Das Projekt "Quarz und Cristobalit in Rohstoffen und Produkten der keramischen Industrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung durchgeführt. Zielsetzung: In der keramischen Industrie werden Produkte hergestellt, die in den unterschiedlichsten Branchen verwendet werden. Sowohl die verschiedenen Rohstoffe, die bei der Herstellung zum Einsatz kommen, als auch die Produkte können in unterschiedlichem Ausmaß Quarz oder Cristobalit enthalten. Da hierüber teilweise nur sporadisch Daten vorliegen, soll eine systematische Bestandsaufnahme in unterschiedlichen Bereichen der keramischen Industrie durchgeführt werden. Mit diesen Informationen soll die Gefährdungsbeurteilung im Hinblick auf mögliche Expositionen bei der Herstellung oder Verwendung von Produkten der keramischen Industrie unterstützt werden. Darüber hinaus sind die Ergebnisse auch für retrospektive Betrachtungen, z. B. im Rahmen epidemiologischer Studien, nutzbar. Aktivitäten/Methoden: Aus verschiedenen Bereichen der keramischen Industrie (begonnen wird mit der Porzellanindustrie) werden im Rahmen eines Messprogramms repräsentative Produkte ausgewählt. Sowohl von den dafür verwendeten Rohstoffen als auch den Produkten - wo sinnvoll auch Zwischenprodukten - werden Proben genommen und diese analysiert. Je nach Beschaffenheit müssen die Proben zunächst zerkleinert werden. An den pulverisierten Proben werden Bestimmungen des Massengehalts an Quarz und Cristobalit durchgeführt. Bei pulverförmigen oder körnigen Materialien werden zusätzlich auch der Quarz- und Cristobalitgehalt im Feinanteil ermittelt und die Korngrößenverteilung bestimmt. Für den Bereich der Herstellung keramischer Produkte soll eine Verknüpfung der gewonnenen materialbezogenen Daten mit bereits vorhandenen Expositionsdaten (siehe Auswertung im BGIA-Report 8/2006) erfolgen. Teilweise sollen auch dort, wo die Materialproben für die Untersuchungen gewonnen wurden, ergänzend weitere Luftproben zur Bestimmung der Exposition im Arbeitsbereich genommen werden.
Das Projekt "Verfahren zur Fluoridentfernung aus Abgasen keramischer Produktionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Keramchemie, Abteilung Entwicklung durchgeführt. Beim Brennen von Ton in Oefen der keramischen Industrie werden durch das Abgas die Schadstoffe Hf, SO2 und SO3 emittiert. Es soll ein Verfahren und eine Anlage entwickelt werden, mit denen es moeglich ist, unter - im Vergleich zu herkoemmlichen Verfahren - wesentlich geringeren Investitions und Betriebskosten diese Abgase zu reinigen. Das Verfahren soll besonders geeignet sein fuer kleinere Betriebe, deren Oefen intermittierend betrieben werden. Vorgesehen ist ein staubfreies Trockenadsorptionsverfahren, bei dem sich in einem Adsorptionsgefaess Fuellkoerper befinden, die mit einer abwaschbaren Schicht, bestehend aus CaCO3 sowie einem Bindemittel und Indikator, belegt sind. Durch eingehende Untersuchungen mit einer Laboranlage sollen Auslegungsparameter ermittelt werden. Anschliessend soll mit einer Pilotanlage nachgewiesen werden, dass das Verfahren und die Anlage fuer ihren Einsatzzweck geeignet sind.
Das Projekt "Entwicklung von Membranen sowie einer Anlage zur umweltfreundlichen Behandlung von Glasurabwaessern der keramischen Industrie im Pilotmassstab" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Fachgruppe Chemie, Institut für Physikalische Chemie durchgeführt. Die umweltfreundliche Behandlung von Glasurabwaessern der keramischen Industrie stellt ein besonders vielschichtiges Problem fuer Umweltschutz und -technik dar. Bei den Abwaessern handelt es sich um waessrige Suspensionen von z.T. hoch toxischen Schwermetallverbindungen, wobei ein gewisser Anteil an geloesten Bestandteilen nicht ausgeschlossen werden kann. Aufgrund bisheriger Erkenntnisse aus Vorversuchen scheint eine Problemloesung mit Hilfe von Membranverfahren (Ultrafiltration und/oder Hyperfiltration) realisierbar, falls geeignete Membranen hoher mechanischer Festigkeit und hoher Filtrationsleistung zur Verfuegung stehen. Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung und Optimierung von Membranen in bezug auf mechanische Festigkeit und Filtrationsleistung durch elektronenstrahlinduzierte Pfropfung mit hydrophilen Monomeren sowie deren Herstellung im Pilotmassstab fuer den Einsatz in einer Membranpilotanlage zur Reinigung von Glasurabwaessern der keramischen Industrie und zum Recycling der Glasurrohstoffe.
Das Projekt "Dosier- und Handlingstechnologie zur Verwertung von technischen Abwaesserschlaemmen mit hohen Eisenhydroxidgehalten in der keramischen Industrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umwelttechnik und -Analytik Leipzig durchgeführt. Auf der Grundlage der gesetzlichen Regelung zur Vermeidung und Entsorgung von Abfaellen wird einer Abfallverwertung die Prioritaet vor einer reinen Abfallbeseitigung eingeraeumt. Die in der industriellen Produktion anfallenden eisenhydroxidhaltigen Schlaemme, die teilweise auf Grund ihrer spezifischen Zusammensetzung als Sonderabfall behandelt und entsorgt werden muessen, sind als Rohstoffkomponenten in neue Produktionskreislaeufe der keramischen Industrie einzubinden. Gegenstand des Projektes ist die Entwicklung einer Anlagentechnik zu einem speziellen Verfahren der Verwertung von eisenhydroxidhaltiger Schlaemme in der keramischen Industrie unter den Bedingungen einer Kreislaufwirtschaft. Hauptziel der Entwicklungsaufgabe besteht darin, eine Kreislauffuehrung zu sichern, die den vollstaendigen Wiedereinsatz des Abwasserschlammes als Rohstoff ermoeglicht. Bei der Verwendung von Ziegelton ohne bzw. mit geringen Eisengehalten in der keramischen Industrie ergeben .sich helle Ziegelfarben. Durch den Einsatz von Abwasserschlaemmen als Pigment werden typische Umfaerbungen in Ziegelrot ermoeglicht. Besondere Bedeutung bei der Verfahrensentwicklung zur Verarbeitung der Schlaemme kommt der Sicherung einer physiologischen Unbedenklichkeit des Einsatzes zu. Die Dosier- und Handlingtechnologie zur gezielten Einbringung der Rohstoffkomponenten in die Ziegelfertigung wird als Pilotanlage realisiert, um eine weitgehende Modifizierung fuer die kontinuierliche Qualitaetssicherung der Ziegelgebrauchseigenschaften zu sichern.