In den letzten Jahren gab es bereits zwei große Fischsterben im kleinen Jasmunder Bodden. Zunächst im Dezember 2021, und erneut im Januar 2023. Wochenlang beschäftigen sich Behörden, Labore und Umweltschutzorganisationen mit dem Fischsterben auf der Ostseeinsel Rügen: Mehr als 30 Tonnen toter Fische wurden im Winter 2021/22 geborgen, darunter Brassen, Zander, sogar Hechte.
Das UNESCO-Welterbekomitee hat am 25. Juni 2011 fünf Buchenwaldgebiete in Deutschland in die Liste des Welterbes aufgenommen. Damit wird das grenzüberschreitende Weltnaturerbe Buchenwälder, zu dem auch Gebiete in der Slowakei und der Ukraine zählen, um einen deutschen Teil erweitert. Die Welterbestätte heißt jetzt "Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland". Fünf deutsche Buchenwaldgebiete wurden in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen: der Grumsiner Forst in Brandenburg, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen, der Nationalpark Jasmund und der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Nationalpark Hainich in Thüringen. Sie repräsentieren die wertvollsten verbliebenen Reste großflächiger naturnaher Buchenbestände in Deutschland.
Am 12. September 2015 jährt sich der Beschluss des Ministerrats der DDR, mehrere große Naturlandschaften dauerhaft unter Schutz zu stellen, zum 25. Mal. Das Bundesumweltministerium würdigte den Jahrestag mit einem Festakt im Naturkundemuseum in Berlin. Dabei traf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit den damaligen Initiatoren des Nationalparkprogramms zusammen. Auf ehemaligen Staatsjagdgebieten und großen Truppenübungsplätzen blieben große ursprüngliche und naturnahe Landschaften erhalten. Das Nationalparkprogramm, das der DDR-Ministerrat in seiner letzten Sitzung am 12. September 1990 beschloss, umfasste 14 Großschutzgebiete auf 4,5 Prozent der Landesfläche der späteren neuen Bundesländer: fünf Nationalparke (Vorpommersche Boddenlandschaft, Jasmund, Müritz, Sächsische Schweiz und Hochharz), sechs Biosphärenreservate (Südost-Rügen, Schorfheide-Chorin, Spreewald, Mittlere Elbe, Rhön und Vessertal) sowie drei Naturparke (Drömling, Schaalsee und Märkische Schweiz) wurden in den Einigungsvertrag aufgenommen. Der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer bezeichnete diese Schutzgebiete als das "Tafelsilber" der deutschen Einheit.
Deutschland beantragt am 31. Januar 2010 in Paris die Aufnahme herausragender deutscher Buchenwälder in die Welterbeliste der UNESCO. Für dieses Vorhaben wurde gemeinsam vom Bundesumweltministerium und den Ländern Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ein umfassender Antrag erarbeitet. Fachlich unterstützt wurden die Arbeiten vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die "Alten Buchenwälder Deutschlands" sollen das bereits bestehende Weltnaturerbe der slowakisch-ukrainischen "Buchenurwälder der Karpaten" ergänzen. Eine Entscheidung der UNESCO wird im Sommer 2011 erwartet. Für die Nominierung der deutschen Buchenwälder werden der UNESCO ausgewählte Bereiche aus fünf Schutzgebieten Deutschlands vorgeschlagen: Nationalpark Jasmund, Serrahn im Müritz-Nationalpark, Grumsin im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, Nationalpark Hainich und Nationalpark Kellerwald-Edersee. Sie repräsentieren die wertvollsten Relikte großflächiger naturnaher Buchenwälder in Deutschland und ergänzen das seit 2007 bestehende UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder der Karpaten.
Phosphorus inputs from the eight largest sewage treatment plants on the German Baltic Sea coast (about 70% of direct dischargers) decreased by 98% between 1990 and 2008. In the same period, nitrogen input decreased by 89% (about 90% of direct dischargers). A comparison of the periods 1986/90 and 2004/08 shows that riverine discharges of total phosphorus decreased by 61%, primarily due to reduced inputs from point sources. Nitrogen input, mostly from diffuse sources, decreased only by 13%, half of the decrease being attributable to lower runoff. The distribution pattern of phosphate concentrations in winter shows that levels in the inner coastal waters are in the same order of magnitude as in the open sea. By contrast, nitrate concentrations are 50 - 70 times higher than in the open sea due to the fact that diffuse sources prevail in the drainage area and that nitrate levels are closely coupled to runoff in the inner coastal waters, especially in the estuaries of the river Odra including Haff and Peenestrom, the rivers Warnow and Trave. These reduced inputs are also reflected in the decline of total phosphorus and nitrogen concentrations, both in the inner coastal waters and in the adjacent Baltic Sea waters. The strongest decline was recorded up to the mid-1990s, after which concentrations have fluctuated at a relatively stable level, often associated with runoff. Nevertheless, all areas still have to be considered eutrophied, in accordance with the HELCOM classification (HELCOM [2009]). Water quality in the open sea areas (western Belt Sea, Kiel Bight, Arkona Basin, Zingst outer coast) is classified as moderate, whereas waters closer to the coast and in more enclosed areas (Flensburg Fjord, southern Kiel Bight, Lübeck Bight, Wismar Bight, and Pomeranian Bight) have to be classified as -bad- applying the WFD assessment criteria. Eutrophication is particularly high in the inner coastal waters (Schlei, Lower Trave, Lower Warnow, Darss-Zingst Bodden Chain, Jasmund Bodden, Peenestrom, Kleines Haff). The orientation values for inner coastal waters are exceeded several times and apparently have been set too low, especially because of their missing gradients toward the open Baltic Sea. They require scientific review.#locale-ger: Der Phosphoreintrag aus den acht wichtigsten Kläranlagen an der deutschen Ostseeküste (ca. 70% der Direkteinleiter) hat sich zwischen 1990 und 2008 um 98% verringert. Der Stickstoff-Eintrag ging im gleichen Zeitraum um 89% zurück (ca. 90% der Direkteinleiter). Der flussbürtige Eintrag von Gesamtphosphor ist um 61% zurückgegangen, vergleicht man die Zeiträume 1986/90 und 2004/08, vor allem bedingt durch verringerte Frachten aus Punktquellen. Der vorwiegend aus diffusen Quellen stammende Stickstoffeintrag hat sich nur um 13% verringert, wovon die Hälfte der Abnahme dem geringeren Abflussgeschehen geschuldet ist. Die Verteilungsmuster der winterlichen Phosphatkonzentrationen zeigen, dass die Werte in den inneren Küstengewässern in der gleichen Größenordnung liegen wie in der offenen See. Dagegen verursacht die Dominanz diffuser Quellen im Einzugsgebiet und die enge Kopplung ans Abflussgeschehen in den inneren Küstengewässern, insbesondere in den Ästuaren der Oder mit Haff und Peenestrom, der Warnow und der Trave, Nitratkonzentrationen, die teilweise um das 50- bis 70-fache über den Werten der offenen See liegen. Die reduzierten Einträge spiegeln sich auch im Rückgang der Gesamtphosphor- und Stickstoffkonzentrationen, sowohl in den inneren Küstengewässern als auch in der vorgelagerten Ostsee wider. Der stärkste Rückgang fand bis Mitte der 1990er Jahre statt, danach schwanken die Werte auf einem relativ stabilen Niveau, häufig an das Abflussgeschehen gekoppelt. Trotzdem müssen alle Gebiete nach wie vor als eutrophiert bewertet werden, was in Übereinstimmung mit den HELCOM-Bewertungen steht (HELCOM [2009]). Dabei weisen die offenen Meeresgebiete (Westliche Beltsee, Kieler Bucht, Arkonabecken, Zingster Außenküste) einen mäßigen Gewässerzustand auf. Die küstennahen und mehr abgeschlossenen Regionen (Flensburger Förde, südliche Kieler Bucht, Lübecker Bucht, Wismarbucht und Pommernbucht) müssen gemäß den WRRL-Bewertungskriterien dagegen als schlecht bewertet werden. Einen besonders hohen Eutrophierungsgrad weisen die inneren Küstengewässer auf (Schlei, Untertrave, Unterwarnow, Darß-Zingster Boddenkette, Jasmunder Bodden, Peenestrom, Kleines Haff). Die Orientierungswerte für die inneren Küstengewässer werden um ein Vielfaches überschritten und erscheinen als zu niedrig angesetzt, auch und besonders wegen ihrer fehlenden Gradienten bis zur offenen Ostsee, und bedürfen einer wissenschaftlichen Überarbeitung.
Geogefahrenhinweiskarte im Maßstab 1:10.000 für den Bereich Jasmund (Rügen)
Das Projekt "Aenderung der Wasserbeschaffenheit des Kleinen Jasmunder Boddens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Institut für Ökologie durchgeführt. Durch ein langfristiges Monitoring von hydrographischen, hydrochemischen und hydrobiologischen Parametern soll eine Beurteilung der Entwicklung der Gewaesserbeschaffenheit ermoeglicht werden. Zum Vergleich werden Daten aus langjaehrigen Untersuchungen herangezogen. Aktuelle Untersuchungsergebnisse wurden durch monatliche Beprobungen von Stationen erhalten, die sich im Nord-, Mittel- und Suedbecken des Gewaessers befinden und unterschiedlich stark vom Wasseraustausch einerseits und den festlandsseitigen Belastungen andererseits beeinflusst sind. Durch Massnahmen im Einzugsgebiet, die den Wasseraustausch mit dem Grossen Jasmunder Bodden intensivieren (Sanierung und Modernisierung des Sperrwerkes) und die externen Eintraege verringern (Modernisierung des Klaerwerkes Bergen, Reduzierung diffuser Eintraege) wurde eine Verbesserung der Gewaesserbeschaffenheit erwartet. Die Untersuchungsergebnisse belegen diese positive Entwicklung, die aber nur sehr langsam erfolgt. Als Ursache dafuer wird das Naehrstoffpotential angesehen, das ueber Jahrzehnte in den Sedimenten akkumuliert wurde. Als wesentlicher steuerbarer Faktor fuer die Wasserqualitaet ist der Wasseraustausch mit dem vorgelagerten Grossen Jasmunder Bodden anzusehen. Das Potential der Durchlaesse dafuer ist jedoch noch nicht optimal genutzt. Es hat eine Annaeherung der Salzgehalte zwischen Grossem und Kleinem Jasmunder Bodden stattgefunden, in dessen Folge erste Veraenderungen in der Fauna festgestellt wurden. Weitere Untersuchungen muessen zeigen, ob die dokumentierte Tendenz zur Verbesserung der Gewaesserbeschaffenheit ausreicht, um eine Wiederbesiedelung groesserer Bereiche des Sedimentes mit Makrophytobenthos und Makrozoobenthos zu ermoeglichen.
Das Projekt "Nominierung Weltnaturerbe Buchenwälder" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Büro für Landschaft & Service durchgeführt. Im Rahmen eines Vorhabens des UFOPLANS 2004 wurden in einer Studie potenzielle deutsche Weltnaturerbegebiete identifiziert, darunter auch ein Cluster deutscher (und europäischer) Buchenwälder. Die Ergebnisse des Vorhabens und das weitere Vorgehen wurden in der Länder-Arbeitsgemeinschaft-Naturschutz (LANA) in 2005 umfassend beraten. Darauf folgend wurde im Rahmen eine Machbarkeitsstudie vergeben, deren Ziel es war, die Perspektiven für eine Nominierung eines deutschen bzw. europäischen Buchenwaldclusters zu untersuchen und somit eine wesentliche Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten. Daraufhin verständigten sich Hessen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern darauf, die Nominierung deutscher Buchenwaldgebiete gemeinsam weiterzuverfolgen. Es handelt sich um ausgewählte Gebiete des Nationalparks Kellerwald-Edersee in Hessen, des Nationalparks Hainich in Thüringen und der Nationalparke Jasmund und Müritz in Mecklenburg-Vorpommern sowie um das Totalreservat Grumsiner Forst im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg. Diese Gebiete wurden in der Machbarkeitsstudie als potenziell für eine Weltnaturerbenominierung geeignete Gebiete identifiziert. Die Bundesländer haben in Abstimmung mit dem BMU Anfang Februar 2007 offiziell über das Auswärtige Amt beim Welterbezentrum der UNESCO angemeldet, dass die Nominierung eines deutschen Buchenwald-Clusters auf die Vorschlagsliste für zukünftige Welterbenominierungen (Tentative List) gesetzt wird. Die Nominierung des deutschen Clusters soll als Erweiterung der slowakisch-ukrainischen Welterbestätte 'Buchenurwälder der Karpaten' erfolgen. Bei dieser gemeinsamen Aktion von Bund und Ländern soll der Schutz der letzten relativ großflächigen und sehr naturnahen Buchenwälder Deutschlands weiter gesichert und verbessert werden. Das Nominierungsverfahren erfolgt unter enger Einbeziehung aller Interessierten in den Regionen.
Das Projekt "Wildbestandsentwicklung und Vegetationsbelastung im Nationalpark Jasmund (Insel Ruegen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut für Forstökologie und Walderfassung durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, durch die Kontrolle der Wildbestandsentwicklung und Vegetationsbelastung Massnahmen der Wildbewirtschaftung zu erarbeiten, die im Einklang des Schutzstatus eines Nationalparkes stehen.
Das Projekt "Entwicklung und Dynamik phototroph dominierter mikrobieller Biofilme entlang eines Eutrophierungsgradienten in den Nordruegenschen Boddengewaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Institut für Ökologie durchgeführt. Mikrobielle photoautotrophe und heterotrophe Prozesse werden in Biofilmen von unterschiedlich mit Naehrstoffen belasteten Standorten der nordruegenschen Boddengewaesser untersucht: Kleiner Jasmunder Bodden (weitgehend isolierter Binnenbodden, hypertroph), Vitter Bodden (Ausgang der Binnenbodden, eutroph) und Nordwestkueste der Insel Hiddensee (freie Ostsee, mesotroph). Messungen umweltrelevanter Parameter wie Licht, Sauerstoff (Brutto-, Nettophotosynthese, Respiration), pH, Schwefelwasserstoff und verfuegbarer Kohlenstoff werden mit Mikroelektroden bzw. Biosensoren durchgefuehrt. Hierbei stehen die Fragen nach der Stratifikation und Zuordnung mikrobieller photoautotropher und heterotropher Prozesse in Biofilmen in Abhaengigkeit von der Naehrstoffbelastung im Vordergrund. Die Daten sollen die Grundlage fuer ein Modell bilden, dem als Zustandsvariable Primaerproduktion und Respiration zugrunde liegen und in dem als treibende Kraefte Licht und Temperatur variiert werden koennen. Als Bindeglied zwischen photoautrophen und heterotrophen Prozessen kommt der Messung mikrobiell verfuegbaren Kohlenstoffs besondere Bedeutung zu. Hierfuer wurde der Prototyp eines mikrobiellen Biosensors entwickelt, der auf der Immobilisierung von Mikroorganismen an der Spitze einer Sauerstoffmikroelektrode beruht. Zur Messung in Biofilmen sind hinsichtlich der Konstruktion des Biosensors sowie des Spektrums immobilisierter Mikroorganismen methodische Verbesserungen notwendig.
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