Das Projekt "Entwicklung/Erprobung einer künstlichen Fischseitenlinie zur Erfassung turbulenter Strömungsmuster" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Gewässerkunde durchgeführt. Die effiziente Herstellung der fischökologischen Durchgängigkeit der BWaStr erfordert ein Grundverständnis der sensorischen Fähigkeiten von wandernden Fischen. Diese können sich mit Hilfe der Seitenlinie an Strömungsmustern orientieren, welche im Unterwasser von Querbauwerken oft hoch turbulent sind. Bei herkömmlichen akustischen Methoden (z.B. Acoustic Doppler Velocimeter ADV) sind Messungen im turbulenten Bereichen z.B. aufgrund von Gasblasen oft nur unzureichend und bilden nur bestimmte hydraulische Parameter (z.B. Fließgeschwindigkeit) ab. Aber nimmt ein Fisch die Strömungsmuster genauso wahr? Seit einiger Zeit werden bionische Sensoren entwickelt, die auf der Funktionsweise der Fischseitenlinie basieren. Diese arbeitet nicht mit Ultraschall wie ein ADV, sondern misst in einem System aus Kanälen und Poren feinste Druckunterschiede. Im Projekt soll ein bestehendes System der künstlichen Seitenlinie (ALLC) der Universität Bonn, für die Erfassung von turbulenten Bereichen in Fischaufstiegsanlagen und im Unterwasser von Querbauwerken angepasst werden. Ziel ist es, eine methodische Grundlage zur Charakterisierung ökologisch wirksamer Wanderkorridore aus Fischsicht zu bekommen.