der einzelnen Aktivitaeten. Insofern ist die Konzeption einer speziellen Logistik fuer Demontagefabriken unerlaesslich. Bisher beschraenkten sich die entsorgungslogistischen Ansaetze in diesem Bereich auf Einfachstloesungen, die weder oekonomisch noch oekologisch optimal gestaltet sind. Eine reine Uebertragung der Loesungsansaetze versorgungsorientierter Logistik ist jedoch aus den folgenden Gruenden nicht moeglich: 1) Die in den Demontageprozess eingehenden Altprodukte sind durch eine hohe Variantenvielfalt gekennzeichnet. 2) Informationen ueber den Typ und den Zustand des Entsorgungsgutes sind vielfach erst mit der Annahme im Eingangslager generierbar. 3) Der Demontageprozess folgt anderen Optimierungskriterien als ein herkoemmlicher Produktionsprozess, da die Wertschoepfungspotentiale wesentlich geringer sind. Der daraus resultierenden Kostensensibilitaet saemtlicher Prozesse muss besonders Rechnung getragen werden. Der geringe Wert der Entsorgungsprodukte sowie der unsichere Absatzmarkt fuer die Erzeugnisse der Demontage haben zur Folge, dass Demontageprozesse weniger zeitkritisch als Produktionsprozesse sind. 4) Demontageprozesse werden in einer weit schaerferen Form oekologischen Anspruechen genuegen muessen, da die Etablierung von Kreislaufsystemen nur dann zu einer Umweltentlastung fuehrt, wenn die zusaetzlichen Belastungen geringer sind als die einer Deponierung. Das Ziel des Teilprojekts B1 ist die Gestaltung einer innerbetrieblichen Logistik sowie einer Demontagelogistik. Ziel beider Teilbereiche ist eine prozesskettenbezogene Auslegung logistischer Systeme fuer die Demontage, um einen durchgaengigen Material- und Informationsfluss zu garantieren und als Resultat eine Kreislaufwirtschaft realisieren zu koennen. Im Bereich der innerbetrieblichen Logistik, die alle fuer eine Demontagefabrik notwendigen werksinternen Logistikstrukturen und -prozesse ausserhalb der Demontagezelle umfasst, sind im einzelnen spezielle Umschlag-, Kommissionier-, Lager- und Transportsysteme sowie logistische Informations- und Steuerungssysteme zu entwickeln. Dabei muessen die Schnittstellen zur ausserbetrieblichen Logistik explizit beachtet werden. Des weiteren ist bei der innerbetrieblichen Logistik eine Organisationsstruktur zu gestalten, um die Integration der Logistik in die Demontageprozesse zu gewaehrleisten.