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Untersuchung der Ufererosion am Bodensee - Hydrologische Untersuchung - Veränderungen der Wasserstände/meteorologische Ereignisse

Das Projekt "Untersuchung der Ufererosion am Bodensee - Hydrologische Untersuchung - Veränderungen der Wasserstände/meteorologische Ereignisse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Institut für Wasserbau III durchgeführt. Im Bereich des Seeufers und der ufernahen Flachwasserzone des Bodensees werden mannigfaltige Erosions- und Vegetationsschaeden beobachtet. Diese zeigen sich durch: 1) Kliffkantenbildung laengs des natuerlichen Seeufers; 2) Tieferlegen der ufernahen Flachwasserzone; 3) Unterspuelung von Ufermauern; 4) Schilfschaedigungen und Schilfrueckgang und 5) Erosionsvorgaenge im Auslaufbereich des Obersees aus. Zu den Schaeden, zu ihren Ursachen und zu Schadens-Ausgleichsmassnahmen sind derzeit seitens des Landes Baden-Wuerttemberg und anderer Institutionen Untersuchungsprogramme in Bearbeitung bzw in Vorbereitung. Ein moeglicher Einflussfaktor auf Erosionsschaeden koennen langfristige Veraenderungen der Wasserstandsverhaeltnisse des Bodensees sein. Der Bodensee ist ein natuerliches Speichersystem, dessen Wasserstaende abhaengig sind von Veraenderungen im Zuflussverhalten zum Bodensee, das vornehmlich vom Alpenrhein bestimmt wird, von den Wasserstaenden in den Ausflussbereichen 'Konstanzer Trichter'/Seerhein und Untersee/Hochrhein sowie von der Groesse und Form der beiden Seebecken Ober- und Untersee. Untersucht wurden daher konsistente Zeitreihen der Niedrig-, Mittel- und Hochwasserstaende am Ober-, Untersee und am Hochrhein-Ausfluss, zusaetzlich die Zeitreihen der jaehrlich niedrigsten, mittleren und hoechsten Abfluesse am Hauptzufluss Alpenrhein und am Hochrhein unterhalb des Bodensees sowie die Zeitreihe der Gebietsniederschlaege im Bodensee-Einzugsgebiet. Die Zeitreihen wurden jeweils Homogenitaets-, Trend- und Haeufigkeitsanalysen sowie einer Tiefpassfilterung unterzogen. Hierzu wurden langfristige Veraenderungen im Wasserstandsverhalten des Bodensees fuer die Zeitspanne 1887-1987 erkundet. Dabei wurde festgestellt, dass trotz einer leichten Zunahme der mittleren Zufluesse zum Bodensee die mittleren Wasserstaende im Obersee seit 1917 um 14 cm gefallen sind. Die Wasserstaende im Untersee dagegen haben sich kaum veraendert. Extreme Hoch- und Niedrigwasserstaende waren dagegen weniger stark ausgepraegt. So sind die jaehrlichen Hoechstwasserstaende in beiden Seeteilen jeweils um rund 26 cm gefallen und die Niedrigstwasserstaende im Untersee um 26 cm gestiegen. Als Erklaerung fuer dieses veraenderte Wasserstandsverhalten werden vor allem zwei Ursachen angefuehrt: 1) Erosion im Bereich der Auslaufschwelle des Obersees zum Seerhein bei Konstanz und 2) jahreszeitliche Verschiebungen der Zufluesse des Alpenrheins, bedingt durch die Bewirtschaftung der Kraftwerksspeicher im Alpenrhein-Einzugsgebiet. Der Bodensee ist als eines der groessten Binnengewaesser in Europa ein nacheiszeitlicher, natuerlicher und nicht staugeregelter See. Informationen ueber die Hydrologie des Bodensees sind bisher nur an schwer zugaenglichen Stellen veroeffentlicht worden. Der Bericht der Lfu fasst diese Informationen erstmals zusammen und ist somit eine wichtige Quelle fuer weitere gewaesserkundliche Arbeiten.

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