Das Projekt "WTZ China - SiGePAX: Paläoklimatologische Entwicklung des Arktischen und Subarktischen Ozeans seit der letzten glazialen Periode" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Analyse der paläozeanographischen Veränderungen im arktischen und Nordpazifischen Raum für die letzte Eiszeit-Termination sowie das Holozän. Wir verwenden zum Einen ein Erdsystemmodell, welches komplexe Rückkopplungen abbilden kann, zum Anderen ein auf den Nordwestpazifischen Raum fokussiertes Eis-Ozean-Modell, um regionale Details und Prozesse abbilden zu können. In Kombination mit der Erhebung neuer, quantitativer Paläoklimadaten werden die Ergebnisse ein Verständnis der natürlichen Klimavariabilität ermöglichen. Diese erstmals eng kombinierten Aktivitäten gehen wesentlich über bisherige modellierende wie auch analytische Arbeiten hinaus, in denen wegen der fehlenden Zeitdimension (Modellierung) oder räumlichen Abdeckung (Proxydaten) ein Großteil der verfügbaren Ergebnisse ungenutzt blieb. Dieses Vorhaben ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Mechanismen für Klimaänderungen zu analysieren, menschlichen Einfluss auf das Klima abzuschätzen und in einen langfristigen Kontext zu stellen. Unser Programm ist in drei Arbeitspakete (AP) aufgeteilt. Innerhalb AP 1 werden analytische Labor-Arbeiten sowie deren Auswertung durchgeführt und in ein gemeinsames Datenprodukt überführt. Innerhalb AP 2 werden Arbeiten mit den ESM und FESOM Modellen durchgeführt. Eine Reihe von geplanten regelmäßigen Arbeitstreffen wird den wissenschaftlichen Austausch sicherstellen, insbesondere in der gemeinschaftlich verantworteten Synthesephase (AP 3).
Das Projekt "FS SONNE (SO 221) INVERS: Rekonstruktion der natürlichen Veränderungen des Ostasiatischen Sommermonsuns während der letzten Interglaziale" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für marine Umweltwissenschaften durchgeführt. Veränderungen des Ostasiatischen Sommermonsuns werden von natürlichen, in jüngerer Zeit aber auch von anthropogenen Faktoren gesteuert. Die relative Gewichtung dieser Steuerungsgrößen muss bekannt sein, um die Entwicklung der volkswirtschaftlich enorm wichtigen Niederschlagsvariabilität in Zentralchina prognostizieren zu können. Hochauflösende marine Klimaarchive sollen durch den Einsatz des Bremer Meeresbodenbohrgerätes (MeBo) im nördlichen Südchinesischen Meer gewonnen und neuartige Proxies in Kombination mit Klimamodellierungen eingesetzt werden, um die natürlichen Veränderungen des ostasiatischen Sommermonsuns während des letzten Interglazials (Eem) zu rekonstruieren. Insbesondere werden die Veränderungen der Vegetation und des Wasserkreislaufs im Einzugsgebiet des Pearl Rivers während des letzten Interglazials analysiert. Ein modellgestützter Vergleich des natürlichen Verlaufs des Eem-Interglazials mit der holozänen, bereits anthropogen beeinflussten Entwicklung wird es erlauben, die Gewichtungen der verschiedenen Steuerungsfaktoren abzuschätzen. INVERS wird damit die Wissensbasis bzgl. des Klimawandels in Zentralasien und somit Szenarien für die zukünftige Monsundynamik deutlich verbessern. Im Rahmen einer 22-tägigen Expedition mit FS SONNE sollen im Frühjahr 2012 an drei Lokationen im nördlichen Südchinesischen Meer mit dem Bremer Meeresbodenbohrgerät MeBo lange Sedimentkerne gewonnen werden. Deren Auswertung ist eingebunden in das BMBF-Verbundprojekt CARIMA.
Das Projekt "B7: Biogeochemische und mikropläontologische Rekonstruktion des Sauerstoffgehalts und der Redoxbedingungen der Vergangenheit in Küstenauftriebsgebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) durchgeführt. Das Ziel dieses Teilprojekts ist die quantitative Rekonstruktion des Sauerstoffgehalts und dessen steuernde Prozessen in der peruanischen Auftriebszelle während der letzten 20,000 Jahre. Hierzu wird eine innovative Kombination geochemischer und mikropaläontologischer Proxies für Sauerstoffgehalte und Redoxbedingungen der Vergangenheit in Boden- und Porenwässern der Sedimente eingesetzt werden. Diese werden mit isotopischen Proxies für Silikatnutzung im Oberflächenwasser (der Auftriebsintensität) und Wassermassenmischung aus den gleichen Proben kombiniert.