UBA gibt Stipendiaten für "Artist in Residence"-Stipendium auf der Insel Vilm bekannt Zur kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit liegen derzeit noch geringe theoretische und praktische Ansätze vor. Das Umweltbundesamt (UBA) will mit dem Forschungsprojekt „Neue Ansichten!“ (Arbeitstitel) einen Dialog anstoßen zwischen Kunstpraxis und Kulturpolitik sowie Wissenschaft und Nachhaltigkeitspolitik. Ziel des Vorhabens ist es, neue Kommunikationsformate zur Kultur der Nachhaltigkeit im Sinne der Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und der von den Vereinten Nationen beschlossenen „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ zu entwickeln und Anknüpfungspunkte kultureller Diskurse und künstlerischer Praxis an die Nachhaltigkeitspolitik aufzuzeigen. Zu diesem Forschungsvorhaben wurde zu Beginn des Jahres erstmalig ein Aufenthaltsstipendium für Kunstschaffende ausgeschrieben. Folgende Künstler wurden nun von der Jury, bestehend aus Claudia Banz, Katja Blomberg, Cord Riechelmann und Manos Tsangaris für das erste Stipendium 2017 ausgewählt: Kunst: Nadine Baldow, Andreas Greiner Literatur: Sabine Scho Musik: Künstlerduo Kombüse (Paulette Penje und Niklas Seidl) Die Stipendiaten verbringen im Sommer 2017 einen sechswöchigen Arbeitsaufenthalt in der Internationalen Naturschutzakademie (INA) auf der Insel Vilm bei Rügen. Die Insel ist Bestandteil des Biosphärenreservats Südost-Rügen und repräsentiert Natur in ihrer ursprünglichen Form. Die Ergebnisse des Projektes werden 2019 in einer Ausstellung und mit einer Publikation einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. „Andreas Greiner bewegt sich konsequent an der Schnittstelle von Kunst und Naturwissenschaft. Mit seinem interdisziplinären Ansatz arbeitet er sehr überzeugend an einer neuen visuellen Kultur der Nachhaltigkeit . Seine Bildsprache reicht vom 3-D-Druck über die Installation bis zur Fotografie. Greiner nutzt die Kunst als Spiegel und als Katalysator, um auf ökologische Probleme aufmerksam zu machen und den Betrachter zugleich zu involvieren. Vor allem möchte er den Blick auf unterrepräsentierte Themen lenken. Während seines Aufenthaltes auf der Insel Vilm wird er in engem Austausch mit den Naturwissenschaftlern vor Ort an einer Bestandsaufnahme transgener Strukturen arbeiten und damit die Manipulation der Natur durch den Menschen aus einer ungewohnten Perspektive fokussieren.“ „Nadine Baldow arbeitet aktuelle Fragen von Umwelt, Landschaft und Natur in ortsspezifischen Installationen auf. Ihre farbigen Gebilde überzeugen als raumgreifenden Wucherungen, deren Formen zwischen Hybrid aus Plastikmüll, natürlichen Ablagerungs- und Wachstumsprozessen changieren. Die Künstlerin hat bereits zwei Residencies unter naturnahen Bedingungen im Himalaya und in einem Naturreservat in Tschechien absolviert. Hier konnte sie die Konfrontation moderner Lebensweisen mit den naturnahen Gegebenheiten beobachten und in kritisch-poetischer Weise überzeugend umsetzen. Auf Vilm will sie sich neu auf die Gegebenheiten einstellen und aufgrund ihrer Beobachtungen sowie dem Austausch mit den Menschen vor Ort zu einer neuen Arbeit finden.“ „Sabine Scho hat in ihren Büchern „Tiere in der Architektur“ und „The origin of senses“ am Beispiel von Zoos und Naturkundemuseen lyrisch, also in Worten, und bildnerisch darauf hingewiesen, dass zwischen Tieren und Menschen nicht die Synästhesien zu suchen sind, die gibt es nämlich nicht. Es geht ihr vielmehr um das Trennende in den Wahrnehmungen von Schlangen und Menschen, das auch keine Metapher vereinen kann. Für ihr neues Projekt „The origin of values“ scheint daher gerade eine Insel wie Vilm, auf der bestimmte Bereiche ganz dem Zugang der Besucher verschlossen bleiben, die Frage nach dem Wert dieser verschlossenen Räume für den Menschen nah zu legen.“ „Das Konzept „Schwere Koffer“ des Künstlerduos „Kombüse“ besticht vor allem durch seine präzise Hinwendung zum in der Ausschreibung enthaltenen Thema der Nachhaltigkeit. Die beiden gehen von der eigenen Alltags-Erfahrung aus, wo seit Kindheitstagen quasi unerreichbare ökologische Maßstäbe eingepflanzt sind, also selbst die allerbesten Intentionen scheitern müssen, man sich stattdessen in moralischen Ersatzhandlungen ergeht und mit kleinen alltäglichen Selbstlügen zu beruhigen geneigt ist. Konkret soll dies gemacht werden in dem künstlerischen Protokoll des Versuchs einer radikalen CO-2-Ausstoss-Reduktion im persönlichen Verbrauch. Wo dies zum Scheitern verurteilt ist, werden auch die Mechanismen des Scheiterns und seiner Folgen untersucht und Gegenstand der künstlerischen Forschung. Die Jury ist eingenommen vom konsequenten Ansatz der beiden Künstler und gespannt auf ihre Ergebnisse.“ Nadine Baldow *1990, lebt und studiert in Dresden, derzeit Studium Skulptur und Raumkonzepte, HfBK Dresden, 2015-2017 Artist in Residence in Indien und Tschechien. https://www.nadinebaldow.com/ Andreas Greiner *1979, lebt und arbeitet als Bildender Künstler in Berlin, Fokus auf zeitbasierten, lebendigen und digitalen Skulpturen. 2007-13 Studium an der UdK Berlin, 2003-06 Medizinstudium in Budapest und Berlin. http://www.andreasgreiner.com/ Sabine Scho *1970, lebt und arbeite als Schriftstellerin/Performerin in Berlin, 2015 »The origin of senses. An intervention«, Museum für Naturkunde Berlin, zuvor lebte sie viele Jahre in São Paulo; Studium Germanistik und Philosophie in Münster. http://www.sabinescho.de/ Paulette Penje *1984, lebt und arbeitet als Malerin und Videoperformancekünstlerin in Berlin, 2015-16 Studium an der New York School of Visual Arts und Kunsthochschule Berlin, 2014 Ernennung zur Meisterschülerin von Prof. Georg Winter, HBK Saar, 2008-2014 Studium der Freien Kunst HBK Saar. http://www.adk.de/de/akademie/junge-akademie/saarland-stipendium/2016/Pa... Niklas Seidl *1983, lebt und arbeitet als Komponist/Cellist in Köln, Gründer und Leiter des Sextetts hand werk, Köln und des Duos leise dröhnung, Frankfurt/Main, Mitglied beim ensemble mosaik, ensemble aisthesis und ensemble chromson, 2007-12 Kompositionsstudium in Leipzig und Köln, 2003-09 Violoncellostudium und Barockcellostudium in Leipzig und Wien. http://www.niklas-seidl.eu/niklasseidl.eu/bnjour.html Claudia Banz ist Kunst- und Designhistorikerin sowie Kuratorin. Sie studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Klassische Archäologie und war anschließend an diversen Museen als Kuratorin tätig, unter anderem am Hamburger Bahnhof in Berlin, am Kunstgewerbemuseum Berlin, am Museum Folkwang Essen und am Centraal Museum Utrecht. Seit 2011 leitet sie die Sammlung Kunst und Design nach 1800 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Katja Blomberg ist Kunsthistorikerin, Publizistin und Kuratorin. Sie kennt die Kunstszenen von Japan und Großbritannien von langjährigen Aufenthalten und war Pressesprecherin des Museums für Angewandte Kunst (MAK) in Wien. Seit 2005 ist sie Direktorin des Haus am Waldsee für zeitgenössische internationale Kunst in Berlin. Cord Riechelmann arbeitete als Kolumnist und Stadtnaturreporter für die Berliner Seiten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung . Er schreibt für diverse Zeitungen u. a. für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Süddeutsche Zeitung . Autor der Bücher Bestiarium, Wilde Tiere in der Großstadt und Krähen. Ein Porträt . Er lebt in Berlin. Manos Tsangaris ist Komponist, Trommler und Installationskünstler. 2009 wurde er zum Professor für Komposition an die Hochschule für Musik Carl Maria Weber Dresden berufen. Seit 2012 ist er designierter künstlerischer Leiter der Münchner Biennale für Neues Musiktheater ab 2016 (zusammen mit Daniel Ott). Er gründete 2011 das „Internationale Institut für Kunstvermittlung“.
Die Gefährdung des Feldhamsters in Deutschland schreitet weiter voran. Dies dokumentiert die BfN-Veröffentlichung "Bericht zum Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus)" im Skript 385. Die Veröffentlichung umfasst Statusberichte der Bundesländer und Ergebnisse eines nationalen Expertentreffens zum Schutz des Feldhamsters an der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm im November 2012. Zusammengestellt wurde das Skript vom Deutschen Rat für Landespflege im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Die Statusberichte enthalten Angaben zu Vorkommen, Bestandsentwicklung und Gefährdungsursachen, aber auch zu Schutzmaßnahmen. In Deutschland sind aktuell vier große Verbreitungsschwerpunkte des Feldhamsters vorhanden. Sie liegen in Mitteldeutschland, im Rhein-Main-Gebiet, in Franken sowie im südwestlichen Nordrhein-Westfalen. Die Bestandsentwicklung ist jedoch in neun von den elf berücksichtigten Bundesländern negativ, unabhängig von der jeweiligen Bestandsgröße. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wird der Bestand aktuell mit null angegeben, so dass die Experten davon ausgehen, dass der Feldhamster dort ausgestorben ist. Als halbwegs stabil wird die Bestandsentwicklung derzeit lediglich in Sachsen-Anhalt und in Rheinland-Pfalz eingeschätzt. Doch ohne entsprechende Schutzmaßnahmen wird der Feldhamster nach Experten-Angaben auch in Rheinland-Pfalz in etwa zehn Jahren ausgestorben sein. "Gefährdungsursache Nummer eins ist die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung", sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. "Dies geht auch aus allen Länderberichten hervor."
Der Verlag Matthes & Seitz Berlin stiftete im Jahr 2017 erstmalig den mit 10.000 € dotierten Deutschen Preis für Nature Writing, der jährlich verliehen wird. Bestandteil des Preises ist ein sechswöchiger Schreibaufenthalt auf der Insel Vilm bei Rügen an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz, der vom Bundesamt. Die Empfängerin des Stipendiums 2017 ist die Autorin Marion Poschmann. Die Preisverleihung fand am 11. April 2017 in Kooperation mit der Akademie der Künste in Berlin statt. Nature Writing ist eine Form der Prosa oder Poesie, in deren Zentrum die belebte und unbelebte Natur steht. Die Vergabe des Schriftstellerpreises soll sowohl dazu beitragen, Nature Writing verstärkt im deutschsprachigen Raum zu etablieren als auch den Themen Natur und Naturschutz mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Literatur kann mit ihren Mitteln und ihren sprachlichen und ästhetischen Ausdrucksformen Menschen ansprechen und für die Natur und ihren Schutz sensibilisieren.
Moorlebensräume und darauf spezialisierte Arten sind größtenteils stark gefährdet und unterliegen u. a. dem Schutz der FFH-Richtlinie. In den letzten Jahren spielt beim Moorschutz und der Wiedervernässung von Mooren neben dem Biodiversitätsschutz verstärkt auch der Aspekt des Klimaschutzes eine Rolle. Die Wiedervernässung und Revitalisierung von Mooren wirkt sich auch auf FFH-Lebensräume und -Arten sowie auf Arten der Vogelschutz-Richtlinie aus, deren Zustand sich dadurch verbessern oder verschlechtern kann. Letzteres kann zu Konflikten mit den Naturschutz-Richtlinien der EU führen. Im Rahmen des Workshops wurde ein Überblick darüber gewonnen, welche Zielkonflikte konkret zwischen EU-RL und Moorrevitalisierungsvorhaben auftreten, welche Erfahrungen bisher in diesem Zusammenhang mit der Handhabung der FFH-Verträglichkeitsprüfung vorliegen, welche Handlungsspielräume und welcher Handlungsbedarf aufgrund der Richtlinien bestehen (Erhaltungszustand, Verschlechterungsverbot, Entwicklungsziele). Der vorliegende Band gibt die Beiträge eines gleichnamigen Workshops an der BfN-Naturschutzakademie auf der Insel Vilm im November 2013 wieder. Die Beiträge stellen für die mit Moorrenaturierungsprojekten befassten Praktiker in Planungsbüros, Verbänden, Behörden und anderen Institutionen wertvolle Informationen dar, um ggf. auftretende Zielkonflikte schon zu Beginn der Planung einer Wiedervernässungsmaßnahme zu erkennen und frühzeitig geeignete Lösungen zu entwickeln.
Ehrenamtliches Engagement stellt ein maßgebliches Standbein für den Naturschutz in Deutschland dar. Erste Naturschutzvereine wurden bereits vor mehr als 100 Jahren gegründet und auch Flächenerwerb durch Vereine zur Sicherung bedrohter Gebiete findet seit Langem statt. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 kam es beispielsweise im Kontext des Verkaufs ehemaligen Staatseigentums der DDR auch zur Veräußerung bzw. kostenlosen Übertragung von Naturschutzflächen (sogenanntes Nationales Naturerbe), in dessen Rahmen insbesondere Naturschutz-Stiftungen und -Vereine bzw. -Verbände als neue Flächeneigentümer vielfältige Verpflichtungen übernahmen. Viele Erfolge des Naturschutzes gehen auf diesen kontinuierlichen ehrenamtlichen Einsatz zurück. Diese Sachverhalte waren für das BfN Anlass, im Jahr 2015 auf der Insel Vilm eine Tagung durchzuführen, auf der verschiedene Stiftungen, Vereine und Verbände ihre Erfolge im Flächen- und Gebietsschutz explizit vorstellten. Dieser Band fasst die Ergebnisse der Tagung zusammen.
Erfolgskontrollen als integraler Bestandteil von Programmen und Projekten sowie weiterer Maßnahmen des Naturschutzes dienen vorrangig der Überprüfung, ob ein Erfolg von fachlich hergeleiteten Maßnahmen eingetreten ist. Weiterhin sollen sie Fehlentwicklungen aufdecken und Hinweise geben, wie Abläufe effektiver gestaltet werden können. Ziel ist es, zu prüfen, ob und wie der Wirkungsgrad von Naturschutz-Aktivitäten (das "Outcome") erhöht werden kann. Damit tragen sie ebenfalls dazu bei, Mittel und Ressourcen effizienter einzusetzen. Darüber hinaus liefern Erfolgskontrollen Hinweise und Argumente für einen weiteren Handlungsbedarf, z. B. nach der Beendigung von Projekten. Die Beiträge dieses Tagungsbandes basieren auf Vorträgen der BfN-Tagung „Erfolgskontrollen im Naturschutz“ im Dezember 2018 an der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm. Dabei wurden insbesondere Erfolgskontrollen von Naturschutzprogrammen und -projekten sowie von Management- und Renaturierungsmaßnahmen in verschiedenen Ökosystemen vorgestellt. Hier lag der Schwerpunkt auf Mooren, Auen und Fließgewässern, Magerrasen, Heiden und dem Grünland. Weitere Beiträge befassen sich mit den Ergebnissen von Projekten und Aktivitäten zur Förderung von Ziel- und Verantwortungsarten bzw. von Wiederansiedlungen.
In den letzten Jahren gibt es für eine wachsende Gruppe in der Bevölkerung einen klar erkennbaren Trend zu einem gesundheitsbewussten Verhalten. Viele Menschen sehen in diesem Zusammenhang das Erleben von Natur, Naturnähe und Natürlichkeit als Bereicherung und Bestandteil eines guten Lebens an. Treffend beschreiben lässt sich dieser Trend mit dem Wunsch nach mehr Lebensqualität. In einer verstärkten Zusammenarbeit der mit Naturschutz befassten Personen und Institutionen mit dem Gesundheitssektor werden viele Potenziale gesehen, Naturschutz als Beitrag der Gesundheitsförderung und zur Gesundheitsvorsorge zu kommunizieren. Dazu müssen jedoch Allianzen zwischen diesen beiden gesellschaftlichen Belangen aufgebaut und die Zusammenarbeit intensiviert werden. Der vorliegende Band dokumentiert Beispiele für diesen gegenseitigen Lernprozess. Er enthält Beiträge, die während zweier Tagungen am Bundesamt für Naturschutz, Insel Vilm (BfN) und an der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, Niedersachsen (NNA) vorgestellt wurden. Die Ergebnisse sollen für Naturschutzstrategien und das Gesundheitswesen wichtige Hinweise geben und damit einen Dialog fortsetzen und intensivieren, der für den Naturschutz wie für den Gesundheitsschutz noch viele Möglichkeiten birgt.
Der vorliegende Band gibt in 21 Artikeln die Beiträge des im April 2008 in der internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm durchgeführten Seminars "Naturschutz-Monitoring in Deutschland - Stand und Perspektiven" wieder. Bei der Veranstaltung wurden der Stand der Umsetzung dargestellt und Anforderungen für die Zukunft diskutiert. In den Beiträgen werden naturschutzfachliche Beobachtungsprogramme in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt. Moderne Methoden des Monitorings, wie z. B. die Nutzung der Fernerkundung, werden erläutert. Die dargestellten Programme können sich auf ausgewählte Bestandteile der Biodiversität beziehen (Beispiel Vogelmonitoring in Deutschland) oder der Umsetzung von Richtlinien und der Evaluierung naturschutzpolitischer Instrumente dienen (wie das FFH-Monitoring). Einen bedeutenden Teil des Seminars bildete die Diskussion von noch fehlenden Monitoringprogrammen zur Beantwortung bestimmter Fragestellungen - wie z. B. der Auswirkung des Klimawandels auf die Biodiversität - sowie ein intensiver Austausch über mögliche stärkere Verknüpfungen verschiedener Beobachtungsprogramme. Die Perspektiven des Naturschutz-Monitorings werden in einem eigenen Beitrag aufgearbeitet.
Terrestrische und semi-terrestrische Lebensräume an den Küsten von Nord- und Ostsee stehen im besonderen Maße im Spannungsfeld verschiedenster Nutzungsansprüche. Bemühungen zum Erhalt naturnaher Biotope konkurrieren in diesem Bereich u.a. mit Anforderungen des Hochwasserschutzes, des Tourismus und der Landwirtschaft. Betroffen ist auch eine ganze Reihe von Lebensraumtypen von europäischer Bedeutung. Im Rahmen einer im Mai 2009 veranstalteten Experten-Tagung des Bundesamtes für Naturschutz an der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm wurden verschiedene etablierte, aber auch neuartige Managementverfahren zum Erhalt dieser Lebensräume vorgestellt und hinsichtlich ihrer mittel- bis langfristigen Wirksamkeit diskutiert. In diesem Tagungsband werden die Beiträge zu geeigneten Managementmaßnahmen in Dünenkomplexen, Salzwiesen, Poldern und Kögen sowie in Ästuarien dokumentiert. Weiterhin wird auf die Auswirkungen des Klimawandels eingegangen, die im besonderen Maße die Lebensräume an der Küste beeinflussen werden. Schließlich werden die wichtigsten Handlungserfordernisse aufgezeigt, um den Rückgang der biologischen Vielfalt auch im Bereich der Küsten und Ästuarien zu stoppen.
Das FuE-Projekt "Neue Ansichten - Überraschende Einsichten - Schöne Aussichten. Kultur und Nachhaltigkeitspolitik im Dialog" wurde von März 2017 bis April 2020 von Projektbüro Friedrich von Borries und Bureau N durchgeführt. Im Rahmen des Vorhabens wurden: - ein Artist in Residence-Stipendium für fünf Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik und Literatur auf der Insel Vilm sowie - ein künstlerisch-wissenschaftliches Arbeitsstipendium für vier Künstlerinnen und Künstler im Tandem mit Mitarbeitenden des Umweltbundesamtes (UBA) öffentlich ausgeschrieben und durchgeführt; - ein interdisziplinärer Workshop mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Philosophie, Soziologie, Kulturwissenschaften und aus der Kunst über das Verhältnis von Nachhaltigkeit und Kunst veranstaltet; - eine Bestandsaufnahme aktueller künstlerischer Strategien im Spannungsfeld von Kunst und Nachhaltigkeit, - drei Szenarien für ein mögliches zukünftiges Kunstprogramm des UBA, - ein Konzept für eine Ausstellung, eine Diskussionsreihe und Publikationen zum Thema "Folgenlosigkeit" sowie - ein Konzept für eine Publikation und eine Veranstaltungsreihe über die Geschichte der ökologischen Kunst erarbeitet; - ein dokumentarischer Spielfilm über "Folgenlosigkeit" (u.a. mit Milo Rau, Regie: Jakob Brossmann) konzipiert und produziert. Das Projekt war von einem intensiven Diskussionsprozess zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer geprägt, bei dem sowohl die neuen Perspektiven und Potenziale als auch die Inkompatibilitäten und Grenzen des Dialoges zwischen Kunst und Umweltpolitik herausgearbeitet wurden. Erarbeitet wurden daraus schließlich konkrete Handlungsempfehlungen für ein mögliches Kunstprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und UBA und Vorschläge für die weitere Bearbeitung des Verhältnisses von Kunst, Kultur und Umweltpolitik. Quelle: Forschungsbericht