Das Projekt "Mensch und Umwelt in der Steinzeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charite, Institut für Anthropologie durchgeführt. Das Projekt untersucht in interdisziplinaerer, internationaler Zusammenarbeit die Wechselbeziehungen Umwelt-Mensch-Umwelt unter biologischen und soziokulturellen Gesichtspunkten. Eigene Untersuchungen, insbesondere zum Problemkomplex 'Totenriten, Bestattung und Kannibalismus in der Altsteinzeit'.
Das Projekt "Teilprojekt Betrieb Ohlig: Erarbeitung von Wirkungsvollen Einsatzschemata zur Bekaempfung von Spinnmilben unter Glas durch Raubmilben und Gallmuecken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ohlig Gartenbaubetrieb durchgeführt. Das Verbundvorhaben beinhaltet vier Teilprojekte, deren gemeinsames Ziel die Einfuehrung biologischer Bekaempfungskonzepte in ausgewaehlten Gemuese- und Zierpflanzenkulturen ist. Im Mittelpunkt steht dabei der gezielte Einsatz von Nuetzlingen, beispielsweise zur biologischen Bekaempfung von Spinnmilben in Gurken. Dort findet normalerweise die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis Verwendung. Ihr Einsatz ist jedoch insbesondere bei niedrigen Luftfeuchten mit Schwierigkeiten verbunden. Ein schneller Bekaempfungserfolg laesst sich nur erzielen, wenn der erste Befall schnellstens erkannt und umgehend bekaempft wird. Ein vorbeugender Einsatz kann nicht empfohlen werden, da Phytoseiulus persimilis Raubmilben zum Kannibalismus neigen. Die raeuberische Gallmuecke Therodiplosis persicae stellt sich in Gurkenbestaenden haeufig als natuerlicher Gegenspieler der Spinnmilbe ein. Sie saugt im Vergleich zu den Raubmilben nicht nur Larven, sondern auch adulte Tiere aus. Seit kurzer Zeit wird Therodiplosis persicae auch von verschiedenen Nuetzlingsproduzenten angeboten. Im Rahmen des FuE-Vorhabens soll sie erstmalig in die Praxis eingefuehrt werden. Dabei wird eine dauerhafte Etablierung in den Gewaechshaeusern angestrebt, um die derzeit mit hohen Kosten verbundene biologische Spinnmilbenbekaempfung wirtschaftlicher zu gestalten.
Das Projekt "Vagante Spinnen (Lycosidae) als generalistische Prädatoren in einem Wald-Wiese-Gradienten: Phänologie, Regulationsfaktoren und Stellung im Nahrungsnetz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Zoologie durchgeführt. Das beantragte Projekt untersucht biotische Regulationsmechanismen epigäischer Prädatoren mit einem breiten Nahrungsspektrum. Polyphage Prädatoren und ihre Beuteorganismen bilden einen zentralen Komplex des Nahrungsnetzes von vielen terrestrischen Lebensräumen. Durch die Nutzung von Beute aus dem oberirdischen wie dem unterirdischen Nahrungsnetz verknüpfen generalistische Prädatoren diese beiden Subsysteme terrestrischer Ökosysteme. Exemplarisch werden zwei Arten von Wolfsspinnen (Lycosidae) einer Wald-Wiese-Übergangszone untersucht. In diesem Habitat koexistieren verschiedene Lycosidenarten, dominant sind Pardosa pullata und P. lugubris. Für diese beiden Arten wird die Phänologie, das Nahrungsspektrum und wichtige biotische Steuergrößen der Populationen (Angebot an Beute, Intra-Gilde-Prädation, Kannibalismus, Parasitoide) untersucht. Durch die Analyse der Gehalte der natürlichen Isotope 13C und 15N wird die Stellung dieser beiden Arten im Nahrungsnetz bestimmt und ihr Beutespektrum im Labor und im Freiland analysiert. Die Untersuchungen sollen die Funktion von generalistischen Prädatoren im Nahrungsnetz terrestrischer Ökosysteme exemplarisch beleuchten und wesentliche biotische Interaktionen, die als Steuergrößen für generalistische Prädatoren wichtig sind, aufdecken.
Das Projekt "Spezialisten/Generalisten - Klassifizierung bei Raubmilben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Institut für Agrarökologie durchgeführt. In der Oekologie der Tiere sind Konzepte zur Klassifizierung von Praedationstypen (Typen von Raeubern) und zur Einteilung der Konsumenten in Spezialisten und Generalisten (bezueglich der Breite des Nahrungsspektrums) weit verbreitet. Die moegliche Anwendung und Umsetzung derartiger Konzepte fuer die biologische Schaedlingskontrolle war bisher unzureichend. Im Rahmen der vorgeschlagenen Studie sollen ausgewaehlte Elemente der Lebenszyklen raeuberisch lebender Milben untersucht und in der Folge die Charakteristika bestimmter Praedationstypen mit Hilfe moderner wissenschaftlicher Methoden (wie Diskriminanzanalyse, multiple Regression und computerunterstuetzte Modelle) erkannt werden. Die Untersuchungen werden mit Raubmilben (Phytoseiidae), einer Familie mit derzeit mehr als 1.600 beschriebenen Arten, durchgefuehrt. Viele Raubmilbenarten sind effiziente Gegenspieler pflanzenschaedigender Milben und Insekten und haben grosse oekologische und oekonomische Bedeutung fuer die Landwirtschaft. Die in juengster Zeit vorgeschlagene Klassifizierung der Raubmilben in 4 Praedationstypen, je 2 Typen von Spezialisten und Generalisten, soll in einem Forschungsschwerpunkt ueberarbeitet und gegebenenfalls modifiziert werden. Der Projektwerber wird eine Teilstudie leiten und vergleichende Untersuchungen ueber bestimmte Attribute der Jungstadien (Entwicklungsraten, Frassverhalten und Aktivitaet der Larven, Nahrungspraeferenz, Beutesuchverhalten und Verbreitung innerhalb einer Pflanze, Kannibalismus, interspezifische Praedation an anderen Raubmilben) durchfuehren. Es werden insbesondere jene Raubmilbenarten, die fuer die Praedationstypen repraesentativ sind, beruecksichtigt. Die Ergebnisse werden mit den bereits existierenden Daten aus Studien ueber erwachsene Weibchen zusammengefasst und mit Hilfe statistischer Verfahren und computerunterstuetzter Modelle ausgewertet. Es ist herauszufinden, welche Relation die Merkmale der verschiedenen Lebensstadien (Jugend- und Adultstadien) zueinander haben und wie sie insgesamt zur Auspraegung artspezifischer Lebensmuster fuehren. Uebergeordnetes Ziel aller beteiligten Studien ist die Definition eines robusteren Modells der Raeuberklassifizierung innerhalb der Raubmilben. Im idealen Fall soll das entwickelte Modell auch fuer andere Gruppen natuerlicher Gegenspieler landwirtschaftlich relevanter Pflanzenschaedlinge Gueltigkeit haben.