Die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt verfügt über eine der größten Kartensammlungen in Deutschland. Diese umfasst mehr als 100.000 Einzelkarten. Daneben werden auch eine Auswahl von historischen und modernen Atlanten, sowie kartographisches Schrifttum vorgehalten. Im Rahmen eines von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Projektes wurden mehr als 1000 Karten und Ansichten mit dem regionalen Schwerpunkt auf Mitteldeutschland und dem Nahen Osten digitalisiert. Alle im Internet abrufbaren Karten sind über das Datenrepositorium Share_it abrufbar. Auf Basis des Pressegesetzes des Landes Sachsen-Anhalt in der aktuellen Fassung vom 2. Mai 2013 ist die ULB Sachsen-Anhalt als Regionalbibliothek des Landes beauftragt, alle im Land Sachsen-Anhalt erscheinenden Druckerzeugnisse und auch die elektronischen Publikationen zu sammeln und zu archivieren. Dies schließt auch digitale Karten und Geodaten mit ein. Die ULB Sachsen-Anhalt bereitet aktuell die administrativen und technischen Voraussetzungen für die Sammlung und Erschließung von Geodaten vor.
Historische Karten sind in vielfältigen Erscheinungsformen überliefert: Es gibt gedruckte und handgezeichnete Karten, Land- und Seekarten, als Einzelblatt vorliegende und in Atlanten oder Reisebeschreibungen gebundene Karten, Portulankarten, Militärkarten, Stadtansichten und vieles mehr… Seit 2019 digitalisieren und erschließen die drei niedersächsischen Landesbibliotheken in Oldenburg, Hannover und Wolfenbüttel ihre historischen Kartenblätter und Kartenwerke in einem gemeinsamen Pilotprojekt zur Verteilten Digitalen Landesbibliothek Niedersachsen (VDLN). Dank der Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur sind bereits mehrere Tausend historische Karten des 16. bis 19. Jahrhunderts in der Altkartendatenbank IKAR erfasst und stehen in den Digitalen Sammlungen der Landesbibliotheken der Öffentlichkeit zur Nutzung und Nachnutzung (download, IIIF-Manifeste) zur Verfügung. Zum 75. Jubiläum des Landes Niedersachsen stellen die drei Landesbibliotheken ausgewählte Karten aus ihren Beständen in einem Blog vor. Zuvor haben sie anlässlich des Deutschen Frühlings Estland im Jahr 2020 eine virtuelle Ausstellung aufgebaut. In Zusammenarbeit mit der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes in Göttingen (GBV) wurde die standortübergreifende und materialspezifische Recherche im kartenspeicher, dem Kartenportal des GBV durch Förderung des MWK wesentlich weiterentwickelt. Damit sind verteilt aufbewahrte historische Kartenbestände mit einer Suche und auch via Kulturerbe.niedersachsen.de zu finden.