Das Projekt "Hochwasser August 2002 - Einfluss auf die Gewässergüte der" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe der Länder Brandenburg - Hamburg - Mecklenburg-Vorpommern - Niedersachsen - Sachsen - Sachsen-Anhalt - Schleswig-Holstein, Wassergütestelle Elbe durchgeführt. Der vorliegende Bericht dokumentiert die Auswirkungen des extremen Hochwassers August 2002 auf die Gütesituation der Elbe. Untersuchungsbefunde aus mehreren Bundesländern wurden zusammengeführt. Der Bericht hat eine zweigeteilte Vorgehensweise bei der Dokumentation: Zum einen werden wichtige Einzelaktivitäten der Länder zur Erfassung der Gütesituation beschrieben und die Ergebnisse dargestellt. Zum anderen wird - soweit es die Datenlage hergab - die Entwicklung von verschiedenen Messgrößen im Längsverlauf der Elbe betrachtet. Die Einordnung der Untersuchungsbefunde erfolgt u. a. durch einen Vergleich mit Ergebnissen aus dem Jahr 2001 sowie mit den IKSE/ARGE-ELBE-Zielvorgaben für die Schutzgüter 'Aquatische Lebensgemeinschaften' und 'Landwirtschaftliche Verwertung von Sedimenten'. Weitere Möglichkeiten der Bewertung durch einschlägige nationale und internationale Literatur wurden genutzt, soweit dies sinnvoll erschien. Insgesamt betrachtet kann festgestellt werden, dass trotz erhöhter Last- und Schadstoffeinträge in den Elbeschlauch in der Regel das Belastungsniveau aus den 1970er und 1980er Jahren nicht erreicht wurde. Die große Verdünnungswirkung der enormen Wassermengen hat dazu beigetragen, dass die festgestellten Konzentrationswerte meist im Spannweitenbereich der zurückliegenden Jahre blieben. Eine Ausnahme bilden Mineralölprodukte, die durch Havarien, Überflutungen von Tankstellen und durch das Auslaufen einer Vielzahl von häuslichen Heizöltanks nachweislich und offensichtlich die Elbe belasteten. Eine entsprechende Vorbelastung aus dem tschechischen Elbeabschnitt wurde ebenfalls dokumentiert. Zu einem großen Teil haben sich die von der Elbe mitgeführten Schwebstoffe in den Überflutungsbereichen des Stromes abgelagert. Betroffen waren dabei auch landwirtschaftlich genutze Flächen, die z. B. nach Deichbrüchen überschwemmt waren. Da viele Schadstoffe an Schwebstoff gebunden vorliegen, ergibt sich hieraus eine besondere Problematik. Diese starken Sedimentationsprozesse, insbesondere im Mittellauf der Elbe, haben dazu beigetragen, dass der Schwebstoffeintrag in die Tideelbe relativ gering blieb. Üblicherweise im Hamburger Hafenbereich stattfindende Sedimentationen waren wegen der extrem kurzen Verweilzeiten der Wasserkörper kaum zu verzeichnen. Abschätzungen für den Eintrag in die Nordsee ergaben, dass durch die Hochwasserwelle die überwiegend gelösten Stoffe in einer Größenordnung von rd. 20 bis 30 Prozent (Ausnahme: Arsen 70 Prozent) einer normalen Jahresfracht seewärts transportiert wurden. Austräge bestimmter Pestizide aus dem Moldau- und Muldesystem ließen sich ebenfalls bis in die Nordsee hinaus verfolgen. Auffällig waren umfangreiche Fischsterben in Elbenebenflüssen und deren Überflutungsbereichen. Durch den mehrwöchig anhaltenden Rückstau des Wassers und den damit verbundenen Überstau der Vegetation kam es dort zu massiven Fäulnisprozessen, die bereichsweise zu einem totalen Sauerstoffverbrauch führten.
Das Projekt "Auswertung des Elbehochwassers 2002 für den Landkreis Stendal" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie durchgeführt. Auswertung des Elbe-Hochwassers vom August 2002 nach hydrologischen, wasserwirtschaftlichen und wasserbaulichen Aspekten unter Einbeziehung überregionaler Untersuchungen (IKSE, BFG u.a.). Unmittelbar nach dem Elbe-Hochwasser im August 2002 beauftragte der Landkreis Stendal das Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie mit einer ersten fundierten Analyse der Geschehnisse. Die wissenschaftliche Auswertung steht bei dem Projekt 'Auswertung des Elbe-Hochwassers 2002 im Landkreis Stendal' im Vordergrund und wird mittels einer Diplomarbeit durchgeführt. Die Ergebnisse dienen als Vorbereitung für die Entwicklung des Hochwassermanagementsystems. Wesentliche Bestandteile des Projektes umfassen neben der Auswertung des Elbe-Hochwassers nach hydrologischen, wasserwirtschaftlichen und wasserbaulichen Aspekten, die Auswertung der im operativen Hochwasserschutz durchgeführten Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und Schadensminimierung. Ferner erfolgt eine detaillierte Beurteilung der Wirksamkeit der ergriffenen Hochwasserschutzmaßnahmen. Darüber hinaus wird das Zusammenwirken der einzelnen Behörden, Kräfte und Institutionen analysiert. Die Auswertung ist auf die Schwerpunkte 'Erfahrungen und Maßnahmen bei der Gefahrenabwehr' und 'Einsatz- und Führungsorganisation' ausgerichtet. Die innerhalb des operativen Hochwasserschutzes durchgeführten Maßnahmen werden mit Hilfe der Deichfachberater des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Flussbereiche Osterburg und Genthin, und deren Unterlagen zusammengetragen und analysiert. Für die Auswertung der Einsatz- und Führungsorganisation standen die Sachgebietsleiter des damaligen Katastrophenschutzstabes (KatS-Stab), die Leiter der beiden gebildeten Technischen Einsatzleitungen (TEL), Führungsoffiziere der Bundeswehr, Bürgermeister von Gemeinden und die Flussbereichsleiter des LHW für Interviews zur Verfügung. Weiterhin sind Protokolle von Auswertungsrunden eingeflossen. Die Analyse des Elbe-Hochwassers 2002 zeigte recht deutlich, dass dieses Hochwasser aufgrund fehlender Erfahrungen im Umgang mit derartigen Katastrophen eine Bewährungsprobe für den bestehenden Katastrophenschutz des Landkreises Stendal darstellte. Dabei wurde die Erkenntnis gewonnen, dass sowohl die Katastrophenschutzstrukturen als auch Mittel und Wege zur Katastrophenbewältigung einer Überarbeitung und Verbesserung bedürfen. So wurden beispielsweise Aktualisierungen von Unterlagen (z.B. Hochwasseralarm- und Maßnahmeplan) sowie Ausbildungen und Schulungen der Mitglieder von KatS-Stab und TEL vernachlässigt. Weiterhin fehlte dem Landkreis wichtiges topografisches Kartenmaterial mit Höhenangaben. Bei der Zusammenarbeit zwischen KatS-Stab und den Einheiten vor Ort, aber auch innerhalb des KatS-Stabes, bedarf es einer Optimierung der Informationsweiterleitung und des Kommunikationssystems selbst. (Text gekürzt)
Das Projekt "Konzept für ein überregionales Wassermengenmanagement in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. Wasserentnahmen und Überleitungen von Wasser spielt unter Bezugnahme auf die vorgenannten Schlussfolgerungen des Bewirtschaftungsplanes 2010 in der IKSE sowie der FGG Elbe eine wichtige Rolle beim Erreichen der Bewirtschaftungsziele. Daher sind für den Hauptstrom Elbe und die Hauptnebengewässer übergreifende Strategien für ressourcenschonende Wasserentnahmen zum einen, aber auch der Aufrechterhaltung der bestehenden oder zukünftigen Nutzungen, zum anderen notwendig. Die Veränderungen durch den Klimawandel sind aufgrund ihrer potenziell starken Auswirkungen in diese Betrachtungen mit einzubeziehen. Innerhalb der IKSE arbeitet bereits eine Expertengruppe (unter Mitwirkung eines Vertreters Sachsen-Anhalts und der BfG) an einer übergreifenden Strategie für das internationale Einzugsgebiet der Elbe. Eine tiefergehende Erörterung dieses Themenkomplexes innerhalb der FGG Elbe fand bislang noch nicht statt. Vor dem Hintergrund komplexer Nutzungen im Einzugsgebiet der Elbe, den Veränderungen durch den Klimawandel und einem zukünftig veränderten Wasserdargebots, wird in Vorbereitung der Aufstellung des zweiten Bewirtschaftungsplanes und der Fortschreibung der wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen vorgeschlagen, konzeptionelle Grundlagen für die weitere Arbeit in der FGG Elbe zu erarbeiten. Eine Abstimmung der nationalen und internationalen Ansätze und Ziele ist auf Grund des flusseinzugsgebietsbezogenen Charakters dieser Fragestellungen darüber hinaus unerlässlich.