Das Projekt "Faunenfremde Tierarten in Deutschland: Der Marderhund Nyctereutes procyonoides. Ökologie, Situationsanalyse und Relevanz für Tierseuchenhygiene und Naturschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Der Marderhund, eine fuchsgroße Canidenart der ostasiatischen Fauna, ist seit einigen Jahrzehnten in Mitteleuropa etabliert und dehnt sein Siedlungsareal zunehmend in westliche und südliche Richtung aus. Erfolgreiche Neozoen können in ihrem neuen Siedlungsgebiet erhebliche Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme ausüben und werden dann als 'invasive' Arten bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist eine endgültige Bewertung des Marderhundes derzeit noch nicht möglich. Kritisch beurteilt wird er aus Sicht des Artenschutzes als potenzieller Prädator insbesondere von bodenbrütenden Vogelarten. Er ist auch als Vektor von Parasiten bzw. Zoonosen und Tierkrankheiten von Bedeutung. Schwerpunkte dieses Forschungsprojektes sind Fragestellungen zur Habitatnutzung und zur Nahrungswahl des Marderhundes in der Agarlandschaft. Das 60 km2 große Untersuchungsgebiet für die Radiotelemetrie ist in der Niederlausitz im Süden Brandenburgs lokalisiert ; die Jagdstrecken aus drei Landkreisen Südbrandenburgs von drei Jahren lieferten Tierkörper für die Sektion (Analysen der Mageninhalte und Gonaden, Untersuchungen zum Vorkommen von Tollwutviren /-antikörper und Kleinen Fuchsbandwurm Echinococcus multilocularis).