Das Projekt "Pollen und Umweltrekonstruktion - Pleistozäne und holozäne Umweltveränderungen im brasilianischen Amazonasgebiet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften, Abteilung für Palynologie und Klimadynamik durchgeführt. Amazonien, das größte zusammenhängende Regenwaldökosystem der Erde, beherbergt eine enorme Artenvielfalt und spielt eine entscheidende Rolle für das globale Klima, den Kohlenstoffhaushalt sowie für den Wasserkreislauf. Trotz der enormen Bedeutung des Amazonasregenwaldes für heutige und zukünftige weltweite Umweltveränderungen ist nur wenig über seine Vergangenheit bekannt. Zur Untersuchung der spätquartären Umweltdynamik stehen uns mehrere Seesediment- und Sumpfkerne aus Regionen des brasilianischen Amazonasgebietes zur Verfügung, nördlich und südlich des Äquators gelegen. Die zeitlich hochauflösende Analyse der vorliegenden Sedimentkerne auf Pollenmaterial, Holzkohlepartikel, Sedimente und Isotope, als auch Radiokarbondatierungen und multivariate Datenanalysen, sollen im Einzelnen Aufschluss geben über: - Veränderungen in Vegetation und Artenvielfalt, - Klimaveränderungen einschließlich der Dynamik der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) und der Rolle von El Niño Southern Oscillation (ENSO) Ereignissen, - die Feuergeschichte und ihren Einfluss auf das Ökosystem und - anthropogene Einflüsse.