Das Projekt "Glucosinolat-reiche Kapuzinerkresse in der landwirtschaftlichen Nutzung: Entwicklung von in vitro-Vermehrungsverfahren zur Herstellung großer Mengen genetisch identischer Tropaeolummajus-Pflanzen mit hohem Gehalt an Glucosinolaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Pflanzenbiologie, Arbeitsbereich Angewandte Pflanzenbiologie durchgeführt. In diesem Projekt soll eine Methode zur in vitro-Vermehrung von T. majus erarbeitet werden, mit der die Varietäten der Kapuzinerkresse, die am besten für die Arzneimittelproduktion geeignet sind, ohne Verlust der gewünschten Eigenschaften (hoher Glucosinolat-Gehalt, geringe Myrosinase-Aktivität, geringe Ascorbinsäure-Konz.) in unbegrenzter Menge vermehrt werden können. Im Zentrum steht die in vitro-Vermehrung mittels TIS. Anschließend müssen die bewurzelten Sprosse für den Feldanbau adaptiert werden. In begleitenden Analysen wird ständig überprüft, ob Abweichungen der erwähnten Parameter von der selektionierten Mutterpflanze vorliegen. Dazu müssen die etablierten Analysenmethoden auf den Micromaßstab adaptiert werden. Des weiteren sollen Trocknungs- und Aufbereitungsmethoden entwickelt werden, bei denen der Verlust an Glucosinolaten minimiert ist. Basierend auf den in diesem Projekt entwickelten Verfahren soll aus getrockneten Tropaeolum-Blättern ein neues phytomedizinisches Medikament gegen Harnwegsinfektionen entwickelt werden. Bei 'durchschnittlicher' Akzeptanz des neuen Medikamentes würde eine Anbaufläche für Tropaeolum von 100 bis 300 ha notwendig werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Stressinduzierte Steigerung der Produktqualität von Arznei- und Gewürzpflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Pflanzenbiologie, Arbeitsbereich Angewandte Pflanzenbiologie durchgeführt. Das Projekt ist Teil des Verbundprojektes Stressinduzierte Steigerung der Produktqualität von Arznei- und Gewürzpflanzen und deren Einsatz als Leistungsförderer in der Nutztierhaltung, das die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige Steigerung des Arznei- und Gewürzpflanzenanbaus in Deutschland liefern soll. In diesem Teilprojekt werden die grundsätzlichen Möglichkeiten zur Steigerung der Wirkstoffgehalte ausgewählter Arznei- und Gewürzpflanzen untersucht und anschließend im Feldanbau getestet; vorgesehen sind Thymian und Salbei (Terpene), Johanniskraut und Mädesüß (Phenole), Tollkirsche und Schöllkraut (Alkaloide), Lein (cyanogene Glycoside), Mehrrettich und Kapuzinerkresse (Glucosinolate). Ziel ist es, die Qualität der in Deutschland angebauten Arznei- und Gewürzpflanzen durch die bewusste Anwendung von Trockenstress zu verbessern und damit deren Anbau und Vermarktung in Deutschland deutlich zu steigern. Zunächst werden die Versuchspflanzen im Gewächshaus unter definierten Bedingungen kultiviert. Die qualitätsrelevanten Naturstoffe werden mittels HPLC, HPAEC und GLC analysiert. Im Folgejahr werden entsprechende Feld- und Freilandversuche unter Einsatz gezielter pflanzenbaulicher Maßnahmen durchgeführt, und das Sekundärstoff-Spektrum der Pflanzen analysiert. Dieses Material ist gleichzeitig das Ausgangsmaterial für die Fütterungsversuche des zweiten Teilprojektes zum Einsatz der Arznei- und Gewürzpflanzen als Leistungsförderer in der Nutztierhaltung.