Das Projekt "Einsatz von granulierter Aktivkohle auf dem Klärwerk 'Obere Lutter' zur Reduktion von Mikroschadstoffen - Teil 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Abwasserverband Obere-Lutter durchgeführt. In Nordrhein-Westfalen werden aktuelle Maßnahmen geprüft und gefördert, um ein von der Wasser-rahmenrichtlinie gefordertes Bewirtschaftungskonzept für Oberflächengewässer entwickeln und umsetzen zu können. Diesem vom MKULNV des Landes NRW geförderten Projekt ging mit Teil 1 in den Jahren 2010 - 2012 ein F+E-Vorhaben voraus, in welchem die exzellente praktische Eignung und Leistungsfähigkeit einer Festbettadsorption mit granulierter Aktivkohle (GAK) bei der weitergehenden Reinigung kommunaler Abwässer in punkto Reduzierung organischer Mikroverunreinigungen (Arzneimittel, Diagnostika, Verbin-dungen aus häuslichem und industriellem Umfeld) sowie auch des CSB und TOC dargelegt werden konnte. Teil 1 beinhaltete die Pilotierung und einen großtechnischen Betrieb mit konstanten Filtergeschwindig-keiten und frischer GAK in bestehenden Kammern einer Flockungsfiltration. In dem hier vorgestellten Projektteil 2 wurde der Routinebetrieb für diese Technologie auf dem Klärwerk des AOL etabliert und folgende noch offene Punkte in den Fokus gerückt: - Der Einfluss einer Flexibilisierung der Filtergeschwindigkeiten, d. h. die Adaptionsfähigkeit des Prozesses an die primär wetterbeeinflussten Abflussmengen des Klärwerks und - der Einfluss einer thermischen Reaktivierung erschöpfter Aktivkohle. Die Auswirkungen wurden in Bezug auf die Eliminationsleistung, Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und den Carbon-Footprint der Verfahrensvarianten untersucht. Die Prozesse zeigten sich hinsichtlich Betrieb und Leistung derart praxistauglich und alltagsrobust, dass feste Rohrleitungen für den hydraulischen GAK-Ein- und Ausbau installiert wurden und zwei weitere Filter-zellen zu GAK-Adsorbern (GA1 und GA2 mit Durchflussmessung und -regelung) umgerüstet wurden. Die Berechnung der Betriebskosten (ohne Kapitaldienst) ergab fast unabhängig von den hier untersuchten Prozessbedingungen (die kürzere Laufzeit des Reaktivats wird bspw. durch den geringeren Preis kompen-siert) Beträge zwischen 0,09 und 0,10 €/m3 aufbereitetes Wasser. (Text gekürzt)
Das Projekt "Evaluierung und Erfassung für die EU-Richtlinie zu Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen (EMEEES)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Die Richtlinie zur Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen (2006/32/EG) erfordert Methoden, mit denen die aus Energiedienstleistungen und anderen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz erreichten Energieeinsparungen, als Beitrag zur Erreichung des Richtziels von 9 Prozent Energieeinsparung bis 2016, evaluiert werden können. Ziel des Projekts war es, die Europäische Kommission durch konkrete Beratung und Ergebnisse bei der Ausarbeitung von Evaluierungsmethoden zu unterstützen. Das beinhaltete die Entwicklung von konkreten Methoden für die Auswertung einzelner Energieeffizienzprogramme, Dienstleistungen und Maßnahmen (meistens Bottom-up-Methoden), sowie von Instrumenten zur Überwachung der Gesamtwirkung aller in einem Mitgliedstaat umgesetzten Maßnahmen (Kombination von Bottom-up und Top-down). Das Wuppertal Institut hat das Projekt koordiniert, an dem 21 internationale Institutionen beteiligt waren. Das Projekt umfasste folgende Arbeitsbausteine: eine Sammlung und vergleichende Analyse von good practice Beispielen bei Erfassungs- und Evaluierungsmethoden, ein Verfahren zur Entwicklung von harmonisierten Bottom-up- und Top-down-Evaluierungsmethoden,die konkrete Entwicklung von 20 Anwendungsbeispielen für Bottom-up- und 15 Anwendungsbeispielen für Top-down-Methoden, jeweils EU-weit anwendbar und soweit möglich harmonisiert, kombinierte Top-down/Benchmarking und Bottom-up Evaluierungsmethoden, um das Erreichen des 9-Prozent-Ziels nachzuweisen, sowohl ex-ante als auch ex-post, fünf Pilotprojekte für die Erprobung von entwickelten Methoden anhand konkreter Programme, Dienstleistungen oder anderer Maßnahmen, einen Vorschlag für die Struktur und Methodik der ersten Energieeffizienz-Aktionspläne, die von den Mitgliedsstaaten eingereicht werden müssen, um die Erfüllung der Richtlinie zu belegen, einen Vorschlag für eine Methodik, die von der Kommission zur Bewertung der eingereichten Pläne und Ergebnisse genutzt werden kann, eine Plattform zum Austausch von Information mit der Kommission und Interessenvertretern und begrenzte Ad-hoc-Beratung. Der Fokus lag auf Bottom-up-Methoden, da das ODYSSEE-Konsortium bereits detaillierte Top-down-Indikatoren entwickelt hat, die nur noch weiterer Anpassung bedurften. Die unmittelbaren Ergebnisse sind (1) ein System von Bottom-up-, Top-down- und integrierten Methoden für die Evaluierung von ungefähr 20 Arten von Energieeffizienztechnologien und/oder förderlicher Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, soweit möglich harmonisiert zwischen den Mitgliedsstaaten; das System ermöglicht es, mindestens 90 Prozent der auf das Ziel anzurechnenden Energieeinsparungen zu berechnen; (2) harmonisierte Inputdaten und Richtgrößen für die Anwendung dieser Evaluierungsmethoden; (3) eine Vorlage und ein Leitfaden für die Mitgliedstaaten für die Energieeffizienz-Aktionspläne; und (4) eine akzeptierte Methode zur Bewertung der Pläne für die Europäische Kommission.