Das Projekt "Pruefung von Methoden zur Feststellung von Vitalitaetseinbussen bei Fichten und Kiefern anhand pflanzenchemischer und pflanzenphysiologischer Parameter im Rahmen von unterschiedlichen Immissions- und Oekosystembedingungen- Teilprojekt Fichte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Pflanzenchemie und Holzchemie, Lehrstuhl für Pflanzenchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Das anwendungsorientierte Forschungsvorhaben des Verbundprojektes zwischen der Technischen Universitaet Dresden/Tharandt und der Landesforstanstalt Eberswalde ist die Entwicklung eines Diagnostikprogramms zur Vitalitaetseinschaetzung von Baeumen mittels pflanzenchemischer und pflanzenphysiologischer Parameter (Biomarker) fuer die beiden Hauptbaumarten der Bundeslaender Sachsen (Fichte im Teilprojekt (TP) I) und Brandenburg (Kiefer im TP II). Die Ergebnisse sollen z.B. als methodische und wissenschaftliche Grundlage fuer eine Ergaenzung des EU-level-II-Programms auf Dauerbeobachtungsflaechen dienen. Wesentliche Ziele bestehen in einer differenzierteren Waldzustandsbewertung in unterschiedlichen, gut charakterisierten Oekosystemtypen beider Baumarten. Dabei bieten die ausgewaehlten fuenf Intensivmessflaechen (TP I im Tharandter Wald und bei Oberbaerenburg/Osterzgebirge; TP II Flaechen Kahlenberg, Lichterfelde und Gross-Schoenebeck (EU-Level II)) zusaetzlich zur Beobachtung des Kronenzustandes, die Moeglichkeit, ein umfassendes Spektrum der oekosystemaren Rahmenbedingungen in die Interpretation der baumbezogenen Messdaten einzubeziehen. Die 1. Projektphase (Beprobungsjahre 1998 und 1999) war durch stark unterschiedliche Witterungsbedingungen gepraegt, so dass der Einfluss variabler Umweltbedingungen auf die ausgewaehlten Parameter (Nadelinhaltsstoffe wie Pigmente, Ascorbat, Kohlenhydrate, Phenole als Biomarker, wie auch Chlorophyllfluoreszenz- und Wuchsparameter) erfasst werden konnte. Dazu liegt eine umfangreiche Dokumentation zu statistisch geprueften Parametervergleichen hinsichtlich Differenzierungsmoeglichkeiten zwischen den Versuchsflaechen (n=20), jeweils zwei Vitalitaetsgruppen (n=10) pro Flaeche, den Beprobungsterminen und -jahren sowie unterschiedlichen Nadeljahrgaengen vor. Es zeichnet sich ab, dass im TP Fichte Immissionswirkungen in den oberen und unteren Berglagen differenzierter einschaetzbar sind und im TP Kiefer milde Winter und Trockenperioden waehrend der Vegetationszeit wesentliche Belastungsfaktoren darstellen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der Aufnahme von Zeitreihen fuer sicherere Wirkungserfassungen. Eine wesentliche Aufgabe des Projektes ist die Ermittlung von relevanten Biomarkern durch eine intensive mathematisch-statistische und komplex angelegte Auswertung der Untersuchungsdaten und deren Interpretation. Fuer die Indikation der Baumvitalitaet werden Parameter ausgewaehlt, die in der Gesamtbetrachtung einen Ueberblick ueber die Stoffwechselaktivitaet sowie moegliche Stressreaktionen zulassen und aufgrund ihrer Stabilitaet die Erarbeitung von Referenzbereichen ('gesunder Zustand') fuer die untersuchten Baumarten erlauben. Zur Dokumentation der Durchfuehrung der Biomarkerbestimmung und zur Abschaetzung der Kosten fuer die zukuenftigen Anwender wird ein Methodenhandbuch erarbeitet.