Das Projekt "Pruefung der Anwendbarkeit des Katox-Verfahrens fuer die Reinigung von Abwassern der Zellstoffindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Krupp Industrietechnik Duisburg durchgeführt. Das Katoxverfahren der Firma Krupp wurde fuer besonders schwer zu reinigende Abwaesser entwickelt. Es ermoeglicht, hochbelastete Abwaesser durch ein 2-Stufiges Behandlungsverfahren, und zwar durch nasse katalytische Oxidation und durch anschliessende chemische Faellung zu reinigen. Es wird mit grossem Erfolg zur Reinigung von Abwaessern von Textilveredelungsbetrieben eingesetzt. Es steht zu erwarten, dass dieses Verfahren sich zur Reinigung von Zellstoffindustrie-Abwaessern gut eignet.
Das Projekt "Verbesserung der Reinigung von Abwaessern aus der Papierherstellung und -veredelung mit Hilfe katalytisch-oxidativer Verfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papierfabrik Köhler durchgeführt. Das katalytisch-oxidative Verfahren soll BSB5- und CSB-Belastungen gleichermassen abbauen und fuer Papierfabrikabwaesser eingesetzt werden, bei denen der Betrieb einer biologischen Klaeranlage wegen der zu geringen Gesamtbelastung unwirtschaftlich und technologisch nicht sinnvoll waere. Als Oxidationsmittel im Kohlefestbett sollen allein oder in Kombination Luft, Wasserstoffperoxid und Calciumperoxid erprobt werden. Zur Vorreinigung der hoch belasteten Streichereiabwaesser soll ein Wirbelbettverfahren werden. Weiteres Ziel des Projektes ist die weitgehende Rueckfuehrung der gereinigten Abwaesser in die Produktion eingesetz werden und dieses dem Festbett vorgeschaltet.
Das Projekt "Entwicklung Terrestrischer Modellökosysteme: Neue Möglichkeiten zum Einsatz als Standardtestverfahren in der Abschätzung des Risikos von Pflanzenschutzmitteln auf Bodenorganismen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Lehr- und Forschungsgebiet Ökosystemanalyse (ESA) durchgeführt. Die gegenwärtigen europäischen Vorschriften zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sehen auf der ersten Stufe Einzelartentests unter Laborbedingungen vor. Sie sollen worst-case Szenarien der Exposition abbilden und können keinen Aufschluß über die vielfältigen Wechselbeziehungen sowie über Änderungen im strukturellen Gefüge der Bodenorganismen verschiedener trophischer Ebenen geben. Höherstufige Testverfahren sind mit Ausnahme des funktionellen Streubeuteltests nicht standardisiert. Nur großangelegte und damit kostenintensive Feldstudien liefern strukturelle Endpunkte und können zur adäquaten Beschreibung der komplexen Wirkzusammenhänge in der heterogenen Bodenmatrix beitragen. In der aktuellen Diskussion um die Revision der bestehenden EU-Richtlinien zeichnet sich ab, daß künftig zunehmend strukturelle Endpunkte, auch auf dem Niveau des Halbfreilandes, einbezogen werden sollen, um eine realitätsnahe Bewertungsgrundlage zu bilden. Im Kontext der bestehenden internationalen Leitlinien ist am Institut für Umweltforschung ein TME-System entwickelt worden, das unter natürlichen Witterungsbedingungen und über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr artenreiche Gemeinschaften von Bodenorganismen weitgehend in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung beherbergen kann. Im Mittelpunkt stehen dabei vier der abundantesten Gruppen der Meso- und Mikrofauna: Collembolen, Oribatiden, Enchytraeen und Nematoden. Diese Systeme sollen ausreichend empfindlich reagieren, um Effekte auf der Ebene von Organismengemeinschaften oder Populationen statistisch nachzuweisen. Umfangreiche Vorstudien befassen sich mit der Variabilität im Boden und der Stabilität der Biozönosen in TMEs, um das Design von Effektstudien den speziellen Gegebenheiten von Wiesenökosystemen anzupassen. Die TMEs bestehen aus großen, intakten und ungestörten Bodenkernen mit einer Höhe von 40 Zentimetern und einem Durchmesser von bis zu 47 Zentimetern. Sie werden unter natürlichen Witterungsbedingungen betrieben, bieten aber die Möglichkeit bei langandauernden Extremverhältnissen (vor allem Dürre) steuernd einzugreifen. Um möglichst empfindliche und diverse Lebensgemeinschaften vorzufinden, wurden die Bodenkerne nicht einem Agrarökosystem entnommen, sondern einer regelmäßig gemähten Wiese, die über Jahrzehnte nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden sind. In Vorstudien im Freiland konnte gezeigt werden, daß die geklumpte Verteilung der Organismen über die Entnahmefläche Anpassungen bei der Gewinnung der Bodenkerne erfordert, welche die Variabilität in nachfolgenden Versuchen senken können. Nach dem Stechen der Bodenkerne werden die TMEs in die Versuchsanlage der RWTH Aachen transportiert, welche eine ausreichende Drainage in Verbindung mit einer intakten Wasserspannung gewährleisten soll, um sowohl Staunässe als auch ein Austrocknen der Kerne zu verhindern. U.s.w.