Das Projekt "Schutz und Instandhaltung von Stahlbeton durch KKS" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Der Korrosionsschutz der oberflächennahen Bewehrung an Betonbrücken, Meeresbauten sowie am Straßentunnel Rendsburg ist durch Chlorideintrag in den Beton gefährdet. Bei der konventionellen Instandsetzung muss der Abtrag des gesamten chloridverseuchten Betons erfolgen, ehe der Beton und Oberflächenschutz wieder aufgebracht werden kann. Je nach Technologie und Bewehrungssituation sind statische Nachrechnungen erforderlich. Mit dem Einsatz eines aktiven Korrosionsschutzverfahrens, dem kathodischen Korrosionsschutz, wird das Potenzial der Bewehrung auf das Schutzpotenzial abgesenkt. Die Korrosionsgeschwindigkeit kann auf sehr kleine Werte verringert werden. Mittels Gleichstrom und entsprechenden Hilfselektroden kann das Potenzial trotz örtlich unterschiedlicher Bedingungen konstant gehalten werden. Durch die ablaufenden elektrochemischen Prozesse kommt es wieder zu einer Alkalisierung an der Kathode. Die Kenntnis der erforderlichen Betriebsparameter zum Betreiben entsprechender Anlagen bildet die Grundlage für einen komplexen, langfristigen Einsatz mit deutlich geringeren Kosten gegenüber klassischen Verfahren. Darüber hinaus wird der Zustand der Bewehrung kontinuierlich erfasst. Das Projekt bildet die Grundlage für die Einführung des Instandhaltungsprinzips K in der WSV. Untersuchungsziel ist ein Gesamtkonzept zum Schutz des Straßentunnels Rendsburg bezogen auf die unterschiedlichen Bedingungen der einzelnen Tunnelabschnitte mit Hilfe des KKS. Auf der Basis von Potenzialfeldmessungen, gezielten Sondieröffnungen und parallel durchgeführten Chloriduntersuchungen wurde ermittelt, dass Außenwände sinnvoll mit Hilfe des elektrochemischen Korrosionsschutzes geschützt werden können. Die Ermittlung des Layout ist zwingend erforderlich und abhängig von der Bereitstellung einer Pilotfläche. Aus statisch konstruktiver Sicht wurden in einem BAW-Gutachten (BAW-Nr 101 10037-Dezember 2002) die Vor- und Nachteile verschiedener Instandsetzungsverfahren erarbeitet und eine Empfehlung bezüglich des Kathodischen Korrosionsschutzes für Bereiche der geschlossenen Tunnel und der Rasterstrecke des Rendsburger Tunnels gegeben. Weiteres Vorgehen: Nach Abklärung zugehöriger Rahmenbedingungen, wie baulicher Brandschutz, Oberflächenschutzsysteme u.a., ist ein Pilotversuch zur Sammlung grundsätzlicher Erfahrungen in Aussicht gestellt.