Das Projekt "WESTROP C: Paläozenographische Rekonstruktion des Brasil und Nord Brasil Stromes im Spätquartär" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Fachbereich 5 Geowissenschaften durchgeführt. Die Geschichte des Nord Brasil und Brasil Stromes sollen in spätquartären Sedimentabfolgen vom brasilianischen Kontinentalrand rekonstruiert werden. Die Verknüpfung der beiden Stromsysteme im Wechsel der letzten Warm- und Kaltzeiten ist Ziel der Untersuchungen und wird Änderungen des Zirkulationsmusters im westlichen Südatlantik deutlich machen. Zur Bestimmung der thermischen Struktur der Wassersäule werden Isotopenverhältnisse planktischer und besthischer Foraminiferen benutzt. Der Vergleich mit der spätquartären Klimaentwicklung auf dem brasilianischen Kontinent macht die klimatischen Wechselwirkungen zwischen Land und Ozean deutlich. In Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen an der Universität Hamburg und am Senckenberg Institut in Wilhelmshaven wird der Eintrag organischer und mineralischer Substanz in die marinen Sedimentabfolgen studiert und in Beziehung zu Klimaveränderungen gesetzt werden. Die paläozeanographischen Ergebnisse sollen in die Modellierung des Südatlantiks auf verschiedenen Zeitscheiben eingehen und werden Hinweise auf Änderungen im Wärmefluss in die nördliche Hemisphäre während des Spätquartärs geben.
Das Projekt "Wuermzeitliche Vergletscherung des Bayerischen Waldes im Arbergebiet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Regensburg, Institut für Geographie, Arbeitsgruppe Landschaftsökologie und Bodenkunde durchgeführt. Der Bayerische Wald und der Boehmerwald als ein bedeutender europaeischer Mittelgebirgsraum waren waehrend der letzten Kaltzeit teils umfassend vergletschert. Anders als in den Hochgebirgen wie in den benachbarten Alpen liegt die exakte Rekonstruktion des Ausmasses und der praezisen zeitlichen Zuordnung unterschiedlicher Gletscherhoechststaende sowie der Rueckzugsphasen in diesem Mittelgebirgsraum weit hinter dem sonst ueblichen Forschungsstand zurueck. Gletscher mit kleinen Einzugsgebieten in einem Mittelgebirgsraum koennen als besonders sensible Klimazeugen gewertet werden. Das Forschungsvorhaben rekonstruiert die Vergletscherung der letzten Kaltzeit am Gebirgsstock des Arber im Hinteren Bayerischen Wald.
Das Projekt "Jungquartäre Klima- und Landschaftsentwicklung im Werchojansker Gebirge und in der Zentraljakutischen Tiefebene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Fachbereich 07 Philosophische Fakultät, Geographisches Institut durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Rekonstruktion der jungquartären Klima- und Landschaftsentwicklung des Werchojansker Gebirges und seines westlichen Vorlandes (NO-Sibirien). Im Vordergrund stehen folgende Fragen: (a) Wann war das Maximum der spätpleistozänen Vergletscherung? (b) Herrschte im Interstadial der letzten Kaltzeit (40-30 ka) ein warm-feuchtes Klima, welches möglicherweise die Zhiganskvergletscherung begünstigte? (c) War die mittelpleistozäne Samarov-Vergletscherung tatsächlich schwächer als das Maximum während des Spätpleistozäns? (d) Was war die Ursache für den Süßwasserzustrom aus Lena und Jana in die Laptevsee am Ende des Pleistozäns (Bölling/Alleröd)? Das Projekt wird von einem deutsch-russischen Team interdisziplinär (Paläoklimaforschung, Quartärgeologie, Geomorphologie, Geokryologie, Bodengeographie und Paläopedologie) durchgeführt. Ausgehend von der rezenten Vergletscherung im westlichen Werchojansker Gebirge werden die geomorphologischen, geokryologischen und bodengeographisch-paläopedologischen Befunde entlang ausgewählter Transsekte bis zu den Terrassen der Flüsse Lena und Aldan hin erfasst. Mit Hilfe absoluter und relativer Methoden wird die Chronologie der Gletschervorstöße und Klimaschwankungen erfasst. In der Synthese werden diese Befunde mit denen benachbarter Regionen verglichen.