Das Projekt "Bundeswaldinventur: Weiterentwicklung des Inventurverfahrens durch Integration von Erdbeobachtungsdaten (WEI-BWI)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut für Forstökologie und Walderfassung durchgeführt. Der zukünftige, wachsende Bedarf an zuverlässigen Informationen über Wälder zwingt zur Suche nach kosteneffizienten Inventuransätzen, die es erlauben, mit den verfügbaren, begrenzten finanziellen Ressourcen alle an die BWI gestellten Informationsbedürfnisse zu befriedigen. Im Kontext der BWI soll gezeigt werden, wie mit Hilfe der Fernerkundung die Daten räumlich und thematisch differenzierter ausgewertet und Informationen in der benötigten thematischen Vielfalt bei einer späteren Folgeinventur kosteneffizienter bereitgestellt werden können. Feldaufnahmen der BWI II sollen mit Fernerkundungsdaten verknüpft und mit einem kombinierten Inventuransatz ausgewertet werden. Das Projekt wird in einem Verfahrensvorschlag münden, der anschaulich die Vorteile und Operationalität der Kombination von Satellitendaten und Felderhebungen demonstriert. Durch die Beteiligung der mit der BWI befassten Entscheidungsträger (BMVEl, BFH) können die Projektergebnisse direkt in operationelle Anwendungen im Rahmen spezieller Auswertungen der aktuellen BWI und bei der Methodenentwicklung der dritten BWI umgesetzt werden.
Das Projekt "Entwicklung eines integrierten Betriebskonzeptes fuer einen oekologisch orientierten Waldbau in einem immissionsgeschaedigten Forstbetrieb - dargestellt am Beispiel des Klosterforstes Marienthal" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Internationales Begegnungszentrum Abtei St. Marienthal durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Fuer die Waelder der Waldgemeinschaft 'Kirchenforst Oberlausitz' wird eine naturnahe Bewirtschaftung angestrebt. Wegen massiver Immissionsschaeden ist ein den gegebenen Rahmenbedingungen angepasstes Betriebskonzept zu entwickeln. Dieses soll die Dynamik oekologischer wie oekonomischer Faktoren gleichermassen beruecksichtigen. Fuer die langfristige Bestockungsplanung, die mittelfristige Nachhaltssicherung und die operative Massnahmenplanung und Betriebsfuehrung sind Datengrundlagen, Entscheidungshilfen und Steuerungsinstrumente bereitzustellen. Gleichzeitig ist eine oekonomisch differenzierte Holzaufkommensprognose fuer das Biomassekraftwerk Ostritz abzuleiten. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Zur Gewinnung einer Datenbasis fuer betriebliche Planungen wird zunaechst ein angepasstes Inventurverfahren entwickelt. Eine permanente Stichprobeninventur ermoeglicht die Erfassung dynamischer Veraenderungen und naturnaher Waldstrukturen. Das entprechende Inventurdesign wird vom Institut entwickelt, in einem Teilbereich erprobt und dann auf der Gesamtflaeche durch die Waldgemeinschaft durchgefuehrt. Boden- und Nadelanalysen, die in Abstimmung mit der Saechsischen Landesanstalt fuer Forsten an ausgewaehlten Probepunkten durchgefuehrt werden, dokumentieren insbesondere den Einfluss der Immissionen auf Oekosystem und Betrieb. Ein geographisches Informationssystem dient der Integration und Auswertung flaechenbezogener Daten aus Standorts- und anderen Kartierungen sowie von Bestockungsinformationen aus Luftbildern. Damit lassen sich einerseits die bodenoekologischen Erkenntnisse mit Methoden der Regionalisierung auf die Gesamtflaeche uebertragen und andererseits koennen ueber eine variable Typenbildung Ergebnisse der Stichprobeninventur auf Waldbestaende bezogen werden. Durch die Ableitung von typenweisen Behandlungsprogrammen und die darauf aufbauende Simulation der weiteren betrieblichen Entwicklung wird die Gesamtplanung optimiert und eine operative waldbauliche Einzelplanung programmiert. Gezielt vereinfachte Bestandesbegaenge werden dann durch die Revier- bzw. Betriebsleiter in enger Zusammenarbeit mit dem Institut durchgefuehrt. Mit der Integration aller Inventur- und Planungsmodule in ein betriebliches Informationssystem soll dem Betrieb ein oekologisch ausgerichtetes Managementinstrument zur Verfuegung gestellt werden.