Das Projekt "Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) - Pflege und Stärkung von Populationen in Sachsen-Anhalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Anhalt (FH), Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachbereich 1 Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung (LOEL) durchgeführt. Die in Anhang II und IV der FFH-Richtlinie geführte Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) ist in Deutschland und Sachsen-Anhalt stark gefährdet und im Rückgang begriffen. Den 19 aktuellen Vorkommen in Sachsen-Anhalt stehen mindestens 46 erloschene gegenüber. Die Silberscharte bevorzugt kontinentale Sandtrockenrasen, Gefährdungen bestehen in der Aufgabe der Nutzung, Stickstoffeintrag über die Luft und einem Schließen der Vegetationsdecke durch konkurrenzstarke Gräser. Im Projekt wird an zwei Fundpunkten an der Elbe (Sandtrockenrasen nördlich Gödnitz / Alter Heutrockenplatz Steckby) der Lebensraum durch Gehölzentnahme und Oberbodeninversion wieder hergestellt. Die individuenschwachen Populationen werden durch Einbringen von Samen aufgewertet und in einem systematischen Versuch wird der Erfolg unterschiedlicher Wiederherstellungsmethoden (Oberbodeninversion, Sodenschüttung, Mahd) untersucht. An den beiden Standorten Mühlenberg (Steckby, Elbgebiet) und Weinberg Ost (Blankenburg, nördliches Harzvorland) erfolgen Wiederansiedlungen mit gebietsheimischem Samen. Weitere Standorte an Elbe, Saale und im Harzvorland werden gepflegt.
Das Projekt "Auswirkungen von Klimaänderungen auf winterliche Abflüsse und Taufluten (2)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität der Bundeswehr München, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, Institut für Wasserwesen, Lehrstuhl für Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz durchgeführt. Simulationen mit Hilfe globaler und regionaler Klimamodelle prognostizieren für das Klima Mitteleuropas eine Zunahme der Winterniederschläge in Zusammenhang mit ausgeprägter winterlicher Erwärmung. Um die Auswirkungen zukünftiger Klimaänderungen auf winterliche Abflüsse und Taufluten zu untersuchen, wurden für die drei Pegelstationen Ködnitz (weißer Main), Bayreuth (roter Main) und Mainleus (Main) Simulationsrechnungen auf der Basis von zwei stochastischen sowie zwei physikalisch basierten Szenarien durchgeführt. Es zeigt sich, daß die betrachteten Einzugsgebiete, und dies ist sicherlich auf andere Gebiete mit ähnlicher Charakteristik in gleicher oder ähnlicher Weise übertragbar, sensitiv sowohl auf Änderungen der Temperaturen als auch des Niederschlagsdargebot reagieren. Beim Vergleich der zugrunde gelegten Szenarien zeigt sich, daß nicht nur absolute Änderungen des Niederschlages ausschlaggebend sind, sondern das bereits eine Änderung in der Verteilung der Niederschlagssummen auf das Jahr zu signifikanten Veränderungen in der Abflußentwicklung führen kann, auch wenn die Summe der Jahresniederschläge gleich bleibt. Werden größere Niederschlagsintensitäten angenommen, ist nicht damit zu rechnen, daß der Boden diese Intensivierung auffangen kann. Es werden im Gegenteil die Abflußspitzen prozentual stärker zunehmen als die Maximalniederschläge, weil bei Wassersättigung nicht mehr in den Boden infiltriert werden kann. Hohe Wassergehalte des Bodens liegen vorwiegend im Winter und Frühjahr, dem Zeitpunkt der größten Abflüsse, vor. Größere Maximalniederschläge, verbunden mit einem rascherem Abschmelzen einer vorhandenen Schneedecke, verstärken somit im wesentlichen den Direktabfluß. Dies heißt aber auch, daß sich die Bemessungswerte (z.B. das HQ100) ändern. Danach bemessene bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen müßten dann hinsichtlich ihrer Sicherheit im Hochwasserfall überprüft werden. Aufgrund der in den Untersuchungen deutlich gewordenen Sensitivität des Abflusses auf prognostizierte Klimaänderungen und der diesbezüglich sehr großen Bedeutung des Schneehaushaltes wurde der Modellansatz erweitert. Ziel ist die Modellierung des Schneehaushaltes für ganz Bayern sowie die statistische Analyse der Ergebnisse für historische sowie prognostizierte klimatische Verhältnisse. Endziel des Projektes ist die Erstellung eines Informationssystems, das die punktuelle sowie flächenhafte Darstellung wichtiger Merkmale des Schneehaushaltes für den gesamten bayerischen Raum ermöglicht. Für die Generierung der erforderlichen prognostischen Zeitreihen wird dazu von globalen auf regionale Klimaszenarien des Fraunhofer-Instituts übergegangen. Die Modellentwicklung und -validierung konnte auf ganz Bayern mit Ausnahme des Alpenraumes ausgedehnt werden. Das Modell erlaubt die Berechnung von Schneehöhe, Wasseräquivalent und Wasserabgabe aus der Schneedecke. Unter Verwendung eines digitalen Höhenmodells sowie einer Landnutzungsklassifikation werden Schneehöhe, Wassergehalt ...