Das Projekt "Wirkungen neuer klimapolitischer Instrumente auf Innovationstätigkeiten und Marktchancen baden-württembergischer Unternehmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung durchgeführt. Vorrangiges Ziel des Forschungsvorhabens ist die Analyse der Innovationseffekte der neuen klimapolitischen Instrumente EU-Emissionshandel (EU EH) und projektbezogene Kyoto-Mechanismen Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI). Dazu werden theoriegeleitete Fallstudien primär mit baden-württembergischen Unternehmen in den Sektoren Strom-, Zement- und Papierherstellung, sowie mit deren Technologielieferanten durchgeführt. Basierend auf einem interdisziplinären Bezugsrahmen, der sich aus Elementen der Neoklassik, der Evolutorischen Ökonomie, der Institutionellen Ökonomie und dem Resource Based View of the Firm' zusammensetzt, wurden Hypothesen für die wichtigsten Ausgestaltungsfragen der klimapolitischen Instrumente entwickelt und hinsichtlich sektor- und unternehmenstypischer Spezifika angepasst. Bisher wurden leitfadengestützte Interviews mit insgesamt 48 Personen in 15 Unternehmen (davon sechs Technologielieferanten) mit Schwerpunkt Stromwirtschaft durchgeführt. Die bisherigen vorläufigen Ergebnisse für die Stromwirtschaft implizieren, dass CDM/JI bisher noch keinen nennenswerten zusätzlichen Forschungs- u. Entwicklungsaktivitäten (FuE) ausgelöst hat; die Diffusionswirkungen variiert hingegen je nach Technologie und Markt. Der EU EH übt einen starken Einfluss auf FuE im Bereich Carbon Capture & Storage (CCS) aus - ein nennenswerter Einfluss auf die Diffusion von bestehenden Technologien ist jedoch nicht erkennbar. CO2-Kosten sind nur eines von mehreren wichtigen Entscheidungskriterien für Innovationsstrategien; entscheidend dafür sind weniger aktuelle als vielmehr langfristig erwartete Preise und Allokationsregeln. Bei Stromversorgern ist im Allgemeinen ein organisatorischer Wandel feststellbar, bei Technologielieferanten hingegen unterscheidet sich der Einfluss der Klimapolitik auf die Organisationen je nach Technologieportfolio sehr stark. Die allgemein festzustellende große Bandbreite für den Einfluss von Klimapolitik auf unternehmerische Innovationsstrategien lässt sich u.a. durch große Unterschiede zwischen Technologien und/oder Brennstoffen, i.e. durch firmenspezifische Charakteristika, erklären.
Das Projekt "Einfluss umweltpolitischer Rahmenbedingungen auf das Innovationsverhalten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, Forschungsbereich Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement durchgeführt. Der Forschungsverbund FIU unternahm im Rahmen dieses Projektes eine theoretische und empirische Analyse der Innovationswirkungen umweltpolitischer Instrumente. Das ZEW bearbeitete folgende Teilprojekte: - Grundlagen der Innovationstheorie: Im Rahmen des Projektverbundes wurde der Begriff 'Umweltinnovationen' in die Diskussion eingefuehrt. Die Analyse sogenannter Umweltinnovationen erfordert eine staerkere Vernetzung der bisher weitgehend getrennt arbeitenden Disziplinen der Innovations- und Umweltforschung. Zu den fuer eine solche Vernetzung erforderlichen begrifflichen und theoretischen Grundlagen wurde vom ZEW ein Diskussionspapier verfasst. - Wirkungen einer CO2-/Energiesteuer: In diesem Teilprojekt hat das ZEW die Moeglichkeiten und Grenzen der Integration von Innovationswirkungen in oekonomische Gleichgewichtsmodelle durch die (Teil-)Endogenisierung technischen Fortschritts aufgezeigt. - Innovationswirkungen von freiwilligen Selbstverpflichtungen im Klimaschutz: Dieses Teilprojekt nahm eine spieltheoretische Analyse der Innovationswirkungen freiwilliger Selbstverpflichtungen vor. Es identifizierte auf diese Art und Weise 'effiziente Drohstrategien' fuer Verhandlungen zwischen Staat und Wirtschaft. Fallbeispiele sind der FCKW-Ausstieg in Deutschland und den USA sowie Selbstverpflichtungen zur CO2-Reduktion in Deutschland und den Niederlanden. - Empirische Analyse der Innovationswirkungen durch Zusatzerhebung zum Mannheimer Innovationspanel (MIP): Dieses Teilprojekt wertete die in der Innovationserhebung 1996 enthaltenen Angaben zu Umweltinnovationen mikrooekonometrisch aus, die in einer telefonischen Zusatzbefragung von umweltinnovativen Unternehmen ergaenzt wurden. Auf diese Weise konnten Determinanten von Umweltinnovationen unter besonderer Beruecksichtigung des Einflusses umweltpolitischer Instrumente ermittelt werden. - Internationale Fallstudien zu den Innovationswirkungen umweltpolitischer Instrumente am Beispiel der Windenergie: In einem Laendervergleich zwischen Deutschland, Daenemark und Grossbritannien wurden die Innovationswirkungen unterschiedlicher Regulierungsmuster am Beispiel der Windenergie untersucht. Wesentliche verstaerkende und hemmende Faktoren des umwelttechnischen Fortschritts konnten aufgezeigt werden. Auf dieser empirischen Basis, ergaenzt um Fallstudien mehrerer Kooperationspartner, konnten Kennzeichen innovationsfreundlicher Regulierungsmuster identifiziert werden.
Das Projekt "Inventar innovationshemmender Regulierungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt durchgeführt. Der Markt für Cleantech entsteht im Bereich der öffentlichen Güter sehr oft erst durch ambitionierte Ziele und Regulierungen des Staates. Regulierungen im Umwelt- und Energiebereich dienen in erster Linie dazu, öffentliche Güter wie natürliche Ressourcen, die Umwelt und das Klima vor Übernutzung und -belastung zu schützen sowie die erneuerbaren Energien und den nachhaltigen Konsum zu fördern. Zur Erreichung der Ziele im Umwelt- und Energiebereich werden unterschiedliche Regulierungsinstrumente und Normen eingesetzt, welche je nach Ausgestaltung unterschiedliche Innovationsanreize entfalten (z.B. Lenkungsabgaben, Vorschriften, Förderungen, Sensibilisierungsmassnahmen). Aus diesem Grund hat der Bundesrat am 16. September 2011 das UVEK in Zusammenarbeit mit dem EVD beauftragt, im Rahmen der Umsetzung der Massnahmen des Masterplan Cleantechs ein Inventar der wichtigsten innovationshemmenden Regulierungen des Bundes und der Kantone sowie privater Normen für den Cleantech-Bereich zu erarbeiten. Dieser Auftrag schliesst Empfehlungen für mögliche Anpassungen von Regulierungen und Normen im Hinblick auf ihre Innovationswirkung mit ein. Ziel des Projekts ist, in einem Inventar die wesentlichen Regulierungen und Normen aufzuzeigen, die Innovationstätigkeiten in den verschiedenen Cleantech-Bereichen beeinflussen. Die Erkenntnisse über die Innovationswirkung von Regulierungen des Bunds und der Kantone sowie privater Normen sollen Empfehlungen für wirkungsorientierte Anpassungen ermöglichen.