Das Projekt "Einfluss der Beweidung auf Kalkmagerrasen und ihre Arten in Steinbrüchen des Teutoburger Waldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Landschaftsökologie, Arbeitsgruppe Biodiversität und Ökosystemforschung durchgeführt. In der heutigen, stark durch Nährstoffe belasteten Landschaft sind Kalk-Steinbrüche wichtige Refugien für seltene Tiere und Pflanzen, die an Habitate mit nährstoffarmen, skelettreichen und kalkhaltigen Böden angepasst sind. Auf den aufgelassenen Rohböden siedeln sich so mit der Zeit seltene Lebensgemeinschaften, z. B. der Kalkmagerrasen an. Die auf ausreichend Licht und Platz angewiesenen Arten dieser Lebensräume können jedoch nur erhalten werden, wenn eine starke Ausbreitung von konkurrenzstarken und schattenwerfenden Sträuchern und Bäumen verhindert wird. Dies geschieht zumeist durch Beweidung mit Schafen, die im Vergleich zur Mahd kostengünstiger ist und zudem zu einer Ausbreitung der Samen über das Fell der Tiere beiträgt. Die geschilderten Zusammenhänge betreffen auch die Kalksteinbrüche im Teutoburger Wald. Hier ist jedoch ein sehr starker Wildverbiss ein weiterer Einflussfaktor für den Erhalt und die Besiedlung von Arten der Kalkmagerrasen. Deshalb soll in dem hier geschilderten Forschungsprojekt der Einfluss von Schafbeweidung und Wildverbiss auf die Besiedlung und die Entwicklung der Kalkmagerrasen und ihrer seltenen Arten näher untersucht werden. Die Erkenntnisse sollen zu einer Optimierung der Pflege beitragen.
Das Projekt "Beweidungskonzept im LIFE-Projektgebiet Rhoen der EU, Teil Thueringen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IVL, Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie GdBR durchgeführt. Mit der Wiedervereinigung haben sich die Rahmenbedingungen fuer die Schafhaltung in der thueringischen Rhoen grundlegend veraendert. Die Beweidung wurde vielerorts aufgegeben. Verbrachung und Verbuschung sind die Folge. Die charakteristischen Tier- und Pflanzenarten verschwinden. Das Beweidungskonzept soll daher eine langfristige und nachhaltige Bewirtschaftung der Kalkmagerrasen gewaehrleisten. 'Auf der Grundlage einer vorhandenen Erfassung der Kalkmagerrasen der thueringischen Rhoen und einer Luftbildauswertung werden die Flaechen begangen, um zu einer umfassenden Bewertung zu gelangen, die saemtliche Aspekte des Artenschutzes beruecksichtigt. Parallel dazu wird eine Befragung unter den ortsansaessigen Schaefereibetrieben durchgefuehrt, die Aufschluss ueber das derzeitige Betriebsgebahren als auch ueber die Zukunftsperspektiven geben soll. Daraus ergibt sich die Planungsvorgabe fuer das Beweidungskonzept. Es werden Konfliktpunkte, Entwicklungsziele und Beweidungsvorgaben formuliert sowie flaechenbezogene Pflegehinweise genannt und in Luftbildkarten konkret dargestellt. Schliesslich werden Vorschlaege zur Effizienzkontrolle gegeben.
Das Projekt "BiodivERsA-Verbund: Lebensraumverbund und grüne Infrastruktur (FUNgreen) Teilprojekt: Biotopverbund Kalkmagerrasen Schwäbisch-Fränkische Alb" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Regensburg, Institut für Pflanzenwissenschaften, Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie, Arbeitsgruppe Ökologie und Naturschutz durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist, einen spezifischen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Biodiversitätsstrategie 'Grüne Infrastruktur' zu liefern (siehe EU/Gd. Umwelt 2013). Das Vorhaben untersucht, wie die Ausbreitung bzw. der Genfluss von Pflanzen zwischen Fragmenten (funktionelle Konnektivität) gewährleistet werden kann, um das Überleben von Pflanzen in fragmentierten Landschaften und damit die Ökosystemdienstleistungen der entsprechenden Habitate zu ermöglichen. Dabei wird der Genfluss über Pollen sowie über Samen untersucht. Die Untersuchungen beinhalten sowohl die direkte Erfassung im Gelände (WP 2) als auch die mit Hilfe genetischer Methoden (neutrale Marker; WP 3). Im Fokus steht dabei der FFH-Lebensraum Kalkmagerrasen. Die Untersuchungsgebiete liegen in Schweden, Deutschland, England und Belgien. Historische und aktuelle Landnutzungskarten, die Artenzusammensetzung historisch alter und junger Kalkmagerrasen (WP 1) in Verbindungen mit den Ergebnissen aus WP 2 und 3 erlauben die Bewertung des tatsächlichen Genflusses und der Ausbreitung von Arten und damit Empfehlungen, wie eine grüne Infrastruktur bezüglich dieser Lebensräume aussehen sollte (WP 4).
Das Projekt "Die Kalkmagerrasen (Mesobromion) des Regierungsbezirkes Tuebingen als Modell fuer eine naturschutzkonforme Landschaftsentwicklung und -pflege" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachgebiet Naturschutz, Professur für Naturschutz durchgeführt. Ergebnisse: Die Entwicklung von Natur und Landschaft einschliesslich der bedrohten Pflanzen- und Tierarten hat gezeigt, dass die Ziele des Naturschutzes (Paragraphen 1 und LNatSchG) nicht allein ueber die Ausweisung von Schutzgebieten, also in kleinflaechigen, isolierten Gebieten erreicht werden koennen. Anthropogene Belastungen und Beeintraechtigungen einschliesslich Nutzungsaenderungen wirken auf die Landschaft als ganzes und demzufolge sind flaechendeckende, allerdings raeumlich und sachlich differenzierte Zielkonzepte und Handlungsstrategien zu entwickeln. Ein Zusammenhang besteht vor allem mit dem von der Stiftung Naturschutzfonds gefoerderten Projekt 'Landschaftspflege - Quo vadis?'. Die Untersuchung zeigte, dass ohne ein wirksames Gegensteuern die Kelkmagerrasen in Baden-Wuerttemberg weiter drastisch abnehmen werden und damit weitere wertvolle Erholungslandschaften verschwinden sowie Lebensraeume einer Reihe bedrohter Arten entfielen und sich die Gefaehrdungssituation dieser Arten weiter verschaerfen wuerde. Die in vielen Faellen praktizierten 'klassischen' Pflegemassnahmen weisen als Nachteile einen hohen Personal-, Kosten- und Energieeinsatz auf und stellen zudem keine oekologisch geschlossenen Kreislaeufe dar. Desweiteren wurde nachgewiesen, dass sich die Kalkmagerrasen trotz Pflegemassnahmen allmaehlich veraendern und dabei einen erheblichen Teil ihres Wertes verlieren. Die grossflaechige Erhaltung dieser Flaechen erscheint daher nur ueber eine Staerkung und Verbesserung der Situation fuer die stationaere Hueteschafhaltung langfristig moeglich. Diese bedarf neben den Kalkmagerrasen als Sommerweiden weiterer Flaechen fuer Sommerbeifutter, als Herbstweide und zur Gewinnung von Winterfutter. Besonders kostenintensiv ist ein zusaetzlich erforderlicher Winterstall. Die in der Untersuchung vollzogene Zusammenfuehrung oekologischer und oekonomischer Aspekte zur Erhaltung der Kalkmagerrasen hat einen praktikablen Weg fuer den Modellraum Muensingen aufgezeigt, der weiterverfolgt wird. Die Untersuchung machte auch die Kosten deutlich, die fuer die Erhaltung der Kalkmagerrasen durch Hueteschafhaltung als einzig sinnvolle Loesung zusaetzlich zu der schon gewaehrten finanziellen Foerderung heute entstehen. Eine Ueberlassung der heute noch in gutem Zustand befindlichen Kalkmagerrasen an die ungelenkte Sukezssion wird von den Gutachten abgelehnt. Es waeren im Untersuchungsgebiet in Sukzession befindliche Flaechen vorhanden, so dass auch eine Umsetzung dieses neueren Naturschutzziels (Prozessschutz) durch entsprechende Unterschutzstellung dieser Flaechen moeglich ist.
Das Projekt "Auswirkungen erhoehter Stickstoffdeposition auf Moosbestaende naehrstoffarmer Standorte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Hauptziel des Vorhabens ist es, die Eignung von Moosen als Indikatoren fuer erhoehte Stickstoffbelastung zu testen. Es werden von ausgewaehlten Arten aus verschiedenen naehrstoffarmen Biotoptypen (Heiden, Kalkmagerrasen, Felsstandorte) Gewebekonzentrationen gemessen. Durch Dauerbeobachtung (Gehaltsmessung im Monatsrhytmus) wird geprueft, ob es einen Jahresgang des Stickstoffgehaltes gibt. Weiterhin sollen Proben der gleichen Arten und des gleichen Biotoptyps aus verschiedenen Regionen analysiert werden um zu testen, inwiefern sich Depositionsunterschiede (hervorgerufen beispielsweise durch unterschiedliche Siedlungsdichte, Intensitaet der Landwirtschaft) in Gewebegehalten wiederspiegeln. Herbarmaterial aus den letzten 150 Jahren wird in die Untersuchung einbezogen, um einen postulierten Anstieg der Stickstoffdeposition nachzuweisen. Letztlich werden im Rahmen von Freilandduengungsexperimenten auf Dauerflaechen ein weiterer Anstieg des Stickstoffeintrages simuliert und seine Auswirkungen auf Moosbestaende durch Frequenzanalyse beobachtet.
Das Projekt "Renaturierung von Kalkmagerrasen auf intensiv genutzten Ackerstandorten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Landespflege und Botanik, Lehrstuhl für Vegetationsökologie durchgeführt. Ziel des Projektes: Ausdehnung der im Naturschutzgebiet Garchinger Haide vorhandenen Vegetation auf benachbarte, bisher landwirtschaftlich (Ackerbau) genutzte Flaechen. Herstellung von Korridoren mit moeglichst niedrigwuechsiger Haidevegetation zwischen Ackerflaechen intensiver Nutzung zur Verbindung derzeit isolierter Heidegebiete. Fragestellungen: Mittels welcher Methoden koennen Vegetation und Fauna des NSG Garchinger Haide moeglischst rasch und vollstaendig auf benachbarte, bisher ackerbaulich genutzte Flaechen ausgeweitet werden?
Das Projekt "Naturschutzgroß-/Gewässerrandstreifenprojekte - Phase I: Projekt 'Altmühlleiten' - Freistaat Bayern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zweckverband Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten durchgeführt. Das Projektgebiet umfasst insbesondere aus naturschutzfachlicher Sicht hochwertige Trockenlebensräume (Kalkmagerrasen, Steinbruchhalden) und naturnahe Wälder (viele andere verschiedene Buchenwaldtypen). Im bundesweiten Kontext sind insbesondere die Größe der Trockenlebensräume sowie die hervorragende Ausstattung und der Erhaltungszustand hervorzuheben. Außerdem stellt das Altmühltal eine international bedeutsame Verbundachse für Trockenlebensräume und -arten dar. Wertbestimmend sind über 360 nachgewiesene Rote-Liste-Arten, darunter 112 Arten, die aufgrund ihres Gefährdungsstatus (mindestens Kategorie 2 = 'stark gefährdet') oder der besonders hohen Fundortdichte im Projektgebiet als überregional bedeutsam bezeichnet werden müssen. Einen bundesweiten Verbreitungsschwerpunkt haben, z.B. Gelbscheidiges Federgras, Rotflügelige Ödlandschrecke, Weißer Waldportier, Berghexe und Apollo. Das Arnoldshabichtskraut ist im Altmühltal endemisch. Ziel: Erhalt, Optimierung und Neuentwicklung von Magerrasen und sekundären Trockenstandorten in Steinbrüchen, Erhalt, Optimierung und Entwicklung naturnaher Wälder, Stützung bzw. Wiederaufbau eines auch ökonomisch tragfähigen Beweidungssystems, Etablierung einer naturschutzkonformen, verträglichen Erholungsnutzung. In denProjektkosten ist projektbegleitendes externes Moderationsverfahrenenthalten.
Das Projekt "Populationsoekologie und Vegetationsdynamik in Kalkmagerrasen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Landschaftsarchitektur durchgeführt. Langzeitforschungsprojekt seit 1994 zur Pflege und Regeneration von Kalkmagerrasen mit Hilfe von geobotanischen Dauerflaechen (Erfolgskontrolle von Landschaftspflegemassnahmen, vergleiche Publikationen).
Das Projekt "Forschungs- und Entwicklungsvorhaben 'Artenschutz-orientierte Magerrasen-Bewirtschaftung in Südthüringen (Lkr. Wartburg-Kreis)'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Ziel des FuE-Vorhabens ist die beispielhafte Erhaltung und Entwicklung von Magerrasen-Biotopen mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung durch realisierbare landwirtschaftliche Nutzung. Es wird durch den Aufbau eines integrierten, nachhaltigen Nutzungssystems für Kalkmagerrasenbiotope und Bergwiesen zukünftigen Anwendern ein Weg aufgezeigt, eine gewinnorientierte landwirtschaftliche Wirtschaftsweise mit landespflegerischen und naturschutzfachlichen Erfordernissen nachhaltig zu verknüpfen. Es soll begleitend untersucht werden, wie sich die umzusetzenden (neuartigen) Bewirtschaftungsvarianten auf das floristische Artenspektrum früher beweideter Magerrasen auswirken. Der Vorteil für die hier geplanten wissenschaftlichen Begleitungersuchungen besteht darin, dass alle wichtigen Teilbiotoptypen des Nutzungsystems Kalkmagerrasen und Bergwiesen erfasst werden. Dadurch können systembedingte Auswirkungen des Weidesystems erfaßt und naturschutzfachliche Forderungen für Einzelflächen auf ihre Praktikabilität im Gesamtsystem untersucht werden. Entgegen anderen Zielvorstellungen sollen hier nicht ausgewählte Einzelarten im Vordergrund stehen, sonderen es sollen primär zur Dominanz neigende, konkurrenzstarke Arten unterdrückt werden. Als mögliche Resultate der wissenschaftlichen Begleitung könnten die bisher geltenden, teilweise engen Beweidungs-Reglementierungen mittels entsprechender fachlich begründeter Vorschläge für Fachverwaltungen aufgehoben werden.
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