Das Projekt "Evolution vs. Migration mariner Mollusken österreichischer Miozäns" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Institut für Paläonotologie durchgeführt. Ziel des Projekts ist die Untersuchung von Migration und geographischer Isolation als Steuermechanismen für die Zusammensetzung mariner Molluskenfaunen im österreichischen Miozän. Die Molluskenvergesellschaftungen von 6 Zeitschnitten werden untersucht 3 davon repräsentieren Molluskenfaunen mit Einfluss aus benachbarten Bioprovinzen, weitere 3 sind Resultat endemischer Evolution bei geographischer Isolation. Offene Meeresverbindungen zu benachbarten Bioprovinzen wie Mediterran, Atlantik und Indopazifik ermöglichten Migrationswellen und spiegeln sich in hohen Diversitäten un komplexen Palaeocommunitystrukturen wider. Die Zusammensetzung der einzelnen Mollusken Gemeinschaften in den drei bearbeitete Zeitschnitten sollte auf Familien- und Gattungsniveau zahlreiche Affinitäten aufweisen. Gleich Faziesräume sollten in allen drei Zeitebenen durch morphologisch und taxonomisch ähnlich Arten besiedelt sein. Besonders gut sollte sich dieses Phänomen z.B. an Vergesellschaftungen des Intertidals demonstrieren lassen. Andererseits gilt es den Einfluss neu einwandernder Arten auf die vorhandene Vergesellschaftungen zu erheben, z.B. Migration mediterraner Pectiniden in die sublittorale Faunen des Untermiozäns. Im Gegensatz dazu fiffirten geodynamische Prozesse wiederholt zur völligen oder teilweisen Isolation der Zentralen Paratethys, resultierend in einer markanten autochthonen, endemischen Evolution einzelner Molluskengruppen. Änderungen der Wasserchemie unter Isolationsbedingungen waren mit deutlichen Verschiebungen in den Zusammensetzungen der Mollusken-assemblages gekoppelt. Das Aussterben stenohaliner Formen bedingte die Umstellung der trophischen Strukturen und die Besiedelung freier Nischen durch adaptierte Arten. Die drei im Projekt bearbeiteten Isolationsfaunen unterscheiden sich aufgrund der unterschiedlichen ökologischen Voraussetzungen. Parallelen in den Palaeocommunity Strukturen sind dennoch zu erwarten, da in allen Zeitschnitten ähnliche Taxa wie Congerien, Cardiiden oder Melanopsiden dominieren.