Das UNESCO-Welterbekomitee hat am 25. Juni 2011 fünf Buchenwaldgebiete in Deutschland in die Liste des Welterbes aufgenommen. Damit wird das grenzüberschreitende Weltnaturerbe Buchenwälder, zu dem auch Gebiete in der Slowakei und der Ukraine zählen, um einen deutschen Teil erweitert. Die Welterbestätte heißt jetzt "Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland". Fünf deutsche Buchenwaldgebiete wurden in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen: der Grumsiner Forst in Brandenburg, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen, der Nationalpark Jasmund und der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Nationalpark Hainich in Thüringen. Sie repräsentieren die wertvollsten verbliebenen Reste großflächiger naturnaher Buchenbestände in Deutschland.
Als erste deutsche Einrichtung seiner Art hat der Nationalpark Kellerwald-Edersee ein besonderes Zertifikat der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature) erhalten. Am 10.März 2011 bekam der Nationalpark die Auszeichnung der Kategorie II der IUCN-Richtlinie verliehen, die Schutzgebiete ausweist, in denen mindestens 75 Prozent der Fläche der Natur überlassen werden.
Deutschland beantragt am 31. Januar 2010 in Paris die Aufnahme herausragender deutscher Buchenwälder in die Welterbeliste der UNESCO. Für dieses Vorhaben wurde gemeinsam vom Bundesumweltministerium und den Ländern Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ein umfassender Antrag erarbeitet. Fachlich unterstützt wurden die Arbeiten vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die "Alten Buchenwälder Deutschlands" sollen das bereits bestehende Weltnaturerbe der slowakisch-ukrainischen "Buchenurwälder der Karpaten" ergänzen. Eine Entscheidung der UNESCO wird im Sommer 2011 erwartet. Für die Nominierung der deutschen Buchenwälder werden der UNESCO ausgewählte Bereiche aus fünf Schutzgebieten Deutschlands vorgeschlagen: Nationalpark Jasmund, Serrahn im Müritz-Nationalpark, Grumsin im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, Nationalpark Hainich und Nationalpark Kellerwald-Edersee. Sie repräsentieren die wertvollsten Relikte großflächiger naturnaher Buchenwälder in Deutschland und ergänzen das seit 2007 bestehende UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder der Karpaten.
Klimawandel und atmosphärische Stickstoffeinträge können die Integrität von Ökosystemen, d.h. deren prägende Strukturen und Funktionen verändern und dadurch auch deren Nutzen für Menschen einschränken. In dem Vorgängerprojekt FKZ 371083214 (UFOPLAN 2010) wurden Grundlagen für ein ökologisches, räumlich explizites und bundesweit anwendbares Bewertungskonzept für die Gefährdung der Ökosystemintegrität erarbeitet (Jenssen et al. 2013). Hieran anknüpfend zielte die vorliegende Studie darauf ab, die wissenschaftlichen Grundlagen des Bewertungskonzeptes weiter zu vertiefen und zu einem praxistauglichen integrierten Bewertungssystem für Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen auszubauen. Hierzu wurden weitere Referenzzustände für nun insgesamt 60 Wald- und Forstökosystemtypen beschrieben, die Ergänzung ausgewählter Referenzzustände um Indikatoren für den Zustand der Bodenbiozönose geprüft und die Zeigerwertmodelle für die Quantifizierung von Oberbodenparametern erweitert und validiert. Anhand von 105 Vegetationsaufnahmen aus dem Nationalpark Kellerwald-Edersee wurden darauf hin Ökosystemtypen und Oberbodenparameter bestimmt sowie an 15 repräsentativen Standorten in Deutschland Oberbodenparameter mit dem Stofflussmodell VSD modelliert. Ein in fuzzy-regelbasiertes Modell zur räumlich-zeitlichen Abschätzung der ökologischen Feuchtekennzahl nach Hofmann (2002) wurde entwickelt und auf der Bundesbzw. regionalen Ebene erprobt. Die im Vorgängerprojekt erstellte Karte der ANOEST Deutschlands (1:500.000) wurde mitttels empirisch-statistischer Verfahren validiert. Die Methode zur Einstufung der Ökosystemintegrität wurde weiter ausgebaut bzw. standort- und flächenbezogen erprobt. Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Klassifikationssystemen (hier die Lebensraumtypen nach der FFH-Richtlinie) wurden aufgezeigt. Des Weiteren erfolgte eine Machbarkeitsstudie zur Verknüpfung von Zustandsinformationen zu Waldökosystemen und deren Bereitstellung von Ökosystemleistungen (Matrixansatz). Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Waldscout & Waldranger - Umweltbildung für Kinder und Jugendliche auf 'Wildnis-Erlebnisinseln' in deutschen Nationalparks" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nationalpark Kellerwald-Edersee durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Das Projekt 'Waldscout & Waldranger' setzt neue Akzente in der Wildnisbildung, indem es Wildnis als gesellschaftlich relevante Kulturaufgabe begreift und dessen psychotopische Bedeutung als Raum der Kontrasterfahrung verwildernder Natur didaktisch fokussiert. Mit der erstmaligen Einrichtung von 'Wildnis-Erlebnisinseln' (Biwakstellen) mitten in einem deutschen Nationalpark sollen Schulklassen der SEK I und II sowie Jugendgruppen während einer 24-stündigen Expedition in die Wildnis zum intensiven Nachdenken über das Verhältnis von Mensch und Natur im Rahmen des Diskurses der Nachhaltigen Entwicklung angeregt werden. Das Projekt verbindet dabei herausfordernde erlebnispädagogische Lernsituationen im Verständnis der Erlebnispädagogik mit verschiedenen interdisziplinär ausgerichteten Angeboten der Naturerfahrung, die im Anschluss an die Wildnisexpedition ausführlich reflektiert werden. Fazit Das Bildungsprojekt 'Waldscout & Waldranger' konnte wertvolle Impulse für die Bildungsarbeit in deutschen Nationalparken geben und trug dazu bei, in Großschutzgebieten eine wildnisspezifische Wildnisbildung zu etablieren. Eine 'AG Wildnisbildung', die sich aus Mitarbeitern verschiedener Nationalparke und Naturschutzverbände zusammensetzt, koordiniert seit 2014 die Weiterentwicklung der wildnisbezogenen Bildungsarbeit.
Das Projekt "Nationalparke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von LOEWE - Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) durchgeführt. Die Nationalparke Deutschlands schützen einzigartige Landschaften mit einer hohen biologischen Vielfalt. Der Klimawandel macht jedoch nicht an den Schutzgebietsgrenzen Halt und die zukünftige Entwicklung dieser Gebiete stellt eine der großen Herausforderungen für den Naturschutz dar. Hessens bislang einziger Nationalpark, der 'Nationalpark Kellerwald-Edersee', wurde erst 2004 gegründet. Auf einer Fläche von fast 6000 ha schützt er den größten zusammenhängenden Hainsimsen-Buchenwaldkomplex Mitteleuropas. Ziel des Projekts B1.8 ist es, Forschungskooperationen zwischen dem Nationalpark Kellerwald-Edersee und BIK-F aufzubauen, die Management und Naturschutz im Nationalpark wissenschaftlich unterstützen.
Das Projekt "Präsentation 'Weltnaturerbe Buchenwälder' bei der 9. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hessen-Forst, Nationalparkamt Kellerwald-Edersee durchgeführt. Als wichtiger Beitrag zur Umsetzung des CBD-Arbeitsprogrammes zu Schutzgebieten und des CBD-Waldarbeitsprogrammes sollen die deutschen Anstrengungen zum Schutz der Europäischen Rotbuchenwälder am Beispiel der Welterbenominierung eines deutschen Buchenwaldclusters als Erweiterung der slowakisch-ukrainischen UNESCO-Weltnaturerbestätte 'Buchenurwälder der Karpaten' im Rahmen der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im Mai 2008 in Bonn vorgestellt werden. Im Rahmen des Vorhabens soll eine Präsentation (Ausstellung) konzipiert werden, die einen emotionalen Ansatz zur Ansprache der Besucher wählt. Grundlage für die Ausstellung ist eine Ideenskizze, die im Auftrag des Nationalparkamtes Kellerwald-Edersee erstellt wurde. Sie wurde in der Länderarbeitsgruppe zum Weltnaturerbe Buchenwälder vorgestellt und abgestimmt. Nach Genehmigung des Zuwendungsantrages erfolgen Planung (gemäß HOAI) und Umsetzung (nach VOL/VOB). Vor der Präsentation in Bonn erfolgt eine Evaluierung. Die Ausstellung soll auf der COP 9 im Foyer des BMU eingesetzt werden. Anschließend ist sie als Wanderausstellung Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit für das europäische Weltnaturerbe.
Das Projekt "Einrichtung einer Umweltausstellung im Informationszentrum Nationalpark Kellerwald-Edersee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nationalpark Kellerwald-Edersee durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Im 2004 ausgewiesenen Nationalpark Kellerwald-Edersee soll ein außergewöhnliches und innovatives Nationalpark-Informationszentrum entstehen, das auf emotionale Weise über den Nationalpark informiert und dabei die Vermittlung einer Wildnis von morgen in den Vordergrund stellt. Mithilfe eines Sinnekinos und einer Erlebnisausstellung sollen den Besuchern die Besonderheiten des Nationalparks gezeigt und der Nationalparkgedanke vermittelt werden. Die Ausstellung soll zum naturverträglichen Verhalten anregen, die regionalwirtschaftlichen Chancen eines Nationalparks aufzeigen und Bezüge zu globalen Aspekten herstellen. Das Infozentrum soll das Herzstück der Informations- und Bildungsarbeit des Nationalparks werden. Ebenso soll es ein Begegnungszentrum der Region werden, das neben der Ausstellung mithilfe eines Begleitprogramms aus Vorträgen, Führungen und vielen anderen Veranstaltungen sowie einem gastronomischen Bereich Besucher anzieht. Fazit Mit einer innovativen Ausstellung, die viele Informationen bietet und Spaß macht, werden ungewöhnliche Einblicke in die werdende Wildnis des Nationalparks Kellerwald-Edersee möglich. Durch eine Mischung aus fantasievoller Inszenierung und High Tech werden die Botschaften des Nationalparks emotional, spielerisch und kreativ vermittelt. Die Ausstellung zeigt weiterhin die globale Bedeutung des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Das begleitende zielgruppenspezifische Bildungsprogramm ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wildnis. Unterstützt durch die regionale Ausrichtung der Gastronomie und des Shops werden Bezüge zwischen Nationalpark und Region anschaulich vernetzt. Nach einem halben Jahr hat sich das Nationalpark Zentrum als Besuchermagnet etabliert und zum integralen Bestandteil der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit des Nationalparks entwickelt. Die hohe Qualität von Ausstellung und Bildungsarbeit soll nun erhalten und gesteigert werden.
Das Projekt "Nominierung Weltnaturerbe Buchenwälder" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Büro für Landschaft & Service durchgeführt. Im Rahmen eines Vorhabens des UFOPLANS 2004 wurden in einer Studie potenzielle deutsche Weltnaturerbegebiete identifiziert, darunter auch ein Cluster deutscher (und europäischer) Buchenwälder. Die Ergebnisse des Vorhabens und das weitere Vorgehen wurden in der Länder-Arbeitsgemeinschaft-Naturschutz (LANA) in 2005 umfassend beraten. Darauf folgend wurde im Rahmen eine Machbarkeitsstudie vergeben, deren Ziel es war, die Perspektiven für eine Nominierung eines deutschen bzw. europäischen Buchenwaldclusters zu untersuchen und somit eine wesentliche Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten. Daraufhin verständigten sich Hessen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern darauf, die Nominierung deutscher Buchenwaldgebiete gemeinsam weiterzuverfolgen. Es handelt sich um ausgewählte Gebiete des Nationalparks Kellerwald-Edersee in Hessen, des Nationalparks Hainich in Thüringen und der Nationalparke Jasmund und Müritz in Mecklenburg-Vorpommern sowie um das Totalreservat Grumsiner Forst im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg. Diese Gebiete wurden in der Machbarkeitsstudie als potenziell für eine Weltnaturerbenominierung geeignete Gebiete identifiziert. Die Bundesländer haben in Abstimmung mit dem BMU Anfang Februar 2007 offiziell über das Auswärtige Amt beim Welterbezentrum der UNESCO angemeldet, dass die Nominierung eines deutschen Buchenwald-Clusters auf die Vorschlagsliste für zukünftige Welterbenominierungen (Tentative List) gesetzt wird. Die Nominierung des deutschen Clusters soll als Erweiterung der slowakisch-ukrainischen Welterbestätte 'Buchenurwälder der Karpaten' erfolgen. Bei dieser gemeinsamen Aktion von Bund und Ländern soll der Schutz der letzten relativ großflächigen und sehr naturnahen Buchenwälder Deutschlands weiter gesichert und verbessert werden. Das Nominierungsverfahren erfolgt unter enger Einbeziehung aller Interessierten in den Regionen.
Das Projekt "Morality and the development of national parks: Social and political negotiations in Abel Tasman National Park (New Zealand) and in Park Adula (Switzerland)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Geographisches Institut durchgeführt. National parks are considered to be the most important global conservation tool. Since the establishment of Yellowstone at the end of the 19th century, the national park concept has been transferred to a large and astonishingly diverse number of political, social and environmental settings world-wide. Following this global proliferation (18 parks or park projects of different kinds exist in Switzerland alone), national parks and protection areas, particularly those located in the global south countries, have become a large and complex topic for political ecologists studying within the fields of contemporary human geography. Within this topic, political ecologists have highlighted how inherently political this form of land use is, as well as the important role that specific social, political, historical, economic and environmental contexts play in park negotiations, and in the types of spaces and places that are produced and reproduced. This project will undertake a comparison of the Abel Tasman national park of New Zealand and Park Adula candidate national park of Switzerland. The aim here is to explore environmental evaluations and the justifications attached to these evaluations, in their specific social, political and environmental contexts, in order to identify and understand distinctive moral foundations of park negotiations. Key emphasis will be placed on understanding the way that moralities are reflected in the spaces and nature produced in parks, and what moralities are embedded in the meanings and understandings attached to national parks. Taking up the call for a transfer of global south political ecological insights and methods to global north contexts (and thus closing a gap), a comparison will be used as a method rather than an aim, to explore and contrast the role of the contexts on the moral values within the production of national park spaces. The theoretical framework for understanding and comparing these moralities will engage with Thévenot, Moody & Lafaye (2000) work on cultural comparisons of patterns of evaluation and justification, with an aim to view the effect that these moral struggles have on the production and reproduction of spaces of and places in national parks. In both case studies ethnographic methods and analysis of documents (including text and images) will be used to gain understandings of the moralities embedded within the ordinary practices of park actors as they participate in park negotiations. A strong component of this comparative aim is the close collaboration of researchers, including two PhD students based at the Universities of Fribourg and Zurich, in the development and implementation of data collection and analysis methodologies. This projects contribution to broader debates is thus twofold: first, to put the role of morality onto the agenda of research and management of national parks in the global north. Second, to go a step further than stating that context is important in environmental deb