Das Projekt "Programme und Massnahmen zum nachhaltigen Schutz der Biodiversitaet fuer die Einrichtung von Schutzgebieten auf der Insel Fogo, Kap Verde" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Tropenökologisches Begleitprogramm durchgeführt. Eines der vorrangig zu schuetzenden Gebiete auf den Kapverdischen Inseln ist das Gebiet des aeusseren Ringkraters (Bordeira), Cha das Caldeiras, und des Pico Novos auf der Insel Fogo. Dieses Gebiet enthaelt zahlreiche lokalendemische Arten, einmalige Vegetationsformationen und stellt auch aufgrund seiner geologischen Gegebenheiten eines der wertvollsten, aber durch unangepasste Nutzung auch bedrohtesten Gebiete Kap Verdes dar. Die Regierung Kap Verdes beabsichtigt daher eine Unterschutzstellung. Das Gebiet ist stark gepraegt durch menschliche Bewirtschaftung. Grosse Teile werden sowohl landwirtschaftlich als auch viehwirtschaftlich genutzt, wobei die Ueberweidung, vor allem durch frei herumlaufende Ziegen, eines der Hauptprobleme darstellt. Um einen wirkungsvollen Schutz des Gebietes zu gewaehrleisten, muss ein Weg gefunden werden, der sowohl dem Erhalt der natuerlichen Ressourcen als auch einer am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierten sorgsamen Bewirtschaftung des Gebietes dient. In Zusammenhang mit dem GTZ-unterstuetzten Projekt 'Kommunale Entwicklungsmassnahmen fuer die Inseln Fogo und Brava' sollen grundlegende oekologische und soziooekonomische notwendige Daten zur Einrichtung des Schutzgebietes erhoben, analysiert und bewertet werden. Erwartete Ergebnisse: Der Ist-Zustand der Biodiversitaet (inklusive pflanzensoziologischer Aufnahmen und Vegetationskartierung) und der aktuellen Nutzung der natuerlichen Ressourcen des zukuenftigen Schutzgebietes ist erfasst und analysiert. Programme und Vorschlaege fuer Massnahmen zur Erhaltung der Biodiversitaet und zur nachhaltigen Nutzung des geplanten Schutzgebietes und der angrenzenden Flaechen sind in Zusammenarbeit mit der Bevoelkerung erarbeitet. Vorschlaege fuer konkrete Massnahmen im Zusammenhang mit dem geplanten Schutzgebiet sind ausgearbeitet. Die Rehabilitationsfaehigkeit der Vegetation bei Wegfall bzw starker Verminderung des menschlichen Einflusses ist untersucht. Darauf aufbauend sollen Programme und Vorschlaege fuer Massnahmen zur Erhaltung der Biodiversitaet und zur nachhaltigen Nutzung des geplanten Schutzgebietes und der angrenzenden Flaechen in Zusammenarbeit mit der Bevoelkerung erarbeitet werden. Die Planung, viele der Aktivitaeten und Auswertungen erfolgen in Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen und lokalen Institutionen und der Bevoelkerung der hoeheren Lagen (Zonas altas) Fogos. Anwendungsrelevanz und Verwertungszusammenhang: Die in diesem Rahmen erarbeiteten Konzepte koennen auch ohne die direkte Ausweisung des Schutzgebietes in die Aktivitaeten des Projektes 'Kommunale Entwicklungsmassnahmen fuer die Insel Fogo und Brava' einfliessen. Die Ergebnisse muenden ferner in Vorschlaege ueber ...
Das Projekt "Charakterisierung von Mineralstaub-Deposition mit hoher Zeitauflösung im Hinblick auf Partikelgröße, Zusammensetzung und atmosphärische Alterung an für ein atmosphärisch-ozeanisches Staubbudget relevanten Standorten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Fachgebiet Umweltmineralogie durchgeführt. Nass- und Trockendeposition sind die wesentlichen Prozesse, die Mineralstaub aus der Atmosphäre entfernen. Teragramm Mineralstaub werden pro Jahr interkontinental verfrachtet. Erreicht Staub weitab von seiner Quelle wieder die Erdoberfläche, kann er erheblichen Einfluss auf Ökosysteme haben. Insbesondere ozeanische Ökosysteme sind in ihrer Bioproduktivität nährstofflimitiert. Diese Nährstoffe können durch Mineralstaub eingetragen werden. Trotz der Bedeutung der Deposition sind Messungen bislang rar, und Staubmodelle, die sich an den wenigen Messungen validieren, zeigen erhebliche Fehler. Hauptsächlich der Mangel an geeigneten Messdaten behindert im Moment das weitergehende Verständnis des Staubzyklus. Fehlende standardisierte Messtechnik zur Trockendepositionsmessung erschwert bislang gute Datenerfassung. Daher wird ein neuer automatisierter Nass- und Trockendepositionssammler entwickelt und charakterisiert. Der Sammler wird mit meteorologisch relevanter Zeitauflösung (Stunden bis Tage) betrieben und damit einen großen Nachteil vergangener Messungen beheben, nämlich eine Zeitauflösung von meist Wochen bis Monaten. Durch den Einsatz automatisierter rasterelektronenmikroskopischer Einzelpartikel-Analyse wird ein bisher unerreichter Daten-Detailreichtum für Partikelgrößen von 700 nm bis 100 mym zur Verfügung stehen, einschließlich Partikelgrößenverteilung, Elementzusammensetzung und Partikel-Mischungszustand. Besondere Aufmerksamkeit wird potentiellen Nährstoffen wie Fe, P, K, Mg und Ca gewidmet. Für ausgewählte Proben wird weiterhin Partikel-Hygroskopizität bestimmt.Nach der Testphase auf der Insel Frioul, Frankreich, während der der Sammler im Vergleich zur dort existierenden Zeitreihe validiert wird, werden drei Instrumente an Stationen in Betrieb genommen, die für Staubeintrag in die relevant Ozeane sind: Sao Vicente, Kap Verde und Barbados im Saharischen Ausfluss so wie Heimaey, Island, im arktischen Staub. In einer zweiten Phase (nach dem vorliegenden Projekt) soll das Netzwerk dann erweitert werden durch New Island, Falkland im südamerikanischen Ausfluss, Amakusa, Japan im asiatischen Ausfluss und die Insel Amsterdam zwischen dem südafrikanischen und dem australischen Ausfluss. Zum ersten Mal werden aus diesem Projekt kontinuierliche Zeitreihen der Nass- und Trockendeposition von Mineralstaub zur Verfügung stehen, die tägliche bzw. Ereignis-basierte Zeitauflösung und zudem Partikel-Größenauflösung bieten. Hieraus werden atmosphärische Schlüsselfaktoren abgeleitet, die zur Deposition führen. Weiterhin wird eine Partitionierung zwischen Nass- und Trockendeposition und ihr Größenverteilung von Nährstoffen - insbesondere P und Fe - untersucht. Partikel-Mischungszustand und Form werden durch ein Mischungsmodell und Bildanalyse bestimmt. Eine öffentliche Datenbank wird bereitgestellt, die z. B. für Modellvalidierung zu Verfügung steht. Es ist geplant, die Stationen nach Ende der DFG-Finanzierungphase weiter zu betreiben.