Das Projekt "Waldbauliche und ökologische Potentiale der Schwarznuss (Juglans nigra L.)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. Die unaufhaltsame Verbreitung von Krankheiten und das immer häufigere Auftreten von Naturkatastrophen stellen die Forstwirtschaft vor neuen Herausforderungen. Standorttypische Baumarten der Hartholzauen wie die Esche oder die Ulme werden zunehmend von Krankheiten befallen, einheimische Alternativen gibt es allerdings kaum. Neben der Hybridpappel, welche auch nicht einheimisch ist, und der Stieleiche, deren Kultivierung kostenintensiv ist, bleibt das mögliche Baumartenspektrum für diese Standorte weitgehend beschränkt. Stattdessen kommt der Anbau nicht heimischer Gehölzarten wie der Schwarznuss (Juglans nigra) infrage. Dennoch wird ihre Förderung als potentielle Alternative zur Esche und anderer nicht standortheimischer Gehölzarten von der Naturschutzseite kritisch gesehen. Während die Schwarznuss aufgrund ihrer hervorragenden Holzqualität von der Forstwirtschaft geschätzt wird, wird die Einführung nicht standortheimischer Baumarten vom Naturschutz weitgehend abgelehnt. Die Schwarznuss, auch unter dem Namen Amerikanische Nuss bekannt, stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde ab dem 17. Jh. in Parks in England eingeführt. In Frankreich und in Deutschland wurden erst zum Ende des 19. Jh. im Rahmen von staatlichen Förderungsmaßnahmen großflächige Anbauversuche von exotischen Baumarten durchgeführt. Die Schwarznuss konnte sich ausschließlich in den Tallagen in den Auenbereichen behaupten. Anbauten in den Hanglagen schlugen fehl (BARTSCH 1989). Seither trat die Schwarznuss deutlich in den Hintergrund, so dass sich ihr Vorkommen in Deutschland auf vereinzelte Bestände in den südlichen Rheinauen beschränkt. Ziel der vorliegenden Studie war es, einen Überblick über die Kenntnisse zur Schwarznuss zu geben. Während neuere Anbauversuche der Schwarznuss wichtige waldwachstumskundliche Informationen liefern, bleiben ihre waldökologischen Auswirkungen bis heute weitgehend unbekannt. Die Zukunftspotentiale der Schwarznuss sollen auch unter einem naturschutzfachlichen Blickwinkel erörtert werden. Vielmehr als Antworten zu liefern, warf diese Studie hauptsächlich Fragen auf. Der Literatur sollte entnommen werden, welche Potentiale der Schwarznuss in der Pfalz zuzusprechen sind. Informationen aus den behandelten Literaturquellen zum ökologischen Verhalten der Schwarznuss trugen dazu bei, die Diskussion über die Eignung der Schwarznuss als Alternative zu anderen Baumarten anzustoßen.