Künstliche Außenbeleuchtung während der Nacht wird verstärkt als Risiko für die menschliche Gesundheit diskutiert. Epidemiologische Studien aus verschiedenen Teilen der Welt fanden Korrelationen zwischen der Helligkeit einer Region in der Nacht und der Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten. Für diese Erkrankungen sind kausale Zusammenhänge sowohl mit Störungen des zirkadianen Rhythmus als auch mit Schlafstörungen bekannt. Nicht bekannt ist allerdings, ob die Lichtexposition durch nächtliche Außenbeleuchtung ausreicht, um die Produktion von Melatonin zu unterdrücken und somit die Entstehung dieser Erkrankungen zu begünstigen. Nächtliche Außenbeleuchtung könnte jedoch auch auf die Stressachse wirken und auf diese Weise das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem beeinflussen. Ein dritter denkbarer Mechanismus wäre die direkte Störung des Schlafs durch nachts in das Schlafzimmer einfallendes Licht. Die letzten beiden Mechanismen würden keine Senkung des Melatoninspiegels voraussetzen. Weitere Forschung ist nötig, um das Ausmaß und die Wirkungsmechanismen von Lichtverschmutzung auf die menschliche Gesundheit besser zu verstehen. Doch bereits jetzt gibt es ausreichend wissenschaftliche Gründe für einen sorgsameren Umgang mit nächtlicher Außenbeleuchtung.
Trotz zahlreicher regulatorischer Maßnahmen kann es auch heute noch immer wieder zu Kontaminationen von Lebens- und Futtermitteln mit PCB (Polychlorierte Biphenyle), dl-PCB (dl: dioxin-like) und PCDD/F (Polychlorierte Dibenzodioxine und -furane) kommen. Aufgrund ihrer Persistenz sind diese Substanzen auch heute noch in der Umwelt anzutreffen. Kausale Zusammenhänge zwischen einer Belastung von Umweltkompartimenten und dem Auftreten der Substanzen in der Nahrungskette konnten bislang aber nicht eindeutig ermittelt werden. Aufgrund der enormen Bedeutung des Transfers in die Nahrungskette ist hier weitere Forschung notwendig. Veröffentlicht in Texte | 57/2011.
Nach einem am 31. Januar 2013 veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann eine langfristige Exposition gegenüber Feinstaub (PM2,5) zu Arteriosklerose führen, Geburten beeinträchtigen und Atemwegserkrankungen bei Kindern auslösen. Der Bericht über Daten zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung (Review of Evidence on Health aspects of air pollution – REVIHAAP) deutet zudem darauf hin, dass möglicherweise ein Zusammenhang mit der Entwicklung des Nervensystems, kognitiven Funktionen und Diabetes besteht, und erhärtet den kausalen Zusammenhang zwischen PM2,5 und Sterbefällen bei Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der WHO-Bericht liefert neue Daten über die Auswirkungen einer langfristigen Ozon-Exposition auf die Sterblichkeit bei Atemwegserkrankungen und unter Menschen mit Prädispositionen aufgrund chronischer Erkrankungen. Zudem deutet der Bericht darauf hin, dass sich die Ozon-Exposition auf die kognitive Entwicklung und die reproduktive Gesundheit einschließlich Frühgeburten auswirkt. Die Forschungsarbeiten wurden im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen der für 2013 vorgesehenen Überprüfung der EU-Politik für Luftqualität durchgeführt.
Deutsch: Gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonieren und Hirntumoren? In dieser Studie wurde die zeitliche Korrelation zwischen Auftreten von Hirntumoren und Anzahl von Mobilfunkverträgen betrachtet. Da Moon eine signifikante Korrelation beobachtet, schließt er auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Trends. Wir zeigen die methodischen Schwächen der Studie auf und erklären, warum wir die Schlussfolgerung nicht teilen können.
In unserer technisch geprägten Gesellschaft ist der Mensch, bewusst oder unbewusst, täglich einer Vielzahl potenzieller Strahlenexpositionen ausgesetzt. Diese Expositionen können hierbei sowohl hochfrequente Strahlungen wie die Höhenstrahlung bei Flugreisen, diagnostische Röntgenstrahlung, Mikrowellenstrahlungen oder Radiowellen im häuslichen Bereich als auch niederfrequente Strahlungen, wie sie sich um elektrische Leiter herum aufbauen, beinhalten. Strahlungsemissionen niederfrequenter elektromagnetischer und magnetischer Felder sind in den vergangenen Jahren mehrfach mit einer erhöhten Erkrankungsrate von Kindern an Leukämien und malignen Lymphomen assoziiert worden. Ein gesicherter kausaler Zusammenhang konnte bisher aber in epidemiologischen Studien nicht nachgewiesen werden. Auch mit Hilfe tierexperimenteller Untersuchungen konnte das Risiko bisher nicht abschließend bewertet werden. Daher wurden niederfrequente magnetische Felder von der mit der WHO assoziierten International Agency for the Research on Cancer (IARC) als Klasse 2B "möglicherweise kanzerogen für den Menschen“ und niederfrequente elektrische Felder als "nicht klassifizierbar in Bezug auf ihre Kanzerogenität für den Menschen“ (Klasse 3) eingestuft [World Health Organization - International Agency for Research on Cancer, 2002]. Die folgende Literaturstudie ist dazu angelegt, den bisherigen Stand der Forschung und Lücken im Erkenntnisstand darzulegen.
Das SG Forstliche Umweltkontrolle/Bodenkunde erbringt auf Ebene der hoheitlichen Zuständigkeit für den Wald Informationen für Politik und Forstwirtschaft zur nachhaltigen, ökonomisch erfolgreichen und ökologisch verträglichen Bewirtschaftung der Wälder. Voraussetzung einer qualifizierten und zeitnahen Politikberatung sind die zielgerichtete Analyse und Bewertung der Risiken und Potentiale für den Wald und die nachhaltige Forstwirtschaft. Herausforderungen des Klimawandels, die Luftverschmutzung und der sich ändernden Bewirtschaftungsansprüche an Wälder erfordern ein forstliches Umweltmonitoring im Sinne eines integrativen Waldmonitoring. Im Forstlichen Monitoring sind zugleich Landes-, Bundes- als auch Europäische Monitoringaufgaben beispielhaft integriert. Der Bundesrepublik Deutschland erwachsen aus internationalen Vereinbarungen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung (MCPFE), zum Klimaschutz (Klimarahmenkonvention, Kyoto-Protokoll), zum Schutz der biologischen Vielfalt (CBD) und zur Luftrein¬haltung (CLRTAP) vielfältige Berichtspflichten, die nur auf Grundlage eines forstlichen Umweltmonitoring erfüllt werden können. Die EU-weit etablierten Monitoringprogramme (EU Level I bzw. BZE/WZE und Level II) bieten eine wissenschaftlich fundierte Grundlage und die Infrastruktur für das Waldmonitoring. Sie werden im Rahmen eines aufzubauenden europäischen Waldmonitoring (European Forest Monitoring System EFMS) weiterentwickelt und mit anderen Erhebungen (z. B. BWI) abgestimmt und verknüpft. Die aus dem Waldmonitoring abgeleiteten Risikobewertungen und Anpassungsmaßnahmen für die Waldbewirtschaftung sind ein wichtiges Element moderner Dienstleistung für die forstliche Praxis und bilden unverzichtbare Entscheidungshilfen für die Forst- und Umweltpolitik. Das forstliche Monitoring zum Waldzustand liefert wichtige Grundlagen zu strategischen Entscheidungen zur Waldentwicklung. Schwerpunkte: - Erfassung der Dynamik der stofflichen (Wasser, Immission CO2, O3; Deposition N, Säure) und energetischen (Strahlung, Temperatur, Wind) Umwelteinwirkungen auf den Wald (Level II) - Erfassung ihrer Wirkungen auf den Zustand der Waldökosysteme (Pflanzenvitalität, Bodenzustand, Wasser-, Kohlenstoff- und Nährstoffhaushalt, Biodiversität) Level I, LWI, BZE und Level II - Abschätzung der Folgen für die nachhaltige Erfüllung der Waldfunktionen für die Gegenwart, Aufklärung ihrer kausalen Zusammenhänge und Entwurf von Szenarien zur Prognose. - Bodenzustanderfassung und Ableitung von Handlungsempfehlungen für den Waldbodenschutz - Erstellung periodischer Waldzustandsbericht - Kennzeichnung von Risikogebieten für die Forstwirtschaft (Wachstumsbedingungen, Waldbrand, Insekten, Stürme unter Einbeziehung verschiedener Klimaszenarien) zum zielgerichteten Einsatz von Haushaltsmitteln und Fördergeldern (Regionalisierung), - Ermittlung von Daten zur Abschätzung der Kohlendioxid-Speicherfähigkeit der Wälder sowie Veränderungen dieses Speichers bei bestimmten Nutzungsoptionen. - Bearbeitung bodenkundlicher Sonderstandorte und Ableitung von Handlungsempfehlungen für Waldentwicklung Gutachten für die Forstverwaltungen als TÖB bei Emittenten in Waldnähe (Biogasanlagen, Tierhaltungsstätten)
Zielsetzung des Vorhabens war die Förderung der Anwendung von systematischen, dem Stand der Technik entsprechenden Verfahren zur Analyse von Ereignissenund Verbesserung der Kommunikation gewonnener Erkenntnisse durch Behörden. Grundlage ist die Seveso III-Richtlinie (2012/18/EU), in der Anforderungen an die Ereignisanalyse und Erkenntniskommunikation bestimmt werden, insbesondere, dass die Analyse durch eine Behörde zu erfolgen hat.Es wurden 39 Verfahren zur Ereignisanalyse identifiziert. Aus diesen wurden mit dem Forschungsbegleitkreis drei für den Einsatz durch Behörden geeignete Verfahren ausgewählt: Abweichungsanalyse, SOL 3.0 und Storybuilder/BowTie. Für diese Verfahren wurdenManuale erstellt und mit Behördenvertretern diskutiert sowie Verfahren an drei realen Ereignissen erfolgreich erprobt. Die Hilfsmittel wurden als handhabbar eingeschätzt und in den drei Erprobungen konnten jeweils neue Erkennt-nisse über die Ereignisse gewonnen werden, die über die ursprüngliche Auswertung hinausgingen. Während der Erprobung wurde die Bedeutung der Informationssammlung vor der eigentlichen Ana-lyse deutlich und es entstand der Wunsch nach einer Checkliste für die Informationssammlung für Ereignisanalysen. Es zeigte sich, dass der Aufwand für die verfahrensunabhängige Informations-sammlung deutlich höher war, als für die Informationsaufbereitung und eigentliche Ereignisanalyse mit den ausgewählten Verfahren. Zudem wurde deutlich, dass nach der Ereignisanalyse noch eine Phase der aktiven Erkenntniskommunikation folgen muss, damit aus der Analyse eine Prävention von Ereignissen folgen kann. Die erwünschte Checkliste zur Informationssammlung wurde entwi-ckelt. Diese und die Manuale für die Verfahren sowie weitere Hilfsmittel finden sich im Anhang des Berichtes.Abschließend wurden Empfehlungen zur guten Praxis der Ereignisanalyse formuliert. Diese Empfehlungen und die Checkliste zur Informationssammlung wurden dem Ausschuss anlagenbezogener Immissionsschutz und Störfallvorsorge (AISV) der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft für Immissions-schutz (LAI) vorgelegt, der sie als für die Ereignisanalyse geeignet beurteilte. <BR>Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Ozone soundings as a tool for detecting ozone change" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung - Institut AWI - Forschungsstelle Potsdam durchgeführt. Objective: 1. To measure the rate and extent of ozone loss both inside the Arctic vortex and at middle latitudes during the winters of 1995-96, 96-97 and 97-98. 2. To follow the ozone destruction as it develops during an individual winter and from one winter to the next. 3. To investigate the structure and duration of laminae episodes. 4. To extend the important record of ozonesonde data obtained during the last four winters. 5. To build a data base of quality controlled ozonesonde data collected since 1988. 6. To provide this and other projects with meteorological analyses and forecasts from ECMWF. General Information: The work programme consists of five work packages: 1. Purchase and distribution of sondes and sonde operation 2. Match campaign and analysis If ozone loss occurs it will be detected by launching sondes from different stations into the same air mass a few days apart. This is achieved by using forecast trajectories. A large number of such matching pairs is needed in order to get a good statistics. It is the aim to investigate the ozone loss both inside the polar vortex and at middle latitudes. Sondes launched in Canada will be used as primary sondes, and the same air mass will be measured by the European stations. 3. Ozone laminae, climatology and trends 3.1 Mean ozone field 3.2 Ozone versus potential vorticity (PV) The effects of dynamics will be isolated from chemical effects by considering the relative evolution of ozone and PV. 3.3 Extension to subtropical latitudes This activity will address changes in the ozone distribution caused by dynamical changes, which can then be linked to the effects seen at middle latitudes. 3.4 Ozone trends on isentropic levels The temporal evolution of the ozone mixing ratio at isentropic surfaces will be studied. Diabatic descent will be accounted for. Data will be sorted according to the PV values at the sounding site. 3.5 Measurement of ozone laminae A newly improved ozone lidar will measure ozone from 4 to 18 km. It will be used to measure the passage of ozone laminae over Aberystwyth, in order to determine the typical along-flow scales of these features. 4. Quality control and homogeneous ozonesonde data base Ozonesonde data will be subject to daily quality control. A comparison of how the different stations convert raw data to geophysical data will be carried out before winter 1996-97. Common sounding instructions will be distributed to the stations. After the campaign the post mission quality control will verify the correctness of the final data in close collaboration with the station PIs. An archive of quality controlled data from 1988-1998 will be made and disseminated on CD-ROM. 5. Data centre and ECMWF data Ozonesonde data will be collected from the sounding stations in near real time. Data from ECMWF will be collected for use by OSDOC and some other projects. Prime Contractor: Norwegian Institute for Air Research; Kjeller; Norway.
Das Projekt "SP2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung durchgeführt. Ziel des Subprojektes ist die Charakterisierung des Einflusses verschiedener Zwischenfruchtarten auf das Wurzelwachstum und den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Folgefrucht Mais in einer Langzeitrotation. Dabei liegt ein Hauptaugenmerk auf der Beschreibung der N-Aufnahme der Zwischenfrucht und des folgenden N-Übertrages auf die Hauptfrucht. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit Zwischenfruchtarten das (Wurzel-)Wachstum der Folgefrucht biologisch (durch deren Wurzelbiomassenverteilung) und chemisch (durch Abgabe von Wurzelexsudaten) beeinflussen können.
Das Projekt "Teil II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Osnabrück, Abteilung Mikrobiologie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist, den Einfluss des Bodentyps, von organischem Dünger sowie der Einarbeitung von belasteten Pflanzenresten in den Boden für die Aufnahme und Verteilung von Salmonella enterica und enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) in die Nutzpflanzen aufzuklären. Die Ziele des Vorhabens sind in drei Gruppen unterteilt: i) Etablierung von Methoden für den spezifischen Nachweis von Salmonella und EHEC in pflanzlichen Geweben und im Boden; ii) Untersuchung von Faktoren die den Umfang der Besiedlung von Nutzpflanzen mit Humanpathogenen beeinflussen. Aufgrund der bestehenden Gefährdung für den Verbraucher wird die Besiedelung von Kopfsalat und Feldsalat untersucht; und iii) Risikoeinschätzung für den Verbraucher. In dem Teilvorhaben wird die Bedeutung der genetischen Ausstattung von Salmonella enterica und EHEC bei der Kolonisierung von Pflanzen und der Übertragung über pflanzliche Lebensmittel untersucht. Dabei soll die Rolle von diversen Adhäsionsfaktoren durch gezielte Deletion oder experimentell kontrollierte Expression analysiert werden. Kolonisierung von Wurzel- und Blattgewebe, Biofilmbildung und Persistenz werden dabei quantifiziert (AP2). Der Effekt des Kontakts von S. enterica mit Pflanzengeweben wird über die Veränderungen des Transkriptoms bestimmt. Eine Kollektion von S. enterica Deletionsmutanten wird mit Plasmiden zur Expression von GFP oder dsRed markiert und deren Verbreitung in der Pflanze wird durch konfokale Fluoreszenzmikroskopie mit der von Wildtypstämmen vergleichen (AP3). Die Daten zum Zusammenhang zwischen genetischer Ausstattung von S. enterica und EHEC Stämmen und der Übertragungen durch pflanzliche Lebensmittel stellen einen Faktor der Risikoeinschätzung dar (AP4).
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