Das Projekt "Teilvorhaben: Stochastische Investitionsmodelle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von EWI Energy Research & Scenarios gGmbH durchgeführt. Im Teilvorhaben wird das praxisbewährte Dispatch- und Investitionsmodell DIMENSION zur Berücksichtigung von Unsicherheit weiterentwickelt. Zudem werden Modellvergleiche mit den Verbundpartnern durchgeführt und die Modelltransparenz erhöht. Die Modellerweiterung ermöglicht das Abbilden langfristiger regulatorischer und fundamentaler Unsicherheiten im Strommarkt. Der Vorteil und wissenschaftliche Beitrag dieser Entwicklung besteht darin, dass die gängige Methode (Berechnung unterschiedlicher Szenarien mit einzelnen Sensitivitäten) durch eine gesamtheitliche szenarienübergreifende Optimierung komplettiert wird. Die Problematik der Annahme einer perfekten Voraussicht für einzelne Szenarien wird dadurch aufgelöst. Gleichzeitig lassen sich Pfadabhängigkeiten identifizieren und Risiken von Unsicherheiten quantifizieren und bewerten. Die Modellierung mit Unsicherheit wird durch das Verfahren der mehrstufigen stochastischen Programmierung umgesetzt und verwendet zur Bestimmung des zugrunde liegenden Szenarienbaums Verteilungsfunktionen und eine Monte-Carlo-Simulation. In einem ersten Arbeitspaket werden relevante Szenarien- und Modellkomponenten identifiziert. Ein anschließendes Arbeitspaket beinhaltet die Modellweiterentwicklung und gliedert sich in fünf Unterarbeitsschritte: Nach einer einführenden Literaturanalyse werden Unsicherheiten identifiziert und kategorisiert und mögliche Entwicklungen abgeleitet. Kombinationen von Entwicklungspfaden werden überführt in einen Szenarienbaum. Anschließend wird ein theoretisches Modell aufgestellt, das wesentliche Modellierungseigenschaften berücksichtigt. Die Erkenntnisse daraus fließen in die Anpassung von DIMENSION hinsichtlich der Berücksichtigung von Unsicherheiten. Maßnahmen zur Reduktion der Modellkomplexität werden untersucht. In weiteren Arbeitspaketen werden in Abstimmung die Szenarien für den späteren Modellvergleich und die Politikberatung identifiziert wie auch der Modellvergleich durchgeführt und transparent dargestellt.
Das Projekt "Globalisierung und nachhaltige Entwicklung - Ansatzpunkte fuer eine staerkere Beruecksichtigung von Umweltbelangen bei Auslandsinvestitionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von European Business School, Institut für Ökologie und Unternehmensführung durchgeführt. Die zunehmende Verflechtung der nationalen Wirtschaftsraeume, die in dem Begriff der Globalisierung zum Ausdruck kommt, aeussert sich nicht nur in einem starken Anstieg des internationalen Handels mit Waren und Dienstleistungen, sondern auch in einem veraenderten Investitionsverhalten der Unternehmen. Insbesondere Grossunternehmen verstehen sich zusehends als 'global player', die ihre Investitionen weltweit diversifizieren. Welche Rueckwirkungen von dieser Entwicklung auf die Umwelt ausgehen, wird kontrovers diskutiert. Einerseits wird haeufig behauptet, dass die Unternehmen zunehmend Produktionen in das Ausland verlagern, um hohe Umweltschutzstandards im Inland zu umgehen. Andererseits koennen Auslandsinvestitionen jedoch auch dazu beitragen, dass sich die internationale Verbreitung umweltvertraeglicherer Produkte und Produktionsverfahren beschleunigt, wobei den in die Entwicklungslaender fliessenden Auslandsinvestitionen besondere Bedeutung zukommt. Durch das Vorhaben soll zunaechst anhand theoretischer Ueberlegungen und einer Auswertung der vorliegenden empirischen Untersuchungen untersucht werden, welche Motive fuer die Vornahme von Auslandsinvestitionen massgeblich sind und wie der Trend zu steigenden Auslandsinvestitionen aus Umweltsicht zu bewerten ist.ufbauend auf diesen analytisch-empirischen Ueberlegungen soll im zweiten Teil des Vorhabens der Frage nachgegangen werden, welche Moeglichkeiten fuer eine staerkere Integration von Umweltbelangen bei Auslandsinvestitionen bestehen. Dabei sind sowohl Massnahmen auf nationaler als auch auf internationaler Ebene einzubeziehen. Bei der Diskussion von Massnahmen auf internationaler Ebene sollten insbesondere die Aktivitaeten zur Erarbeitung multilateraler Investitionsabkommen beruecksichtigt werden.
Das Projekt "Liberalisierung der Elektrizitaetsmaerkte und Versorgungssicherheit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Energiewirtschaftliches Institut durchgeführt. In Teil I der Untersuchung steht der Komplex des Einflusses der Liberalisierung der Elektrizitaetsmaerkte auf die Versorgungssicherheit im Mittelpunkt. Nach einer allgemeinen Einfuehrung in die Oekonomie der Versorgungssicherheit, insbesondere auf den internationalen Maerkten fuer fossile Primaerenergietraeger, folgt eine elektrizitaetswirtschaftlich spezifische Betrachtung. Es wird befuerchtet, dass sich die Oeffnung der Elektrizitaetsmaerkte negativ auf die Entwicklung von Erzeugungstechnologien mit hohen Investitionskosten (Kohle, Nuklearenergie) auswirken koennte und dass durch den alleinigen Zubau von Gaskraftwerken ein die Versorgungssicherheit guenstig beeinflussender Energiemix aufgegeben werden koennte. Nach einer Diskussion der Argumente werden moegliche Instrumente, die zu einer Verbesserung der Versorgungssicherheit dienen koennen, beschrieben. In Teil II wird der Einfluss der Liberalisierung auf die Investitionstaetigkeit im Elektrizitaetsmarkt untersucht. Dabei werden zunaechst in einem theoretischen Teil die neuen Entwicklungen der Investitionstheorie unter Beruecksichtigung der Option des Wartens ('option value') analysiert. Anschliessend werden die Erfahrungen im Bereich der Investitionen auf den bereits liberalisierten Maerkten in Norwegen sowie in Grossbritannien betrachtet. Teil III behandelt die Rolle der Kernenergie in bezug auf die Versorgungssicherheit. Dabei wird zunaechst die Kernenergie als integriertes System beschrieben, anschliessend werden in verschiedenen Liberalisierungsmodellen Instrumente bewertet, die zu einer Foerderung der Kernenergie herangezogen werden koennen. Durch die Foerderung der Kernenergie soll eine Verringerung der Importabhaengigkeit von Primaerenergietraegern herbeigefuehrt werden.
Das Projekt "Hysterese im Agrarstrukturwandel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus durchgeführt. Bestehende Agrarstrukturen sind durch ein ausgeprägtes Beharrungsvermögen gekennzeichnet. Dieses grundlegende Merkmal agrarstrukturellen Wandels wird mit Begriffen der 'Pfadabhängigkeit', 'Hysterese' oder 'Irreversibilität' belegt. Obwohl seit langem beschrieben, fehlt es an einer schlüssigen theoretischen Grundlage für die Erklärung dieser Phänomene. Ein vergleichsweise neuer und vielversprechender Erklärungsansatz liegt nun in Gestalt der neuen Investitionstheorie (Real Options) vor. Die neue Investitionstheorie verknüpft Irreversibilität (versunkene Kosten), Unsicherheit und Handlungsflexibilität in einem geschlossenen dynamischen Modell. Quintessenz der neuen Investitionstheorie ist, dass die Auslöseschwellen für Investitionen und Desinvestitionen im Vergleich zur traditionellen Investitionstheorie deutlich nach oben bzw. unten verschoben werden können. Der Realoptionenansatz begründet damit ökonomische Hysterese. Ziel dieses Teilprojektes ist es, den Erklärungsgehalt der neuen Investitionstheorie im Hinblick auf ökonomische Hysterese empirisch zu prüfen und somit zur Theoriebildung im Bereich des Agrarstrukturwandels beizutragen. In dem Teilprojekt ist vorgesehen, ökonomische 'Adjustment-Cost-Modelle' aufzugreifen und so zu erweitern, dass optionsbedingte Hysterese nachweisbar wird. Das Schätzmodell soll dann dazu verwendet werden, um Investitions- und Desinvestitionsentscheidungen im Bereich der Tierproduktion zu erklären und dabei die Bedeutung von Hysterese aufzuzeigen.
Das Projekt "Anwendungen der Optionspreistheorie auf Sachinvestitionen in der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus durchgeführt. Klassische Kriterien zur Beurteilung der Rentabilität einer Investition, wie z.B. der Kapitalwert oder der interne Zinsfuß, sind nicht ohne weiteres in der Lage, die Kosten, die mit der Durchführung eine Investition verbunden sind, vollständig zu erfassen. In einer Situation, in der erstens Unsicherheit hinsichtlich der Investititonsrückflüsse besteht, zweitens Investitionsausgaben irreversibel gebunden sind und drittens eine Verschiebung des Investitionszeitpunktes möglich ist, entstehen neben den direkten Kosten der Investition zusätzlich Opportunitätskosten durch das 'Vernichten' einer bestehenden Investitionsmöglichkeit. Ein positiver Kapitalwert ist dann - entgegen der klassischen Investitionstheorie - kein hinreichendes Auslösekriterium mehr für die Durchführung der Investition. Die Implikationen dieser Feststellung sind erheblich, wenn man bedenkt, daß praktische Investitionsentscheidungen vielfach auf der Grundlage des Kapitalwertkriteriums getroffen werden. Ein theoretisches Konzept, welches den der Investitionsmöglichkeit innewohnenden Wert an Flexibilität korrekt erfaßt, liegt in Gestalt der Optionspreistheorie vor. Dieser zunächst für Finanzderivate entwickelte Bewertungsansatz läßt sich prinzipiell auch für (physische) Sachinvestitionen übertragen (Real-OptionApproach). Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, eine Übertragung des Real-Option-Ansatzes auf landwirtschaftliche Investitionen vorzunehmen, die dabei auftretenden methodischen Schwierigkeiten zu lösen und die praktische Bedeutung des Konzeptes herauszuarbeiten. Dabei geht es in erster Linie darum, die Größenordnung des Unterschieds im Vergleich zu klassischen Rentabilitätskriterien zu untersuchen. Die Anwendung erfolgt beispielhaft für Investitionen in den Betriebszweig 'Schweinemast', bei denen die oben genannten Bedingungen offensichtlich vorliegen.