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Tagung Re-Source

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), des Bundesumweltministeriums (BMU - Deutschland), den Umweltbundesämtern Deutschlands (UBA-D)  und Österreichs (UBA-A) und dem Lebensministerium (BMLFUW - Österreich) Drei Länder setzen sich ein für die Schonung der natürlichen Ressourcen Mit der Tagung Re-Source setzen Fachleute und Interessierte aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Industrie und Gewerbe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihren fachlichen Dialog und ihre enge Zusammenarbeit fort und vertiefen das Thema nachhaltiges Ressourcenmanagement. Dies soll dazu beitragen, dass Strategien und Aktionsprogramme rascher umgesetzt werden und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen international Fortschritte macht. Die erste Tagung Re-Source hatte 2009 in Berlin stattgefunden. Drei Jahrzehnte lang stand der Kampf gegen Umweltzerstörung und -verschmutzung im Vordergrund. Gebote, Verbote, Grenzwerte und Anforderungen an Anlagen und ganze Systeme wirkten sich zwar positiv aus. Diese Maßnahmen hatten aber nur beschränkten Einfluss auf den Einsatz resp. die Verschwendung von Rohstoffen und nicht erneuerbaren Energieträgern. „Notwendig sei ein anderer Umgang mit den Materialien“, sagte Xaver Edelmann von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) anlässlich der Eröffnung der Re-Source 2011 am 8. und 9. November 2011 in St. Gallen: „Wir müssen uns von der Wegwerfgesellschaft verabschieden.“ Karl Kienzl, stellvertretender Geschäftsführer des österreichischen Umweltbundesamtes, sagte: „Ohne Veränderungen zu nachhaltigeren Lebensstilen werden Effizienzsteigerungen von steigenden Bedürfnissen nach materiellen Gütern ausgeglichen werden.“ In den letzten Jahren rückten Maßnahmen zur Steigerung der Material- und Energieeffizienz vermehrt in den Vordergrund - in der industrialisierten Welt zur Erhaltung und Steigerung des Wohlstandes, in Entwicklungs- und Schwellenländern zum Erreichen eines befriedigenden Lebensstandards. Es zeigt sich, dass Effizienzsteigerungen zwar zwingend nötig sind, langfristig aber nicht ausreichen. Notwendig ist auch die Reduktion des Ressourcenverbrauchs. Dafür muss der Umgang mit den natürlichen Ressourcen den Grundsätzen der ⁠ Nachhaltigkeit ⁠ unterstellt werden. „Unser Bestreben auf nationaler und europäischer Ebene muss sein, Wohlstand und Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung unabhängiger zu machen und die Umstellung auf eine ressourcenschonende, emissionsarme und dauerhaft wettbewerbsfähige Wirtschaft zu erleichtern,“ sagte Thomas Rummler vom deutschen Bundesumweltministerium bei der Eröffnung der Tagung. Handlungsmöglichkeiten bestehen vorab auf lokaler Ebene: Konsumentinnen und Konsumenten, Politik und Wirtschaft können Einfluss nehmen. Die Herausforderungen sind aber global. Wollen die Staaten Marktverzerrungen und Wettbewerbsnachteile in den Regionen vermeiden, müssen sie sich untereinander koordinieren. Die Beanspruchung der natürlichen Ressourcen muss zwischen den Ländern sowie zwischen heutigen und künftigen Generationen ausgehandelt werden. Innovationen und Investitionen zur Ausrichtung der globalen Wirtschaft in diese Richtung bedingen: Anhand von besonders überzeugenden Projekten, sogenannten Leuchtturmprojekten, entlang der gesamten globalen Wertschöpfungskette vom Rohstoffabbau bis zur Produkt-Entsorgung bzw. -verwertung stellen die drei Länder an der Tagung ihre Ideen für nachhaltiges Ressourcenmanagement zur Diskussion. Während bei Rohstoffgewinnung, Produktion, Verteilung und Entsorgung technische und organisatorische Maßnahmen im Vordergrund stehen, sind es im Bereich des Konsums subjektive Aspekte, welche die Kaufentscheide beeinflussen. In Beiträgen aus der Schweiz wird erstmals darauf eingegangen, wie dazu objektive Kriterien bereitgestellt werden könnten. In der abschließenden Podiumsdiskussion stehen unsere Wachstums- und Wohlstandsmodelle im Fokus, welche die langfristigen Ziele eines neudefinierten Ressourcenmanagements maßgebend beeinflussen. Bundesamt für Umwelt BAFU, Sektion Medien, Rebekka Reichlin Tel.: +41 -(0)31 322 92 46 E-Mail: rebekka [dot] reichlin [at] bafu [dot] admin [dot] ch Österreich Umweltbundesamt Ingeborg Zechmann, Pressesprecherin Mobil: +43-(0)664 611 90 94 Tel: +43-(0)1-313 04/5413 E-Mail: ingeborg [dot] zechmann [at] umweltbundesamt [dot] at Deutschland Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Referat „Presse“ Tel. +49-(0)30-18-305-2015 E-Mail: presse [at] bmu [dot] bund [dot] de Umweltbundesamt Martin Ittershagen, Leiter “Presse- und Öffentlichkeitsarbeit” Tel: +49-(0)340-2103-2122 E-Mail: martin [dot] ittershagen [at] uba [dot] de

UBA misst neue Rekordwerte für Kohlendioxid

2015 erstmals mehr als 400 ppm CO2 in der Atmosphäre Es ist ein trauriger Rekord: Im Jahr 2015 lagen die Konzentrationen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) an den beiden Messstationen des Umweltbundesamtes (UBA) auf der Zugspitze und auf dem Schauinsland im Jahresdurchschnitt zum ersten Mal über 400 ppm (parts per million = Teile pro Million). Zum Vergleich: Die CO2-Konzentration aus vorindustrieller Zeit lag bei etwa 280 ppm. Derzeit steigt die Konzentration von CO2 jedes Jahr um weitere zwei ppm an. Dass dieser Anstieg abflachen wird, ist nicht erkennbar. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Die Daten zeigen erneut, wie dringend wir das Klimaschutzübereinkommen von Paris umsetzen müssen. Wenn wir nicht schnell damit anfangen, Emissionen zu reduzieren und mittelfristig auf null zu setzen, werden wir wohl schon in zehn Jahren 420 ppm CO2 messen können, in 50 Jahren landen wir gar bei 500 ppm.“ Weltweit steigt die Konzentration von CO 2 in der ⁠ Atmosphäre ⁠ kontinuierlich an. Die wesentliche Ursache ist die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas weltweit auf nach wie vor sehr hohem Niveau. In der Erdatmosphäre ist CO 2 sehr langlebig – die mittlere atmosphärische Verweilzeit liegt bei etwa 120 Jahren – verteilt sich deshalb global recht gleichförmig und reichert sich stetig an. Das Umweltmonitoring von CO 2 durch das Luftmessnetz des Umweltbundesamtes ist Teil des internationalen Atmosphärenbeobachtungsprogramms Global Atmosphere Watch (GAW) der ⁠ UN ⁠-Weltmeteorologieorganisation ⁠ WMO ⁠. Von der ⁠ UBA ⁠-Station Schauinsland (Südschwarzwald) stammen die frühesten Messungen von CO 2 in Europa. Zu Beginn des kontinuierlichen Monitorings im Jahr 1972 lagen hier die Messwerte bei 330 ⁠ ppm ⁠. Gegenüber der CO 2 -Konzentration aus vorindustrieller Zeit (circa 280 ppm) bedeutete dies bereits einen Anstieg von 50 ppm. Die 300 ppm-Marke muss um 1950 erreicht gewesen sein, damals gab es allerdings noch kein regelmäßiges CO 2 -⁠ Monitoring ⁠. Jetzt liegen die Auswertungen für das Jahr 2015 vor. Der Jahresmittelwert beträgt auf dem Schauinsland 402,5 ppm und auf der Zugspitze 400,4 ppm. Auf Deutschlands höchstem Gipfel sind die Messwerte besonders repräsentativ, weil er dauerhaft in der freien ⁠ Troposphäre ⁠ liegt. Diese Messdaten unterstreichen die Bedeutung des Klimaschutzübereinkommens von Paris, das im Dezember 2015 auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz unter der Klimarahmenkonvention (COP21) beschlossen wurde und am 22. April 2016 unterzeichnet werden soll. Darin ist zum ersten Mal in einem völkerrechtlichen Abkommen verankert, dass die durchschnittliche globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden soll. Darüber hinaus ist die Anstrengung festgeschrieben, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um diese Temperaturbegrenzung zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen sobald wie möglich abgesenkt werden. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll eine globale Balance der Quellen und Senken von Treibhausgasemissionen (Netto-Null-Emissionen) erreicht werden. Das bedeutet de facto die  Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und damit einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger. Enorme Anstrengungen sind notwendig, um diese Ziele zu erreichen, und zwar nicht nur in Deutschland sondern in allen Staaten, insbesondere den Industrienationen. Laut Statistik der amerikanischen NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) war 2015 global das wärmste Jahr seit 1880, mit einer Abweichung von +0,90 Grad vom langjährigen Mittel. Die zehn wärmsten Jahre seit 1880 liegen bis auf eine Ausnahme (1998) alle im 21. Jahrhundert. Der Spielraum für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf deutlich unter zwei Grad ist mit 0,9 Grad im Jahr 2015 bereits jetzt deutlich eingeschränkt.

Handeln und Verhandeln in Durban

Gemeinsame Presseerklärung von WBGU, UBA und SRU anlässlich der UN-Klimakonferenz in Durban Klimaberater der Bundesregierung setzen weiter auf UN-Klimaprozess - Fortschrittsallianzen sollen Klimaschutz stärken Keine Entwarnung beim Klimawandel: Die weltweiten Treibhausgasemissionen haben einen neuen Höchststand erreicht - nie wurde in der Menschheitsgeschichte so viel Kohlendioxid (CO2) aus fossilen Brennstoffen in die Atmosphäre entlassen, wie im Jahr 2010. Ein politischer Kraftakt ist notwendig, um bei der UN-Klimakonferenz in Durban wirksame Regeln zur Emissionsminderung zu vereinbaren. Das Kyoto-Protokoll, der bislang einzige internationale Vertrag mit verbindlichen Minderungszielen, läuft Ende 2012 aus. Wichtige Emittenten wie die Vereinigten Staaten haben das Kyoto-Protokoll nie unterzeichnet. Führende Klimaberater der Bundesregierung setzen dennoch weiter auf den UN-Klimaprozess: Nur mit einem rechtsverbindlichen Abkommen unter dem Regime der Vereinten Nationen lasse sich der Klimawandel in den Griff bekommen, sagten hochrangige Vertreter von UBA, WBGU, SRU und PIK auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor dem Start der 17. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmen-Konvention im südafrikanischen Durban. Zugleich sollte die EU unverzüglich ihre Zusammenarbeit mit anderen Staaten, die zu einem raschen Übergang in Richtung einer klimaverträglichen Wirtschaft bereit sind, forcieren. Nur durch erfolgreiche Fortschrittsallianzen können die Verweigerer des Klimaschutzes unter Zugzwang gesetzt werden. Zudem sollte die EU mit gutem Beispiel vorangehen und mit der Zusage nach Durban fahren, bis 2020 die Treibhausgase um 30 Prozent zu reduzieren. Dazu sind verbindliche Energieeffizienzziele und verbindliche Ausbauziele für die erneuerbaren Energien erforderlich. „In Durban müssen die Weichen für eine schnelle Trendumkehr bei den globalen Klimagas-Emissionen gestellt werden. Dazu muss der Abschluss eines neuen umfassenden und rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommens auf den Weg gebracht werden, damit es auch nach 2012 weltweit verbindliche Ziele im ⁠ Klimaschutz ⁠ gibt“, sagte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (⁠ UBA ⁠). „Der Prozess dahin ist langwierig und schwierig. Wir müssen die Treibhausgaskonzentration in der ⁠ Atmosphäre ⁠ aber langfristig auf einem Niveau stabilisieren, das die Erwärmung auf maximal 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt. Das kann nur mit beherzten Schritten erreicht werden“, so Flasbarth. „Wir müssen die Vereinbarungen der Klimakonferenz von Cancún zügig umsetzen. Schon heute gibt es konkrete Ansatzpunkte: Etwa beim Waldschutz in Entwicklungsländern, beim klimaverträglichen Umbau unserer Energieversorgung und bei der Umlenkung von Investitionen in klimaverträgliche Infrastrukturen. Wichtig ist es, einen bruchlosen Übergang vom geltenden Kyoto-Protokoll zu einem neuen umfassenden Klimavertrag zu gewährleisten “, sagte Flasbarth. Dirk Messner, stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) betont: „Der Klimaverhandlungsprozess droht in eine ziellose Routine abzugleiten. Deshalb ist es wichtig, dass in Durban ambitionierte Beschlüsse angesteuert werden. Ein Signal wäre es, festzulegen, bis wann die Trendumkehr bei den Emissionen erreicht werden soll.“ Messner unterstreicht die Bedeutung, die Transformation zur Klimaverträglichkeit zu beschleunigen: „Das globale Energiesystem kann so transformiert werden, dass eine Begrenzung auf zwei Grad Celsius möglich ist. Investitionen in den Klimaschutz zahlen sich langfristig in den Industrie- und Entwicklungsländern aus. Es wird immer deutlicher, dass die Finanzmarkt- und die Klimakrise nur gemeinsam gelöst werden können. Nachhaltiges Wachstum, nachhaltige Finanzsysteme und der Übergang zu einer klimaverträglichen Weltwirtschaft gehören zusammen“. „Wer das Zwei-Grad-Ziel für richtig hält, und hierzu hat die internationale Staatengemeinschaft sich bekannt, der muss anerkennen, dass dieses Ziel auch eine feste Obergrenze für den Ausstoß von Treibhausgasen bedeutet“, sagte Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Hieran gemessen genügen die bislang vorliegenden Zusagen für eine Verringerung der Emissionen keineswegs. Bliebe es dabei, wäre weltweit mit zunehmend einschneidenden Folgen des Klimawandels zu rechnen. Ein Anstieg des Meeresspiegels, tiefgreifende Veränderungen bei Ökosystemen und eine Abnahme der landwirtschaftlichen Produktivität in wichtigen Regionen können durch effektive Klimaschutzmaßnahmen vermieden werden.“ Sinnvoll wäre, wenn die Staatengemeinschaft für jedes Jahrzehnt bis 2050 Emissionsmengen festlegen und verteilen würde. Martin Faulstich, Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU), betont: „Für Europa ist eine sichere Stromversorgung, die vollständig auf erneuerbaren Energien beruht, technisch möglich und langfristig die kostengünstigste Option. Die EU sollte daher mit gutem Beispiel vorangehen. Wichtig ist daher: Ein 30 Prozent-Klimaschutzziel für 2020, verbindliche Vorgaben zur Energieeffizienz und einen weiteren Fahrplan zum Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2030. Wer im Klimaschutz voranschreitet, wird auch industriepolitisch gewinnen“. Die zunächst hohen Investitionen für die erneuerbaren Energien lösen Innovationen aus, sind eine wirksame Gegenmaßnahme gegen die sich abzeichnende Rezession in Europa und vermeiden zudem Energie- und Umweltfolgekosten. In Durban wird auch über die Weiterführung des Kyoto-Protokolls mit neuen Zielen für die Zeit nach 2012 verhandelt. Zwar hat nur ein Teil der Industrieländer signalisiert, sich bereits in Durban für die Zeit nach 2012 weiter zu verpflichten. Dennoch darf die politische Bedeutung des Protokolls nicht unterschätzt werden. Viele Staaten haben sich bereits freiwillig eigene Ziele zur Emissionsbegrenzung gesetzt und Maßnahmen zu ihrer Umsetzung eingeleitet. Diese reichen in der Summe allerdings nicht aus, um mehr als zwei Grad Celsius Erwärmung zu vermeiden. Der WBGU hat dargelegt, dass hierfür bis Mitte des Jahrhunderts nicht mehr als 750 Milliarden Tonnen ⁠ CO2 ⁠ aus fossilen Quellen emittiert werden sollten. Für die Erreichung der zwei Grad Celsius-Grenze ist deshalb entscheidend, dass auch die freiwillig angebotenen Emissionsminderungen aller Staaten erhöht werden. Letztlich geht jedoch kein Weg an einem rechtsverbindlichen, ausreichend ambitionierten Abkommen vorbei, das alle Staaten einschließt. Weitere Verzögerungen beim Klimaschutz bergen die Gefahr, dass langfristig notwendige Emissionsminderungen nur mit hohem finanziellem und technischem Aufwand erreichbar sein werden. Ein fortschrittlicher Klimaschutz muss sich auch auf neue Allianzen und Klimaschutzinstrumente wie die Einführung regionaler Emissionshandelssysteme stützen. Diese zeigen, dass Staaten ambitionierte Klimaschutzstrategien umsetzen können und eine klimaverträgliche Entwicklung ohne erhebliche Wohlstandseinbußen möglich ist. Berlin/Dessau-Roßlau, 24.11.2011

Folgen des globalen Klimawandels für Deutschland - Abschlussbericht

Der ⁠ Klimawandel ⁠ wirkt sich auf die Häufigkeit, Intensität und das regionale Auftreten von Extremwetterereignissen sowie auf graduelle klimatische Veränderungen aus. Auch wenn Klimawandelfolgen regional beschränkt auftreten, breiten sie sich aufgrund der globalen physischen und wirtschaftlichen Verflechtungen über politische Grenzen hinweg aus. Je nach Ausmaß seiner globalen Vernetzung und Interaktion mit anderen vulnerablen Ländern, kann ein Land indirekt von den internationalen Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. Dies gilt sowohl für entwickelte Länder als auch für Entwicklungsländer. Diese internationalen Auswirkungen des globalen Klimawandels können speziell für stark mit der Weltwirtschaft verflochtene Länder, wie Deutschland, von Relevanz sein. Veröffentlicht in Climate Change | 15/2020.

Internationale Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik während und nach der Covid-19-Pandemie

Das Positionspapier erläutert die Folgen der Corona-Pandemie für die Weltwirtschaft und die Geopolitik, für die Länder des globalen Südens sowie für die internationale Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Auf dieser Grundlage werden Ansätze zur inhaltlichen Neuausrichtung der internationalen Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik vorgeschlagen. So soll etwa der Nexus von Umwelt und Gesundheit mehr Beachtung finden und die ⁠ Resilienz ⁠ der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme als eine Anforderung etabliert werden. Maßnahmen sind erforderlich zum Umgang mit der aktuellen Pandemie, zur Vermeidung weiterer Pandemien sowie zur Fortentwicklung der internationalen Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Veröffentlicht in Position.

International Environmental and Sustainability Policy During and After the Covid-19 Pandemic

The position paper discusses the consequences of the COVID-19 pandemic for the global economy and geopolitics, for the countries of the Global South and for international environmental and sustainability policy. On this basis, the paper proposes approaches for a substantive reorientation of international environmental and sustainability policy. For example, the nexus of environment and health should be given more attention and the resilience of economic and social systems should be established as a requirement. Measures are needed to deal with the current pandemic, to prevent further pandemics and to further develop international environmental and sustainability policy. Veröffentlicht in Position.

Dialog zum Klimaschutzplan 2050 gestartet

Am 25. Juni 2015 startete das Bundesumweltministerium den öffentlichen Dialogprozess für einen nationalen Klimaschutzplan 2050. Zum Auftakt der Konferenz in Berlin begrüßte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks neben Vertretern aus Bund, Land, Kommunen, Verbänden, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "In Elmau haben sich die sieben führenden Industriestaaten verpflichtet, nationale Klimaschutzstrategien für den Weg in eine klimaneutrale, dekarbonisierte Weltwirtschaft zu entwickeln, damit die Zwei-Grad-Obergrenze für die globale Erwärmung gegenüber vorindustriellen Werten eingehalten werden kann. Wir haben uns die Erarbeitung eines Klimaschutzplans in dieser Legislaturperiode schon im Koalitionsvertrag vorgenommen. Dabei geht es darum, die Zwischenziele für das Erreichen des Langfristziels einer praktisch klimaneutralen, kohlenstoffarmen Volkswirtschaft bis 2050 zu verankern, die Reduktionsschritte nach 2020 zu beschreiben und in einem breiten Dialogprozess mit Maßnahmen zu hinterlegen." Zum Erfolg brauchen wir die breite Mitwirkung von Wirtschaft und Gesellschaft", so Hendricks. Die Empfehlungen aus dem Dialog- und Beteiligungsprozess werden in den Klimaschutzplan 2050 einfließen, der im Sommer 2016 im Kabinett verabschiedet werden soll. Der Klimaschutzplan soll in regelmäßigen Abständen angepasst und fortgeschrieben werden.

Führende Klimawissenschaftler veröffentlichen zentrale Elemente für ein Klimaabkommen

Am 22. April 2015, am Earth Day, veröffentlichte die Earth League, eine weltweite Initiative führender Klimawissenschaftler, die wichtigsten Elemente eines globalen Klimaabkommens in einer gemeinsamen Erklärung. Verfasst von 17 renommierten Wissenschaftlern umreißt ihr Earth Statement acht zentrale Elemente, die eine am Zwei-Grad-Ziel ausgerichtete Klimavereinbarung in Paris im Dezember enthalten sollte. Um ein erfolgreiches internationales Abkommen zur Begrenzung der Risiken gefährlichen Klimawandels auf den Weg zu bringen, seien mutige Schritte von Entscheidungsträgern nötig, so die Mitglieder der Earth League. 2015 sei ein entscheidendes Jahr: „Es ist unsere moralische Pflicht und in unserem eigenen Interesse, eine grundlegende Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft fair und gemeinsam zu erreichen. Das erfordert eine emissionsfreie Gesellschaft bis Mitte des Jahrhunderts oder kurz danach, die so die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius begrenzt, ein Ziel, dass die Länder 2010 beschlossen hatten. Dieser Weg ist kein Weg der wirtschaftlichen Mühen, sondern ein Weg wirtschaftlicher Chancen, des Fortschritts und der Gemeinsamkeit. Diese Gelegenheit sollten wir nicht verpassen“. Sie umreißen acht zentrale Elemente für die Verhandlungen in Paris, von der Umsetzung der Zwei-Grad-Leitlinie, über das noch bleibende globale Kohlenstoff-Budget, die Transformation der Wirtschaft, gerechte CO2-Reduktionspfade, Klimainnovationen, den Aufbau von Widerstandsfähigkeit, Schutz von Kohlenstoffsenken und lebenswichtigen Ökosystemen bis hin zur Realisierung neuer Größenordnungen und Quellen der Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern.

The transnational impacts of global climate change for Germany

Climate change is a global challenge. It manifests itself through changes in the frequency and intensity of extreme regional weather events and gradual changes in the climate. Just like the current coronavirus pandemic, the impacts of climate change make themselves felt in every country irrespective of their geophysical and political boundaries. The Paris Agreement therefore stipulates that adapting to climate change is to be considered as a global challenge. The international dimension of climate change adaptation has been given too little consideration to date. So far, the impacts of climate change have mostly only been observed and examined within national borders. Depending on the extent of its global integration and interaction with other vulnerable countries, a country may, however, be indirectly affected to varying degrees by the international impacts of climate change. This applies both to developed and developing countries. These international impacts of global climate change are of particular relevance to countries which are strongly interwoven with the global economy, such as Germany. On behalf of the German Environment Agency, a research project with the title "Impact CHAIN: the impacts of global climate change on the economy and society in Germany" was commissioned to examine the potential impacts of global climate change on the German economy through foreign trade flows. The results of the project provide an overview of the potential impact chains of global climate change on the German economy. The project used a qualitative analysis to consider the influences of climate change on the German economy and then evaluated their relevance. Some impact chains were subsequently selected to be used in a global macroeconomic model that would investigate the exposure and relevance of climate change-induced disruptions. Lastly, adaptation strategies and measures were developed that would be suitable to be deployed against the most significant global effects. The project was overseen by INFRAS AG (Dr J Füssler, M. Peter, M. Guyer) in close collaboration with partner organisations. The Wegener Center at the University of Graz (Professor B. Bednar-Friedl, N. Knittel, Dr G. Bachner) carried out the quantification and economic modelling of interdependencies. Professor M. von Unger (Atlas Environmental Law Advisory) assisted the research team with legal expertise on embedding the activities into the European financial framework. Professor R. Schwarze from Viadrina European University in Frankfurt (Oder) was responsible for integrating the measures into the EU and international policy context. Quelle: Forschungsbericht

Mineral Resource Governance in the 21st Century

Resources, including minerals and metals, underpin the world's economies for almost all sectors, providing crucial raw materials for their industrial processes. Despite efforts to decouple economies from resource use towards a circular economy, demand for extractive resources will continue to grow on the back of emerging economies. The report maps existing international governance frameworks and initiatives which have overlapping subsets that focus on delivering the 2030 Global Agenda for Sustainable Development. In this report, the International Resource Panel (IRP) of the UN Environment Programme highlights that the mining sector, if carefully managed, presents enormous opportunities for advancing sustainable development, particularly in low-income countries. As discussed in Chapter 5, extractive industries place large demands on natural resources such as land and water. Its activities can lead to polluting water resources, biodiversity loss and ecosystem destruction including land degradation and desertification. Therefore, there is a need to look at the dynamic relationships between mining, and land and water. This calls for a systems-thinking approach that accounts for the nexus between resources so as to steer policy efforts towards integrated natural resource management along the mining value chain. The report maps existing international governance frameworks and initiatives which have overlapping subsets that focus on delivering the 2030 Global Agenda for Sustainable Development. It presents the practical actions required to improve the international governance architecture for mining to enhance its contribution towards sustainable development. It calls for a new governance framework for the extractive sector referred to as the "Sustainable Development Licence to Operate" which includes consensus-based principles, policy options and best practices that are compatible with the Sustainable Development Goals and other international policy commitments. Minerals and metals underpin national economies, provide crucial raw materials for industrial activities, and are inputs to almost every sector of the global economy. Demand for extractive resources will continue to grow on the back of emerging economies with expanding and increasingly affluent and urban populations and a global transition towards low-carbon but metal-intensive energy production technologies. This is despite efforts to decouple economies from resource use and towards greater recycling. The frequently severe and enduring environmental impacts of mining highlight the need to carefully balance such activities with stewardship of other valuable natural resources and the environment including ecosystems and biodiversity, and the rights of local people and communities. Decision-making in the extractive sector is shaped by a complex array of governance frameworks and initiatives operating along highly globalized mineral value chains. There is an urgent need to coordinate and reform this governance landscape to address enduring challenges such as commodity price volatility, lack of linkages between mining and other economic sectors, inadequate management of environmental impact, and socio- and geopolitical risks of mining. The report maps over 80 existing international governance frameworks and initiatives which focus on delivering overlapping subsets of the 2030 Global Agenda for Sustainable Development, but do not currently operate in a sufficiently coordinated or integrated manner. In this context, the report calls for a new governance framework for the extractive sector referred to as the "Sustainable Development Licence to Operate" and includes consensusbased principles, policy options and best practices that are compatible with the Sustainable Development Goals and other international policy commitments. The report discusses practical actions to improve the international governance architecture for mining to enhance its contribution towards sustainable development. The proposals include reaching an international consensus regarding the normative content and structure of the Sustainable Development Licence to Operate informed by expert inputs from a "Highlevel Panel on Mining for Sustainable Development". It further considers the creation of an International Mineral Agency to share relevant information and data. Governments could also reach bilateral and plurilateral agreements regarding security of supply of raw materials and resource-driven development. Periodical reporting of progress towards sustainable development could be enabled through a Global "State of the Extractive Sector" review or equivalent process. Quelle: Verlagsinformation

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