Das Projekt "Auswirkungen einer Schwefelduengung zu Weizen auf durch Schwefelmangel gefaehrdeten Standorten des oekologischen Landbaus auf Ertrag und Qualitaet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Biologisch-Dynamische Forschung durchgeführt. Schwefel ist fuer das Gedeihen landwirtschaftlicher Kulturen ein wichtiges Element. Im Zuge der Installierung von Rauchgasentschwefelungsanlagen sind in den letzten Jahren sogar beim weniger schwefelbeduerftigen Weizen Ertragsausfaelle bis zu 30 Prozent beobachtet worden. Schwefelmangelweizen weist in Backversuchen durch zu zaehe Teige reduzierte Backvolumina auf. Es existieren keine Untersuchungen zum Schwefelgehalt von Weizen aus oekologischem Anbau sowie zur Ertragswirksamkeit einer S-Duengung. Diese Luecke soll durch dieses Projekt geschlossen werden. S-Steigerungsversuche sollen die Ertragswirksamkeit einer S-Duengung, daran anschliessende Standardbackversuche, deren Einfluss auf die Qualitaetseigenschaften von Weizen aus den Oekologischen Landbau pruefen. Durch eine Proteinfraktionierung soll besonders die durch die S-Duengung erfolgte Veraenderung der backtechnologisch wirksamen HMW-Glutenine geprueft werden. Bei Weizen sollten in Duengungsversuchen auf zwei Standorten die Ertraege in den einzelnen Varianten (verschiedene Schwefelformen und -mengen) ermittelt werden. Aus diesen Daten sowie ergaenzenden Analysedaten von Backversuchen und Roentgenfluoreszenzanalysen (Zusammenarbeit mit FAL) sollten Auswirkungen des Schwefelstatus auf Ertrag und Produktqualitaet von oekologisch angebautem Weizen ermittelt werden. Die in den Versuchen festgestellten Ertragsdifferenzen zwischen den Versuchsvarianten waren nicht signifikant verschieden. Die Ertraege lagen auf einem niedrigen Niveau. Allgemein ist der Proteingehalt in Verbindung mit der Proteinqualitaet das bedeutendste Merkmal fuer die Backqualitaet des Weizens. Unter den Versuchsbedingungen konnte mit der S-Duengung keine Verbesserung der Backqualitaet (Kleberstruktur, rheologische Eigenschaften) festgestellt werden. Die engen N:S-Verhaeltnisse im Korn wurden nicht nur auf hohe S-Gehalte im Korn, sondern auch auf niedrige N-Gehalte im Korn zurueckgefuehrt. Insgesamt lagen die S-Entzuege von Korn und Stroh (zwischen 5,8 und 12,5 kg/ha) vor dem Hintergrund der Maximalgaben von 60 kg S je ha ausgesprochen niedrig. Die geringe Wirksamkeit der S-Duengung wird daher auch auf die schlechte Translokation von S ins Korn zurueckgefuehrt. Die Schwefelduengung hatte gemaess den Ergebnissen der Roentgenfluoreszenzanalyse keinen Einfluss auf P-, K-, Si-Gehalte des Strohs und auch nicht auf P- und K-Gehalte des Korns. Die Mg-Gehalte des Korns wurden nur geringfuegig, aber signifikant gesteigert.