Gemeinsame Pressemitteilung von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Umweltbundesamt (UBA) Bürgerinnen und Bürger entwickeln in fünf Regionen Zukunftsbilder für ein klimaangepasstes Deutschland Heute haben Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt den Startschuss für eine Reihe an regionalen Dialogveranstaltungen zur Klimaanpassung gegeben. Den Auftakt machen etwa 80 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus der Region Mittelelbe. An zwei Tagen entwickeln sie ein gemeinsames Zukunftsbild für die Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise in ihrer Region. Weitere Dialoge folgen in Wismar, Duisburg, Worms und Zwiesel. Mit dieser Reihe startet die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung im „Dialog KlimaAnpassung Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“. Die Empfehlungen aus den Dialogen ergänzen die Erkenntnisse aus der ersten Phase der Beteiligung, die bundesweit als Online-Dialog durchgeführt wurde. Alle Ergebnisse fließen schließlich in die Arbeit der Bundesregierung an der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie ein. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Je nach Wohnort erleben die Menschen in Deutschland die Folgen der Klimakrise sehr unterschiedlich. Die einen bekommen Hitze und Dürre besonders zu spüren, die anderen werden mit Stürmen oder Überflutungen konfrontiert. Hier bei uns in Dessau-Roßlau in der Region Mittelelbe sind andere Lösungen gefragt, als an der Küste oder in der Großstadt. Mit regionalen Dialogveranstaltungen wollen wir von den Bürgerinnen und Bürgern erfahren, welche Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise sie für ihre Region besonders wichtig finden. Und wir bitten sie um ihre Ideen und Empfehlungen für verschiedene Handlungsbereiche. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen engagieren, und bin gespannt auf die Empfehlungen für unsere vorsorgende Klimaanpassungsstrategie.“ Die fünf Dialogveranstaltungen finden in den Regionen Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau-Roßlau, Rhein-Ruhr in Duisburg, Rhein-Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel statt. Sie wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 der Bundesregierung und mit Blick auf unterschiedliche Siedlungsräume, Landschaften sowie Wirtschafts- und Infrastrukturen ausgewählt. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes: „Wir haben diese fünf Regionen bewusst ausgewählt, da sie durch die Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen sind und beispielhaft für die vielfältigen Herausforderungen der Klimaanpassung in Deutschland stehen. Durch die Beteiligung der Menschen vor Ort erhoffen wir uns wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel .“ Im Oktober und November 2023 laden Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in den fünf ausgewählten Regionen zu regionalen Dialogveranstaltungen ein. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen diskutieren jeweils etwa 80 Personen darüber, wie ihre Region für eine lebenswerte Zukunft klimaangepasst gestaltet werden sollte. Die Teilnehmenden werden zufällig ausgewählt, so dass sich eine möglichst vielfältige Zusammensetzung ergibt. Sie erarbeiten Empfehlungen, welche Lösungen, Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht für ausreichend Vorsorge und Schutz vor den Folgen der Klimakrise sorgen könnten. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die zunehmenden Folgen des Klimawandels trägt dazu bei, die Lebensqualität für alle in Deutschland trotz Klimakrise zu erhalten oder zu verbessern. Auf den Online-Dialog und die fünf regionalen Dialogveranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern folgt eine Beteiligung von Fachleuten aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft. Die Bundesregierung entwickelt derzeit die Deutsche Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2008 weiter und will bis Ende 2024 eine neue, vorsorgende Anpassungsstrategie an den Klimawandel vorlegen. Diese Strategie ist im Entwurf der neuen Klimaanpassungsgesetz verankert, das Mitte Juli 2023 vom Bundeskabinett beschlossen wurde und im Bundestag beraten wird. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachwelt werden in die Arbeit der Bundesregierung einfließen.
Das Themenportal "Hochwasserrisikomanagement" dient der Information der Öffentlichkeit über die in den Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten dargestellten Informationen. Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten setzen sich aus einer Reihe von Einzelthemen zusammen und wurden jeweils für drei verschiedene Szenarien erstellt. Sie stehen im Themenportal als Kartendienst und Download zur Verfügung. Alternativ ist eine Einbindung als Web Map Service möglich. Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten klassifizieren die zu erwartenden Hochwasserereignisse nach der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens. Im Land Mecklenburg-Vorpommern wurden die folgenden Hochwasserszenarien angewendet: - Hochwasser mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem statistischen Wiederkehrintervall von 10 bzw. 20 Jahren - Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit mit einem statistischen Wiederkehrintervall von 100 bzw. 200 Jahren (Binnenland bzw. Küste) - Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit / Extremereignis mit einem statistischen Wiederkehrintervall von 200 Jahren unter Annahme des Versagens der Hochwasserschutzeinrichtungen Während in den Hochwassergefahrenkarten das Ausmaß der Überflutung sowie die Wassertiefe dargestellt werden, bilden die Hochwasserrisikokarten die potentiellen Hochwasserschäden für die drei Szenarien ab. Sie enthalten u.a. Angaben zur Anzahl potentiell betroffener Einwohner, zu den negativen Folgen für wirtschaftliche Tätigkeiten, zur Gefahr durch Anlagen mit hohem Schadstoffpotential für die Umwelt (IVU-Anlagen) sowie zu potentiell betroffenen Schutzgebieten (z. B. Trinkwasserschutz- und Natura 2000-Gebiete).
Das Projekt "New Multi-HAzard and MulTi-RIsK Assessment MethodS for Europe (MATRIX)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. Objective: Across Europe, people suffer losses not just from single hazards, but also from multiple events in combination. In both their occurrence and their consequences, different hazards are often causally related. Classes of interactions include triggered events, cascade effects, and rapid increases of vulnerability during successive hazards. Effective and efficient risk reduction, therefore, often needs to rest on a place-based synoptic view. MATRIX will tackle multiple natural hazards and risks in a common theoretical framework. It will integrate new methods for multi-type assessment, accounting for risk comparability, cascading hazards, and time-dependent vulnerability. MATRIX will identify the conditions under which the synoptic view provides significantly different and better results or potentially worse results than established methods for single-type hazard and risk analysis. Three test cases (Naples, Cologne and the French West Indies), and a virtual city will provide MATRIX with all characteristic multi-hazard and multi-risk scenarios. The MATRIX IT-architecture for performing, analysing and visualising relevant scenarios will generate tools to support cost-effective mitigation and adaptation in multi-risk environments. MATRIX will build extensively on the most recent research on single hazard and risk methodologies carried out (or ongoing) in many national and international research projects, particularly those supported by DG Research of the European Commission. The MATRIX consortium draws together a wide range of expertise related to many of the most important hazards for Europe (earthquakes, landslides, volcanic eruptions, tsunamis, wildfires, winter storms, and both fluvial and coastal floods), as well as expertise on risk governance and decision-making. With ten leading research institutions (nine European and one Canadian), we also include end-user partners: from industry, and from the European National Platforms for Disaster Reduction.
Liebe Leserinnen und Leser, je nach Region erleben die Menschen die Folgen des Klimawandels ganz unterschiedlich; ob Sturmfluten an der Küste, Überschwemmungen nach Starkregen in der Stadt oder Trockenschäden auf dem Land. Das neue BMBF-Förderprogramm „Regionale Informationen zum Klimahandeln“ eint sechs unterschiedliche Modellregionen in ganz Deutschland in dem Ziel, entscheidungsrelevantes Wissen zu diesen Klimaveränderungen und notwendigen Anpassungsmaßnahmen aufzubauen und für Akteure vor Ort nutzbar zu machen. Das UBA begleitet und vernetzt die Regionen, um trotz der regionalen Besonderheiten Gemeinsamkeiten zu identifizieren, die auch auf weitere Regionen übertragen werden können. Erfahren Sie mehr über die Projekte in unserem Schwerpunktartikel . Eine interessante Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Vom Wissen zum Handeln: So kurbelt RegIKlim die Anpassung an „zu viel“ oder „zu wenig“ Wasser – die Auswirkungen des Klimawandels fordern Regionen heraus Quelle: skrotov / stock.adobe.com Von Ostfriesland bis ins Alpenvorland, von Duisburg bis zum Landkreis Elbe-Elster – sechs deutsche Regionen arbeiten derzeit daran ihre Anpassungskapazitäten an den Klimawandel zu erhöhen. Unterstützt werden diese Bemühungen von zwei Querschnittsaktivitäten zur Darstellung von Klimadaten und zur Vernetzung. Unter der neuen Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Regionale Informationen zum Klimahandeln“ (RegIKlim) haben sich Kommunal- und Regionalverwaltungen, Logistikdienstleister, Forschungseinrichtungen und Beratungsunternehmen zusammengeschlossen, um dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Gemäß dem Grundsatz „vom Klima-Wissen zum Klima-Handeln“ werden regional-spezifische Klimainformationen mit passenden Klimamaßnahmen verknüpft, um Entscheidungsträgerinnen und -träger zu unterstützen. Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt übernimmt gemeinsam mit dem Climate Service Center Germany und dem Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart im Rahmen des Koordinationsprojektes WIRKsam die wissenschaftliche Begleitforschung und fördert die Vernetzung der Modellregionen. Abschlussbericht zu Schadenspotenzialen des Klimawandels Vorsorgemaßnahmen für Klimafolgen rechnen sich, das zeigt die aktuelle Studie „Bewertung klimawandelgebundener Risiken: Schadenspotentiale und ökonomische Wirkung von Klimawandel und Anpassungsmaßnahmen“ des Umweltbundesamtes. Zum Beispiel kann durch eine geeignete Bauvorsorge an Wohngebäuden das Schadenspotenzial durch Starkregenereignisse um fast 40 Prozent gemindert werden. Darüber hinaus wurden Schadenspotenziale durch Sturmfluten und Hitze vertieft betrachtet. Aber nicht alle Klimaschäden lassen sich monetär erfassen, hierfür bedarf es weiterer Forschungsarbeit und verbesserter Datengrundlagen. Der zweite Teil der Studie „Entwicklung und Erprobung eines Verfahrens zur integrierten Bewertung von Maßnahmen und Politikinstrumenten der Klimaanpassung“ widmete sich einem Verfahren, in dem Maßnahmen und Politikinstrumente der Klimaanpassung integriert bewertet werden. Im Zuge dessen wurden Ziele von Anpassungsstrategien europäischer Staaten, der deutschen Bundesländer sowie sektoraler Positionspapiere und strategischer Dokumente ausgewertet und hinsichtlich ihrer Synergien analysiert. Dabei wurde deutlich, dass zahlreiche Synergien zwischen den Handlungsfeldern gefunden werden können, jedoch für einige Handlungsfelder der Klimaanpassung wie der Tourismuswirtschaft, Industrie und Gewerbe oder auch Fischerei bisher nur wenige Ziele gesetzt wurden. Umfrage zu Kommunikationsmaßnahmen zur Hitzeprävention in Kommunen Heiße Tage und Hitzewellen nehmen mit dem Klimawandel zu und gefährden die Gesundheit vor allem von älteren und kranken Menschen. Um für diese Gefährdung zu sensibilisieren und passende Verhaltensempfehlungen in die Bevölkerung zu tragen, legt das Umweltbundesamt seine Informationskampagne „Schattenspender“ neu auf. Dafür enwickelt das Umweltbundesamt für Kommunen und Akteure aus dem Gesundheitssektor individuell anpassbares Kapagnenmaterialien zur gesundheitlichen Hitzevorsorge. Um die Kampagne und Materialien nach den Bedürfnissen der lokalen Akteure zu gestalten, führt das UBA aktuell eine kurze Umfrage zu kommunalen Erfahrungen, Bedarfen und Ideen durch. Kommunen vernetzen: Klimaanpassung auf kommunaler Ebene durch Peer-Learning stärken Kommunen kommt bei der Anpassung an den Klimawandel eine Schlüsselrolle zu, doch gerade in kleinen und mittelgroßen Gemeinden wurden bisher nur wenige diesbezügliche Maßnahmen umgesetzt. Deshalb fördert das Umweltbundesamt mit dem Projekt „Kommunen vernetzen – Peer Learning zwischen Kommunen stärken und Anpassungskapazitäten erhöhen“ den Aufbau von drei kommunalen Netzwerken. Das Projekt soll helfen, Wissen in die Breite zu tragen und Lern- und Austauschprozesse in Bezug auf Klimamaßnahmen gemeinsam mit lokalen Akteuren zu etablieren. Dabei sollen mit Blick auf die Förderung kommunaler Aktivitäten Erkenntnisse zu Erfolgsbedingungen für Peer-Learning-Ansätze gewonnen sowie die Maßnahmen selbst in den Kommunen vorangebracht werden. Die drei Netzwerke sind bereits ausgewählt: Neben dem Landkreis Emsland mit seinen Gemeinden sind die Bodenseeregion und ein Verbund von Kommunen aus Schleswig-Holstein am Projekt beteiligt. Das Projekt wird von adelphi, dem Deutschen Institut für Urbanistik und alpS durchgeführt. Monitoringbericht 2019 – jetzt als englische Version verfügbar Nach der Veröffentlichung der deutschen Version im November 2019 ist der Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) jetzt auch in englischer Sprache verfügbar. Der Bericht stellt einen Anstieg der durchschnittlichen Lufttemperatur in Deutschland zwischen 1881 und 2018 um 1,5 Grad fest. Die daraus resultierenden Gesundheitsrisiken sind genauso umfangreich wie die Folgen für die Umwelt und Wirtschaft. Der Bericht geht auch auf die Folgen des Klimawandels für die einzelnen Wirtschaftszweige und die Bevölkerung ein und zeigt den Stand der Anpassungsmaßnahmen in Deutschland. Bundesumweltministerium fördert soziale Einrichtungen bei der Klimaanpassung Die COVID-19-Pandemie führt gesellschaftlich wie wirtschaftlich zu massiven Herausforderungen. Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise hat die Bundesregierung ein Konjunktur- und Zukunftspaket auf den Weg gebracht. Auch die sozialen Dienste, deren Relevanz in der Corona-Krise einmal mehr deutlich geworden ist, werden mit zwei neuen Förderprogrammen des Bundesumweltministeriums unterstützt: Neben dem Programm „Sozial & Mobil“ hat die Bundesregierung das Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ aufgelegt. Akteure aus dem Gesundheits- und Sozialwesen werden in den Jahren 2020 bis 2023 dabei unterstützt, ihre Einrichtungen gegen die Folgen des Klimawandels (z.B. Hitze, Starkregen oder Hochwasser) zu wappnen. Für das Programm stehen 150 Millionen Euro zur Verfügung. Die Veröffentlichung der Förderrichtlinie erfolgt im Herbst 2020. Informationen zum Förderprogramm werden dann auf der Internetseite der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH zur Verfügung gestellt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Mit den neuen Förderprogrammen bringen wir nicht nur die Konjunktur voran und stärken die Eigenvorsorge gegenüber Folgen des Klimawandels, sondern helfen auch gezielt den sozialen Einrichtungen, die in dieser Krise so viel geleistet haben. In Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen oder Kitas leiden viele besonders stark unter den Folgen des Klimawandels wie der Sommerhitze. Darum sind Investitionen, die diese Einrichtungen besser gegen die Folgen des Klimawandels wappnen, gut angelegtes Geld." Des weiteren startet demnächst das neue BMU-Förderprogramm „Sozial und Mobil“. Bis Ende 2022 erhalten soziale Dienste eine staatliche Förderung für die Umstellung ihrer Fahrzeugflotte auf Elektrofahrzeuge und für den Aufbau der notwendigen Ladinfrastruktur. „Sozial & Mobil“ hat ein Volumen von 200 Millionen Euro. NRW: Aus Corona-Hilfsprogramm fließen Mittel in grüne Projekte Ende Juni hat das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) mit dem „Nordrhein-Westfalen-Programm“ eine umfangreiche Ergänzung des Konjunkturprogramms des Bundes vorgestellt. Insgesamt 8,9 Milliarden Euro werden für die Bewältigung der Corona-Krise und ihrer Folgen investiert. Davon fließen 42 Millionen Euro in Klimaanpassung sowie Umwelt- und Ressourcenschutz. 27 Millionen Euro dieser Mittel sollen in Maßnahmen der kommunalen Klimaanpassung, den Ausbau grüner Infrastruktur und ins Flächenrecycling investiert werden. Dies soll im Rahmen eines neuen Klima-Resilienz-Programms geschehen. Ruhrgebiet: Klimaanpassung mit internationaler Strahlkraft Das Land Nordrhein-Westfalen und die großen Wasserverbände des Ruhrgebiets wollen in der Region in den kommenden zehn Jahren 250 Millionen Euro in die Klimafolgenanpassung investieren. Ermöglicht wird dies durch das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“, das jetzt im Rahmen der Ruhrkonferenz – eine Initiative für die Gestaltung des Ruhrgebiets – auf das gesamte Gebiet ausgeweitet wird. Bisher hatten sich die Emscher-Region, die Emschergenossenschaft und das Land an dem Projekt beteiligt, nun sind auch andere Verbände wie etwa der Lippeverband und der Ruhrverband dabei. Bei der Umsetzung sollen vor allem Maßnahmen gegen Starkregengefahren sowie Hitzebelastungen umgesetzt werden. Hamburgs Fassaden sollen grüner werden Ob eine begrünte Pergola, vertikale Gärten oder Fassadengrün: Seit Juni fördert die Hamburger Umweltbehörde Eigentümerinnen und Eigentümer, die Fassaden begrünen wollen. 500.000 Euro umfasst der Fördertopf, aus dem bis zu 40 Prozent der Baukosten für grünere Fassaden bei Neu- und Bestandsbauten in der Hansestadt übernommen werden. Mit dieser Förderung wird die seit 2015 bestehende Initiative „Auf die Dächer – fertig – grün!“ ergänzt. „Grüne Fassaden sind ein wichtiger Pfeiler in der Anpassungsstrategie an den Klimawandel“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan. Anregungen für die Praxis gibt die Umweltbehörde in dem neu herausgegebenen Buch „Handbuch Grüne Wände“. Berliner Unternehmen spüren Folgen von Wetterextremen Die mittelständischen Unternehmen in Berlin leiden unter den Folgen von Wetterextremen. Das hat eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer Berlin ergeben. Ziel der Umfrage unter 230 Firmen aus allen Branchen war herauszufinden, wie viele Berliner Mittelständler bereits etwas in puncto Klimaanpassung unternehmen. Danach haben sich 40 Prozent der Befragten noch nicht mit der Bedeutung von Klimafolgen für ihr Unternehmen beschäftigt. 66 Prozent gaben an, dass besonders Hitzetage die Produktivität beeinträchtigten. Außerdem führten die Folgen von Starkregen oder Sturm zu betrieblichen Kosten bis hin zu Verlusten. Nur 26 Prozent der Befragten gaben an, gegen Schäden durch Wetterextreme versichert zu sein. Geoinformationssystem zeigt Zunahme von Versieglungsgrad in NRW Das Geografische Institut der Ruhr-Universität Bochum hat gemeinsam mit dem Wissenschaftsladen Bonn im Projekt Klimnet den Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen (NRW) mittels Satellitenbildern analysiert und in einem geografischen Informationssystem visualisiert. Anhand thematischer Karten von 1985 und 2017 ist das Städtewachstum in NRW nachvollziehbar und vergleichbar. Demnach hat der Anteil von Arealen, die zu mindestens 40 Prozent versiegelt sind, in dem genannten Zeitraum um 30 Prozent zugenommen, wodurch die Gefahr von Hitzeinseln verstärkt wird. Forschungslabor für blau-grüne Infrastruktur in Frankfurt und Stuttgart gestartet Städtisches Grün nimmt durch seine kühlende Wirkung und die Verbesserung von Luft- und Lebensqualität eine zentrale Rolle bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels ein. Damit das Grün auf Dächern, in Parks oder an Fassaden seine Aufgabe erfüllen kann, bedarf es eines nachhaltigen und innovativen Wassermanagements. Wie das aussehen könnte, testet und entwickelt das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt INTERESS-I mit Fachleuten aus Verwaltung und Wirtschaft in Frankfurt und Stuttgart. So will das „Impulsprojekt Stuttgart“ herausfinden, wie sich sogenanntes Grauwasser u. a. aus Duschen von Wohncontainern für eine nachhaltige Bewässerung nutzen lässt. Hochwassermanagement in Deutschland selten naturbasiert Zum Schutz vor den Folgen von Hochwasser werden in Deutschland noch sehr oft klassische Lösungen wie etwa Rückhaltebecken vorgeschlagen. Nur neun Prozent der vorgeschlagenen Maßnahmen in Hochwasserrisiko-Managementplänen der Bundesländer sind dagegen naturbasierte Lösungen. Das hat eine Analyse des Lehrstuhls für Umweltanalyse und -planung in metropolitanen Räumen am Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum gezeigt. Dafür wurden 19 Hochwasserrisiko-Managementpläne aus Hessen, Niedersachsen und Sachsen analysiert. Demnach wurden naturbasierte Lösungen wie etwa die Renaturierung von Flussauen häufiger in Erwägung gezogen, wenn es sich um kleinere Nebenflüsse und Gebiete mit geringer Hochwassergefahr handelte. Erntebericht 2020: Mehr Raps, weniger Getreide und regionale Ungleichheiten Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat den Erntebericht für 2020 vorgelegt. Demnach gab es durch witterungsbedingte Schwankungen bei der Größe der Anbauflächen beim Getreideertrag im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 3,1 Prozent, das Ergebnis beim Raps ist im Vergleich um 24,4 Prozent gestiegen. Allgemein ist die Ernte erneut unter schwierigen Witterungsbedingungen gewachsen und es gab teilweise wieder Schäden durch Wetterextreme. Regionale Unterschiede ergaben sich vor allem aus unterschiedlichen Niederschlagsmengen und variierender Bodenqualität. Um den zunehmenden Unwägbarkeiten durch den Klimawandel entgegen zu treten, hat das BMEL in einer Ackerbaustrategie 50 Maßnahmen zusammengestellt. So soll zum Beispiel das Kulturpflanzenspektrum jedes Betriebs auf mindestens fünf verschiedene Pflanzen erhöht und die Humusverwendung erhöht werden. RAINMAN: Neue Webseite informiert über Starkregen-Vorsorge Starkregenereignisse lassen sich schwer prognostizieren und können auch in Orten, die nicht in der Nähe von Gewässern liegen, zu starken Schäden führen. Eine neue Webseite gibt jetzt Entscheidern sowie allen Interessierten einen Überblick zu geeigneten Maßnahmen sowie eine Vielzahl an praktischen Beispielen zur Vorsorge. Erstellt wurde die Seite im Rahmen des EU-Projektes RAINMAN. In dem Projekt wurden neue Methoden und Mittel für ein integriertes Starkregenrisikomanagement in Mitteleuropa entwickelt und in unterschiedlichen Pilotregionen getestet. Umgang mit Hitze unter Pandemiebedingungen Durch die Corona-Virus-Pandemie sind ältere Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Menschen, die beispielsweise an Übergewicht leiden bei Hitze doppelt gefährdet. Sie gehören einerseits zur Risikogruppe bezüglich eines schweren Verlaufs von Covid-19. Andererseits sind sie besonders gefährdet bei hitzerelevanten Erkrankungen. Das Projekt „Covid19 und Hitze: Vermeidung hitzerelevanter Erkrankungen in Zeiten erhöhten Infektionsschutzes vulnerabler Gruppen“ trägt deshalb Hinweise und Informationen zusammen, um den Schutz bei Hitze mit wichtigen Maßnahmen zum Vermeiden einer Infektion mit dem Corona-Virus zu kombinieren. Zunahme urologischer Erkrankungen infolge des Klimawandels Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) warnt vor dem Hintergrund zunehmender Hitzeperioden durch den Klimawandel vor einem langfristigen Anstieg urologischer Erkrankungen. Besonders mit hitzebedingten Nierenerkrankungen sei zu rechnen, da das Organ gleichermaßen zentral für die Bewältigung von Hitzefolgen im Körper als auch Ziel von mit Hitze verbundenen Erkrankungen ist. Die Austrocknung des Körpers könne etwa die Funktion einschränken und beispielsweise zu Nierensteinen führen und dauerhafte Schäden nach sich ziehen. Darüber hinaus sei mit einer Zunahme von Wundinfektionen nach Operationen und eine durch zunehmende Hitze bedingte Beeinträchtigung der männlichen Zeugungsfähigkeit denkbar. Klimaschäden kosten Wirtschaft mehr als erwartet Steigende Temperaturen schädigen die Wirtschaft stärker als bisher angenommen. Das geht aus einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Mercator Research Institute for Global Commons and Climate Change (MCC) hervor. Der Studie wurde ein neuer Datensatz zugrunde gelegt, der es ermöglichte, Folgen für einzelne Regionen wie US-Bundesstaaten aufzuzeigen. Im Ergebnis würde eine globale Erwärmung um 4 Grad Celsius bis 2100 dazu führen, dass viele Regionen durchschnittlich fast 10 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung verlieren. In den Tropen läge der Verlust bei mehr als 20 Prozent. Zunahme von extremen Dürreperioden in Mitteleuropa erwartet Unter der Leitung des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hat ein Wissenschaftlerteam die Dürrejahre 2018 und 2019 in die Reihe langfristiger Klimadaten der vergangenen 250 Jahre eingeordnet. Im Ergebnis zeigte sich, dass es seit 1766 keine zwei Jahre vergleichbar andauernde Dürre gab. Mithilfe von Klimasimulationsmodellen wurden auf dieser Basis Prognosen erstellt, die die zu erwartende Häufigkeit von zweijährigen Dürreperioden bei unterschiedlichem Anstieg der Treibhausgasemissionen bis 2100 zeigen. Die Prognose für den höchsten angenommenen Wert von Emissionen kommt zum Ergebnis eines siebenfachen Anstiegs von zweijährigen Dürreperioden in Mitteleuropa. Die mit dem niedrigsten angenommen Emissionswert liegt 90 Prozent darunter, bedeutet jedoch immer noch einen Anstieg von Dürreperioden. EU-Mission zur Klimaanpassung Die Europäische Kommission startet 2021 fünf EU-Missionen. Neben der Bekämpfung von Krebs oder dem Schutz der Meere, ist auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine der Missionen. Diese verfolgt drei Säulen: So sollen die Menschen noch besser zu den Risiken von Klimafolgen und ihrer Bewältigung in ihrer Region informiert werden und lokale Behörden sollen bei Risikomanagementplänen unterstützt werden. Bis 2030 sollen 200 Regionen und Gemeinden Klimaanpassungspläne erstellt haben, die zugleich ein gesünderes und glückliches Leben sicherstellen. Außerdem sollen bis 2030 in 100 Pilotprojekten innovative Lösungen zur Steigerung der Klimaresilienz umgesetzt werden und diese Ansätze grenzübergreifend für andere nutzbar gemacht werden. Excel-Tool macht Vorteile von hitzeresilienter Stadt messbar Welche Vorteile bringt ein Park bei der Klimaanpassung? Ist Wasser oder Begrünung an dieser Stelle sinnvoll? Bei der Klimaanpassung in Städten stehen Entscheider immer wieder vor besonderen Fragen. Das auf Excel basierende Tool „Heat Resilient Cities“ bietet für solche Fälle eine erste Entscheidungshilfe. Mit der Tabelle lassen sich der Nutzen und die Vorteile einzelner Maßnahmen in einer Stadt berechnen. So können die Maßnahmen für die ganze Stadt verglichen werden, um zu priorisieren und die effektivsten zuerst umzusetzen. „Heat Resilient Cities“ wurde zusammen mit dem Klimanetzwerk „C40 Cities“ entwickelt und bereits in der Praxis getestet. BMVI Expertennetzwerk legt Bericht zu Klimawandelauswirkungen auf das Verkehrssystem vor Das Expertennetzwerk des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat den Ergebnisbericht „Verkehr und Infrastruktur an Klimawandel und extreme Wetterereignisse anpassen“ vorgelegt. Wenn sich die klimatischen Bedingungen weiterhin so entwickeln wie bisher werden nicht nur die direkten Kosten zur Bewältigung von Extremwetterlagen steigen, sondern auch die Folgekosten, die aus Schäden und Beeinträchtigungen des Verkehrssystems für Wirtschaft und Gesellschaft resultieren. Das Netzwerk fordert daher, dass die Maßnahmen zur Anpassung an veränderte Klimabedingungen für alle Verkehrsträger vorangetrieben werden. EEA-Bericht: Mit einer gesunden Umwelt zu einem gesunden Leben 13 Prozent aller Todesfälle in Europa sind auf negative Umwelteinflüsse zurückzuführen. Davon geht der Bericht „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ der Europäischen Umweltagentur aus. Darin wurden die Auswirkungen von Luftverschmutzung, Lärmbelastung und der Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit untersucht. Die Auswirkungen des Klimawandels als vorzeitige Todesursache stehen dabei auf Platz drei nach Luftverschmutzung und Lärmbelastung. Der Bericht betont deshalb, dass bei der Klimaanpassung und beim Umweltschutz grüne und blaue Infrastrukturen der Schlüssel seien, da sie eine Kombination aus Umweltschutz, Klimaanpassung und Förderung der Gesundheit bieten. Genauere Prognosen für Ernteausfälle in Zukunft möglich Die kürzlich veröffentlichte Studie „No perfect storm for crop yield failure in Germany” zeigt, dass Ernteausfälle selten auf einzelne Extremwetterereignisse zurückzuführen sind. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass großflächige Ernteausfälle zwar insbesondere durch Dürre verursacht werden, regionale Missernten jedoch häufig das Ergebnis einer Kombination unterschiedlicher Wetterphänomene sind. Die unter Leitung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) erstellte Studie geht davon aus, dass mit dem Klimawandel solche Kombinationen zunehmen werden. Untersuchung der Wärmebelastung an Kitas und Grundschulen in Jena Verschatteter Spielplatz in Jena Quelle: Daniel Knopf Kitas und Schulen sind von Wärmebelastung im Sommer stark betroffen, da kleine Kinder durch langanhaltend hohe Temperaturen besonders gefährdet sind. Deshalb hat das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK GmbH) in Zusammenarbeit mit der Stadt Jena für alle städtischen Einrichtungen dieser Art die Betroffenheit durch Wärmebelastung ermittelt. Im Ergebnis wurden Handlungsbedarfe für die betrachteten Objekte priorisiert und vielfältige konkrete Vorschläge erarbeitet, wie die Belastungssituation reduziert und die Aufenthaltsqualität verbessert werden kann. Hierfür wurde zunächst ein maßstabsgerechtes Bewertungsschema entwickelt, das es ermöglicht, die Betroffenheit bezüglich der Schwerpunktthemen „Wärmebelastung im Innenbereich“, „Wärmebelastung im Außenbereich“ sowie „Lufthygiene“ für die einzelnen Objekte zu quantifizieren und jeweilige Handlungsbedarfe aufzuzeigen. Dafür wurden die 19 Objekte in Jena in Augenschein genommen sowie Gespräche mit der jeweiligen Leitung und den Hausmeistern geführt. Die erarbeiteten 87 Maßnahmen sollen nun bei zukünftigen Modernisierungen berücksichtigt werden. Einige Dinge konnten auch sofort umgesetzt werden, wie Baumpflanzungen an besonders überwärmten Stellen des Außenbereichs und die Installation eines Sonnensegels und effektiver Außenjalousien. Aktuell führt die ThINK GmbH eine vergleichbare Studie in Chemnitz durch. Für diesen praxisnahen Ansatz wurde das Projekt in diesem Jahr für den Blauen Kompass nominiert.
Das Projekt "Risk assessment of extreme precipitation in the coastal areas of Chennai as an element of catastrophe prevention" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Professur für Physische Geographie durchgeführt. In the South-Indian city of Chennai (formerly called Madras), disastrous tropical monsoon linked with excessive precipitation frequently lead to wide-flat floods in the coastal plains. Caused by rapid urbanisation, the population in urban and periurban areas is more and more affected by these events. Besides the marginalised population living in disfavoured areas, increasingly also the more wealthy population that settles in flood prone areas is affected. Interdisciplinary assessments are needed to explain the complex causes of floods. The project analysed environmental aspects of risk exposure as well as socioeconomic aspects of risk perceptions and response strategies. By combining natural-scientific with socio-scientific approaches, a holistic perspective of the complex reasons and impacts of flooding could be covered. The project consisted of the following steps: 1. Analysis of flood risk exposure: Physio-geographic, hydrological and meteorological realities in risk areas were assessed using remote sensing (RS) data and geographical information systems (GIS). 2. Analysis of risk perception and management: Affected marginalised poor segments of the population, affected middle class groups as well as local planning authorities were interviewed to analyse local perceptions of floods and dominant management strategies. 3. Development of a flood risk map: The results of the risk assessment were integrated in an interactive flood risk map. The map - using several different layers - functions as a flood risk management tool including often neglected socioeconomic and socio-cultural parameters which reflect local vulnerability. 4. Holding of two workshops: A policy workshop with different stakeholders involved in flood management and affected by floods was held in Chennai in August 2007. This workshop was to foster communication and dialogue between different stakeholders and to create awareness on the current situation and problems in the area. A roundtable with the partners from India and organisations dealing with flood management and flood relief measures took place in October 2007 in Freiburg in order to present and discuss the findings and to strengthen future co-operation, communication and networks.
Das Projekt "WTZ China: BIOCOMP - Klimaanpassungsstrategien zum Schutz der Biodiversität im Korallenökosystem vor zukünftigen Risiken von Compound Ereignissen in der Dongshan Bay, Fujian" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Meereskunde durchgeführt. Ziel dieser Studie ist es, die Dongshan Bay, die eine sehr gut ausgerüstete permanente Überwachungsstation an der ostchinesischen Küste beherbergt, als Grundlage zu verwenden, um die potenziellen Auswirkungen von Überschwemmungen durch die Überlagerung von extremen Flusseinträgen und Sturmfluten auf die biologische Vielfalt des dortigen Korallenökosystems zu untersuchen. Durch die Integration dieser Ergebnisse in ein Ökosystem-Bewertungssystem können wir abschätzen, wie sich die biologische Vielfalt im Ökosystem unter verschiedenen Klimaszenarien verändern wird, und darüber hinaus mögliche Vorhersageprodukte unterstützen, um die biologische Vielfalt des Ökosystems zu erhalten oder zumindest Schäden soweit möglich zu reduzieren. Durch die Verwendung numerischer Modelle in Kombination mit verfügbaren historischen und aktuellen Daten wollen wir die folgenden fünf Hauptforschungsfragen beantworten und anschließend einen Datensatz mit Biodiversitätsindikatoren des Meeresökosystems erstellen, der auch prognostische Zukunftsaussagen ermöglicht. Die fünf Fragen lauten: 1. Können Compound-Ereignisse aus vorhandenen historischen Daten bestimmt werden? Welche Methoden sind hierfür notwendig? 2. Wie verhält sich die Biodiversität des Ökosystems zu Compound-Ereignissen, insbesondere im Gegensatz zu individuellen Extremereignissen? 3. Wie beeinflusst ein sich änderndes Klima die Compound-Ereignisse, insbesondere die Trends und Größenordnungen? 4. Welche Unsicherheiten bestehen bei der Betrachtung zukünftiger Klimaprojektionen? 5. Wie können diese Informationen genutzt werden, um Vorschläge für den Küstenschutz und die Bewirtschaftung der Küstengebiete zu ermöglichen?
Das Projekt "Nachhaltiges Küstenmanagement: Zielkonflikte bei der Nutzung von Ökosystemdienstleistungen - Teilvorhaben: Treibhausgase, CO2-Bilanzen und Hydrologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Agrar-und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Professur für Landschaftsökologie und Standortkunde durchgeführt. Climate change threatens North-west Europe's coastal areas primarily through accelerated sea-level rise, increasing storm surges, and increasing winter rainwater discharge. Todays coastal land management is based on the protection against floods by sea walls and groundwater regulation by drainage. Accelerating sea-level rise and changes in hydrological cycles are likely to affect coastal ecosystems and may restrict the efficiency of these measures in the future. Based on a systematic stakeholder analysis and iterative stakeholder involvement through the length of the project, COMTESS will perform an inter- and transdisciplinary investigation of four land management options, applied to a North Sea and a Baltic Sea coastal region in Germany: (1) Water management: Construction of second coastal defense lines within the hinterland instead of heightening the primary sea wall and formation of freshwater polders enclosed by the primary and secondary dike line. Primary aims of this land management option are to restrict flooding to the polder area in case of limited breaches, to increase freshwater retention for use in dry periods, to prevent subsurface salt water intrusion, and to use reeds for green energy. (2) Carbon sequestration: Similar to the first land management option but polders will be extensively covered with reed fens to yield active peat formation. (3) Trend: Dairy farming and grassland as usual. However, flood events may substantially disrupt land use and incur higher drainage costs, thus reducing the ecological and economic viability of this land management. (4) Stakeholder-based: The three project-led land management options will be submitted to the evaluation of stakeholders of each case study region to explore stakeholder land use preferences. Stakeholder views will be thereby contrasted to economic and ecological rationales. Important emerging discrepancies, which might jeopardize the acceptance and feasibility of implementing the project-led land management options, will form the basis of a stakeholder-based land management option. Each land management option implies the prioritization of certain ecosystem services (ESS, e.g. water management vs. carbon sequestration vs. food production) as well as synergies or trade-offs with other ESS (e.g. biodiversity vs. green energy production). COMTESS will quantify and evaluate the performance of multiple ecosystem functions and services (ESF / ESS) in each land management option in socio-economic and ecological terms. We expect that ESS will more often switch between positive and negative states with rising environmental stochasticity. COMTESS will quantify the ESF / ESS and the ecosystems resilience as realistically as possible on the plot level and upscale the results to the landscape level using a combination of statistical and process-based models. The results will be subject to an economic risk analysis. Moreover, key socio-cultural dimensions, which strongly influence the readiness of
Das Projekt "Management von Umweltrisiken in der Region von Safi, Marokko" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Fachgebiet Explorationsgeologie durchgeführt. Realisierung eines Kompetenzzentrums inmitten der Universität in Safi und Schaffung eines von Kompetenzen im Bereich Geoinformatik; Entwicklung eines web-basierten GIS als Informationssystems für Entscheidungsträger, Wissenschaftler und Interessierte; der Schwerpunkt liegt auf natürliche Umweltrisiken in der Region Safi; Technologie- und Wissentransfer; Erforschung, Identifizierung, Analyse und Klassifizierung verschiedener Gefahrenzonen entlang der Küste und im Hinterland (Hangrutsche, Überflutungen, Tsunamis, Verkarstung); und Vulnerabilitäts-Studien; Methodenentwicklung für eine Risikoüberwachung und Erarbeitung der Hauptmodule für ein Warnsystem; Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsschaffung für die relevanten Umweltprobleme; Es handelt sich um eine enge Zusammenarbeit mit den marokkanischen Kollegen, die auf langjährige wissenschaftliche Beziehungen zwischen den einzelnen Instituten und Mitarbeitern aufbaut. Aus diesen Erfahrungen heraus gliedert sich das Projekt in folgende Arbeitspakete: WP1: Aufnahme der bereits existierenden Daten und Generierung neuer Daten; insbesondere die Satellitenfernerkundung stellt eine neue Methode und einen Wissenstransfer in dieser Region dar; gemeinsame Geländearbeiten runden die Forschungen ab (ground check); WP2: Entwicklung des web-basierten GIS; Wissens- und Technologietransfer; WP3: Modellierungen; Wissenstransfer insbesondere im Bereich der Geoinformatik; WP4: Öffentlichkeitsarbeit; diesem Punkt wird besondere Bedeutung beigemessen.
Das Projekt "Küsten-Niños im Pazifik - die Rolle des äquatorialen Wärmeinhaltes und Bezug zur Ausbreitung der Meeresoberflächentemperaturanomalien (PaCoNi)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt. Zu Beginn des Jahres 2017 sorgte eine starke Erwärmung des Wassers vor der peruanischen Küste im südöstlichen tropischen Pazifik für starke Niederschläge und Überschwemmungen in Peru und Ecuador und hatte schwerwiegende Auswirkungen auf das Ökosystem und die peruanische Gesellschaft. Das beantragte Projekt zielt darauf ab, solche warmen Küsten-Niño-Ereignisse, die nicht mit beckenweiten Anomalien der Meeresoberflächentemperatur (SST) im tropischen Pazifik zusammenhängen, besser zu verstehen. Neuere Arbeiten der Antragstellerin weisen darauf hin, dass es für den Zusammenhang zwischen SST-Anomalien im küstennahen und zentralen äquatorialen Pazifik von zentraler Bedeutung ist, ob sich der äquatoriale Pazifik in einer Phase mit hohem oder geringen Wärmeinhalt befindet. Diese Hypothese soll in dieser Studie mit gezielten Klimamodellexperimenten untersucht werden. Das Projekt wird die Bedeutung des äquatorialen Wärmeinhaltes für die westwärtige Ausbreitung von SST-Anomalien in den äquatorialen Pazifik bestimmen und dadurch auch neue Erkenntnisse über die viel diskutierte multidekadische Variabilität in der Ausbreitungsrichtung von mit El Niño verbundenen SST-Anomalien liefern. Diese Erkenntnisse können möglicherweise Auswirkungen für die Vorhersagen von El Niño haben.
Das Projekt "Erdbeobachtung durch Zusammenarbeit kleiner und mittlerer Unternehmen zur annähernden Echtzeitbeobachtung von Katastrophenereignissen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von EFTAS - Fernerkundung Technologietransfer GmbH durchgeführt. Bei Naturkatastrophen wie z.B. Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Lawinen und Waldbrände, sowie von Menschen verursachten Katastrophen wie Tankerunglücken mit anschließender Ölverschmutzung des Meeres und der Küsten, Chemieunfällen, nuklearen und biologischen Verseuchungen ist es eine der wichtigsten Anforderungen die räumliche Ausdehnung des Katastrophengebietes schnell zu bestimmen. Dies ist das Ziel des Projektes EOLES. EOLES verwendet hierzu Satellitenbilder, welche innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden nach der Aufnahme durch den Satelliten den Katastropheneinsatzkräften zur Verfügung stehen. Ermöglicht wird dies durch die im EOLES-Projekt entwickelte optimierte Prozesskette vom Empfang der Bildrohdaten über die Bildaufbereitung und Georeferenzierung bis zu ersten Bildinterpretationen und Datenintegration in Geoinformationssysteme zum Katastrophenmanagement. So kann beispielsweise innerhalb weniger Stunden die Ausdehnung von Überflutungszonen und die jeweilige Wassertiefe in den überfluteten Gebieten mittels EOLES ermittelt werden. EFTAS konnte durch die Mitarbeit im EOLES-Konsortium einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des GMES-Projektes (Global Monitoring for Environment and Security) liefern, indem EOLES als Basistechnologie zur schnellen Aufbereitung und Übermittlung von Satellitenfernerkundungsdaten für weitere Projekte im GMES-Verbund zur Verfügung steht. Hauptauftragnehmer im Ausland: Parc Scientifique du Sart-Tilman; Angleur; Belgien.