Müll, Lärm und Klimawandel belasten zunehmend das sensible Ökosystem Die Antarktis ist ein Kontinent der Extreme: Kalt, rau und unwirtlich – dennoch wunderschön und sehr sensibel. Seit dem 1. Dezember 1959 steht die Antarktis daher unter besonderem Schutz: Damals unterzeichneten zwölf Staaten den Antarktis-Vertrag und legten ihre territorialen Ansprüche wortwörtlich ‚auf Eis‘; mitten im Kalten Krieg wurde die Antarktis zu einem Ort des Friedens und der Forschung. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA): „Tourismus und Forschung nehmen in der Antarktis zu. Gerade in den stark genutzten Gebieten der Antarktis ist es besonders wichtig, hier regulierend und lenkend entgegenzuwirken. Nur so können wir Zivilisationsspuren, wie die ‚Vermüllung‘ und landschaftliche Zerstörung wirksam eindämmen.“ Alle von Deutschland ausgehenden Aktivitäten in der Antarktis muss das UBA genehmigen; egal ob diese touristischen Zwecken oder der Forschung dienen. Keine Frage: Die Forschung im ewigen Eis bringt wertvolle Erkenntnisse für die Bio-, Geo- und Klimaforschung. In Gebieten, in denen viele wissenschaftliche Stationen nah beieinander liegen, steigt aber der Druck auf die Umwelt: Besonders betroffen ist die Fildes-Halbinsel auf King George Island. Nur 800 km von Südamerika entfernt, ist sie vergleichsweise leicht zu erreichen. Dort besteht inzwischen die höchste Dichte von Forschungsstationen in der Antarktis. Da die Fildes-Halbinsel als eines der wenigen Gebiete in der Antarktis eisfrei ist, konzentriert sich dort im Südsommer, wenn auf der Nordhalbkugel Winter herrscht, auch das Leben der bekannten Seevogel- und Pinguinkolonien. Gleichzeitig ist die Fildes-Halbinsel mit ihrem Interkontinentalflughafen die logistische Drehscheibe nicht nur für die Polarforscher, sondern auch für Touristen. Um die sensible Flora und Fauna vor Ort noch besser zu schützen, setzt sich das UBA für anspruchsvolle internationale Richtlinien und Beschlüsse der Antarktisvertragsstaaten ein. Anders als die eher lokalen Umweltprobleme auf der Fildes-Halbinsel, breitet sich der Unterwasserlärm durch Schifffahrt und Forschung großräumig im Südozean aus. Sogenannte Airguns oder Luftpulser, die als Forschungsgeräte zur Erkundung des Meer-Untergrundes eingesetzt werden, können die Kommunikation von Walen und Robben noch in 2.000 Kilometern Entfernung stören. Wale und Robben orientieren sich im Meer vor allem durch das Gehör. Zu viel Lärm erschwert ihnen die Suche nach Nahrung oder einem Paarungspartner. Blau- oder Finnwale, die ohnehin gefährdet sind, können so zusätzlich beeinträchtigt werden. Derzeit laufen Untersuchungen, um zu erkunden, wie es antarktisweit um die Pinguin-Bestände bestellt ist. Jenaer Forscher werten dazu im Auftrag des UBA erstmals Satellitenbilder aus. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die zum Teil dramatischen Bestandseinbußen Folge einer klimabedingt veränderten Krillverteilung im Meer sind. Krill, d. h. kleine Leuchtgarnelen, sind nicht nur Hauptnahrung von Pinguinen, sondern auch Lebensgrundlage unzähliger Vögel, Fische und Meeressäuger. Der Hauptinitiator des jährlichen Antarctica Day am 1. Dezember ist die Stiftung “Our Spaces – Foundation for the Good Governance of Interna-tional Spaces” –mit Sitz in Heydon, Großbritannien. Sie möchte damit auf den außergewöhnlichen Status und den großen wissenschaftlichen und ästhetischen Wert des eisigen Kontinents in abgeschiedener Lage und mit einzigartigem Klima aufmerksam machen. Die Antarktis ist im Gegensatz zur Arktis ein von Wasser umgebener Kontinent. Bedeckt von einem riesigen Eispanzer war die Antarktis jahrhundertelang fast unberührt. Seit mehr als einem Jahrhundert finden vor Ort vielfältige, menschliche Aktivitäten statt. Nach der Zeit der Entdecker und Walfänger waren es vor allem die Forscher, die ein außerordentliches Interesse an dem weißen Kontinent zeigten. Um territoriale Zwistigkeiten und militärische Nutzung zu unterbinden, wurde 1959 der sogenannte Antarktis-Vertrag geschlossen. So soll die Antarktis „im Interesse der gesamten Menschheit“ für alle Zeiten ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt werden. Mit dem Umweltschutzprotokoll (USP) zum Antarktisvertrag, das 1998 in Kraft trat, verpflichten sich die Vertragsparteien zu einem umfassenden Schutz der antarktischen Umwelt und dem Verbot von Tätigkeiten im Zusammenhang mit kommerziellem Rohstoffabbau. Das Umweltschutzprotokoll-Ausführungsgesetz (AUG) setzt das USP in deutsches Recht um und überträgt dessen Vollzug und Überwachung dem Umweltbundesamt (UBA).
Seit Beginn der Industrialisierung verändert die Menschheit die Zusammensetzung der Atmosphäre . Durch Energieerzeugung, Industrie, Landwirtschaft und Verkehr gelangen Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan oder Lachgas in die Luft und reichern sich dort an. So stieg die Konzentration von Kohlendioxid in diesem Zeitraum um mehr als ein Drittel. Die rapide Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre führt zur Erwärmung des Klimas. Wenn es nicht gelingt, diese Emissionen entscheidend zu mindern, wird sich das Klima innerhalb kurzer Zeit stark ändern. Schon lange warnt die Klimaforschung vor einer drohenden Klimaerwärmung, die für die – an die heutigen klimatischen Verhältnisse angepasste – menschliche Gesellschaft große Gefahren birgt. Im Gegensatz dazu gibt es einen Personenkreis, der die Erkenntnisse der Klimawissenschaft nicht anerkennt, die sogenannten „Klimawandelskeptiker“ oder kurz „Klimaskeptiker“. Dabei ist sich die wissenschaftliche Gemeinschaft über die Ursachen der Klimaerwärmung weitgehend einig. Erfahren Sie mehr in unserer Broschüre. Veröffentlicht in Broschüren.
Städte und Gemeinden erhalten Kostencheck für Anpassungsmaßnahmen Die Klimaforschung zeigt: Hitzewellen, Hochwasser und Starkregen nehmen in Deutschland weiter zu und können immense volkswirtschaftliche Schäden verursachen. Die Kosten und Nutzen von Gegenmaßnahmen ließen sich bisher kaum systematisch bewerten. Eine neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA) schafft nun Abhilfe. Sie legt erstmals Kosten-Nutzen-Analysen für konkrete Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel vor. Als besonders erfolgversprechend und rentabel erweist sich die Begrünung von Dächern gegen sommerliche Hitze in Städten. Ebenfalls wirtschaftlich: die Renaturierung von Auenwäldern zum Schutz vor Hochwasser und der Einsatz hitzeresistenter Beläge gegen Straßenschäden. „Auch wenn wir eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik machen, lässt sich ein Teil des Klimawandels nicht mehr vermeiden. Wir müssen uns deshalb bereits heute an die Folgen des Klimawandels anpassen“, so UBA-Präsident Jochen Flasbarth. „Wie die Kosten-Nutzen-Analyse des Umweltbundesamtes zeigt, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Bund, Länder und Kommunen bereits heute anstoßen können und die vergleichsweise günstig sind.“ Bund, Länder und Kommunen stehen vermehrt vor der Frage, wie sie sich an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels anpassen können. Die neue Studie des UBA hat Kosten und Nutzen geeigneter Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel untersucht. Besonders effektiv erweisen sich Maßnahmen der Stadt- und Regionalplanung, des Gesundheits- und des Bevölkerungsschutzes. Das Begrünen von Dächern etwa reduziert an heißen Sommertagen die Temperatur in Städten. Auch systematische Hitzewarnungen auf kommunaler Ebene und entsprechende Maßnahmen zur Kühlung, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, kosten vergleichsweise wenig, entfalten aber große Wirkung. Ein schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis weisen dagegen umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen auf. Dazu zählen neue Dämme gegen Überflutungen oder der Ausbau des Kanalisationsnetzes. Wichtig für Länder und Kommunen: Steht eine reguläre Erneuerung von Straßen, Gebäuden oder Einrichtungen an, sollte der Klimawandel bereits mit eingeplant werden. Möglicherweise lohnt es sich zum Beispiel, in besonders wetterfesten Asphalt zu investieren. Auch dazu hat die Studie eine Kosten-Nutzen-Analyse vorgenommen. „Vor allem auf extreme Wetterereignisse sollten wir besser vorbereitet sein, etwa indem wir Überflutungsflächen zum Schutz vor Hochwasser freihalten“, so UBA-Präsident Flasbarth. „Die Studie bietet ein Gerüst, um effektive und kostengünstige Maßnahmen zur Anpassung zu identifizieren. Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Mittel können wir uns Investitionen, die sich später als unwirksam herausstellen, schlichtweg nicht leisten.“ Das UBA stellt mit der heute veröffentlichten Studie erstmals Kriterien zur einheitlichen Kosten-Nutzen-Bewertung von Anpassungsmaßnahmen vor. Die Studie wendet diese in 28 Fallstudien unter anderem für die Landwirtschaft, die Stadtplanung oder Infrastrukturinvestitionen an. Dessau-Roßlau, 26.09.2012
Geänderter Nutzungsdruck für das Ökosystem fordert den Umweltschutz weiter Seit dem 3. März 1981 arbeitet Deutschland aktiv am Schutz der Antarktis mit. An diesem Tag erhielt Deutschland volles Stimmrecht im Rahmen des Antarktis-Vertrags. Dieses internationale Abkommen regelt seit 1961 die ausschließlich friedliche Nutzung der Antarktis und wissenschaftliche Erforschung des ewigen Eises. Die Antarktis bedarf eines besonderen Schutzes, weil sie ein vom Menschen noch weitgehend unbeeinflusstes natürliches Ökosystem ist, das großen wissenschaftlichen und ästhetischen Wert hat. 48 Länder haben sich bis heute dem Erhalt der Antarktis verpflichtet. In den vergangenen Jahren hat die Nutzung der Antarktis dennoch weiter zugenommen: Neben der Forschung ist es vor allem der Tourismus, der den Druck auf das sensible Ökosystem erhöht hat. Bis zu 37.000 Touristen reisen jedes Jahr im antarktischen Sommer in die Antarktis. Wer von Deutschland aus eine Unternehmung in die Antarktis durchführen möchte, benötigt eine Genehmigung des Umweltbundesamtes ( UBA ) - egal ob der Besuch der Forschung dient, journalistischen Zwecken oder als Kreuzfahrt beziehungsweise individueller touristischer Aufenthalt geplant ist. Die Genehmigung erfolgt nach dem deutschen Ausführungsgesetz zum „Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag“, einem weiteren Abkommen, das die Konsultativstaaten des Antarktis-Vertrages 1998 ratifiziert haben, um die Umwelt in der Antarktis besser zu schützen. Das UBA prüft vor allem, welche Auswirkungen die Aktivität auf die antarktische Umwelt vor Ort haben könnte, ob sie nur unter Auflagen genehmigt werden kann oder ganz zu untersagen ist. Der Schutz lohnt sich: Die Antarktis hat nicht nur gravierenden Einfluss auf das Weltklimageschehen, sondern dokumentiert wichtige Stufen der Erdgeschichte und repräsentiert bedeutende geologische und biologisch-evolutive Prozesse. Gleichzeitig sind die Ökosysteme der Antarktis äußerst empfindlich: Wegen der relativ geringen Artenvielfalt und den Klimaextremen sind die hier anzutreffenden Lebensgemeinschaften so gut wie nicht in der Lage, sich Umweltveränderungen anzupassen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, Umweltschutz in der Antarktis wesentlich strenger zu handhaben als in gemäßigten Klimazonen. Die Staaten, die den Antarktis-Vertrag unterzeichnet haben, verpflichten sich, die ursprünglichen Lebensgemeinschaften, die Atmosphäre sowie die Land-, Wasser-, Gletscher- und Meeresumwelt der Antarktis als ein gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen und zu bewahren. Die wichtigste menschliche Aktivität in der Antarktis ist die Forschung. Antarktis-Vertragsstaaten, die südlich des 60. Breitengrades beachtliche Forschungsarbeit leisten, erlangen den Konsultativstatus, das heißt sie sind beschlussberechtigt im Rahmen des Vertragssystems. Deutschland unterhält verschiedene Forschungsplattformen in der Antarktis, darunter die ganzjährig betriebene Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Die Station umfasst die Observatorien für meteorologische, geophysikalische und luftchemische Messungen und ist logistisches Zentrum für Forschungsexpeditionen. Neben Deutschland betreiben 27 weitere der 48 Vertragsstaaten Forschungsarbeit in der Antarktis. Ziel der Arbeit ist die Erforschung des sensiblen und noch wenig bekannten Ökosystems der Antarktis. Ein Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist die Rolle der Antarktis im Klimasystem der Erde. Die Vertragsstaaten konzentrieren sich daher auf Fragen der Klimaforschung, Glaziologie, Ozeanographie, Geowissenschaften und Meeresbiologie.
Gemeinsame Presseerklärung von Bundesumweltministerium, Bundesforschungsministerium und Umweltbundesamt Altmaier ruft zu entschlossenem Handeln auf – Wanka: Klimaforschung bleibt Priorität Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka werten den neuesten Bericht des Weltklimarats als untrügliches Zeichen dafür, dass der Klimawandel voranschreitet. „Der IPCC zeigt der Weltgemeinschaft, dass ein ambitionierter Klimaschutz unumgänglich ist“, unterstrich Altmaier nach der Vorstellung des Berichts des Weltklimarats IPCC heute in Stockholm. „Forschung ist der Schlüssel zum Verständnis des Klimawandels. Der IPCC-Bericht ist der weltweit bedeutendste Sachstandsbericht zur Klimaforschung“, betonte auch Wanka. Der jetzt vorgestellte Bericht ist der erste Teil des fünften IPCC-Sachstandsberichts. An ihm wirkten hunderte von Wissenschaftlern mit, auch 40 Forscher aus Deutschland waren daran beteiligt. Der IPCC stellt im Auftrag der Vereinten Nationen in seinen Berichten den aktuellen wissenschaftlichen Sachstand der Klimaänderung fest. Die Ergebnisse der internationalen Klimaforschung bestätigen unzweifelhaft, dass der Klimawandel voranschreitet. Im gesamten Klimasystem finden vielfältige Veränderungen statt: Nicht nur die Temperatur der unteren Atmosphäre steigt, auch die Ozeane werden wärmer, Gletscher tauen, Permafrostböden erwärmen sich, Eisschilde verlieren an Masse, der Meeresspiegel steigt weiter an. Mit großer Sicherheit wird auch bestätigt, dass von Menschen verursachte Treibhausgase für den größten Teil der beobachteten Klimaänderung verantwortlich sind. Um die globale Erwärmung zu begrenzen, müssen Treibhausgasemissionen erheblich gemindert werden. Bundesumweltminister Peter Altmaier forderte mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz : „Mit entschlossenem Handeln können wir eine Erwärmung um mehr als 2 Grad noch verhindern. Das ist eine wichtige Botschaft für die internationalen Klimaschutzverhandlungen. Es gilt, bis 2015 ein neues ambitioniertes Abkommen auszuhandeln. Die EU muss hier die Führung übernehmen. Darum müssen wir dringend den Emissionshandel stärken, das EU-Klimaschutzziel anschärfen und für 2030 ein ambitioniertes Klimaschutzziel vereinbaren.“ Auch für die nationale Klimapolitik seien die IPCC-Ergebnisse von unmittelbarer Bedeutung. „Die Bundesregierung hat sich mit dem Energiekonzept ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Das Ziel, die Emissionen in Deutschland bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu senken, ist auf Berechnungen des IPCC zurückzuführen. Mit der Energiewende haben wir den schrittweisen und langfristig angelegten Umbau unserer Energieversorgungssysteme begonnen. Der Klimaschutz ist – neben dem Atomausstieg – ein entscheidender Treiber für diesen Umbau.“ Die Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte in Berlin: "Es wird deutlich, dass noch nicht alle Fragen zum Klimawandel abschließend beantwortet sind. Wir dürfen daher in unserem Engagement bei der Klimaforschung nicht nachlassen. Hier sehe ich weiterhin eine klare Priorität bei der Forschungsförderung." Seit dem letzten IPCC-Bericht hat das BMBF rund 490 Millionen Euro in die Klimaforschung investiert. Wanka betonte, dass der neue Bericht wichtige Anhaltspunkte liefert, wo noch Forschungslücken bestehen. "Wir werden den Bericht jetzt genau auswerten und prüfen, wo durch gezielte Forschungsförderung die Wissenschaft in die Lage versetzt werden kann, die noch fehlenden Antworten zu liefern." Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, verwies auf zentrale Aussagen des Berichts: „Die globale Mitteltemperatur der unteren Atmosphäre ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bereits im Mittel um 0.85 Grad Celsius gestiegen. Jedes der drei vergangenen Jahrzehnte war wärmer als alle vorhergehenden seit 1850. Auch viele extreme Wetterereignisse zeigen Veränderungen, so sind Hitzewellen in einigen Regionen häufiger aufgetreten.“ Infolge der fortgesetzten Tauprozesse von Gletschern und Eisschilden und der Ausdehnung des erwärmten Ozeanwassers stieg der globale mittlere Meeresspiegel im Zeitraum von 1901 bis 2010 um etwa 19 Zentimeter. Dessen Anstieg hat sich in den letzten 20 Jahren sogar noch beschleunigt. Im letzten Jahrzehnt ist sechsmal so viel Grönlandeis geschmolzen wie in den 10 Jahren davor. „Die Aussagen des Weltklimaberichts sind gegenüber dem letzten Bericht von 2007 noch sicherer und fundierter geworden. Sie zeigen einen großen Handlungsbedarf auf.“ Prof. Dr. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung, ergänzte: „Aussagen über mögliche künftige Entwicklungen des Klimas sind auf der Grundlage von erweiterten und verbesserten Modellen belastbarer und sicherer geworden. Ein weiterer ungebremster Ausstoß von Treibhausgasen ließe an vielen Stellen des Klimasystems deutliche Veränderungen erwarten, wie sie seit hunderten bis tausenden von Jahren nicht aufgetreten sind.“ Dazu zählen Niederschläge, Eis und Schnee, einigen Extremwetterereignisse, Meeresspiegelanstieg und Versauerung der Ozeane. Alle Regionen der Erde wären betroffen. Viele der Änderungen im Klimasystem blieben für Jahrhunderte bestehen, auch wenn keine Treibhausgase mehr freigesetzt würden. Der Bericht stellt fest, dass der globale Temperaturanstieg in der bodennahen Luft in den vergangenen 15 Jahren langsamer war, als in den Jahrzehnten davor. Daraus kann man aber nicht auf eine Abschwächung des globalen Klimawandels schließen. Denn es handelt sich dabei nur um kurzfristige Veränderungen, die vor allem auf natürliche Schwankungen zurückgehen und den langfristigen Erwärmungstrend überlagern. Darüber hinaus belegen das Schmelzen der Gletscher, die Erwärmung der Ozeane, das Schmelzen des arktischen Meereises und viele andere Größen die weitere Erwärmung des Klimas. Der Bericht ist der erste von 3 Teilbänden des 5. IPCC-Sachstandsberichtes. Der zweite Band beschäftigt sich mit den Folgen des Klimawandels und Fragen der Anpassung, der dritte mit den Handlungsoptionen zur Vermeidung weiterer Treibhausgasemissionen. Ihre Veröffentlichung ist für Ende März und Mitte April 2014 geplant.
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt, dem Deutschen Wetterdienst und dem Deutschen Klima-Konsortium In Deutschland wird die Anpassung an den Klimawandel immer wichtiger Was passiert, wenn die fortschreitende Erwärmung durch den menschengemachten Klimawandel mit dem natürlichen Klimaphänomen El Niño zusammenkommt, wird dieses Jahr besonders deutlich. Die globale Temperaturen springen auf neue Rekordwerte: Global der wärmste Sommer und unter Umständen das wärmste Jahr seit 1880. Dabei zeigt sich das Wetter mit zahlreichen Dürren und Überschwemmungen häufig von seiner extremen Seite. In Deutschland erlebten die Menschen einen Sommer der Gegensätze, die allerdings weniger im Zusammenhang mit El Niño stehen. In Deutschland und Mitteleuropa war der Sommer 2016, verglichen mit der internationalen Referenzperiode 1961-1990, zwar nur geringfügig zu warm. Auch die durchschnittlichen Niederschlagssummen waren im Land unauffällig. Aber: im Frühsommer entfalteten vor allem im Süden und im Westen Deutschlands lokale Starkregenereignisse eine Zerstörungswucht, die kaum für möglich gehalten wurde. Bei heftigen Gewittern fielen gebietsweise extreme Regenmengen mit teilweise katastrophalen Folgen, wie zum Beispiel im bayrischen Simbach mit 180 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 48 Stunden. Verantwortlich hierfür war die außergewöhnlich langanhaltende Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“. Diese Wetterlage herrschte zwischen Ende Mai und Anfang Juni an 10 von 14 Tagen, und – was noch außergewöhnlicher ist – an sieben aufeinanderfolgenden Tagen. Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes: „Die Projektionen von Klimamodellen lassen eine Zunahme solcher starkregenauslösenden Wetterlagen für die Zukunft vermuten. Die erlebten Sturzfluten können ein Vorgeschmack auf die Sommer in einer zukünftigen wärmeren Welt sein. Und mehr noch: Sie können an jedem Ort in Deutschland eintreten. Darauf müssen wir uns mit noch besseren Wettervorhersagen, mehr Eigenvorsorge der Bürger und einer neuen Kultur im Umgang mit Naturgefahren vorbereiten.“ Die Vulnerabilitätsanalyse der Bundesregierung vom vergangenen Jahr setzt auf diesem Wissen auf und wird – leider – durch die diesjährigen Starkregenereignisse bestätigt. Der Aktionsplan Anpassung II des Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel leitet daraus konkrete Vorschläge ab, wie sich Deutschland auf solche Extreme besser einstellen kann. Genauso wichtig bleiben die Aufgaben des Klimaschutzes, um die Anforderungen an Anpassungsmaßnahmen nicht ins Unrealistische zu treiben. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Der Sommer 2016 hat gezeigt: die Anpassung an den Klimawandel wird immer wichtiger. Das Umweltbundesamt hat vor wenigen Wochen vorbildliche Anpassungsmaßnahmen vor Ort – unter anderem zur Vorsorge für Starkregen – mit dem Blauen Kompass des Umweltbundesamtes ausgezeichnet. Ziel ist, dass die Folgen des Klimawandels bereits bei der Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. Das heißt zum Beispiel, Städte so zu gestalten, dass Wasser ohne Schäden abfließen kann – sei es über begrünte Dächer oder öffentliche Plätze, die kurzfristig geflutet werden können. Die zurückliegenden Ereignisse zeigen auch, wie wichtig die Doppelstrategie in der Klimapolitik ist: Übergreifende Klimaschutzmaßnahmen, um die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen und die Ziele, die in Paris vereinbart wurden, zu erreichen. Und Maßnahmen zur Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel – dessen Folgen wir heute schon erleben.“ Hochaufgelöste Risikokarten für extreme Niederschläge helfen bei Starkregen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Starkregenkartierung Deutschlands steht allerdings erst am Anfang. Die Stadt Unna ist eine der wenigen Städte, die bereits über eine solche Starkregengefahrenkarte verfügt. Sie zeigt die Fließwege und Überflutungen, die durch sehr intensiven Regen entstehen. Die Informationen schaffen die Basis für sinnvolle eigene Vorsorgemaßnahmen, wie beispielsweise eine bessere Kellerabdichtung. Neben der besseren Warnung der Bevölkerung und der Stärkung der Eigenvorsorge ist die Prävention der dritte wesentliche Faktor im Anpassungsprozess. So kann eine wassersensible Stadtentwicklung bewusst Zwischenspeicher für plötzlich auftretende Wassermassen einplanen oder durch entsiegelte Freiflächen die Versickerung von Regenwasser fördern. Eine solche „Schwammstadt“ beugt Sturzfluten oder Überschwemmungen vor. Ein Beispiel dafür ist die Hamburger Gründachstrategie: Gründächer verzögern den Abfluss von Regenwasser und tragen dazu bei, den Stadtklimaeffekt zu verringern. All diese Maßnahmen vermindern nicht nur klimabedingte Risiken. Sie haben auch viele weitere positive Effekte für Gesellschaft und Umwelt. Dazu zählen ein gesünderes Stadtklima, mehr Artenvielfalt und eine insgesamt höhere Lebensqualität. Auch wenn die Sturzfluten ausbleiben, wird ein solcher Umbau von den Bürgern nicht bedauert werden, eine doppelte „No-regret-Maßnahme“ eben. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Deutsches Klima -Konsortium e.V. (DKK) Wissenschaftsforum, Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30 76 77 18 69-0 | Fax: +49 (0)30 76 77 18 69-9 E-Mail: info [at] klima-konsortium [dot] de | Internet: www.deutsches-klima-konsortium.de Das Deutsche Klima-Konsortium e. V. (DKK) vertritt führende Akteure der deutschen Klimaforschung und Klimafolgenforschung. Dazu gehören Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Bundesbehörden. Das DKK steht für wissenschaftsbasierte Politikberatung, greift aktuelle Klimathemen auf und liefert Hintergründe aus Expertensicht.
Der Bodenschutz ist ein wichtiges Themenfeld in der Klimaanpassung. Die Erarbeitung von Anpassungsstrategien für das Schutzgut Boden erfordert belastbare Daten und zuverlässige Zeitreihen über die langfristigen Veränderungen des Bodenzustands und der Bodenfunktionen. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten zur Erhebung des Bodenzustands und zum Bodenmonitoring, die regelmäßig wiederholt werden oder dauerhaft eingerichtet sind. Rasterbasierte Programme und Programme mit ausgewählten repräsentativen Messstandorten bestehen nebeneinander. Veröffentlicht in Texte | 65/2011.
Der aktuelle Stand der Klimaforschung beschreibt einheitlich einen signifikanten Temperaturanstieg sowohl für die nähere Zukunft (bis ca. 2050), als auch für die ferne Zukunft (bis zum Ende des Jahrhunderts). Dies hat einen erheblichen Einfluss auf das Abflussverhalten der Gewässer und damit auf die Energieerzeugung und Ertragssituation von Wasserkraftanlagen.(Parallel-Publikationen unter "zugehörige Publikationen") Veröffentlicht in Texte | 23/2012.
Gemeinsame Presseinformation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Allgemeiner Erwärmungstrend zwingt zur frühzeitigen Anpassung an extreme Wetterereignisse Sie sind hier: Deutscher Wetterdienst und Umweltbundesamt sehen die Prognosen der Klimaforschung durch die Entwicklung der Wetterdaten bestätigt. Extremwetterereignisse wie Starkniederschläge oder Hitzeperioden haben in den letzten Jahrzehnten messbar zugenommen. Aller Voraussicht nach wird ihre Anzahl und Intensität weiter ansteigen. „Die aktuellen Überschwemmungen in Pakistan, die lang anhaltenden Hitzewellen in Russland und Japan und das Hochwasser in Sachsen entsprechen den Erwartungen der Klimaforschung über die Zunahme von Extremwetterereignissen. Sie alle verdeutlichen, wie wichtig es ist, uns auf die Folgen vorzubereiten“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Zwar lässt sich keines der extremen Wettereignisse allein dem globalen Klimawandel zuordnen. Gleichwohl bestätigt sich der Trend einer Zunahme solcher Wetterextreme. Von 1881 bis 2009 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland um 1,1 °C gestiegen. Sie könnte am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um 2 bis 4 °C höher liegen als heute. Die steigenden Temperaturen bringen voraussichtlich mehr und stärkere Hitzeperioden. Messungen an einzelnen Stationen des Deutschen Wetterdienstes zeigen: Seit 1950 hat sich die Anzahl von Sommertagen (Tage mit einem Temperaturmaximum von 25° C und darüber) mehr als verdoppelt. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes: „Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen wir zum Beispiel mit einer Zunahme von etwa 15 bis 27 zusätzlichen Sommertagen pro Jahr für die Regionen Sachsen-Anhalt und Brandenburg.“ Schon heute belasten die Hitzeperioden die Gesundheit vieler Menschen. So können in Bürogebäuden gesundheitsbelastende Situationen entstehen, wenn große Glasfassaden oder zu kleine Klimaanlagen vorhanden sind. Insbesondere bei langfristigen Investitionen sollten Normen und Richtlinien - etwa beim Bau von Gebäuden, Straßen oder Kraftwerken - die künftigen Klimaverhältnisse daher stärker berücksichtigen. Was es bedeutet, wenn Klimaanlagen nicht für heftige Hitzeperioden ausgelegt sind, konnte die Öffentlichkeit in diesem Sommer in zahlreichen ICE-Zügen erleben. Aufgabe von Umweltbundesamt und Deutschem Wetterdienst ist es, die Bundesregierung dabei zu beraten, Anpassungsmaßnahmen, Normen und technischen Regelwerken festzulegen. Das Umweltbundesamt und der Deutsche Wetterdienst werden extremen Wetterereignissen und ihren Folgen in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit schenken. Im Vordergrund der gemeinsamen Konferenz „Forschung des Bundes zur Anpassung an den Klimawandel“ am 2. und 3. September in Dessau stehen die Fragen: Wie werden sich Extremwetterereignisse zukünftig verteilen und auswirken? Wie sollen wir damit umgehen und vorsorgen? Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sind zwei Seiten einer Medaille. Am 17. Dezember 2008 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Für 15 Handlungsfelder und ausgewählte Regionen skizziert die Bundesregierung darin mögliche Klimafolgen und erste Handlungsoptionen. Ziel der Strategie ist es, Risiken für die Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft vorzubeugen, aber auch Chancen zu nutzen. Der nächste Schritt in der Umsetzung der Anpassungsstrategie ist der „Aktionsplan Anpassung“ der Bundesregierung, der für Sommer 2011 vorgesehen ist.
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt, Bundesumweltministerium und Staatskanzlei Sachsen-Anhalt Bund, Land und Region haben eine enge Zusammenarbeit beim Aufbau des „Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen (umwelt.info)“ vereinbart. Das ist das Ergebnis eines Arbeitsgespräch in Merseburg, an dem heute das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, die Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt, die Hochschule Merseburg, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Saalekreis, die Stadt Merseburg sowie Vertreter*innen der Landesverwaltung aus den Bereichen Wissenschaft und Umwelt teilnahmen. Dirk Meyer, Abteilungsleiter im Bundesumweltministerium: „Das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen ist aus unserer Sicht eines der wichtigsten Projekte in der Datenstrategie der Bundesregierung. In Merseburg werden ab kommendem Jahr Umweltdaten aus ganz Deutschland zusammengestellt und aufbereitet. Davon profitieren Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie in der Region und deutschlandweit – und am Ende unsere Umwelt, die Natur und das Klima .“ Wolfgang Scheremet, Leiter des Zentralbereichs im Umweltbundesamt ergänzte: „Mit dem nationalen Portal für Umweltinformationen legen wir gemeinsam in Merseburg den Grundstein für einen Zugang zu Umweltionformationen und Daten. Wir werden ein modernes und technisch innovatives Portal aufbauen. Bei der Auswertung dieser Daten werden beispielsweise auch Verfahren der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen. Wir werden in Merseburg attraktive Arbeitsplätze im Bereich Digitalisierung schaffen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Region sowie allen beiteiligten Akteurinnen und Akteuren.“ „Das Mitteldeutsche Revier bringt mit seinen Hochschulen und Forschungseinrichtungen die besten Voraussetzungen mit, dass das Umweltdatenzentrum des Bundes in Merseburg erfolgreich arbeiten kann. So wird das Zentrum an bestehenden Forschungsschwerpunkten unter anderem in den Bereichen Digitalisierung, Datenmanagement sowie Umwelt- und Biodiversitätsforschung anknüpfen können“, so Franziska Krüger, Leiterin der Stabsstelle Strukturwandel in der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt. Im Rahmen des Strukturwandels Kohleregionen beschlossen Bund und das Land Sachsen-Anhalt im Juni 2021 die Realisierung des „Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen (umwelt.info)“ in Merseburg. Aktuell werden mögliche Liegenschaften in Merseburg besichtigt und bewertet. Mit dem heutigen Arbeitsgespräch wurde zudem der Auftakt für eine enge inhaltliche Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Region gesetzt. Alle deutschen Umweltinformationen und -daten über eine Plattform erreichen – das ist das Ziel des neuen Nationalen Umweltinformationszentrums, welches das Bundesumweltministerium in Merseburg aufbauen wird. In den nächsten Jahren sollen 85 Millionen Euro investiert werden, um einen nationalen Umweltinformationszugang aufzubauen, der alle bundesweit verfügbaren Informationen zu umweltbezogenen Themen an einem Ort bündelt. Die Informationen und Daten sollen zielgruppengerecht aufbereitet und für alle Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie sowie der Verwaltung zur Verfügung stehen. Die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bildet hierfür eine wesentliche Voraussetzung. Mit dem Portal werden Vorraussetzungen geschaffen, dass Umweltinformationen besser gefunden, gut zugänglich, offen bereitgestellt und auch langfristig verfügbar werden. Künftig werden Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie unter ‚umwelt.info‘ ein Informations- und Dienstleistungsangebot mit echtem Mehrwert finden. Das neue Datenzentrum wird wir auch mit dem im Aufbau befindlichen ‚Laboratorium künstliche Intelligenz (KI) für Nachhaltigkeitslösungen‘ vernetzt, das mit KI-Methoden Umweltdaten auswertet und Umweltpolitik so noch besser unterstützen kann. Wissenschaft, Forschung, Umweltverbände und andere Nichtregierungsorganisationen sollen über das Portal die passenden Angebote an Datensätzen und Informationen finden, mit denen sich zukunftsweisende Fragen beantworten lassen. Unternehmen sollen neue Geschäftsmodelle entwickeln können, die Umwelt- und Naturschutz befördern. Sie sollen es einfacher haben, Umwelt- und nachhaltigkeitsrelevante Aspekte in ihre Angebote zu integrieren, umweltrechtliche Vorschriften einzuhalten und Informationen für Genehmigungen zu finden. Zudem bilden Daten die Grundlage für die Nutzung digitaler Technologien und innovativer Anwendungen zum Schutz von Umwelt, Klima und Ressourcen. Über standardisierte Schnittstellen können Daten außerdem in die Steuerung umwelttechnischer Infrastrukturen einfließen, etwa in der Wasserwirtschaft, und aus diesen vernetzten Systemen wieder zurück in die Umweltdatenbanken. Von einer besseren Aufbereitung, Bereitstellung, Verknüpfung und Auswertung von Umweltdaten profitieren auch Politik und Verwaltung. Das Bestreben, Umweltinformationen zu sammeln und Dritten zur Verfügung zu stellen (insbesondere interessierten Bürger*innen), ist seit vielen Jahrzenten ein starker Antrieb im Bereich des Umweltmanagements. Der Zugang zu diesen Umweltinformationen ist in Deutschland in hohem Maße zersplittert. Die Europäische Kommission hat diese Zersplitterung bemängelt und angeregt, einen zentralen nationalen Zugang zu Umweltinformationen einzurichten. Zudem hat der technologische Fortschritt dazu geführt, dass Daten, die den Zustand von Natur und Umwelt erfassen, nicht mehr ausnahmslos durch die öffentliche Hand erhoben werden. Auch private Haushalte, Einzelpersonen oder Unternehmen erfassen bewusst oder unbewusst Umweltdaten, die zur Verbesserung der Datenlage über die Umwelt beitragen könnten. Dadurch entsteht eine sehr große und umfangreiche Datenmenge für Umweltinformationen. Aufgabe des neuen Umweltinformationszentrums ist daher auch, gemeinsam mit anderen Stellen im UBA zu untersuchen, durch welche Maßnahmen, etwa dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), diese große Informations- und Datenmenge handhabbar und vor allem besser zugänglich gemacht werden kann.
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