Kategorien: Anpassung an den Klimawandel, Aktuelle Veröffentlichungen</br>Stand: 2023</br>734) (WHG) EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (Richtlinie 2007/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007) (HWRM- RL) Handl
Kategorien: Anpassung an den Klimawandel, Aktuelle Veröffentlichungen</br>Stand: 2023</br>de Homepage: www.lawa.de Bearbeitung und Redaktion: Kleingruppe Klimaindikatoren bestehend aus folgenden Personen: • Dr. Jens Arle (Umweltbundesamt) • Corinna
Aktuelle Auswertungen im Klimafolgenmonitoring NRW des LANUV belegen Veränderungen für Mensch, Natur und Umwelt. Heinen-Esser: „Der Klimawandel schreitet unerbittlich voran.“ Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen längst angekommen und bringt spürbare und sichtbare Veränderungen mit sich. Dies belegen auch aktuelle Auswertungen anhand von 32 Indikatoren aus dem Klimafolgenmonitoring des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Demnach ist die mittlere Jahrestemperatur in der letzten Klimaperiode 1990-2019 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1881-1910 um 1,5 Kelvin auf 9,9 Grad Celsius angestiegen. Die Zahl der Sommertage (über 25 Grad) bzw. Hitzetage (über 30 Grad) hat in den vergangenen hundert Jahren um elf bzw. vier heiße Tage zugenommen. Zugleich gibt es in Nordrhein-Westfalen heute durchschnittlich zwölf Frosttage weniger. „Das Wetter ist der Vorbote des Klima-Wandels. Extremereignisse wie Hitze oder Starkregen werden unseren Alltag künftig noch stärker bestimmen. Wir haben die Jahre 2018 und 2019 als Hitzejahre in Erinnerung. Aber mit Blick in die Zukunft dürften solche Sommer eher zur Normalität werden“, kommentiert Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die neuesten Klimaanalysen des LANUV. Diese zeigen auch in der Tierwelt bereits sichtbare Veränderungen. Demnach steigt der Bestand der Vogelarten, die wärmere Gegenden bevorzugen (Bsp. Grünspecht). Abnehmend ist die Zahl der Vogelarten, die kühlere Gegenden bevorzugen (Bsp. Tannenhäher oder Wintergoldhähnchen). Derweil können Pflanzen heute rund zwei Wochen länger wachsen als noch vor 70 Jahren. Dauerte die Vegetationsperiode zwischen 1951 und 1980 noch 207 Tage, so sind es von 1990-2019 schon 217 Tage im Durchschnitt. Der Beginn der Apfelblüte hat sich seit 1951 von Anfang Mai auf Mitte April verschoben. De facto bedeutet dies, dass der Frühling früher beginnt und der Herbst später endet, folglich der Winter kürzer wird. In der Folge ist die Anzahl der Schneetage auf dem Kahlen Asten in 60 Jahren um ein Viertel gesunken. Das LANUV misst die Folgen des Klimawandels anhand von insgesamt 32 Indikatoren. „Unsere Indikatoren bilden die einzelnen Effekte der Klimaveränderungen ab und machen sie sichtbar und nachvollziehbar. In einigen Bereichen können unsere Fachleute auf Daten aus mehr als hundert Jahren zurückgreifen. Damit zeigen sich Trends, die die Auswirkung der Klimaveränderungen belegen“, erläutert LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen die Datenauswertungen. Zu den Indikatoren gehören Daten zur Temperatur, zum Wasserhaushalt und zu den Ökosystemen, aber auch die Einflüsse auf die menschliche Gesundheit. Bereits heute sind in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den Prognosen des LANUV bis zu elf Millionen Menschen werden. So bedeutet Sommer für immer mehr Menschen Hitzestress; betroffen sind insbesondere ältere und kranke Menschen in den Städten. Hier können bei Hitzewellen die Temperaturunterschiede zwischen Stadt und Land bis zu 10 Grad Celsius betragen. „Auf Grundlage unserer Daten und mit unserer Unterstützung können Kommunen, Landkreise und Regionen ihre individuelle Gefährdungslage herausarbeiten. Durch individuell zugeschnittene Daten können passgenaue Maßnahmen zur Anpassung entwickelt und umgesetzt werden“, betont Delschen. Unter anderem hat das LANUV in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst und der Stadt Bonn ein Planungs-Tool für die Kommunen entwickelt, mit dem bereits während des Planungsprozesses die effektivsten Anpassungsmaßnahmen ermittelt werden können. Klimamodelle projizieren für Nordrhein-Westfalen eine Temperaturzunahme von 2,8 bis 4,4 Grad Celsius für den Zeitraum 2071-2100 bezogen auf den Zeitraum 1971-2000 – wenn weiterhin die Treibhausgasemissionen weltweit steigen. Damit verbundene Klimaveränderungen stellen Mensch und Natur, aber auch Wirtschaftsbranchen wie insbesondere die Forst- und Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser betont: „Der Klimawandel schreitet unerbittlich voran. Wir müssen alles dafür tun, ihn einzudämmen und uns zugleich auf nicht mehr abzuwendende Veränderungen einzustellen. Unser Ziel ist es, sowohl die ländlichen Regionen als insbesondere auch die Städte, so gut es geht klimafest zu machen.“ Die Daten des Klimafolgenmonitorings sind auf der Internetseite des LANUV tabellarisch und als Trendgrafiken für die verfügbaren Jahrgänge veröffentlicht. Methoden und Hintergründe werden für die einzelnen Indikatoren erläutert: www.kfm.nrw.de In einem Live Chat sprechen Umweltministerin Heinen Esser und LANUV-Präsident Delschen heute um 15:00 Uhr auf Instagram (@umwelt_nrw) über die Folgen des Klimawandels in Nordrhein-Westfalen. Sie sind eingeladen, sich in den Chat einzuschalten, um ihre Fragen zu stellen. Download: Pressemitteilung
LANUV-Präsident Dr. Delschen: „Mit unserer Teilnahme an der Klimakonferenz zeigen wir, welche Folgen des Klimawandels in Nordrhein-Westfalen bereits sichtbar sind und in welchen Bereich wir uns schon heute darauf einstellen müssen.“ Auftritt des LANUV auf der COP23 Das Land NRW erfasst seit 2011 systematisch in einem Monitoring-Programm des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) die Auswirkungen des Klimawandels in NRW. Das Monitoring zeigt, der weltweite Klimawandel ist ganz klar auch in NRW zu spüren, insbesondere Städte und Ballungsräume sind betroffen. So weisen zum Beispiel städtische Gebiete mit enger Bebauung höhere Temperaturen als das Umland auf. Dargestellt wird dies in der „Klimaanalyse NRW“. Die Klimaanalyse beinhaltet unter anderem die erste flächendeckende und hochaufgelöste Analyse der urbanen Hitzebelastung in NRW und zeigt, dass städtische Wärmeinseln sich durch den Klimawandel in Zukunft häufiger in Hitzeinseln verwandeln können. Ein Grund dafür ist, dass die Zufuhr kühlerer Luft bereits in den Vorstädten zum Erliegen kommen kann. Abhilfe schaffen können eigene, in den Innenstädten liegende Bereiche in denen kältere Luft entstehen kann, wie zum Beispiel Grün- oder Wasserflächen, sowie neue Ansätze in der Regional- und Stadtplanung mit dem Ziel, Leitbahnen für kältere Luft in den Städten entstehen zu lassen. Bei einer eigenen Veranstaltung im „Cities & Regions Pavilion“ auf der Weltklimakonferenz (COP23) in Bonn hat das LANUV heute das Programm zum Monitoring der Klimafolgen und die NRW-Klimaanalyse auf internationaler Ebene vorgestellt. „Mit unserer Teilnahme an der Klimakonferenz zeigen wir, welche Folgen des Klimawandels in Nordrhein-Westfalen bereits sichtbar sind und in welchen Bereich wir uns schon heute darauf einstellen müssen“, erklärte Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV-NRW. „Mit unseren Projekten zur Erfassung des Klimawandels und zur Anpassung an dessen Folgen tragen wir unseren Teil dazu bei, entsprechende Lösungen und Maßnahmen zu entwickeln. Insbesondere in unseren Innenstädten werden viele Menschen die Auswirkungen direkt zu spüren bekommen.“ Laut Dr. Delschen spielt das umfangreiche Monitoring-Programm zur Erfassung des Klimawandels in NRW eine immer wichtigere Rolle für die notwendige Anpassung an die nicht mehr zu vermeidenden Folgen des Klimawandels. „Es gilt nun das Programm weiter zu entwickeln, um auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen des Klimawandels und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Anpassung in den Blick zu nehmen“, betonte Dr. Delschen. „Mit der COP 23 bietet sich für uns eine einmalige Gelegenheit, über den gesamten Komplex zu den Folgen und der Anpassung an den Klimawandel mit Experten aus aller Welt diskutieren zu können. Wir möchten hier die Chance nutzen, über den eigenen regionalen und nationalen Tellerrand hinauszuschauen.“ Die Weltklimakonferenz (COP 23) findet vom 6. bis 17. November 2017 unter der Präsidentschaft der Republik Fidschi am Sitz des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Bonn statt, mit dem Ziel die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens weiter voranzutreiben. Begleitend zur COP23 dient das „Cities & Regions Pavilion“ als Plattform insbesondere für Diskussionen auf regionaler und lokaler Ebene. Weitere Informationen zu den Bereichen „Folgen des Klimawandels“ und „Anpassung an den Klimawandel“ sind unter folgen Links zu finden: · Klimafolgenmonitoring NRW: https://www.lanuv.nrw.de/kfm-indikatoren/index.php · Fachbericht 74 Klimawandel und Klimafolgen in NRW: https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/fachberichte/?tx_cart_product%5Bproduct%5D=175&cHash=59daf904eb8e66f6f80075220324be75 · Fachinformationssystem Klimaanpassung: https://www.lanuv.nrw.de/klimaanpassung/ · Fachinformationssystem Klimaatlas: http://www.klimaatlas.nrw.de/site/ Download: Pressemitteilung
LANUV untersucht Klimawandel in Nordrhein-Westfalen Mehr als fünf Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen sind nach den einer Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) bei sommerlichen Wetterlagen bereits heute von besonders großen Hitzebelastungen betroffen. Durch den Klimawandel und den zu erwartenden weiteren Anstieg der Temperaturen wird die Hitzebelastung in NRW weiter zunehmen. „Wir sehen hier bereits eine Folge des Klimawandels, die viele Menschen in Nordrhein-Westfalen direkt treffen kann“, stellte der Präsident des LANUV, Dr. Thomas Delschen, bei der Präsentation des LANUV-Jahresberichtes in Essen fest. „Unsere Projektionen zeigen, dass hier in NRW die durchschnittlichen Jahrestemperaturen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts zwischen 0,7 und 1,7 Grad Celsius ansteigen werden. Bis zum Ende des Jahrhunderts erwarten wir sogar einen Temperaturanstieg zwischen 1,5 und 4,3 Grad Celsius. Daraus resultieren mehr besonders heiße Tage und in der Folge Hitzeperioden, die stärker ausfallen und länger anhalten.“ Wie stark einzelne Gemeinden auf dem Lande oder Großstädte im Ruhrgebiet von der Hitzebelastung betroffen sind, kann auf der LANUV-Webseite abgerufen werden. Vor allem stark verdichtete und hoch bebaute Innenstadtbereiche ohne Grünflächen wirken sich dabei negativ aus. „Hier besteht die Gefahr, dass sich sogenannte Wärme- oder Hitzeinseln bilden“, erläuterte Dr. Delschen. „Insbesondere in der Nacht kann hier die Temperatur um bis zu zehn Grad Celsius höher liegen als im Umland. Ursache dafür sind ein verringerter Luftaustausch, Gebäude und Straßen die Wärme speichern sowie Industrie und Verkehr, die Wärme abstrahlen.“ Unter der Belastung in den Hitzeinseln leiden insbesondere sensible Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen, einer geringeren Fitness, ältere Menschen oder Kleinkinder. Mögliche Folgen sind zum Beispiel Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung und damit verbunden eine geringere Leistungsfähigkeit in Schule und Beruf. Die Städte mit den meisten von besonders großen Hitzebelastungen betroffenen Menschen sind Köln (654.000 Betroffene, 62 % der Gesamtbevölkerung), Düsseldorf (430.000 Betroffene, 70 % der Gesamtbevölkerung) und Duisburg (311.000 Betroffene, 63 % der Gesamtbevölkerung). Aber auch kleinere Städte wie Hilden (38.000 Betroffene, 70 % der Gesamtbevölkerung), Gladbeck (46.000 Betroffene, 61 % Gesamtbevölkerung), Langenfeld (34.000 Betroffene, 58 % Gesamtbevölkerung) oder Gronau (24.000 Betroffene, 51 % Gesamtbevölkerung) können Hitzeinseln und damit hohe Zahlen von Betroffenen aufweisen. „Experten aus der Stadt- und Regionalplanung sind hier gefragt, um Vorsorge zu treffen“, betonte LANUV-Präsident Dr. Delschen. „Besonders den Anteil an Grün- und Wasserflächen oder Bepflanzung zu erhöhen, helle Fassaden beim Hausbau einzusetzen und die Versiegelung von Flächen zu verringern oder zu vermeiden, sind sinnvolle Ansätze, um Hitzebelastungen abzumildern.“ Begrünung ist vor allem deshalb sinnvoll, da durch die Verdunstung von Wasser durch Pflanzen Wärmeenergie verbraucht wird und somit die Umgebungsluft abgekühlt werden kann. In städtebaulichen Planungsprozessen ist es zudem sinnvoll, Ausgleichsräume und Kaltluftleitbahnen zu betrachten, um so zu einer Verbesserung der thermischen Situation beizutragen. Mit diesen Kaltluftleitbahnen kann ein Luftaustausch und damit der Transport kühlerer Luft von städtischen Außenbereichen in die Innenstädte ermöglicht werden. Insbesondere größere Kaltluftleitbahnen oder besonders große Belastungen erfordern zum Teil auch überörtliche Ansätze. Hier ist neben der Stadtplanung auch die Regionalplanung gefordert, klimaökologisch bedeutsame Flächen zu schützen. Den Zahlen zur Hitzebelastung in NRW zu Grunde liegt eine Klimaanalyse, die das LANUV für ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt hat. Dabei wurden für einen typischen Sommertag mit abendlichen Temperaturen von 20 Grad Celsius verschiedene meteorologische Parameter und komplexe Prozesse zum Luftaustausch berechnet. In Bezug gesetzt wurden Flächen, über denen sich nachts größere Schichten kühlerer Luft bilden und die Bereiche in Städten, die von Hitzebelastungen betroffen sind. Das Thema „Folgen des Klimawandels: Hitzebelastungen in Innenstädten“ ist unter anderem Teil des LANUV-Jahresberichtes 2017. Der Bericht gibt Auskunft über Schwerpunktthemen des vergangenen Jahres, wie zum Beispiel die Ausbreitung invasiver Arten, Untersuchungen zu Mikroplastik in Gewässern oder dem LANUV in seiner Vorbildfunktion als nachhaltige Verwaltungsbehörde. Der LANUV-Jahresbericht 2017 ist zu finden unter www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/jahresberichte/ Die Datenbank mit Projektionen zu Hitzebelastungen von Gemeinden, Städten und Kommunen ist zu finden unter www.lanuv.nrw.de/klima/fis-klimaanpassung-nordrhein-westfalen/planung/parameter/ Weitere Informationen und Daten zum Klimawandel und den Klimafolgen in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter www.lanuv.nrw.de/klima/ Hintergrundinformationen LANUV-Monitoring Klimafolgen Die durch den Menschen verursachte Änderung der klimatischen Verhältnisse ist bereits heute messbar, für die zukünftigen Entwicklungen liefern Klimamodelle Erkenntnisse zu den voraussichtlichen Entwicklungen. Der Klimawandel betrifft auch in Nordrhein-Westfalen die Grundlagen verschiedener Lebensbereiche und hat Auswirkungen auf unsere Art zu wohnen und zu arbeiten, auf die Bereiche Mobilität, Energieversorgung oder Landwirtschaft sowie auf die Flora und Fauna. Seit dem Jahr 2011 untersucht das LANUV die Folgen des Klimawandels in einem eigenen Klimafolgenmonitoring. Betrachtet werden dabei 28 Indikatoren aus den sieben Umweltbereichen Klima und Atmosphäre, Wasser, Ökosysteme und Biodiversität, Boden, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Menschliche Gesundheit. Die Ergebnisse des Monitorings sind zu finden unter www.lanuv.nrw.de/kfm-indikatoren/ Download Pressemitteilung
LANUV übergibt Bezirksregierung Detmold den ersten „Fachbeitrag Klima“ für die Regionalplanung in NRW Am gestrigen Montag (19. März 2018) hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) den ersten nordrhein-westfälischen „Fachbeitrag Klima“ für eine Regionalplanung an die Bezirksregierung Detmold übergeben. Der Fachbeitrag enthält Informationen und Hinweise zum Klimawandel in Ostwestfalen-Lippe sowie zu Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel auch auf regionaler Ebene messbar ist und die Folgen sichtbar werden. So ist die durchschnittliche Jahrestemperatur im Regierungsbezirk Detmold im Zeitraum von 1981 bis zum Jahr 2010, im Vergleich zum Zeitraum von 1951 bis zum Jahr 1980, von 8,5 Grad Celsius auf 9,3 Grad Celsius angestiegen. Dies wird unter anderem sichtbar an der steigenden Zahl von Sommertagen mit einer Temperatur höher als 25 Grad, im Durchschnitt sind dies derzeit drei mehr pro Jahr. Gleichzeitig sank die Anzahl von Eis- oder Frosttagen mit Temperaturen unter null Grad Celsius um durchschnittlich acht Tage pro Jahr. Bis zur Mitte des Jahrhunderts gehen die Klimamodelle von einem weiteren Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperaturen um 0,7 bis 1,5 Grad Celsius aus. Bis zum Jahr 2100 könnten 1,5 bis 4,3 Grad Celsius hinzukommen. Besonders in den Städten wären die Folgen des Temperaturanstiegs spürbar, erläuterte der Präsident des LANUV, Dr. Thomas Delschen: „Hitzeinseln bilden sich, wenn sich warme Luft in den Innenstädten staut. Durch diesen verringerten Luftaustausch und die Wärmeabstrahlung durch Gebäude, Verkehr oder Industrie kann ein Temperaturunterschied bis zu 10 Grad Celsius im Vergleich zum Umland entstehen. Deshalb lautet eine unserer Empfehlungen in der Regionalplanung darauf zu achten, dass genügend kältere Luft aus den äußeren Bereichen in die Innenstädte strömen kann.“ Von diesen besonderen Belastungen durch Hitze betroffen wären im Regierungsbezirk Detmold etwa 270.000 Menschen, das entspricht rund 13 Prozent der Gesamtbevölkerung im Regierungsbezirk. Die Belastungen konzentrieren sich dabei auf die größeren Städte: In Bielefeld wären etwa 65.000 Menschen betroffen, in Minden 30.000 und in Paderborn und Gütersloh etwa 25.000 Menschen. Durch den fortschreitenden Klimawandel könnte sich die Anzahl betroffener Menschen bis zur Mitte des Jahrhunderts verdreifachen. Unter Hitzebelastung leiden vor allem die Gesundheit und die Lebensqualität sensibler Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen, einer geringeren Fitness, ältere Menschen oder Kleinkinder. Mögliche Folgen sind Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung. „Der Fachbeitrag Klima ist der erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen und auch deutschlandweit ein innovativer Ansatz“, berichtete LANUV-Präsident Delschen. „Wir zeigen damit, dass die Folgen des Klimawandels auf regionaler und lokaler Ebene nicht nur bereits heute sichtbar sind, sondern auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte abgeschätzt werden können. Mit dem Fachbeitrag Klima als Grundlage für die Regionalplanung wollen wir so die möglichen Folgen für den Menschen beschreiben und, wenn möglich, auch abmildern.“ Den Ergebnissen zu Grunde liegt unter anderem eine Klimaanalyse, die das LANUV für ganz Nordrhein-Westfalen angefertigt und im Fachbeitrag Klima für die Region Ostwestfalen-Lippe ausgewertet hat. Dabei wurden beispielsweise für einen typischen Sommertag mit abendlichen Temperaturen über 20 Grad Celsius verschiedene meteorologische Parameter und komplexe Prozesse zum Luftaustausch betrachtet. In Bezug gesetzt wurden Flächen, über denen sich nachts größere Schichten kühlerer Luft bilden und die Bereiche in Städten, die von Hitzebelastungen betroffen sind. Die Gebiete in denen kühlere Luft entsteht liegen in der Regel über Grünanlagen wie Wiesen, Parkanlagen oder Ackerflächen. So liefert der Fachbeitrag Klima der Regionalplanung wichtige Hinweise, wo im Regierungsbezirk Detmold Belastungsräume, Erholungsräume, Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftleitbahnen liegen. Die darauf aufbauenden Handlungsempfehlungen beziehen sich vor allem auf den Schutz von wichtigen Flächen im Außenbereich vor Bebauung oder Luftverschmutzung, in denen kältere Luft entsteht und von hier aus in die Hitzebereiche hinein zirkulieren kann. Große Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftleitbahnen gibt es im Regierungsbezirk Detmold beispielsweise nord-östlich des Teutoburger Waldes, wovon insbesondere Detmold und Lemgo profitieren. Dies ist einer der Gründe für die vergleichsweise geringe Hitzebelastung in diesen beiden Städten. Die Handlungsfelder Klimaschutz und Klimaanpassung betreffen verschiedenste Akteure und Fachplanungen. Die Auswirkungen des Klimawandels treten lokal beziehungsweise regional auf, auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen sind konkret räumlich verortet. Die Regionalplanung, die von Haus aus verschiedene Interessen und Nutzungsansprüche an den Raum für einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont steuert, ist daher von zentraler Bedeutung, um Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zur Anpassung an den vom Menschen verursachten Klimawandel zu implementieren. Weitere „Fachbeiträge Klima“ für die Regionalplanung werden derzeit erstellt für die Regierungsbezirke Köln und Arnsberg. Der „Fachbeitrag Klima für die Planungsregion Detmold“ steht zum Herunterladen bereit unter www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/sonstige/Fachbeitrag_Klima_Detmold_2018_gesichert.pdf Weitere Informationen und Daten zum Klimawandel und den Klimafolgen in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter www.lanuv.nrw.de/klima/ Hintergrundinformationen LANUV-Monitoring Klimafolgen: Die durch den Menschen verursachte Änderung der klimatischen Verhältnisse ist bereits heute messbar, für die zukünftigen Entwicklungen liefern Klimamodelle Erkenntnisse zu den voraussichtlichen Entwicklungen. Der Klimawandel betrifft auch in Nordrhein-Westfalen die Grundlagen verschiedener Lebensbereiche und hat Auswirkungen auf unsere Art zu wohnen und zu arbeiten, auf die Bereiche Mobilität, Energieversorgung oder Landwirtschaft sowie auf die Flora und Fauna. Seit dem Jahr 2011 untersucht das LANUV die Folgen des Klimawandels in einem eigenen Klimafolgenmonitoring. Betrachtet werden dabei 28 Indikatoren aus den sieben Umweltbereichen Klima und Atmosphäre, Wasser, Ökosysteme und Biodiversität, Boden, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Menschliche Gesundheit. Die Ergebnisse des Monitorings sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/kfm-indikatoren/ Hintergrundinformationen „Fachbeitrag Klima“ Regionalplanung Detmold: Für die Belange von Klimaschutz und Klimaanpassung in der Regionalplanung werden möglichst exakte räumliche Informationen und Datengrundlagen sowie klimafachliche Einschätzungen in einem Fachbeitrag zusammengefasst. Daraus abgeleitet werden Hinweise auf raumrelevante Anforderungen und Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen und Empfehlungen für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei werden drei wesentliche Aspekte thematisiert: Als erstes wird der Klimawandel in der Planungsregion des Regierungsbezirks Detmold beschrieben, was sowohl die bisherige Entwicklung des Klimas als auch zukünftig zu erwartende Klimaveränderungen umfasst. Als zweites liefert der Fachbeitrag im Bereich Klimaschutz eine Bestandaufnahme der Treibhausgas-Emissionen in der Region sowie Zahlen zum Ausbaustand und noch bestehenden Potenzialen der Erneuerbaren Energien. Der Dritte Bereich beschreibt die Anpassung an den Klimawandel, hier liegt ein Fokus auf der steigenden Hitzebelastung der Bevölkerung, wobei besonders belastete Siedlungsräume und geeignete Ausgleichsräume im Freiraum (z.B. Kaltluftleitbahnen) durch das LANUV identifiziert und bewertet wurden. Download: Pressemitteilung
LANUV übergibt Bezirksregierung Köln als zweitem Regierungsbezirk „Fachbeitrag Klima“ für die Regionalplanung Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Regierungsbezirk Köln ist im Zeitraum von 1981 bis zum Jahr 2010 im Vergleich zum Zeitraum von 1951 bis zum Jahr 1980 von 8,9 Grad Celsius auf 9,7 Grad Celsius angestiegen. Dies ist eines der Ergebnisse des Fachbeitrags Klima für die Planungsregion Köln, den das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz heute (Freitag, 28. September 2018) an die Bezirksregierung Köln übergeben hat. Besonders in den Städten sind die Folgen des Temperaturanstiegs zu spüren, erläuterte der Präsident des LANUV, Dr. Thomas Delschen: „Hitzeinseln bilden sich, wenn sich warme Luft in den Innenstädten staut. Durch einen verringerten Luftaustausch und die Wärmeabstrahlung durch Gebäude, Straßen, Verkehr oder Industrie kann dabei ein Temperaturunterschied von bis zu 10 Grad Celsius zum Umland entstehen. Deshalb lautet eine unserer Empfehlungen für die Regionalplanung, dass Kaltluftleitbahnen, die kühlere Luft aus den äußeren Bereichen in die Innenstädte transportieren können, geschützt werden.“ Von besonderen Hitzebelastungen betroffen sind im Regierungsbezirk Köln etwa 1,3 Millionen Menschen, das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Bevölkerung. Diese Belastungen konzentrieren sich dabei vor allem auf die größeren Städte: In Köln sind etwa 653.000 Menschen betroffen, in Bonn 168.000, in Leverkusen 75.000 und Troisdorf etwa 40.000 Menschen. Durch den fortschreitenden Klimawandel könnte sich bis zur Mitte des Jahrhunderts die Anzahl der betroffenen Menschen fast verdoppeln. Unter Hitzebelastungen leiden vor allem die Gesundheit und die Lebensqualität sensibler Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen, einer geringeren Fitness, ältere Menschen oder Kleinkinder. Mögliche Folgen sind Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung. „Mit dem Fachbeitrag Klima erhält nun auch der Regierungsbezirk Köln wertvolle Planungsempfehlungen zur Linderung der Hitzebelastung in den Ballungsräumen“, berichtete LANUV-Präsident Delschen. „Wir zeigen damit, dass die Folgen des Klimawandels auf regionaler und lokaler Ebene nicht nur bereits heute sichtbar sind, sondern auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte abgeschätzt werden können. Mit dem Fachbeitrag Klima als Grundlage für die Regionalplanung wollen wir so die möglichen Folgen für den Menschen beschreiben und wenn möglich auch abmildern.“ Der Fachbeitrag Klima enthält Informationen und Hinweise zum vom Menschen verursachten Klimawandel im Regierungsbezirk Köln, sowie zu Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel auch auf regionaler Ebene messbar ist und die Folgen sichtbar werden. Dies wird unter anderem sichtbar an einer steigenden Zahl von Sommertagen. Das sind Tage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius, von denen es im Schnitt heute zehn Tage im Regierungsbezirk Köln mehr pro Jahr gibt. Besonders heiße Tage an denen mindestens 30 Grad Celsius erreicht werden, gibt es im Schnitt drei mehr pro Jahr. Gleichzeitig ist die jährliche Anzahl an Eistagen zurückgegangen. Das sind Tage, an denen die Temperatur 0 Grad Celsius nicht übersteigt, im Schnitt sind dies zwei Tage weniger. Im Durchschnitt insgesamt acht weniger gibt es von den Frosttagen, also Tage mit einer Tiefsttemperatur unter 0 Grad Celsius. Bis zur Mitte des Jahrhunderts gehen die Klimamodelle von einem weiteren Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperaturen im Vergleich zur Referenzperiode von 1971 bis 2000 um +0,7 bis +1,7 Grad Celsius aus. Bis zum Jahr 2100 ist eine Erwärmung von +1,5 bis +4,4 Grad Celsius zu erwarten. Den Ergebnissen zu Grunde liegt unter anderem eine Klimaanalyse, die das LANUV für ganz Nordrhein-Westfalen angefertigt und im Fachbeitrag Klima für die Region Köln ausgewertet hat. Dabei wurden für einen typischen Sommertag mit abendlichen Temperaturen von 20 Grad Celsius verschiedene meteorologische Parameter und komplexe Luftaustauschprozesse modelliert. In Bezug gesetzt wurden dabei Flächen, über denen sich nachts größere Schichten kühlerer Luft bilden, sogenannte Kaltluftentstehungsgebiete, Kaltluftleitbahnen, und die von Hitzebelastung betroffenen Bereiche in den Städten. Zu den Gebieten in denen kältere Luft entstehen kann gehören zum Beispiel Wiesen, größere Parkanlagen oder Ackerflächen. So liefert der Fachbeitrag Klima der Regionalplanung wichtige Hinweise, wo im Regierungsbezirk Köln Belastungsräume, Erholungsräume, Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftleitbahnen liegen. Die darauf aufbauenden Handlungsempfehlungen beziehen sich vor allem auf den Schutz von wichtigen Flächen vor Bebauung oder Luftverschmutzung im Außenbereich, in denen kältere Luft entsteht und von hier aus in die Hitzebereiche hinein zirkulieren kann. Große Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftleitbahnen gibt es im Regierungsbezirk Köln beispielsweise östlich der Rheinschiene im Bergischem Land, wovon insbesondere die Ostränder Leverkusens, Kölns und Bonns profitieren. Aachen und Euskirchen profitieren besonders stark von den sehr weiträumigen Kaltluftentstehungsgebieten der Eifel. Dies ist einer der Gründe für die vergleichsweise geringe Hitzebelastung in diesen beiden Städten sowie den östlichen Siedlungsbereichen der Rheinschiene. Die Handlungsfelder Klimaschutz und Klimaanpassung betreffen verschiedenste Akteure und Fachplanungen. Die Auswirkungen des Klimawandels treten lokal beziehungsweise regional auf, auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen sind konkret räumlich verortet. Die Regionalplanung, die von Haus aus verschiedene Interessen und Nutzungsansprüche an den Raum für einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont steuert, ist daher von zentraler Bedeutung, um Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zur Anpassung an den vom Menschen verursachten Klimawandel zu implementieren. Weitere „Fachbeiträge Klima“ für die Regionalplanung werden derzeit für die Regierungsbezirke Arnsberg und Düsseldorf erstellt. Weitere Informationen und Daten zum Klimawandel im Regierungsbezirk Detmold sind zu finden im „Fachbeitrag Klima“ unter https://www.lanuv.nrw.de/publikationen/details/?tx_cart_product%5Bproduct%5D=917&cHash=9b3f3a4c5441166b4f9616f3ef215076 Hintergrundinformationen LANUV-Monitoring Klimafolgen: Die durch den Menschen verursachte Änderung der klimatischen Verhältnisse ist bereits heute deutlich messbar, für die zukünftigen Entwicklungen liefern Klimamodelle Erkenntnisse zu den voraussichtlichen Entwicklungen. Der Klimawandel betrifft auch in Nordrhein-Westfalen die Grundlagen verschiedener Lebensbereiche und hat Auswirkungen auf unsere Art zu wohnen und zu arbeiten, auf die Bereiche Mobilität, Energieversorgung oder Landwirtschaft sowie auf die Flora und Fauna. Seit dem Jahr 2011 untersucht das LANUV die Folgen des Klimawandels in einem eigenen Klimafolgenmonitoring. Betrachtet werden dabei 28 Indikatoren aus den sieben Umweltbereichen Klima und Atmosphäre, Wasser, Ökosysteme und Biodiversität, Boden, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Menschliche Gesundheit. Die Ergebnisse des Monitorings sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/kfm-indikatoren/ Hintergrundinformationen „Fachbeitrag Klima“ Regionalplanung Köln: Für die Belange von Klimaschutz und Klimaanpassung in der Regionalplanung werden möglichst exakte räumliche Informationen und Datengrundlagen sowie klimafachliche Einschätzungen in einem Fachbeitrag zusammengefasst. Daraus abgeleitet werden dann Hinweise auf raumrelevante Anforderungen und Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen und Empfehlungen für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei werden drei wesentliche Aspekte thematisiert: Zum einen wird der Klimawandel in der Planungsregion des Regierungsbezirks Köln beschrieben, was sowohl die bisherige Entwicklung des Klimas als auch zukünftig zu erwartende Klimaveränderungen umfasst. Im Bereich Klimaschutz liefert der Fachbeitrag eine Bestandaufnahme der Treibhausgas-Emissionen in der Region sowie Zahlen zum Ausbaustand und noch bestehenden Potenzialen der Erneuerbaren Energien. Bei der Anpassung an den Klimawandel liegt ein Fokus auf der steigenden Hitzebelastung der Bevölkerung, wobei besonders belastete Siedlungsräume und geeignete Ausgleichsräume im Freiraum (z.B. Kaltluftleitbahnen) durch das LANUV identifiziert und bewertet wurden. Download: Pressemitteilung
LANUV veröffentlicht „Fachbeitrag Klima“ für die Regionalplanung im Regierungsbezirk Arnsberg Der Klimawandel ist auf regionaler Ebene messbar. Die Folgen werden auch durch Untersuchungen in den Regierungsbezirken Nordrhein-Westfalens sichtbar. Am 20.01.2020 hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) den „Fachbeitrag Klima“ für die Fortschreibung des Regionalplans im Regierungsbezirk Arnsberg, räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein, veröffentlicht. LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen: „Die Folgen des Klimawandels sind auf regionaler und lokaler Ebene mittlerweile deutlich sichtbar. Sie können auch schon jetzt für die nächsten Jahre und Jahrzehnte abgeschätzt werden. Der Fachbeitrag des LANUV liefert hierzu als fachliche Grundlage für die Regionalplanung wichtige Informationen und beschreibt mögliche Folgen des veränderten Klimas für die Menschen in der Region. Außerdem gibt das LANUV mit dem Fachbeitrag Klima konkrete Empfehlungen für den Klimaschutz und für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Regierungsbezirk Arnsberg.“ Nachdem die ersten beiden Fachbeiträge dieser Art im letzten Jahr für die Regierungsbezirke Detmold und Köln erstellt wurden, erhält nun auch die Bezirksregierung Arnsberg wichtige Informationen und Planungsempfehlungen zur Berücksichtigung des vom Menschen verursachten Klimawandels in der Regionalplanung. Die Ergebnisse im Einzelnen Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Planungsraum der drei Kreise ist im Zeitraum von 1981 bis zum Jahr 2010 im Vergleich zum Zeitraum von 1951 bis zum Jahr 1980 von 7,5 Grad Celsius auf 8,2 Grad Celsius angestiegen. Dies wird unter anderem sichtbar an einer steigenden Zahl von Sommertagen (Tage mit Temperaturen über 25 °C, durchschnittlich 9 Tage mehr pro Jahr) und heißen Tagen (Tage, an denen mindestens 30 °C erreicht werden, im Schnitt 2 Tage mehr pro Jahr). Gleichzeitig ist die jährliche Anzahl an Eistagen zurückgegangen (Tage, an denen die Temperatur 0 °C nicht übersteigt, durchschnittlich 2 Tage weniger), ebenso die Zahl an Frosttagen (Tage mit einer Tiefsttemperatur unter 0 °C, im Schnitt 9 Tage weniger). Bis zur Mitte des Jahrhunderts gehen die Klimamodelle von einem weiteren Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperaturen um +0,7 bis +1,8 Grad Celsius aus (Referenzperiode 1971 – 2000). Bis zum Jahr 2100 ist eine Erwärmung von +0,8 bis +4,5 Grad Celsius zu erwarten. Untersucht wurden durch das LANUV im Fachbeitrag Klima unter anderem auch die Treibhausgas-Emissionen im Planungsraum der drei Kreise. Dabei zeigt sich, dass die Treibhausgas-Emissionen im Teilplangebiet mit etwa 9,6 Tonnen CO 2 -Äquivalente (CO 2eq ) pro Einwohner auf einem ähnlichen Niveau liegen wie der bundesweite Durchschnitt (10,7 Tonnen CO 2eq pro Kopf; Stand: Ende 2016), allerdings deutlich unter den überdurchschnittlich hohen Werten für ganz NRW (15,5 t CO 2eq pro Einwohner). Insbesondere im Sektor Energiewirtschaft und Industrie liegen die Treibhausgas-Emissionen im Teilplangebiet der drei Kreise mit 5,5 t CO 2eq deutlich unter den Pro-Kopf-Werten für ganz Nordrhein-Westfalen und auch leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt. Die Treibhausgasemissionen je Einwohner in den Sektoren Verkehr (2,0 t CO 2eq ), Haushalte / Kleinverbrauche (1,7 t CO 2eq ) und Landwirtschaft (0,3 t CO 2eq ) liegen im Teilplangebiet in etwa auf dem gleichen Niveau wie in ganz NRW oder im Bund. Den Ergebnissen zu Grunde liegt unter anderem auch eine Klimaanalyse, die das LANUV im letzten Jahr für ganz Nordrhein-Westfalen angefertigt und nun im Fachbeitrag Klima für das Teilplangebiet Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein ausgewertet hat. Dabei wurden für einen typischen Sommertag mit abendlichen Temperaturen von 20 Grad Celsius verschiedene meteorologische Parameter und komplexe Luftaustauschprozesse modelliert. In Bezug gesetzt wurden dabei Flächen, über denen sich nachts größere Schichten kühlerer Luft bilden (sogenannte Kaltluftentstehungsgebiete, z. B. Wiesen, größere Parkanlagen, Ackerflächen), Kaltluftleitbahnen, und die von Hitzebelastung betroffenen Bereiche in den Städten. So liefert der Fachbeitrag Klima der Regionalplanung im Regierungsbezirk Arnsberg wichtige Hinweise, wo im Teilplangebiet Belastungsräume, klimatische Erholungsräume, Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftleitbahnen liegen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere auf Grund der vergleichsweise geringen Siedlungsdichte in der Region die Problematik der städtischen Wärmeinseln und der Hitzebelastung der Bevölkerung geringer ausgeprägt ist als in anderen Teilen des Landes. Im Teilplangebiet der drei Kreise Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein stellen dafür im Gegensatz beispielsweise zum Ruhrgebiet oder der Rheinschiene andere Klimafolgen die wesentlichen Herausforderungen dar, wie etwa die Auswirkungen des Klimawandels auf die Waldökologie und Forstwirtschaft oder auf den (Winter-)Tourismus. Die Handlungsfelder Klimaschutz und Klimaanpassung betreffen grundsätzlich verschiedenste Akteure und Fachplanungen. Die Auswirkungen des Klimawandels treten lokal beziehungsweise regional auf, und die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen sind konkret räumlich verortet. Die Regionalplanung, die von Haus aus verschiedene Interessen und Nutzungsansprüche an den Raum für einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont steuert, ist daher von zentraler Bedeutung, um Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zur Anpassung an den vom Menschen verursachten Klimawandel umzusetzen. Weitere „Fachbeiträge Klima“ für die Regionalplanung werden derzeit u. a. für den Regierungsbezirk Münster erstellt. Den Fachbeitrag Klima“ für die Fortschreibung des Regionalplans im Regierungsbezirk Arnsberg, räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein finden Sie hier zum Download: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/6_sonderreihen/Fachbeitrag_Klima_Teilplan_Arnsberg_WEB.pdf https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/sonderreihen-und-ausgaben https://www.lanuv.nrw.de/klima/service/veroeffentlichungen Hintergrundinformationen LANUV-Monitoring Klimafolgen: Die durch den Menschen verursachte Änderung der klimatischen Verhältnisse ist bereits heute deutlich messbar, für die zukünftigen Entwicklungen liefern Klimamodelle Erkenntnisse zu den voraussichtlichen Entwicklungen. Der Klimawandel betrifft auch in Nordrhein-Westfalen die Grundlagen verschiedener Lebensbereiche und hat Auswirkungen auf unsere Art zu wohnen und zu arbeiten, auf die Bereiche Mobilität, Energieversorgung oder Landwirtschaft sowie auf die Flora und Fauna. Seit dem Jahr 2011 untersucht das LANUV die Folgen des Klimawandels in einem eigenen Klimafolgenmonitoring. Betrachtet werden dabei 30 Indikatoren aus den sieben Umweltbereichen Klima und Atmosphäre, Wasser, Ökosysteme und Biodiversität, Boden, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Menschliche Gesundheit. Die Ergebnisse des Monitorings sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/kfm-indikatoren/ Hintergrundinformationen zum „Fachbeitrag Klima“ für die Planungsregion Arnsberg: Für die Belange von Klimaschutz und Klimaanpassung in der Regionalplanung werden möglichst exakte räumliche Informationen und Datengrundlagen sowie klimafachliche Einschätzungen in einem Fachbeitrag zusammengefasst. Daraus abgeleitet werden dann Hinweise auf raumrelevante Anforderungen und Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen und Empfehlungen für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei werden drei wesentliche Aspekte thematisiert: Zum einen wird der Klimawandel im Teilplangebiet (Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein) des Regierungsbezirks Arnsberg beschrieben, was sowohl die bisherige Entwicklung des Klimas als auch zukünftig zu erwartende Klimaveränderungen umfasst. Im Bereich Klimaschutz liefert der Fachbeitrag eine Bestandaufnahme der Treibhausgas-Emissionen in der Region sowie Zahlen zum Ausbaustand und noch bestehenden Potenzialen der Erneuerbaren Energien. Bei der Anpassung an den Klimawandel liegt ein Fokus auf der steigenden Hitzebelastung der Bevölkerung, wobei besonders belastete Siedlungsräume und geeignete Ausgleichsräume im Freiraum (z.B. Kaltluftleitbahnen) durch das LANUV identifiziert und bewertet wurden. Download: Pressemitteilung
Die beobachtete Klimaentwicklung führt zu Veränderungen in Natur und Gesellschaft, die bereits heute messbar sind. Durch die Beobachtung dieser Veränderungen, im Rahmen des Klimafolgen-Monitorings, werden die Auswirkungen der Klimaveränderungen für Sachsen mit Hilfe von Indikatoren sichtbar gemacht. Die Erkenntnisse aus dem Monitoring sind wiederum ein Baustein für eine zielgerichtete Planung, Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat heute (9. November 2022) im Düsseldorfer Umweltministerium den neuen Klimaatlas vorgestellt und freigeschaltet. Im digitalen Klimaatlas sind ab sofort alle vorhandenen Kartenanwendungen, Datenreihen sowie Informations- und Planungswerkzeuge zum Klimawandel und zur Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen in einem System zusammengefasst. Mit den vorhandenen Datenreihen können historische und mögliche zukünftige Projektionen zur Entwicklung des Klimas in NRW abgerufen werden. Mit Kartendarstellungen werden die Folgen des Klimawandels für jede Region und Kommune in NRW auf einen Blick sichtbar. Ergänzt wird das Angebot durch Informationen zur Wirkung und Planungswerkzeugen für konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. „Die Klimakrise ist auch in NRW längst sichtbar. Die Vorsorge vor den Folgen des Klimawandels ist Daseinsvorsorge – Klimaanpassung schützt Menschen und Infrastrukturen“, betonte Umweltminister Oliver Krischer bei der Vorstellung der neuen Plattform: „Mit dem neuen Klimaatlas setzt das LANUV neue Maßstäbe bei der Datenbereitstellung zu Klimaentwicklung, Klimafolgen und Klimaanpassung. Der Klimaatlas ist ein weiterer Baustein, um die Klimaanpassung in NRW voranzutreiben und die verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu unterstützen.“ Kürzlich hatte das Umweltministerium bereits einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen und ein Förderangebot für kommunale Hitzeaktionspläne veröffentlicht. „Stadtplanerinnen und Stadtplaner, Klimaschutz- und Klimaanpassungsmanagerinnen und –manager erhalten mit unserem neuen LANUV-Angebot die notwendigen Informationen, Datenreihen und Planungsinstrumente, um wirkungsvolle Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln“, ergänzte die Präsidentin des LANUV Dr. Sibylle Pawlowski. „Wichtig ist, bei allen baulichen Maßnahmen den Klimawandel und seine Folgen mitzudenken und durch kluges Planen die Folgen abzumildern. In einigen Gemeinden, Städten und Kreisen liegen bereits Konzepte vor, die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und konkrete Zeitpläne für die Umsetzung beschreiben. Viele Kommunen machen sich gerade auf den Weg Konzepte zu entwickeln und finden in unserem neuen Angebot nun alle verfügbaren Informationen in einer Anwendung.“ Eine der zentralen Aufgaben des LANUV ist, die Folgen des Klimawandels auf einer sicheren Datenbasis zu betrachten und zu beschreiben. 2011 wurde daher in NRW das bundesweit erste Klimafolgenmonitoring veröffentlicht, in dem anhand von Indikatoren die Auswirkungen des Klimawandels in NRW beschrieben werden konnten. In den folgenden Jahren wurde weitere Fachinformationssysteme entwickelt, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über Zahlen, Daten und Fakten zum Klimawandel in NRW aktiv zu informieren. Der Klimaatlas mit Grundlageninformationen zur klimatischen Entwicklung wurde als Kartenanwendung 2011 veröffentlicht. Im Jahr 2016 folgte das Fachinformationssystem Klimaanpassung NRW, welches zukünftige Klimaentwicklungen darstellte und Planungsgrundlagen für Anpassungsmaßnahmen lieferte. Diese Fachinformationssysteme wurden nun zu einem einzelnen System zusammengefasst. „Durch das Zusammenlagen der verschiedenen Informationsplattformen schaffen wir weitere Synergieeffekte für die Planung von Anpassungsmaßnahmen“, erläuterte Dr. Pawlowski. „Das Gründachkataster ist hier ebenso zu finden wie Starkregenhinweiskarten, Überflutungsflächen bei einem Hochwasser oder hitzebelastete Bereiche in unseren Innenstädten.“ Der neue Klimaatlas teilt sich auf in einen Bereich für professionelle Anwenderinnen und Anwender, die Detailinformationen für die Stadtplanung oder andere Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel benötigen. Ein niedrigschwelliger Einstieg leitet mit wenigen Klicks zu ersten grundlegenden Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf das tägliche Leben. Die Unterschiede zwischen Klimawandel, Klimaanpassung und Klimaschutz werden hier ebenso erläutert wie die einzelnen Methoden der wissenschaftlichen Erhebungen und der Entwicklung von Indikatoren. Der neue Klimaatlas ist zu finden unter www.klimaatlas.nrw.de Download: Pressemitteilung
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