Das Projekt "Paläoklima Südamerikas und Paläozeanographie des Südostpazifiks" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. Das Klima Südchiles wird maßgeblich von der südhemisphärischen Westwindzone und dem antarktischen Zirkumpolarstrom bestimmt. Damit ist dieses Gebiet für die Rekonstruktion von Klimaveränderungen auf der Südhemisphäre besonders wichtig und geeignet. Untersuchungen an marinen und terrestrischen Archiven aus dieser Region haben gezeigt, dass die Breitenverlagerung der atmosphärischen und ozeanischen Systeme als wichtiger Teil dieser Veränderungen zu verstehen ist. Ziel dieses Projekts ist es, für diese Region in einem breiten methodischen Ansatz Änderungen in z.B. der Temperatur, dem Niederschlag und der Vegetation während des Spätglazials und des Holozäns zu erfassen.
Das Projekt "Bildung einer DEKLIM-Nachwuchsforschergruppe (RESPIC) auf dem Gebiet 'Rekonstruktion des Erdklimasystems mit Hilfe polarer Eiskerne' (young scientist Research group for Earth climate System reconstructions on Polar Ice Cores)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Das uebergeordnete Ziel dieses Antrags ist die Schaffung einer Nachwuchsforschergruppe zur Untersuchung der Kopplung zwischen Klima, Aerosolen und Treibhausgasen anhand des Klimaarchivs polarer Eiskerne. Dazu sollen an einem neuen Eiskern aus dem atlantischen Sektor der Antarktis, der aufgrund seiner Lage ein direktes antarktisches Gegenstueck zu den groenlaendischen Eiskernrekords darstellt, erstmals hochaufgeloeste Zeitreihen des marin biogenen Schwefelaerosols und der kohlenstoffisotopischen Signatur von CO2 im Verlauf des letzten glazialen Zyklus und hier insbesondere waehrend schneller Klimaschwankungen abgeleitet werden. Fuer die Rekonstruktion der isotopischen Daten soll dazu eine neue Gaschromatographie/Massenspektrometriemethode entwickelt werden. Die Interpretation der Daten baut in grossem Umfang auf Ergebnissen von Atmosphaeren- und Ozeanmodellen und einem neu zu entwickelnden globalen Kohlenstoffmodell auf und stuetzt sich auf die enge europaeische Kollaboration im Rahmen der neuen EPICA Tiefbohrung, auf Vergleiche mit anderen Eiskernzeitreihen sowie marinen Sedimentrekords.
Das Projekt "Rekonstruktion von Paläoklima- und Umweltveränderungen auf der Grundlage von natürlichen terrestrischen (Seesedimente) und marinen (Korallen) Archiven aus Indonesien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Köln, Institut für Geologie und Mineralogie durchgeführt. Das Indo-Pazifische Wärmebecken hat durch die von ihm ausgehenden enormen Wärme- und Wasserflüsse in die Atmosphäre, einen großen Einfluss auf die globale Klimadynamik. Aufgrund der Lage des indonesischen Archipels, im Zentrum dieses Wärmebeckens, stellen natürliche Klimaarchive aus dieser Region hervorragende Dokumente der vergangenen Klima- und Umweltentwicklung dar. Diese natürlichen Archive können wichtige Aufschlüsse über die globale Klimadynamik liefern und somit zu einem besseren Verständnis der Klimaentwicklung auf unserem Planeten beitragen. Bisherige Projekte der deutsch-indonesischen Kooperationspartner konnten einige dieser Archive bereits erfolgreich erschließen. Die Analyse der gewonnenen Archive, unter Einbindung von deutschen und indonesischen Nachwuchswissenschaftlern an den beteiligten Institutionen dauert derzeit noch an. Damit ein reger wissenschaftlicher Austausch zwischen den deutschen und indonesischen Kooperationspartnern, mit Hinblick auf die Planung von zukünftigen Projekten, weiterhin aufrechterhalten werden kann wäre eine Förderung durch das Internationale Büro des BMBF sehr hilfreich und wünschenswert.
Das Projekt "Rekonstruktion lokaler Klima- und Umweltveränderungen am Beispiel spätpleistozäner Paläoböden Ungarns" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik durchgeführt. 1. Vorhabenziel: Diese Studie nimmt eine vergleichende Analyse von quasi-synchron gebildeten Böden der letzten 130.000 Jahre vor, die in Löss-Paläoböden-Sequenzen Ungarns aufgeschlossen sind. Obwohl diese Paläoböden zeitgleich gebildet wurden, zeigen diese Böden verschiedene regionale Paläoumweltbedingungen an. Es sind kooperative und multidisziplinäre Untersuchungen für die Profile Süttö, Veröce and Vertesacsa geplant, da diese sehr detailliert gegliedert sind und daher einzigartige Klimaarchive des späten Pleistozäns darstellen. Die Paläoböden-Horizonte wurden in unterschiedlichen Paläoumweltbedingungen gebildet, die durch verschiedene geologische, geomorphologische und klimatische Ausgangslagen charakterisiert sind. Ziel des Vorhabens ist die Bestimmung pedologisch-geochemischen Parametern an Paläobödenhorizonten sowie die Paläoumweltbedingungen während der Pedogenese mit belastbaren quantitativen Parametern zu untersuchenden Paläoböden innerhalb eines verlässlich datierten Zeitrahmens. Dieser wird unter Anwendung der Optisch Stimulierter Lumineszenz (OSL) an Sedimenten der Löss- und Paläobodenhorizonten erstellt und ermöglicht die zeitliche Korrelation sowie den direkten Vergleich der verschiedenen Sequenzen 2. Arbeitsplanung: Das vorgeschlagene Forschungsprojekt ist in mehrere Abschnitte unterteilt: 1. Entwicklung von neuen Indikatoren für die Paläobodenbildung in Lössen und Paläoböden 2. Abschätzung der Paläobumweltbedingungen während der Pedogenese 3. Bestimmung von Indikatoren, die die Überprägung der abgelagerten Sedimente nach Bedeckung beschreiben 4. Korrelation von rezenten Umweltbedingungen und den Paläoumweltbedingungen während der Pedogenese im letztinterglazialen und glazialen Zeitfenster Die geplanten Forschungsarbeiten spielen eine Schlüsselrolle zum detaillierten Verständnis der pedogenetischen Abläufe während des Spätpleistozäns.
Das Projekt "Chronologie von Dansgaard-Oeschger Zyklen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Geologie und Paläontologie durchgeführt. Das Klima während der langen Glazialzeiten der jüngsten Erdgeschichte (des Quartärs) war geprägt von großer Instabilität. Interstadiale begannen mit einer abrupten Erwärmung, waren aber nur von kurzer Dauer (maximal ca. 3000 Jahre) und leiteten in eine graduelle Abkühlung hin zu sehr kalt-trockenen Stadialen über. Dieser ausgesprochen asymmetrische Verlauf des Eiszeitklimas - bekannt als Dansgaard-Oeschger Zyklen - beschäftigt die Paläoklimaforschung intensiv und es besteht kein Konsens über die zugrunde liegenden Ursachen. Eine große Schwierigkeit bei der Untersuchung dieses Phänomens ist die genaue zeitliche Fassung der einzelnen Dansgaard-Oeschger Zyklen, von denen es allein im letzten Glazialzyklus gut zwei Dutzend gab. Eine spannende neue Möglichkeit, diese kurzfristigen Klima-Ereignisse in Sedimenten zu erkennen und zu datieren stellen Tropfsteine dar. Im vorliegenden Projekt sollen Tropfsteine aus Höhlen in den Ost- und Westalpen analysiert werden, denn vorangegangene Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe haben gezeigt, dass sich alpine Höhlen sehr gut als Klima-Archive für diese Fragestellung eignen. Zur Erkennung der Klimaspuren in diesen anorganischen Karbonatablagerungen werden die stabilen Isotope des Sauerstoffs im Kalzit herangezogen; die präzise Datierung beruht auf dem radioaktiven Zerfall der Spurenelemente Uran und Thorium. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden es u.a. ermöglichen, die bestehenden Zeitskalen der wichtigen Eiskerne aus Grönland deutlich zu verbessern.
Das Projekt "Direkte Radioisotopen-Datierung von sehr altem Eis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Institut für Isotopenforschung und Kernphysik durchgeführt. Die polaren Eiskappen bilden ein wertvolles Archiv, das atmosphärische und klimatische Vorgänge der Vergangenheit widerspiegelt. Die intensive Untersuchung von Eisbohrkernen erlaubt insbesondere das Paleo-Klima der Erde bis zu etwa 800,000 Jahre zurückzuverfolgen. Indirekte Datierungen von Eis in den Dry Valleys der Antarktis deuten darauf hin, dass Eis im Bereich von Millionen von Jahren existiert. Bisher war es aber nicht möglich dieses Eis direkt zu datieren. Das gegenwärtige Proposal schlägt die Verwendung von zwei kosmogenen Radioisotopen, 10Be (t1/2 = 1.386 Ma) und 26Al (t1/2 = 0.717 Ma) vor, deren Atom-Verhältnis, 26Al/10Be, als Chronometer für altes Eis verwendet werden kann. In einem geschlossenen System, wie es Eis sein könnte, nimmt das anfängliche 26Al/10Be Verhältnis mit zunehmendem Alter mit einer effektiven Halbwertszeit von 1.49 Ma ab. Das Verhältnis von zwei Radioisotopen mit ähnlichen Eigenschaften, sowohl die Produktion durch kosmische Strahlung als auch den atmosphärischen Transport betreffend, scheint besser geeignet für eine zuverlässige Datierung als ein einzelnes Radioisotope. Damit die Methode funktioniert, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: i) Das 26Al/10Be-Verhältnis im Niederschlag muss global sowohl örtlich als auch zeitlich konstant sein, ii) es darf außerdem nicht anfällig für Fraktionierung der beiden Radioisotope nach dem Einschluss ins Eis sein. Unser Ziel ist es, die Anwendbarkeit der Methode zur direkten Datierung von Eis im Bereich von 0.5 bis 5 Millionen Jahren experimentell zu beweisen. In einem vorhergegangenen FWF Projekt (P17442-N02, 'Das Studium von kosmogenem 26Al in Atmosphären- und Klimaforschung') wurden detaillierte Studien über das bis dahin nur schlecht bekannte meteorische 26Al und erste Messungen des 26Al/10Be Verhältnisses in der Atmosphäre und in tiefem Eis mit vielversprechendem Erfolg durchgeführt (Auer et al., Earth Planet. Sci, Lett., in press). Unser Vorschlag hier ist nun i) eine deutliche Verbesserung der analytischen Aspekte der Datierungsmethode gegenüber dem vorhergehenden Projekt, insbesondere eine wesentliche Verringerung der erforderlichen Eismenge und eine Ausweitung der Methode für Eis, das starke mineralische Verunreinigungen enthält, ii) eine Klärung der Ursachen für beobachtete Abweichungen (Fraktionierung) des 26Al/10Be Verhältnisses in tiefen Eisproben, und iii) eine Anwendung der geeignet verbesserten Methode zur Datierung von basalem Eis von Bohrkernen und von Millionen Jahre altem Eis von 'rock glaciers' in der Antarktis. Ein wichtiger Teil des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit der Eisgruppe des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg, welche uns in allen Aspekten die Eisproben betreffend zur Seite stehen wird. usw.
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