Das Projekt "Untersuchungen zum Einfluss sulfatreduzierender Bakterien auf die Wasserstoffpermeation durch Stahlproben in Abhaengigkeit vom kathodischen Schutzpotential als Ursache von anaerober Korrosion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gesamthochschule Duisburg, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserchemie und Wassertechnologie durchgeführt. An Metalloberflaechen erdverlegter Rohrleitungen koennen unter anaeroben Bedingungen mikrobiologisch induzierte Korrosionsschaeden auftreten, fuer die in vielen Faellen sulfatreduzierende Bakterien (SRB) ursaechlich verantwortlich gemacht werden. Eine Moeglichkeit der Kontrolle anaerober Korrosion bietet der kathodische Korrosionsschutz. Dabei tritt mit zunehmend negativerem Potential ein Anstieg der Konzentration adsorbierten Wasserstoffs an der Metalloberflaeche auf. Es wird angenommen, dass waehrend der Sulfatatmung von SRB ausgeschiedener Schwefelwasserstoff aufgrund seiner Promotoreigenschaft die Wasserstoffabsorption in den Stahl verstaerkt. Dadurch koennten moeglicherweise Wasserstoff-induzierte Korrosionserscheinungen ausgeloest werden. Daher sollte in einem Modellsystem mit SRB-haltigen Mischkulturen unter Laborbedingungen untersucht werden, inwieweit biogener Schwefelwasserstoff die Wasserstoffpermeation in Stahlproben in Abhaengigkeit vom kathodischen Schutzpotential beeinflusst. Die Versuche wurden in sandgefuellten Versuchssaeulen durchgefuehrt, die Wasserstoffpermeationsmesszellen mit niedriglegierten Stahlproben enthielten. Das kathodische Schutzpotential wurde zwischen -800 mV und -1200 mV (bezogen auf eine Kalomel-Referenzelektrode) variiert. Zur Erzeugung sulfatreduzierender Bedingungen wurden die Saeulen mit natuerlichen Mischkulturen, die ua fakultativ anaerobe Bakterien und SRB enthielten, beimpft und in offener kontinuierlicher Kultur mit einem glucosehaltigen Mineralsalzmedium fuer 30 Tage durchstroemt.