Das Projekt "Agrarumweltpolitik im Transformationsprozess - Das Beispiel Polen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften - Ressourcenökonomie durchgeführt. Fragestellung: 1) Inwieweit werden im Zuge der Restrukturierung des Agrarsektors Belange des Umwelt- und Naturschutzes aufgenommen? 2) Worin bestehen die Anreize bzw. Hindernisse, dies zu tun? Hypothesen: 1) In der Phase der Transformation des Agrarsektors spielt die Umweltpolitik eine untergeordnete Rolle. Daher werden auf der institutionellen Ebene Strukturen geschaffen, die dem Umweltschutz nicht gerecht werden und eine spaetere Korrektur zugunsten hoeherer Nachhaltigkeit erschweren. 2) Die Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft werden unter diesen Bedingungen wieder ansteigen. Praxisbezug: Die Arbeit soll einen Erklaerungsansatz fuer ablaufende Prozesse bieten und als Hilfestellung fuer Politikberatung dienen.
Das Projekt "Institutioneller Wandel für eine dezentrale Ausgestaltung der Agrarumweltmaßnahmen in der europäischen Agrarpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften - Ressourcenökonomie durchgeführt. Das Forschungsvorhaben verfolgt folgende Ziele: Erstes Ziel der Arbeit ist eine vertikale Analyse des Gestaltungsprozesses der Agrarumweltmaßnahmen und deren Entstehung aus Sicht der Europäischen Kommission und allen anderen politischen Ebenen. Um eine vertikale Untersuchung vom Umfang her zu ermöglichen, ist eine Begrenzung auf zwei Bundesländer mit jeweils einer lokalen Untersuchungsregion notwendig. Zweitens schließt sich eine Analyse a) der Umsetzung und Kontrolle der Agrarumweltmaßnahmen auf allen politischen Ebenen und b) der daran beteiligten Akteure an. Ziel dieses Schrittes ist es, die Probleme bei der Gestaltung, Umsetzung und Kontrolle der Agrarumweltmaßnahmen auf allen politischen Ebenen zu identifizieren, bzw. zu spezifizieren. Hierbei geht es in erster Linie um die Problemsicht der Akteure. Drittens gilt es anhand von zwei Fallstudien in Form von abgeschlossenen lokalen Projekten, in denen auf Grundlage einer Problemanalyse innovative Lösungsmöglichkeiten im Bereich der Agrarumweltmaßnahmen implementiert wurden, herauszufinden, welche Hemmnisse einem institutionellen Wandel auf den jeweiligen politischen Ebenen im Wege stehen und wie ein solcher Wandel aussehen könnte. Dazu werden Vertreter aller politischen Ebenen zu den lokal entwickelten Lösungsansätzen befragt, um deren Sichtweise hinsichtlich einer Einbettung dieser lokalen Ansätze in das föderale System zu analysieren. Ziel ist es, sowohl die Probleme als auch die Möglichkeiten solcher Ansätze aus Sicht der politischen Vertreter zu beleuchten. Gegenstand der Analyse sind dabei weniger die bereits bestehenden lokalen institutionellen, sondern vielmehr der erforderliche institutionelle Wandel, der auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene nötig ist, um das Entstehen lokal angepasster institutioneller Innovationen zu ermöglichen. Viertens soll parallel zu den bisher beschriebenen Analysen in iterativer Vorgehensweise ein theoretischer Analyserahmen entwickelt werden, um damit einen Beitrag zu einer Theorieanwendung zu leisten, die dieser Problematik gerecht wird. Dies erfordert eine kritische Analyse bisheriger Forschungsansätze auf diesem Gebiet. Fünftens sollen Ergebnisse der Analyse dazu dienen, Aussagen über a) Möglichkeiten und b) Grenzen einer dezentralen Ausgestaltung von Agrarumweltmaßnahmen zu treffen und damit einen Beitrag zur Politikgestaltung leisten.
Das Projekt "Raumbezüge historischer Entwicklungspfade und institutioneller Interaktion am Beispiel des Wasser-, Flächen- und Infrastrukturmanagements" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IRS Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung Erkner durchgeführt. Das Projekt untersucht den Institutionenwandel in Bezug auf Gemeinschaftsgüter am Beispiel des Wasser-, Flächen- und Infrastrukturmanagements im Oderraum. Der gesellschaftliche Umgang mit physischen Gemeinschaftsgütern unterliegt zur Zeit mehreren parallel laufenden Wandlungsprozessen. Neben dem intendierten Institutionenwandel 'von oben' (z.B. Neuregulierungen bzw. Liberalisierung auf staatlicher Ebene) und dem schleichenden Wandel sozialer Institutionen (z.B. ein verändertes Problembewusstsein) erfolgen Veränderungen in der Nutzung bestimmter Gemeinschaftsgüter im Zuge der Strukturumbrüche. Im Rahmen dieser neuen Handlungskontexte wird gefragt - auch international -, welche gemeinschaftlichen Funktionen einzelne Güter besitzen (können) und wie diese bewahrt bzw. bereitgestellt werden sollen - ob als öffentliche, private oder gemischte Aufgabe. Die Untersuchungen gehen von folgEnden Leitfragen aus: 1. Wie ist die Persistenz und Anpassungsfähigkeit von Institutionen zur Gemeinschaftsgüter-Regelung im Oderraum historisch zu erklären? 2. Welche Anpassungsprobleme ergeben sich für bestehende Institutionen im Oderraum infolge des Institutionenwandels in Bezug auf die drei Gemeinschaftsgüter? 3. Wie ist die Interaktion beschaffen zwischen Institutionen der Wasserwirtschaft, der Landnutzung bzw. Raumplanung und des Infrastrukturmanagements bezüglich des Umgangs mit den drei Gemeinschafts-gütern im Oderraum? Welche historischen Interaktionsmuster lassen sich feststellen, und welche Schlüsse für die Gegenwart lassen sich daraus ziehen? Welche Verbesserungen im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung könnten sich im Zuge des Institutionenwandels ergeben? 4. Welche neuen Formen regionaler Governance im Umgang mit den drei Gemeinschaftsgütern haben sich im Untersuchungsraum herausgebildet und welche Möglichkeiten bieten sie zur Überwindung der genannten Anpassungs- und Kompatibilitätsprobleme?
Das Projekt "Regionale Entwicklungspfade und historische Institutionenbildung in europäisch-vergleichender Perspektive (am Beispiel des Gemeinschaftsgutes Fluss-Überschwemmungsflächen, 1945-1989)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IRS Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung Erkner durchgeführt. Das Projekt unternimmt, am Beispiel des Hochwasserschutzes in den Untersuchungsregionen, einen inhaltlich fokussierten, international angelegten Vergleich zwischen historisch-institutionellen Arrangements in der DDR, der Bundesrepublik, Frankreich sowie Polen. Erkenntnisleitende Fragestellungen sind z.B.: Inwieweit zeigt sich die Verteilung der Planungs- und Gestaltungsmacht in zentralistischen und föderalistischen Verwaltungs- und Planungssystemen in historisch-systemübergreifender Perspektive in einem neuen, mehrdimensionalen Licht? Welche Pfadlogiker, Wendepunkte und Richtungswechsel lassen sich in regionalen bzw. institutionellen Entwicklungsprozessen feststellen? Welche Bedeutung besitzen kulturgeschichtliche Faktoren - z.B. gesellschaftliche Risikowahrnehmungs- und Bewertungsmuster - für die Dynamik des Institutionenwandels? Aufbauend auf neueren historisch-gesellschaftsvergleichenden und institutionentheoretischen bzw. -historischen Ansätzen werden die institutionellen Regelungsformen von Hochwasserschutz und Überschwemmungsflächen als Fallbeispiele innerhalb von Analysen zum gesellschaftlichen Umgang mit Gemeinschaftsgütern untersucht. Insbesondere wird das Ineinandergreifen von informellen und formellen Institutionen untersucht, wie z.B. die Rolle von Wandlungen in der Risikowahrnehmung bei der Bildung neuer Institutionen und die Rolle regionalgeschichtlich begründeter Identitäten in ihrer Bedeutung für grenzüberschreitende Planungsprozesse.